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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   US-Gouverneure fordern den Ausbau erneuerbarer Energien

 17 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 02.08.05 (23:54) :

Der verlorene Krieg ums Oel und Peak Oil zeigen auch in den Chefetagen Wirkung. Die Gouverneure von sieben amerikanischen Bundesstaaten fordern US-Praesident G. W. BUSH auf, die USA innerhalb von zehn Jahren unabhaengig von Erdoelimporten zu machen. Stattdessen solle die amerikanische Energieversorgung vor allem auch durch erneuerbare Energien gesichert werden.

Der offene Brief der Gouverneure von Illinois, Wisconsin, Washington, Oregon, Arizona, New Mexico und Montana ist hier zu lesen [PDF, Acrobat reader erforderlich]:

https://www.apolloalliance.org/docUploads/Governors%20Letter%20Final%2Epdf

Internet-Tipp: https://www.apolloalliance.org/docUploads/Governors%20Letter%20Final%2Epdf


 Karl antwortete am 03.08.05 (09:19):

Oh, das sind nun wirklich gute Nachrichten aus den USA. Wäre ihre Energieversorgung autark, gäbe es keine US-verursachten Kriege! Nicht nur deshalb hoffe ich, dass die US-Gouverneure erfolgreich sind. Ein anderer Grund ist die Umwelt, die von der Nutzung erneuerbarer Energien nur profitieren kann.

Wie wäre es, wenn als nationales Ziel nicht der bemannte Flug zum Mars, sondern die ernergiepolitische Autarkie angegeben würde?

Übrigens sollte die Bundesrepublik, die eine Vorreiterrolle bei der Erforschung alternativer Energiequellen hat, auf sich stolz sein und das Erreichte ausbauen und weiter entwickeln. Dabei halte ich persönlich die Solarenergie für wesentlich förderungswürdiger als die Windenergie. Solaranlagen beinflussen nicht den Vogel- oder Fledermausflug und verschandeln nicht die Landschaft.

Internet-Tipp: https://www.solaranlagen-abc.de/


 Wolfgang antwortete am 03.08.05 (10:44):

1961 begeisterte J. F. KENNEDY die Nation mit dem Ziel, binnen eines Jahrzehnts den ersten Menschen auf den Mond und sicher wieder zurueck zu bringen. Die Technik dafuer existierte weitgehend noch nicht. Auch die Mittel mussten erst beschafft werden. Am Anfang des damals so genannten Apollo-Projektes stand nur ein Traum und der Wille, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen.

Die Leute rund um die gerade neu gegruendete Apollo Alliance haben einen noch groesseren Traum: Binnen zehn Jahren sollen die USA voellig unabhaengig werden von importiertem Erdoel. Sie wissen: Der bisherige Weg der Kriege ums Oel wird im Desaster enden und die USA in eine tiefe wirtschaftliche und gesellschaftliche Krise stuerzen. Deshalb ihr Projekt des friedlichen Weges der erneuerbaren Energien. Ich zitiere aus deren Website:

"Die Apollo Alliance bietet an eine Botschaft des Optimismus und der Hoffnung, um unsere Wirtschaft fit zu machen durch Schaffen neuer Jobs und durch Foerdern sauberer Energie als ein oekonomischer und sicherheitspolitischer Auftrag, Amerika neu zu schaffen. Amerika muss wieder hoffen, muss wieder traeumen, muss wieder 'gross' denken, muss wieder aufgerufen werden zum Besten unseres Leistungsvermoegens durch Freisetzen von Optimismus und des Wir-schaffen-es-Geistes, der sich durch die ganze Geschichte unserer Nation zieht."

