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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Gabriel(e) Ganser

 62 Antwort(en).

mart begann die Diskussion am 27.07.05 (11:32) :

Dr. Daniele Ganser ist Forschungsgruppenleiter am Zentrum für Sicherheitspolitik der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.

Sein Buch »Nato’s Secret Armies, Operation Gladio and Terrorism in Western Europe«, ist vor kurzem erschienen.

Im angegebenen Link ist ein Interview mit ihm nachzulesen - und übers Internet gibt es weitere interessante Informationen.

Im Gegensatz zu einigen hier geposteten, die Fronten verhärtenden, von Hardlinern mit einem haßumkrusteten Herz und in einer dementsprechenden Sprache geäußerten Meinungen analysiert Ganser tiefgreifend und belegbar.

Internet-Tipp: https://www.muslim-markt.de/interview/2005/ganser.htm


 Karl antwortete am 27.07.05 (12:24):

Das ist tatsächlich eine nachdenkliche Stimme. Ich zitiere:

"... ein Terrorist ist einer, der große Angst verbreitet, um ein politisches Ziel zu erreichen. Heute glauben viele Menschen in Westeuropa und in den USA, dass ein Terrorist nie ein staatlicher Akteur sondern immer ein privater Akteur ist, das ist wissenschaftlich gesehen falsch, und dass er zweitens nie ein Christ sondern immer ein Muslim ist, auch das ist falsch. Dieser Glaube ist nicht bewusst und klar im Denken der Menschen, aber subtil im Unterbewusstsein eingelagert. Natürlich gab es in der Geschichte private muslimische Terroristen und natürlich gibt es sie auch heute. Aber ebenso gab es auch staatliche christliche Terroristen, und es gibt sie wohl auch heute. Über letztere sprechen wir aber nicht gerne, die meisten Menschen können daher nicht ein einziges konkretes historisches Beispiel für einen christlichen staatlichen Terroranschlag nennen. Wir sind also in unserem Denken und in unserer Wahrnehmung sehr eingeschränkt. Das ist auch normal, denn alles Sehen ist perspektivisches Sehen, und den Balken im eigenen Auge sieht man oft nicht gerne. Aber wir sollten immer wieder um einen neuen, ausgewogenen und unabhängigen Gesichtspunkt ringen. Wenn wir das nicht tun, versinken wir in der Manipulation und sind am Ende davon überzeugt, dass nur mehr Gewalt die Lösung der Probleme bringen kann, und das ist ein Irrtum. Wir befinden uns also auf heiklem Terrain und sollten wachsam sein, sonst sinken wir ein wie im Treibsand. Denn es ist richtig, heute wird fast die ganze Welt mit Angst übergossen, Terror und Krieg haben sich auf sehr tragische Weise ineinander verzahnt."

Danke für den Link, mart.


 Karl antwortete am 27.07.05 (12:37):

Noch ein Zitat aus dem sehr lesenwerten und nachdenklich machenden Interview, dem spannensten, was ich in letzter Zeit gelesen habe:

"Terror kann man mit Gewalt nicht bekämpfen, so wenig wie man Feuer mit Sprit löschen kann. Bleiben wir doch ganz konkret: Der Angriff auf Irak hat das Terrorproblem nicht gelöst. Es ist eben wie mit dem Sprit und dem Feuer, das haben viele Experten für Sicherheitspolitik vorausgesagt: Heute gibt auch die CIA zu, dass der Irak das weltweit größte und gefährlichste Trainingslager für Terroristen ist."


 Karl antwortete am 27.07.05 (12:41):

"Ich glaube, jeder muss selber seine Verantwortung tragen für das was er denkt, fühlt, sagt und tut. Ich freue mich, dass es auch heute immer wieder viele Menschen gibt, die zur Besonnenheit und zur differenzierten Analyse aufrufen. Ich hoffe, dass es immer mehr werden, unter allen Religionen und Völkern. Und diese Hoffnung ist nicht völlig unbegründet, wir befinden uns Mitten in einem Umbruch, und Umbrüche haben auch immer viel mit Aufwachen zu tun. Es gibt heute viele Menschen die klar erkennen, dass wir uns global in einer Gewaltspirale von Terror und Krieg befinden, und dass uns mehr Gewalt und mehr Hass und mehr Angst nicht aus dieser Spirale hinausbringen werden, sondern vielmehr die Spirale noch weiter beschleunigen. Diese Wahrheiten sind so klar, dass sie jeder versteht der mal abends vor dem Einschlafen mit geschlossenen Augen in Ruhe darüber nachdenkt."

