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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Und er tut es doch - Oskar wirbt um Rechte ..

 36 Antwort(en).

angelottchen begann die Diskussion am 30.07.05 (20:21) :

"Oskar Lafontaine wurde bei einer Mitgliederversammlung der Linkspartei in Essen mit 193 Stimmen zum Spitzenkandidaten des Bündnisses aus PDS und WASG in Nordrhein-Westfalen gewählt. Er setzte sich dabei gegen seinen Gegenkandidaten Axel Gonder durch, auf den 26 Stimmen entfielen.

Lafontaine sagte am Rande der Abstimmung, bei den Wählern rechtsradikaler Parteien in Ostdeutschland handele es um verzweifelte Menschen, die aus Wut nicht gewusst hätten, wem sie ihre Stimme geben sollten. Auch diesen Menschen müsse die neue Linksparte ein Angebot machen. Rechte Politiker müssten angegriffen und gestellt werden. Ihre Wähler dürften aber „nicht gleich in diese Ecke gestellt“ werden, mahnte er. Der ehemalige SPD-Chef wies zugleich erneut den Vorwurf zurück, mit dem Begriff "Fremdarbeiter" rechtsextremistisches Vokabular verwendet zu haben. "Das Wort bedauere ich nicht", betonte er. "Lohndrücker sind die Kapitalisten und nicht diese Menschen", sagte Lafontaine. Bei dem Treffen in Essen hatte es anfangs Proteste gegen die "Fremdarbeiter"-Äußerung gegeben. Am Ende seiner Rede wurde Lafontaine indes mit teils stehendem Applaus gefeiert."
quelle: stern.de
...

Ich stell mir grad vor, was los wär ..wenn die CDU so öffentlich um die "Rechten" werben würden ...

Internet-Tipp: https://www.stern.de/politik/deutschland/:Linkspartei-Spitzenkandidat-Lafontaine-Rechte/543724.html


 Gevatter antwortete am 30.07.05 (22:32):

Nun, ANGELGOTTCHEN, mit etwas gutem Willen könnte man des Lafontains Gebahren unter der Rubrik verbuchen:
Versuchen wir mal, die verirrten Schafe in die Herde des Herrn zurück zu führen. Missionarisierung ohne Eigennutz können wir aber beim Saarländer problemlos ausschließen.
Desungachtet: Jeder NaziMitläufer, den man den Rechten wegnimmt, ist dieser Mühe wert! Jeder Mühe!

Gevatter


 Marina antwortete am 30.07.05 (23:55):

Das stimmt. Bei aller Kritik an Lafontaine, aber das habe ich auch schon gedacht. :-) Besser die neue Linkspartei wählen als die Nazis.


 Ursula antwortete am 31.07.05 (01:07):

Das sehe ich ganz ähnlich wie Gevatter und Marina.

Wenn die neue Linkspartei es schafft, dass bisherige Wähler rechtsradikaler Parteien diese zukünftig nicht mehr wählen, wäre das doch ein Erfolg ;-): Alles, nur bitte keine Nazis!


 mart antwortete am 31.07.05 (01:10):

Wobei allerdings bedacht werden müßte, daß Rechts- und Linksradikale in sehr vielen Ansichten sehr ähnlich sind.


 schorsch antwortete am 31.07.05 (09:28):

Ich denke, Lafontaine wird es bald gehen wie weiland dem Zauberlehrling in Goethes Faust: "Die ich rief, die Geister, sie werd ich nimmer los"!


 Ursula antwortete am 31.07.05 (10:40):

Das glaube ich nicht, schorsch:

wenn Lafontaine ehemalige Rechtswähler abwirbt, dann doch nur die, die nur aus Frust und Verzweiflung (nicht aus Überzeugung) zu Mitläufern geworden sind. "Echte" Rechtsradikale lassen sich nicht abwerben ...


 angelottchen antwortete am 31.07.05 (10:40):

mart schreibt "Wobei allerdings bedacht werden müßte, daß Rechts- und Linksradikale in sehr vielen Ansichten sehr ähnlich sind."