Quelle des Zitats... apolloalliance.org (s. Link)

Internet-Tipp: https://www.apolloalliance.org/


 Wolfgang antwortete am 03.08.05 (10:45):

Noch eine Anmerkung:

Waere es nicht an der Zeit, es in Deutschland diesen Amerikanern nachzumachen ? Waere es nicht an der Zeit, den politischen Fossilien, den Bremsern und Fortschrittsverweigerern (versammelt vor allem in CSU/CDU und FDP) die Rote Karte zu zeigen ?


 hugo1 antwortete am 03.08.05 (12:03):

na, karl ganz so optimistisch wär ich da nicht wenn Du hoffst:
"Wäre ihre Energieversorgung autark, gäbe es keine US-verursachten Kriege!"
Diejenigen die gut an der Waffenproduktion verdienen werden wohl nicht freiwillig ihre Pfründe preisgeben.
Aber eine von mehreren möglichen Varianten, neidische begehrliche Seitenblicke auf die Energievorräte anderer Länder machen zu müssen, wär das doch. Es gäb zu weiteren Hoffnungen Anlass, auch zur Reduzierung der Umweltprobleme.


 Marina antwortete am 03.08.05 (12:08):

Ich stimme euch vorbehaltlos zu.
Karl, "Übrigens sollte die Bundesrepublik, die eine Vorreiterrolle bei der Erforschung alternativer Energiequellen hat, auf sich stolz sein und das Erreichte ausbauen und weiter entwickeln."
Das zeigt doch, dass es einfach nicht stimmt, dass Rot-Grün nichts erreicht hat, wie oft behauptet wird. Im Gegensatz zu 16 Jahre Stillstand vorher wurde eine Menge erreicht, unter anderem der Ausbau alterntativer Energiequellen, wie du richtig schreibst, mit Hilfe der Grünen. Wenn Schwarz-Gelb an die Macht kommt, wird das alles wieder zurückgefahren und die Kernenergie wieder ausgebaut. Mir graut vor der neuen Regierung. Aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend, vielleicht gibt es noch Hoffnung. :-)


 BarbaraH antwortete am 03.08.05 (13:52):

>>Dabei halte ich persönlich die Solarenergie für wesentlich förderungswürdiger als die Windenergie. Solaranlagen beinflussen nicht den Vogel- oder Fledermausflug und verschandeln nicht die Landschaft.<< (Karl)

Natürlich ist es Geschmacksache, aber auf mich üben Windräder eine beruhigende Wirkung aus. Ich mag sie gern, führen sie uns doch vor Augen, dass eine umweltverträgliche Energieerzeugung möglich ist.

Zu welch grotesken Taten Windkraftgegner offenbar fähig sind, zeigt ein Artikel in der heutigen Frankfurter Rundschau:

>>Der Streit über die Windkraft treibt immer groteskere Blüten: In Freiburg erhärtet sich der Verdacht, dass Gegner auf dem stadtnahen Roßkopf tote Fledermäuse auslegen, um die vier dortigen Anlagen in Verruf zu bringen.<<

Quelle: Frankfurter Rundschau vom 03.08.05
Groteskes Spiel mit Fledermauskadavern
Windkraftgegner in Freiburg unter Verdacht der Manipulation / Umfangreiche Untersuchungen
von BERNWARD JANZING

Internet-Tipp: https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/wirtschaft_und_boerse/wirtschaft/?cnt=706632


 Wolfgang antwortete am 03.08.05 (14:06):

Ich mag Windraeder auch. Sie passen in die Landschaft und sind nuetzlich. Zumal einige von ihnen (in Spanien stehend und sich dort drehend) gerade einen Teil meines Einkommens erwirtschaften. ;-)

Ohne Windraeder waere der Umstieg in eine rein solare Weltwirtschaft wohl nicht zu machen. Es kommt also nicht darauf an, welche Erneuerbare-Energien-Technik die aesthetischste oder effizienteste ist... Alle Techniken werden gebraucht beim Erneuerbare-Energien-Mix. Je nach den konkreten Bedingungen vor Ort, wird man die eine oder die andere Technik bevorzugen.

Internet-Tipp: https://www.ecofreak.de/


 Karl antwortete am 03.08.05 (16:06):

Ich persönlich halte die toten Freiburger Fledermäuse für Opfer der Windenergie. Das ist die Ansicht der meisten Biologen hier und den Erlanger Gutachter kenne ich persönlich und halte ihn für absolut vertrauenswürdig.

An Standorten, die keine Fledermäuse aufweisen, kann ich Windräder auch gut finden.


 BarbaraH antwortete am 03.08.05 (16:50):

Und was sagst Du dazu, Karl?