Bitte entschuldigt die langen Zitate, ihr solltet darüber nicht vergessen das ganze Interview zu lesen.

Internet-Tipp: https://www.muslim-markt.de/interview/2005/ganser.htm


 Wolfgang antwortete am 27.07.05 (12:46):

Bei muslim-markt.de spielt die Musik. Vieles, was in der Mainstream-Presse nicht erscheint, kann dort gelesen werden. Die fuehlen sich dem Dialog der Kulturen verpflichtet. Meine Meinung zum Interview: DANIELE GANSER hat recht. Er ist einer, der nicht blindwuetig auf Muslime einschlaegt, sondern der nach Gruenden fuer den weltweiten Terror sucht (der ja nur zum geringsten Teil islamistischer Terror ist).

Internet-Tipp: https://www.muslim-markt.de/


 Marina antwortete am 27.07.05 (14:24):

Der Artikel ist angenehm ideologiefrei, geht weder in Richtung Rassismus noch in Richtung Alles-auf-den-Westen-Schieben. Das ist genau das, was ich hier bisher vermisst habe. Ich habe immer den Eindruck, dass es hier nur die eine oder andere Fraktion gibt. Sorry, wenn ich mich da geirrt haben sollte.


 BarbaraH antwortete am 27.07.05 (15:06):

Danke, mart,

für diesen wunderbaren Text. Jeder sollte sich etwas Zeit nehmen und ihn in aller Ruhe lesen. Trotzdem kann ich nicht widerstehen, einige Passagen daraus hier zu zitieren, weil sie mir als unendlich wichtig erscheinen:

>>Terror und Krieg haben sich auf sehr tragische Weise ineinander verzahnt. (...) Die Aufgabe für das 21. Jahrhundert ist also klar: Wir müssen einen Ausweg aus der Gewaltspirale finden.
(...)

Es liegt tatsächlich ein sehr großer Missbrauch vor, wenn sich sowohl Christen wie auch Muslime und Juden beim Töten auf Gott beziehen, zumindest kann ich persönlich beim Töten oder Foltern von Menschen nichts Heiliges erkennen. Das gilt sowohl für Terroristen wie auch für Soldaten.
(...)

Wissenschaftlich ist das alles nichts neues, das hatten wir schon mal im Dritten Reich von Adolf Hitler. Damals haben die Christen die Juden zuerst gefürchtet, dann gehasst, dann getötet. ... Und heute wird das neue Feindbild der Muslime erschaffen.
(...)

MM: Wenn wir Ihre Bücher richtig verstehen, behaupten Sie letztendlich, dass westliche demokratische Systeme den Tod von unschuldige Menschen, Frauen und Kindern, selbst der eigenen Bevölkerungen in Kauf nehmen, um bestimmte politische Ziele durchzusetzen. Und das geschieht nicht nur durch das Fehlverhalten Einzelner sondern systematisch. Ist das nicht ein wenig extrem starker Tobak, und bekommen Sie für solche Behauptungen keinen Ärger?

Dr. Ganser: Ich behaupte das nicht. Die historischen Quellen und Zeugenaussagen im Bereich NATO Geheimarmeen und Strategie der Spannung belegen das (...)
Aber die Quellen sind klar, der Staat ermordet manchmal seine eigenen Bürger, wir sprechen dann von Staatsterrorismus, und den gab es nicht nur unter Stalin in der UDSSR , unter Ceausescu in Rumänien oder unter Pinochet in Chile sondern eben auch in Westeuropa. Es besteht die ernsthafte Gefahr, dass einige der Terroranschläge, welche heute den Muslimen angelastet werden, von radikalen Christen inszeniert wurden, nur beweisen kann man das heute noch nicht, vielleicht aber in fünf Jahren, wir sollten sehr wachsam sein und uns nicht aufhetzen lassen.
(...)

Fortsetzung....

Internet-Tipp: https://www.muslim-markt.de/interview/2005/ganser.htm


 BarbaraH antwortete am 27.07.05 (15:07):

Fortsetzung....