Ja, und ihre Dynamik ist es leider auch ..
Horrorvison: Dank derrr rechten Wählerrrschaft, deren Parrrteien in geheimen Verrhandlungen einen Deal mit Oskar machen - ähnlich wie mit der PDS - und die den Vizekanzler einschmuggeln, wirrrd Oskar Kanzler und haut nach 21 Tagen in den Sack! Und wer hat dann das Ruder in der Hand?

Naja, hauptsache extrem ...


 Claude antwortete am 31.07.05 (11:14):

schorsch schrieb
Ich denke, Lafontaine wird es bald gehen wie weiland dem Zauberlehrling in Goethes Faust.

Das kann leicht passieren schorsch, und er verzieht sich dann beleidigt in das Saarland in seine Sozialwohnung.
Gruß Claude


 Claude antwortete am 31.07.05 (11:18):

Ursula, ich teile deine Abneigung zu Neonazis voll und ganz,
bei mir kommt aber hinzu dass ich die neue Linkspartei auch ablehne, wo PDS draufsteht ist SED drin und die sind mir nicht viel weniger zuwider.
Gruß Claude


 hugo1 antwortete am 31.07.05 (11:44):

ja so kanns einem ergehen mit den Parteien, Claude
Hier hab ich in letzter Zeit eher gegenteilige Erfahrungen gemacht. Von wegen , wo PDS draufsteht ist was anderes drin. Genau das behaupten die meisten Parteianhänger irgendeiner Partei auch vom politischen Gegner.
Wo CDU drauf steht ist allein seeligmachender Machtanspruch ala SED drin.
Nur wir machen alles richtig,
nur wir haben die Wahrheit gepachtet,
nur wir können eine funktionierende Regierung stellen,
nur wir lösen die Probleme der Gesellschaft
nur wir haben erkannt worum es geht,
nur wir sind in der Lage Deutschland zu retten
Genauso klang die SED, da kann ich nichts Neues entdecken
,,was ich keinesfalls begreifen will, ist die Absicht der CDU mir einreden zu wollen, dass gerade Sie mich vor rechten, extremrechten und rechtsradikalem Einfluss und Gedankengut am besten bewahren will und kann und nach Ihrer Behauptung neuerdings Oskar--das ich nicht laut lache, gerade Oskar und dazu noch der Gysi mit ihrer "Rechtslastigkeit " für mich eine Riesengefahr darstellen.
Wenn ich irgendeine Truppe für mich als geringschädigend, unterhaltsamer, weniger Wahrheitsfern, friedensstiftender als alle anderen Parteien ansehe, dann ists die Neue Linke.
Die wird wohl sogar vom Verfassungsschutz beäugt, wenn mich nicht alles täuscht. *gg*


 Ursula antwortete am 31.07.05 (13:12):

hugo1,
das ist auch meine Meinung: Die PDS hat mit der SED nun wirklich weniger gemein als Angela und ihre
Truppe ;-))) Und diese versuchte Bangemacherei vor Oskar und Gregor (alles natürlich nur zum Schutz der doofen Bürger)ist eine Lachnummer, sonst nichts ...

Angst haben sie alle miteinander, dass Lafontaine und Gysi ihnen noch mehr Wähler abjagen, als es bisher schon geschehen ist. Und diese Befürchtung dürfte sogar ziemlich realistisch sein ...

Nicht dass hier jemand jetzt auf den Gedanken kommt, ich hätte mich für die neue Linke entschieden - mitnichten. Die schaue ich mir genauso kritisch an wie all die anderen.

(für mich steht bisher nur eines fest: Frau Merkel kriegt meine Stimme mit Sicherheit nicht!)