>>Als kürzlich eine sonntägliche Laufveranstaltung über den Roßkopf führte, legten sie (die Betreiber) die Windkraftanlagen in der Nacht zuvor unbemerkt von der Öffentlichkeit still. Am Abend, als die Anlagen bereits standen, suchte ein vom Regierungspräsidium bestellter Gutachter die Flächen nochmals ab - und fand nichts. Das Experiment ging auf: Trotz stehender Mühlen lagen am nächsten Morgen wieder zwei tote Fledermäuse unter den Rotoren.

Dass die Tiere gegen unbewegte Objekte fliegen, ist aus Sicht von Biologen gänzlich ausgeschlossen, da die Fledermäuse für ihr gutes Ortungssystem bekannt sind. "Als einzige plausible Erklärung bleiben Manipulationen", sagen nun die beiden Regiowind-Geschäftsführer Johann-Martin Rogg und Andreas Markowsky.<<

Quelle: Frankfurter Rundschau vom 03.08.05
Groteskes Spiel mit Fledermauskadavern
Windkraftgegner in Freiburg unter Verdacht der Manipulation / Umfangreiche Untersuchungen
von BERNWARD JANZING

Internet-Tipp: https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/wirtschaft_und_boerse/wirtschaft/?cnt=706632


 Karl antwortete am 03.08.05 (23:22):

@ Barbara,

ich frage mich, wie man so weit sichtbare Windkraftanlagen "unbemerkt von der Öffentlichkeit stilllegen" kann. Es wird also behauptet, dass die toten Tiere von Windkraftgegnern unter stillgelegte Rotoren gelegt wurden? Die toten Fledermäuse wurden untersucht. Sie wiesen typische Verletzungen auf, wie sie durch die rapiden Luftdruckwechsel in der Nähe der Rotoren erzeugt wurden. Sie hatten zudem noch soeben verspeiste, unverdaute Insekten im Magen, waren also beim Jagen umgekommen.


 Wolfgang antwortete am 03.08.05 (23:37):

"Die toten Fledermaeuse wurden untersucht. Sie wiesen typische Verletzungen auf, wie sie durch die rapiden Luftdruckwechsel in der Naehe der Rotoren erzeugt wurden. Sie hatten zudem noch soeben verspeiste, unverdaute Insekten im Magen, waren also beim Jagen umgekommen." (Karl) - Wuerdest Du uns die Quelle fuer Deine Informationen nennen ?

Noch eine Bemerkung zum Aufwand, der um die toten Tiere bei Windraedern getrieben wird... Mir ist nicht bekannt, dass ein aehnlicher Aufwand im Zusammenhang mit den Systemen 'Auto' und 'Strasse' getrieben wuerde. Durch diese Systeme kommen Millionen Tiere und tausende Menschen jedes Jahr ums Leben. Das wird allgemein akzeptiert, ohne dass grossartig noch drueber geredet wuerde. Auch die Verschandelung der Landschaft durch Autobahnen zum Beispiel (die weit ueber das hinausgeht, was bei Windraedern kritisiert wird) gilt als normal.

Welche Unterschiede in der Wahrnehmung ! Die Frage ist: Wer steuert diese unterschiedlichen Wahrnehmungen und in wessen Interesse geschieht das ?


 BarbaraH antwortete am 03.08.05 (23:54):

@ Karl

wenn Du eine Fledermaus erschlägst oder gegen eine Wand wirfst, weist sie sicher ähnliche Verletzungen auf. Natürlich kann sie vorher noch etwas gegessen haben.

Etwa fünf bis zehn Millionen Vögel sollen jährlich an Hochspannungsleitungen verenden, noch einmal so viele im Straßenverkehr. Findet man jedoch einen an Altersschwäche eingegangenen Geier unter einem Windrad, wird eine Bürgerinitiative gegründet.

Warten wir einfach ab. Der Ölpreis steigt weiter. Mal schaun, wie sich das auf die Tierliebe auswirken wird.


 Karl antwortete am 04.08.05 (08:03):

@ Wolfgang & Barbara,

es stand in der Badischen Zeitung am Samstag oder am Montag, die bei uns leider bereits entsorgt wurde. Die gutachterliche Untersuchung hatte in diesem Fall eine Karlsruher Biologin gemacht. Ihre Argumentation klang für mich überzeugend.