Man fragt mich oft, warum wir denn nicht einfach aufhören mit diesem Krieg gegen den Terrorismus, wenn er ja eh nicht funktioniert, sondern alles nur noch schlimmer macht, und warum dann nicht alle Länder ihre Truppen nach Hause bringen. Nun sehen sie, wenn es wirklich um den Terror ginge, dann könnte man das tun. Aber da bin ich mir nicht sicher. Historisch gesehen führen Länder Kriege, um ihre Macht gegenüber anderen Rivalen zu vergrößern und Ressourcen wie Erdöl zu erbeuten. Ich denke das ist heute nicht anders. Terroristen zu jagen und einzusperren war noch nie ein geostrategisches Hauptziel, das ist vielmehr eine Geschichte für das Volk. Die führenden Strategen in den USA wissen wohl, das es gar nicht funktioniert, da ihr Ziel aber ein anderes ist, nämlich den Zugang zu den Ressourcen und zur Macht, nehmen sie die Terroropfer und Kriegstoten in Kauf. Wenn das ganze Erdöl, um das global ein immer intensiverer Kampf entbrannt ist unter Australien liegen würde, wären wohl die Australier die Terroristen, und nicht die Muslime. Die Forschung nennt das Resource Curse, also Fluch der Ressourcen.
(...)

Die Haupteinsicht besteht darin, dass wir zwar alle anders aussehen und auch viele verschiedene Sprachen sprechen, aber trotzdem einer Geschwisterschaft angehören, eben der Geschwisterschaft der Menschen. Es wäre daher schade, wenn wir uns gegenseitig auslöschen. Natürlich werden wir immer Konflikte haben, und das ist auch gut so, aber wir sollten sie nicht mit Gewalt lösen, das gilt in den eigenen vier Wänden genau gleich wie in der internationalen Politik.Viel klüger wäre es, wenn wir Konflikte durch Kommunikation lösen und uns mit unseren Emotionen, vor allem mit unserem Hass und unserer Angst, auseinandersetzen. Das ist schwierig, keine Frage, aber da liegt auch ein riesiger Profit für uns selber verborgen, wir können wachsen, jeder für sich und auf seine Weise. Man kann auch andere in diesem Prozess unterstützen. Oder einem alten Feind, das kann auch der Nachbar sein, verzeihen oder sogar ein kleines Geschenk machen. Wir bekommen jeden Tag tausende von Gelegenheiten zum üben, heute mehr denn je.<<

Quelle: Muslim-Markt vom 26.07.05
Interview mit Dr. Daniele Ganser
https://www.muslim-markt.de/interview/2005/ganser.htm

Internet-Tipp: https://www.muslim-markt.de/interview/2005/ganser.htm


 Marina antwortete am 27.07.05 (17:52):

Zitieren kann ich auch. Um der Ausgewogenheit willen zitiere ich dann auch mal einige Passagen, dann haben wir wenigstens endgültig den ganzen Artikel hier stehen. Ihr habt es so gewollt. :-)

"Es ist aber für die globale Sicherheitspolitik ein riesiges Problem, dass wir auch sehr viele falsche Prediger auf der Erde haben, unter den Muslimen in einigen Moscheen, unter den Christen in einigen Kirchen, und unter den Juden in einigen Synagogen. Falsche Prediger rufen zum Hass, zur Rache und zum Töten auf, jeder Mensch muss selber entscheiden, ob er eine solche Predigt für wahr und wertvoll hält.
(...)
Aber das ist nicht nur bei den Christen so, gehen sie heute oder morgen irgendwo auf der Welt in eine Moschee und fragen sie sich, ob der Prediger zu Liebe, Vergebung und Toleranz oder zu Hass und Gewalt aufruft, sie werden einige falsche Prediger finden, ich kann nicht in Zahlen genau sagen wie viele es sind, aber das Problem besteht, da ist die ganze Glaubensgemeinschaft gefordert, mutig Stellung zu beziehen, gerade die ältesten und weisesten Männer sind gefordert, auch die Frauen, sie müssen zu Mäßigung und Toleranz aufrufen, und auch die eigenen Familien. Die Polizei und die Geheimdienste mit ihren Kameras vor den Gotteshäusern sind dieser Aufgabe nicht gewachsen, wenn sich junge Männer in ihrem Herzen und ihrem Kopf entschlossen haben zu töten, dann sind sie nicht mehr zu stoppen.
(...)
Dr. Ganser: Ich rate den Christen und den Muslimen in Europa Feindesliebe, dadurch werden beide zum Kern ihres Glaubens vorstoßen können, und das ist ein Gewinn für jeden Persönlich. Zudem rate ich ihnen vor allem, die jungen Männer auf die Werte der Toleranz und Menschlichkeit hinzuweisen, wenn der Hinweis von jungen schönen Frauen oder alten weisen Männern kommt, wird er bei den junge Männern besonders stark wirken.
(...)
Aber heute ist es notwendig, falsche Prediger klipp und klar zu entlarven. Wenn einer zu Hass und Totschlag aufruft, hat er keinen privilegierten Draht zu Gott sondern ist verwirrt, in was für einem schönen Gebäude er auch stehe, und in welch schönen Gewändern er auch rede. Das wissen wir intuitiv. Ich denke wir sollten daher Ehrfurcht vor dem Leben haben, so steht es in den Menschenrechten, so steht es im nationalen und internationalen Recht, und so steht es in allen heiligen Schriften. Man hat Mahatma Gandhi mal gefragt, welches denn der Weg zum Frieden sei. Darauf hat er geantwortet: "Es gibt keinen Weg zum Frieden. Der Friede ist der Weg." Ich glaube das ist sehr weise."