Gruß Ursula


 Claude antwortete am 31.07.05 (13:57):

ich habe überhaupt keine Angst vor der neuen Linken. Wenn Leute sie wählen ist das ja in Ordnung, nur ich mache das aus genannten Gründen nicht. Der Wähler entscheidet basta, ich kann damit leben, ich wähle die neue Linke nicht da ich sie für nicht viel ehrlicher halte als die etablierten Parteien. Wir werden es wohl abwarten müssen was bei den Wahlen herauskommt! Der Osten tickt halt anders, na und kann ich da nur sagen, er wird sich den Wahlentscheidungen beugen müssem wie alle andere auch.
Freundlicher Gruß Claude


 dutchweepee antwortete am 31.07.05 (16:14):

@claude ...ich verstehe deine einstellung und akzeptiere diese vorbehaltlos. zuviel ist während des kalten krieges geschehen, um es zu vergessen.

jedoch ist es absolut falsch, DIE LINKE, oder die PDS mit der SED zu vergleichen. ich kenne sowohl die SED-nomenklatura, als auch die PDS-basis und -führung aus eigenem erleben und das hat nix miteinander gemeinsam.

die rechtswähler im raum sachsen wurden dazu, da die "etablierten parteien" ihr eigenes schäfchen ins trockene gebracht haben und viele bürger im regen stehen liessen.

ich bin stolz auf oscar, daß er genau diese menschen der arroganten nazi-brut entziehen will. wenn das keiner macht, dann FÜHLEN sich diese wähler bald aus trotz als nazis und das wäre viel schlimmer!

20% linkspartei im bundestag sind beiweitem nicht so katastrophal für deutschland, wie 5% nazischweine und glatzenväter!

.


 Tobias antwortete am 31.07.05 (17:56):

Oskar will immer nur glänzen und brillieren ! Er hat seine damalig übertragene Aufgabe nicht erledigt weil er sich nicht einordnen kann. Er ist und bleibt der Saarnapoleon und nur die Nummer 1 zieht bei ihm. Aber in der Zukunft wird er viele Kronzacken verlieren.

Oskar du gehst schlechten Zeiten entgegen, die alten Seilschaften werden dich in die Knetmaschine werfen.


 BarbaraH antwortete am 31.07.05 (18:03):

Nein, Tobias, Oskar Lafontaine wollte sich nicht am Verrat der Sozialdemokratie beteiligen. Gegen die Übermacht der Neokapitalisten in seiner Partei hatte er keine Chance.

35 Jahre lang hat Oskar Politik mitgestaltet. Er ist seinen Idealen immer treu geblieben.


 dutchweepee antwortete am 31.07.05 (18:23):

mir persönlich ist dieser streitbare "OSCAR" sehr symphatisch, seit er sich nicht in den allgemeinen einheitstaumel anfang der 90er geworfen hat.

er ist kein blender, denn er hat damit seinen wahlsieg riskiert. von den "blühenden landschaften" der CDU ist ostdeutschland weit entfernt, jedoch ist ALLES eingetreten, was dieser lafontaine "prophezeit" hat.

werft ihr ihm DAS jetzt etwa vor und belohnt die CDU für die penetrante unternehmer-korruption?

.


 schorsch antwortete am 31.07.05 (18:37):

Nicht jeder, der einen Oskar kriegt, ist nachher darüber glücklich.......


 Claude antwortete am 31.07.05 (18:52):

dutchweepee schreibt 20% Linkspartei im Bundestag sind bei weitem nicht so katastrophal für Deutschland, wie 5% Nazischweine und Glatzenväter!

Da hast du unbedingt Recht dutchweepee, Nazis sind absolut inakzeptabel darüber kann es für mich keine Diskussion geben.
Auf Oskar stolz zu sein finde ich überzeichnet, der Mann hatte seine Chance und durch ihn wird kein Mensch besser gestellt werden. Der hat schon so viel gesagt und das Gegenteil getan ( nicht alleine allerdings ) sein Markenzeichen ist absolute Prinzipienlosigkeit, nix für mich.
Ich möchte mich ja gerne belehren lassen was die PDS betrifft und ich habe auch nicht den selben Einblick wie du oder andere interessierte Ostbürger, aber was ich z.B. persönlich knnen lernte hat mich schon verwundert.
Zumindest die Jungs in meinem Alter hatten es besonders gut drauf, gegen die war Ullbricht ein weißes Bähschäfchen und Hilde Benjamin die Jungfrau Maria, lache. Oder sie waren am ersten Mai nur besoffen. Vor diesem Hintergrund sehe ich dem ersten Mai 2006 gespannt entgegen, die Wahl ist dann schon sieben Monate vorbei. Das fürs erste, lache trotzdem FREUNDLICH.
Gruß Claude


 welsch antwortete am 31.07.05 (19:10):

Noch ist nicht entschieden, ob es überhaupt zur Wahl kommt, aber hier werden schon wieder Felle verhökert von Bären, die noch gar nicht geschossen sind.