Trotzdem habt ihr natürlich mit dem Autoverkehrsvergleich recht. Man muss immer Güter gegeneinander abwägen, obwohl man die Pest nicht durch die Cholera bekämpfen sollte. Es kommt allerdings schon seltsam rüber, wenn der Regiowindchef solchen Verschwörungstheorien anhängt. Die wirtschaftlichen Interessen sind hier ebenso deutlich wie in der sonstigen Industrie.

Ich bin kein prinzipieller "Feind" der Windenergie, aber ich betone noch einmal, die Sonnenenergie finde ich unproblematischer.

Internet-Tipp: https://www.solarstrompark.de/


 Wolfgang antwortete am 04.08.05 (10:07):

Vielleicht ist Dir diese Studie (s. Link) bekannt, Karl:

"Vogelschlag, Meideverhalten & Habitatnutzung an bestehenden Windkraftanlagen Prellenkirchen - Obersdorf - Steinberg/Prinzendorf": BIOME 2004
Auftraggeber: Amt der NOE Landesregierung (www.noel.gv.at); evn naturkraft (www.evn-naturkraft.at); WWS Oekoenergie (www.oekoenergie.com), WEB Windenergie (www.windkraft.at); IG Windkraft

Ich zitiere aus der Pressemeldung:

"Im Zeitraum eines Jahres wurden pro Anlage durchschnittlich 2,6 Voegel und 2,8 Fledermaeuse als wahrscheinliche Kollisionsopfer gefunden. Da aber immer wieder tote Tiere von Rueubern wie Fuchs und Marder verschleppt werden, muss eine tatsaechliche Kollisionsrate berechnet werden, die dann hoeher liegt. Um die Verschleppungsrate durch Aasverwerter zu berechnen und auch die Suchgenauigkeit zu ueberpruefen, wurden zur Kontrolle auch tote Voegel ohne Vorankuendigung ausgelegt. Die errechnete Kollisionsrate lag schliesslich im Jahresdurchschnitt einer Anlage bei ca. 7,1 Voegeln und 5,3 Fledermaeusen."

So weit das Zitat... Das sind nun wirklich keine Zahlen, die zur Besorgnis Anlass geben koennten. Andere technische Systeme, z. B. 'Auto' und 'Strasse' und 'Ueberlandleitungen' verursachen weit hoehere Schaeden, ohne dass diese Systeme jemals hinterfragt worden waeren. In der Tat: Die wirtschaftlichen Interessen sind bei diesen Systemen so stark, dass das erfolgreich verhindert wurde und sogar dank sehr teurer Propagandakampagnen das Kunststueck vollbracht wurde, das harmloseste aller technischen Systeme, die Windraeder, in Misskredit zu bringen.

Internet-Tipp: https://www.igwindkraft.at/index.php?mdoc_id=1001232


 BarbaraH antwortete am 04.08.05 (12:37):

Dass der Preis für Eröl weiter und immer schneller steigen wird, kann sich jeder ausrechnen. Dass in wenigen Jahren (gleich ob in zehn, dreißig oder fünfzig Jahren) ganz Schluss sein wird mit dem sprudelnden Gold, zählt inzwischen zu den Binsenweisheiten. Müssen Investoren nicht mit dem Klammerbeutel gepudert sein, die unter diesen Voraussetzungen auf einen immensen Anstieg des Flugverkehrs setzen, vorallem auf Billigflieger? Private Investoren machen das auch nicht, aber die öffentlichen:

>>Droht hier eine Spekulationsblase bei Bonsai-Airports, die auch noch mit Steuergeld finanziert wird? Oder braucht wirklich jede Region ihren eigenen internationalen Flughafen?<<

fragt daher Marcus Rohwetter in der neuen Ausgabe der ZEIT.

Anstatt das Geld in die Erforschung erneuerbarer Energien zu investieren, was viele tausend zukunftssichere Arbeitsplätze bringen würde, wird die Natur mit Betonpisten zugepflastert, die nie jemand brauchen wird. Windräder verschandeln angeblich die Landschaft. Betonpisten anscheinend nicht.