Und ich glaube, der Autor dieses Artikels ist auch sehr weise. Er predigt keinen Hass, weder auf die Muslime noch auf westliche demokratische Systeme, obwohl er ihre Schuldverstrickung sieht. Und er hat Respekt vor allen Religionen und appelliert in ihrem Sinne an Liebe, Vergebung und Toleranz. Das ist eine Ausgewogenheit, die ich mit Weisheit gleichsetze. Menschenrechte sind unteilbar.

Internet-Tipp: https://www.muslim-markt.de/interview/2005/ganser.htm


 BarbaraH antwortete am 27.07.05 (18:10):

Da kann ich Dir, Marina, und Dr. Ganser uneingeschränkt zustimmen. So ist es und nicht anders.


 Karl antwortete am 27.07.05 (18:31):

@ marina,

nichts anderes war und ist meine Intention. Ich habe es offensichtlich nicht nur so gut ausdrücken können wie Herr Ganser. Ich bin Mart sehr dankbar, dass sie es mit diesem Text uns ermöglicht hat, wieder (hoffentlich) eine gemeinsame Sprache zu finden.


 Wolfgang antwortete am 27.07.05 (18:33):

Interessant war fuer mich folgender Gedanke: "Terroristen zu jagen und einzusperren war noch nie ein geostrategisches Hauptziel, das ist vielmehr eine Geschichte fuer das Volk. Die fuehrenden Strategen in den USA wissen wohl, das es gar nicht funktioniert, da ihr Ziel aber ein anderes ist, naemlich den Zugang zu den Ressourcen und zur Macht, nehmen sie die Terroropfer und Kriegstoten in Kauf. Wenn das ganze Erdoel, um das global ein immer intensiverer Kampf entbrannt ist unter Australien liegen wuerde, waeren wohl die Australier die Terroristen, und nicht die Muslime."

So oder so aehnlich habe ich das in vielen Beitraegen hier in den Foren schon mal gelesen respektive selbst geschrieben. Bisher gab's immer Haue dafuer. Ich muss darueber nachdenken, warum das jetzt auf einmal anders ist. Jedenfalls freue ich mich darueber, dass es offensichtlich einen Erkenntnisprozess auch bei denen gegeben hat, die die Verbindung Oel / Krieg bzw Terror dementierten, gar die, die diese Verbindung nur erwaehnten, dafuer beschimpften.


 Marina antwortete am 27.07.05 (18:49):

"Ich muss darueber nachdenken, warum das jetzt auf einmal anders ist."

Das ist der Unterschied in der Diktion. Ganser predigt keinen Hass und ist kein Fanatiker.


 Wolfgang antwortete am 27.07.05 (19:28):

An der Diktion kann es nicht liegen. Denn die ist so gut wie identisch. Auch an der Einschaetzung der Lage und an den prognostizierten Folgen kann es nicht liegen, denn die sind auch so gut wie identisch und koennen in vielen Beitraegegn nachgelesen werden. Sicher: Der Herr GANSER predigt keinen Hass (wie zum Beispiel die Muslime-Basher hier im Forum). Er ist auch kein Fanatiker (wie zum Beispiel die, die jeden hier bisher gnadenlos persoenlich beschimpft haben, der es wagte, das zu sagen, was der Herr GANSER in diesem Interview gesagt hatte).