Und im Übrigen: Meine Stimme bekommt Angie, da könnt Ihr lästern, soviel Ihr wollt, die kann man wenigstens für voll nehmen, was man vom Saarlandfuzzy Oskar absolut nicht behaupten kann.


 Claude antwortete am 31.07.05 (19:24):

welsch,
da gibt es nichts zu lästern, das die Merkel es nicht kann ist eine Annahme, dass es die anderen nicht können ist bewiesen.
Gruß Claude


 welsch antwortete am 31.07.05 (19:35):

Claude,
da haste dann auch wieder recht.

Gruß welsch


 hugo1 antwortete am 31.07.05 (20:55):

Ich möchte hier mal ein paar grundsätzliche Wahrheiten aus meiner Sicht der Dinge darstellen.
Es gibt wohl nicht viele Bürger Deutschlands, die sich mehr ärgern, die unzufriedener und enttäuschter von der Bilanz der verflossenen DDR nach der Wende waren, als ehemalige Befürworter, Parteimitglieder ( vorrangig der SED), so genannte Mitläufer und Sympathisanten.
Es sind genau diese Menschen, die jahrzehntelang dafür geschuftet haben, das es Allen –wie von der Staatsführung immer versprochen- immer besser gehen soll. Die stets in dem Glauben waren, (oder gehalten wurden) genau das Richtige fürs eigene Volk, für die Bruderländer, den Weltfrieden usw. und besonders für sich zu tun. Die dafür stets Vorbild sein mussten, relativ hohe Mitgliedsbeiträge zahlten, die Gewerkschaftsarbeit organisierten, in den Verbänden, den Vereinen den Organisationen persönliche Freizeit opferten sowie für die vielen von Partei und Regierung vorgegeben (angezettelten) Sonderaktivitäten (die ich hier nicht alle Aufzählen will).
Ja und dann das Ende, - nicht all Ihrer Träume - aber der Zusammenbruch, dieser Ihre Welt.
Alles was sie bisher getan haben, wofür sie sich stark gemacht, gelitten, gekämpft (im damaligem Sprachgebrauch) sollte nun plötzlich nichts mehr Wert gewesen sein, im Gegenteil, es wurde in den Schmutz getreten, wurde verteufelt, wurde fallengelassen als ob die Pest dranhinge. Die Medien brachten Tag und Nacht Beiträge über alles was irgendwie, irgendwann mal zu DDR-Zeiten geschah und sich für eine negative Imagekampagne bestens eignete, „Sogar der Swimmingpool des alten Honecker –für dessen Mickrigkeit sich mancher Handwerksmeister in der BRD geschämt hätte und die man heutzutage zu Tausenden erwerben und in den Gärten der Häuslebauer sehen kann- gab Anlass für Direktreportagen“
Ja, und dann keimte Hoffnung bei Vielen, die etwas oppositionell, etwas kritischer waren als die Mehrheit. Der Wunsch und die Möglichkeit eine Bessere, eine demokratischere , menschlichere DDR zu schaffen, sich der BRD zu nähern, ohne gleich annektiert, einverleibt, zusammengefügt, kapitalistisch und eine kaum zu stemmende Aufgabe für die neue größere BRD zu werden.
Dann jedoch kamen die Zusagen, die Versprechungen der Herren Kohl und Konsorten, gepaart mit den überschäumenden, enthusiastischen unkontrolliert sich ausbreitenden (nur von einigen Wenigen wie O. Lafontaine gedämpften) Erwartungen.
So, und nun sind für einige die Hoffnungen und Erwartungen erfüllt und übererfüllt worden. für eine weitere große Anzahl ist das Leben zum Glück erträglich geblieben, mit Tendenz nach oben und relativ gesicherter Zukunft.
für einen großen Rest ging jedoch der Aufschwung total vorbei, ohne das dies als Realität und berechenbare Größe von den großen Volksparteien des Westens erkannt bzw. wahrgenommen wurde.
Da kann man die PDS populistisch nennen, sie verdammen als Alles positive negierende, keine Alternativen habende, nur mäkelnde aber nichts zustande bringende Partei ,,,,Vor Ort hat sie –und das nicht nur aus erfahrungstaktischen, in der Vergangenheit liegenden Gründen- das Ohr an der Basis, an der Masse, da macht sie Politik für die kleinen Leute. Das gelingt nicht immer, dazu sind die Kräfteverhältnisse in den Kommunen oft zu störend und hindernd, aber vieles von dem was sie tut kommt auch an.
Ja und nun nach 15 Jahren können manche meiner Landsleute es nicht mehr recht glauben, das an allen oder vielen Versäumnissen, schwachen Ergebnissen und Misserfolgen der letzten Jahre nicht die gegenwärtige und vorherige Regierung, sondern die SED noch einen Hauptgrund für die Wahl kämpfenden Parteien liefert. So was klingt eher schwach und hilflos, ja und wer möchte gerne eine schwache und hilflose Partei in der Regierung? *g*