Quelle des Zitats: DIE ZEIT Nr. 32/2005 vom 04.08.05
Unter den Wolken…
…muss die Finanzierung wohl grenzenlos sein. für viele Millionen Euro werden deutsche Provinzflughäfen zu internationalen Airports hochgerüstet
Von Marcus Rohwetter
https://www.zeit.de/2005/32/Airport_Country?page=all

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2005/32/Airport_Country?page=all


 Wolfgang antwortete am 04.08.05 (13:11):

Wer jetzt auf Grossraumflugzeuge setzt und auf den Ausbau von Flughaefen wird in wenigen Jahren seine Investitionen abschreiben muessen. Was den meisten Menschen wohl nicht klar ist, oder was sie nicht hochkommen lassen wollen, ist die Tatsache, dass ab Peak Oil bzw. Decline Oil dem Luftverkehr der Treibstoff auf Erdoelbasis ausgehen wird, und kein alternativer Treibstoff zur Verfuegung stehen wird.

Ein Wahnsinn ist das also, was derzeit gemacht wird mit den A380 und dem Ausbau des Muenchener Flughafens und vieler anderer Flughaefen. Totgeborene Kinder werden das sein. Es ist sicher kein Zufall, dass alle diese Projekte vom Staat mehr oder weniger bezahlt werden und fuer die Risiken von ihm gebuergt wird.

Mit eigenem Geld sind die Investoren vorsichtiger. ;-)


 BarbaraH antwortete am 04.08.05 (13:27):

>>Das neue Großraumflugzeug von Airbus, A 380, ist so ausgelegt, daß es sich nur im Fall einer weiteren Verdopplung des Flugverkehrs in den nächsten zehn bis zwölf Jahren rechnet. Damit wird ein gewaltiger ökonomischer Druck aufgebaut, um diese Verdopplung zu realisieren. Dabei weiß man, daß die Kohlendioxid-Emissionen, die in großer Höhe ausgestoßen werden, in besonderem Maße klimaschädigend sind. Die Billigtarife der Luftfahrtgesellschaften entstehen auch durch die massive Subventionierung der Airline-Standorte; die EU-Kommission hat eine solche Subventionierung im Mai 2005 ausdrücklich als Teil der »Regionalförderung« gebilligt. Und die EU plant, daß EU-weit der Lkw-Verkehr in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren nochmals um rund 70 Prozent zunimmt und der Transitverkehr – Stichwort: Osterweiterung – sich mehr als verdoppelt. Besonders sensible Regionen wie die Alpen werden dabei in besonderer Weise gefährdet.

Auch hier gibt es Entschuldigungen und unhaltbare Verweise. So heißt es, das sei eben »der Markt«, der zu diesen Entwicklungen führe. Und der Markt ist so etwas wie ein Goldenes Kalb, dem wir zu huldigen haben. Doch auch hier ist festzustellen, daß das nicht zutrifft. Es sind vor allem konkrete Entscheidungen von Menschen und von der Politik, die sich gegen jede Zukunftsfähigkeit richten. In die Bahn und in die Schiene fließen heute mehr Subventionen als vor der Bahnreform von 1994; sie fördern diese spezifische Entwicklung zur Schrumpfbahn (z.B. mit der Einstellung der Zuggattung InterRegio 2001) und zum Geschwindigkeitswahn (z.B. mit dem Bau der unsinnigen ICE-Strecke über Erfurt). In den Bau des A 380 fließen rund zwei Milliarden Euro an Steuergeldern. Die Lkw-Maut wurde gezielt so angelegt, daß sie nicht Lkw-Verkehr mindert und verlagert, sondern diesen streut und ausweitet (z.B. durch neue Lkw-Verkehre auf nicht mautpflichtigen Bundesstraßen und durch Transporte in kleinen Lkw mit weniger als zwölf Tonnen Gesamtgewicht, die nicht belastet werden).<<

Quelle: junge Welt vom 04.08.05
Gegen die Natur, die Zukunft und die Menschen?
von Winfried Wolf
https://www.jungewelt.de/2005/08-04/003.php

Internet-Tipp: https://www.jungewelt.de/2005/08-04/003.php