 dutchweepee antwortete am 31.07.05 (22:18):

@hugo1 ...wir zwei haben wahrscheinlich die selben wurzeln und erfahrungen.

mein vater hat sich als generaldirektor von ORWO-wolfen auch den "arsch aufgerissen" und sich selbst nicht mehr geleistet, als drei schwere herzinfarkte und ´nen trabbi als privatwagen.

es klingt wahrscheinlich unglaublich, aber mein vater hat seinen trabbi (ostdeutsch: römtömtöm) geliebt.

mein vater würde jedoch nichtmehr in diese zeit passen. er hat mich nichtmehr in sein haus gelassen, weil ich dem neuen forum beigetreten bin und er wäre ganz und garnicht mit der PDS oder einer partei einverstanden, die sich DIE LINKE nennt.

-------------------------------------------------------------------------------------------------

solange sich katholiken, evangelen, muslime, kommunisten, sozies und grüne streiten, auf welche art und weise es den leuten besser gehen soll, werden sich die ausbeuter/unternehmer die hände reiben.

solange werden die sozialleistungen und renten gekürzt, solange wird es kriege geben und terror.

DAS GROSSE GELD WIRD IDEOLOGIEFREI ZWISCHEN GESCHÄFTEMACHERN ALLER COLEUR VERDIENT!

.


 welsch antwortete am 31.07.05 (23:18):

an hugo1:

Deinen Beitrag von 20.55 Uhr kann man verschieden interpretieren, je nachdem, ob man ihn zerreissen will oder Verständnis dafür aufbringen.

Was Du beschrieben hast, hat viele Facetten und nichts ist falscher, als da nur eine dieser vielen Facetten für sich allein zu beleuchten und daraus seine Schlüsse zu ziehen.

Ich glaube Dir aufs Wort, dass viele von Euch den Ar... aufgerissen haben und geschuftet wie die Wilden, weil sie an den Soziálismus glaubten und auch an die Worte, die Eure Herrschenden Euch verkündeten.

Und ich glaube Dir auch, dass Eure Enttäuschung nach der Wende und nach all den Jahren der Hoffnung jetzt riesengroß ist.

Aber all das sind nur einzelne Facetten, genauso wie es eine einzelne Facette ist, dass Kohl in seiner Euphorie damals in Dresden jenen verhängnisvollen Satz von den blühenden Landschaften von sich gab, der nun seit Jahren unablässig für alle Enttäuschungen herhalten muss, breitgewalzt, missbraucht, fehlinterpretiert.

Eine weitere Facette ist, dass LaFontaine damals heftig gegen eine sofortige Wiedervereinigung war und die DDR noch lange aussen vor lassen wollte.

Die nächste Facette ist, dass die nun endlich freien DDRler in so großer Zahl in den Westen "machten", dass man befürchten musste, der letzte müsste das Licht ausknipsen.

Um dies zu verhindern und zu bewirken, dass die Menschen in ihrer angestammtenh Heimat blieben, m u s s t e die Einheit schnell kommen, alles andere war nicht zu schaffen. Und auch die Währungseinheit musste schnell über die Bühne gehen, denn die Menschen in Leipzig, Dresden und anderswo skandierten:"Wenn die DM nicht zu uns kommt, kommern wir zu ihr".

Doch niemand konnte sagen, wie man es richtig macht, z.B. den Geldumtausch, 1:1 oder 1:2 oder wie sonst. Da waren Riesenprobleme zu bewältigen, Probleme, die keiner vorausgeahnt hatte und niemand hatte ein Rezept dafür.

Und der Saarländer zog sich schmollend aufs Altenteil zurück, ließ eine ratlose SPD zurück, spielte den Privatier und sieht jetzt seine Chance kommen, dem Schröder eins auszuwischen.

Und dabei nützt er die Enttäuschung ( in dem Wort steckt auch das Wort "Täuschung!!) der Ostdeutschen raffiniert aus, zieht alle Register seiner Begabung, nämlich der Rhetorik und Demagogie und betätigt sich als moderner Rattenfänger, pardon: Menschenfänger natürlich.

Was hat er zu bieten? Nix, nüscht, jarnischt, ausser großen Worten. Er redet den Menschen nach dem Mund, er verspricht nichts, dazu ist er zu schlau, aber er wettert gemeinsam mit ihnen gegen Arbeitslosigkeit und Kürzungen bei Sozialleistungen.

Er hat gut reden, denn er muss ja nichts versprechen und schon gleich gar nicht etwas einhalten.

Dabei, was wäre schöner, hätten wir ein Füllhorn, aus dem man all die vielen Wohltaten, die "Oskar" einfordert, ausschütten könnte. Wer dieses Füllhorn besässe, der hätte die Nation hinter sich. Nur: Wo ist dieses Füllhorn denn? Und was nützen all die Forderungen nach Sozialleistungen, wenn die Kasse leer ist? Reichensteuer? Dass ich nicht lache! Die paar tausend Superreichen, die es gibt, sollen die Millionen Arbeitslosen alimentieren?

Sofern es zu einer vorgezogenen Bundestagswahl kommen wird, werden womöglich die SPD und mit ihnen die Linken ans Ruder kommen. Dann wird es genauso ein weiterwurschteln wie bisher sein, heute so und morgen so.

Und wenn Merkel mit der CDU drankommt, wird auch sie daran scheitern, dass niemand bei uns eine Veränderung will und auch sie kann kein Geld herzaubern und dann wird man ihr ganz ganz schnell Versagen vorwerfen.

Warten wir es ab.


 schorschie2 antwortete am 31.07.05 (23:47):

Die Verfassungsrichter werden an dieser Wahl mit Sicherheit nichts mehr ändern,wie naiv sind hier eigentlich einige? Die PDS muß nicht nach dem Geschmack vieler sein,aber sie ist mit Sicherheit auch nicht korrupter wie die etablierten Lobby-Parteien.Und wer heute Gorbatschow als den größten Politiker neben Mandela feiert muß auch wissen,bevor er seine Perestroika durchsetzte war er als Generalsekretär der KPDSU an den negativen Vorgängen der SED beteiligt,da diese ohne Moskau nichts machten.Gorbatschow ist an den Maueropfern genau so schuldig wie die SED.Heute wird Gorbatschow weltweit gefeiert,durch seine Umkehr.Und tausende junge Menschen in derPDS haben auch nichts mehr mit den ehemaligen der SED zu tun.Und Unverbesserliche gibt es immer,das waren schon die Nazis in den Regierungen der CDU/CSU,oder die Kommunisten in der SPD usw.Was soll dieser Quatsch? Die Linkspartei ist nötig,damit auch Arbeitnehmer,Rentner und Arbeitslose wieder eine Stimme in diese neoliberalen Wirtschaftspolitik haben.Oskar weiter so und ich wünsche Dir 20 prozent.


 hugo1 antwortete am 31.07.05 (23:57):

danke welsch,,vom kräftigen Kopfnicken, über nachdenkliche seitliche Bewegungen bis hin zu unnachsichtigem Schütteln wurde ich beim 2 maligem durchlesen Deines Beitrages "bewegt".
Erstaunlich oder normal, das wir oft ähnliche Einschätzungen vornahmen ? Das kann Zufall sein. Ich kenne Leute, auch hier, die konsequent kein gutes Haar an allem lassen was die vergangene Epoche geleistet, hervorgebracht und hinterlassen hat. Demgegenüber gibts welche die fast sämtliche, auch unübersehbaren Bemühungen der gegenwärtigen Regierung negieren usw. Vielleicht hat das mit oft festgefahrenen Meinungen sowie der Unfähigkeit neue andere Erkenntnisse anzuerkennen und sich zueigen zumachen zu tun ? ( auch mir fällt das zugegebenermaassen oft sehr schwer )


 Claude antwortete am 01.08.05 (00:05):

hugo1,
ich habe deinen Beitrag aufmerksam durch gelesen und er berührt mich menschlich sehr. Ich verfüge über genügend Fantasie um mir die Gemütslage der Menschen vorstellen zu können deren Leben auf einmal nichts mehr wert war. Alles was gut und richtig war ist nichts mehr Wert. Ein vertanes Leben könnte man sagen zumindest aus deren Sicht. Das ist ganz furchtbar. Die westlichen Parteien und auch viele andere westlichen Organisationen haben das nicht genügend berücksichtigt, Menschen haben eine Seele. Klingt jetzt ein bisschen Pathetisch aber ich weiß nicht wie ich es hätte anders sagen sollte. Vor Ort kümmern sich die Leute von der PDS, auch um banale Dinge wie Behördengänge, Mietahngelegenheiten und ähnliches, habe ich in Kleinröhrsdorf (Dorf In der Lausitz) gemerkt. Wenn ich im Osten bin unterhalte ich mich viel in Kneipen Restaurants, Campingplätzen usw. Im Westen musste man so etwas immer alleine machen Behördengänge und ähnliches meine ich jetzt. Was mich manchmal so entsetzte war der blanke Hass der auf Wessis herrscht, und das oft von alten Parteimitgliedern, das macht einen natürlich nicht gerade gewogen diese Leute mit Sympathie zu sehen.

dutchweepee, du sagst ja ähnliches, ich denke dein Vater war einfach gebrochen das ist unangenehm für einen Sohn und für den Vater allemal. Aus dessen Sicht bist du übergelaufen zu denen die alles zunichte machten was für ihn wichtig war. Aber ich denke du hast sein Verhalten richtig gewertet!
Es wird aber gehen, es muss gehen und man muss sich bemühen.

Freundlicher Gruß Claude


 dutchweepee antwortete am 01.08.05 (02:21):

warum fand ich heut den kanzler bei "sabine christiansen" so überzeugend?

weil sein weg der richtige ist.

warum sind die deutschen so entsetzt, daß schröder diesen weg geht?

weil er schon zu kohls zeiten hätte begangen werden müssen, um deutschland in europa und der welt "fit" zu machen.

WER IST ALSO DER PLÖTÄ?

die CDU oder die SPD?

.


 Ursula_J antwortete am 01.08.05 (07:55):

Warum wird Gysi und Lafontaine immer wieder vorgeworfen, dass sie das Handtuch geworfen haben und nie ein Wort darüber verloren, dass Schröder während der Legislaturperiode aussteigt. Dass Neuwahlen sein Ende bedeuten ist doch wohl klar. Sieht aber so viel besser aus, als ein Rücktritt. Aber letztendlich kommt dasselbe raus.


 Claude antwortete am 01.08.05 (08:11):

dutchweepee,was ist ein PLÖTÄ, allez hopp mache einen dummen wessie schlau, lache.

Ursula_J, bei Schröder sind das die selben Beweggründe wie bei Lafontaine so eine Art Flucht.Bei Gysi war das wieder anders denke ich, der hatte einfach keine Lust mehr, es war ihm zu mühsam das umzusetzten was er immer predigte.

Freundlicher Gruß Claude


 Lissi antwortete am 01.08.05 (08:34):

..und trotzdem,ich schließe auch diese Möglichkeit nicht aus,dass damals Oscar L und jetzt Gerhard Sch < gegangen worden sein könnten>.Die Motivationen müßten nicht dieselben sein.


 Claude antwortete am 01.08.05 (09:04):

Lissi ,
wer sollte sie denn gegangen haben lissi???
Gruß Claude


 angelottchen antwortete am 01.08.05 (09:25):

Ursula: Schroders Handtuchwurf wäre ein anderes Thema.
Oskar hat die SPD sicher nicht verraten - die SPD hat ihre Grzundsätze verraten, das ist viel schlimmer und das war einer der Gründe für seinen Ausstieg. Aber gerade deshalb ist es bedauerlich, dass er sich auf der einen Seite mit der ehem. SED (und ihrem immensen Kapital) zusammentut und andererseits die Rechtsextremen angelt. Da stossen Ideologien aufeinander und es wird nichts bei herauskommen.


 Ursula_J antwortete am 01.08.05 (09:54):

Rechtsextreme wählen mit Sicherheit keine Linkspartei.
Die Wähler, die Lafontaine anspricht, sind Protestwähler, die für sich keine "bessere" Partei gefunden haben als die DVU.
Überzeugte DVU Wähler treten weder in eine linke Partei ein noch wählen sie die.
Überzeugte CDU Wahler würden auch nicht links wählen.

Der SED wurde das immense Kapital abgenommen.
Die PDS bittet für ihre Mitglieder um Spenden für den Wahlkampf.Und das sicher nicht, weil sie auf einem immensen Berg von Geld sitzt.


 angelottchen antwortete am 01.08.05 (10:07):

na mit dem SED Kapital und was davon die PDS heute noch hat, da würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. Wir hatten das Thema hier vor einigen Wochen schon einmal ..


 hugo1 antwortete am 01.08.05 (11:54):

angelottchen du schreibst: "Wir hatten das Thema hier vor einigen Wochen schon einmal .."
Simmt, und ich bin der Meinung, das Du schon damals die Beiträge entweder nicht aufmerksam gelesen, sie bewusst ignoriert oder sie nicht begriffen hast, ansonnsten hätte ich von Deiner Seite einen ernsthaften möglichst begründeten Widerspruch erwartet und nicht eine lakonische Wiederholung bei neuen Themen.
Im Dezember 1989 hatte die PDS ein Parteivermögen von ca 6 Milliarden ziemlich wertlosen Ostmark. Daraus machte die damalige vom Ministerpräsident de Maizière eingesetzte Unabhängige Kommission zur Überprüfung des Parteivermögens- und der Massenorganisationen in der DDR (UKPV) sage und schreibe 2,2 Milliarden eingezogene wertvolle Deutsche Mark. Nun kannste selber rechnen, was da der PDS bei den damaligen Umrechnungskursen noch verblieben war (Es war einer von vielen Versuchen schon damals der PDS die Luft zum Leben zu nehmen -auch das vergessen einige Ossis anscheinden nicht so schnell.
Ich möchte hier die PDS nicht total in Schutz nehmen, natürlich gabs auch einige Ungereimtheiten über Verbleib einiger Geldmengen (z.B. 75 Millionen Ost-Mark erhielt eine dubiose Islamische Religionsgemeinschaft )
Aber mit dem gegenwärtigem Aufpauschen des jeweiligen damaligen und jetzt tagtäglich wiederholten Rücktritts geb ich Dir recht, das ist aus Gründen der fehlenden Angriffsfläche schon einige Übertreibungen wert. Da sind sich Grüne, FDP, SPD und CDU/CSU mal fett einig. Da wird von Drückebergern, Flucht ergreifen, Rückzug gesprochen und geschrieben, als obs keine anderen Eigenschaften dieser beiden Herren gäbe. Ja und sogar der Kanzler hatte gestern bei der Christiansen einen ähnlichen unbegründeten Spruch drauf. Wenn das mal nicht für die Diskriminierer nach hinten losgeht. *g*