Kann es sein, dass es leichter ist, auf Mitdiskutanten, auf Nonames, verbal einzuruegeln als auf einen renommierten Fachmann ? Kann es sein, dass es denen, die verbal auf Mitdiskutanten einpruegeln und persoenlich werden, gar nicht um die Sache geht, die sie vorgeben ? Kann es sein, dass es das eigene schlechte Gewissen ist, das den Herrn GANSER hochleben laesst, aber die schmaeht, die exakt dasselbe in exakt derselben Diktion hier in den Foren wieder und wieder gesagt haben ?


 lielo antwortete am 27.07.05 (21:13):

Mitdiskutanten haben hier eine polemische agressive Sprache. Praktizieren eine Emotionalisierung der Diskusion
Wollen so richtig reinpfeffern, weil dies den Tag interessant macht. Wie klar und geschult spricht Dr. Daniele Ganser.


 Karl antwortete am 27.07.05 (22:19):

Ich sehe inhaltlich zwischen den Aussagen von Herrn Ganser und dem, was Wolfgang (in drastischen, oft polarisierenden Worten) und ich (in offensichtlich ungeschickten und nicht so verständlichen Formulierungen) geschrieben haben, kaum Differenzen.

@ Wolfgang,

vielleicht können wir, wie ja auch schon öfters andiskutiert, doch daraus lernen, dass der Ton eben auch die Musik macht. Will man "rüberkommen" und verstanden werden, ist es wenig hilfreich, den Gegenüber zu beschimpfen oder verächtlich zu machen. Speziell diejenigen, die gute Argumente haben, sollten auf dieses "Stilmittel" verzichten können. Das sollte denen vorbehalten bleiben, deren Argumente stumpf sind und einer kühlen Analyse nicht standhalten.

Wenn die Diskussionen weniger emotional und sachlicher geführt würden, ergäbe sich für uns alle auch mehr Spielraum, den Nuancen zu ihrem Recht zu verhelfen und deutlich zu machen, dass jeder von uns ein differenzierendes Weltbild pflegt (wie ich hoffe ;-)).

In diesem Sinne könnte uns (dem Spektrum der Diskutanten hier) der Stil von Herrn Ganser Vorbild sein!


 Wolfgang antwortete am 27.07.05 (22:27):

Ein Irrtum, Karl, den ich Dir schon oefters ausreden wollte (bis jetzt erfolglos): Ich will gar nicht 'rueberkommen'. Ich will nur meine Sicht der Dinge in meiner Art und mit meinen Worten darstellen. Zeige mir die Beitraege, wo ich Mitdiskutanten beschimpft habe. Im Gegenzug liefere ich Dir Dutzende von Beitragen wo ich persoenlich beschimpft wurde.

Deine Taktik ist unredlich. Du weisst ganz genau, wer in diesem Forum Mitdiskutanten beschimpft. Ich werde mich also nicht verbiegen und ganz unsachlich und emotional weiter meine Beitraege schreiben. So, wie bisher auch. Notfalls kann ich ja wieder gehen. Mir hatte die mehrmonatige Pause vom ST jedenfalls gut getan.


 Karl antwortete am 27.07.05 (22:45):

@ wolfgang,

nun, da unterscheiden wir uns. Ich würde in meinen Beiträgen keinen Sinn sehen, wenn ich nicht doch auch hoffen würde, dass der eine oder andere Leser darüber nachdenkt - und Nachdenken kann (muss nicht) auch zu einer "Überzeugung" führen, d. h. zu einer Änderung der bisherigen Haltung. Ich möchte schon deshalb überzeugend schreiben, weil ich ja auch selbst mit mir in einem ständigen Dialog stehe und schließlich auch erst selbst durch Abwägen die besseren Argumenten finden muss ;-))
Ich denke, dass die LeserInnen manchmal in meinen Beiträgen diese Austragung des inneren Disputs verspüren, jedenfalls sollten sie das. Ich möchte keine Glaubenssätze verkünden, sondern mir und anderen helfen, Dinge richtig einzuschätzen.


 Wolfgang antwortete am 27.07.05 (22:50):

Dann schreib' halt wie Du das fuer richtig haelst, Karl. Ich schreibe, wie ich das fuer richtig halte. Was Du nicht machen solltest: Persoenliche Beschimpfungen von Mitdiskutanten dulden und dann nebuloes alle auffordern (also auch die, die ueberhaupt nicht zum Mittel der persoenlichen Beschimpfung greifen), damit aufzuhoeren. Es liegt an Dir Deine eigenen Forenregeln durchzusetzen.


 gosi antwortete am 27.07.05 (23:15):

Als Antwort auf: Re: Definition des Islamismus von Muslim-Markt am 26. Juli 2005 09:55:24:

Asalamu alaikum.
Der Mann hat ja recht. Der Islam ist eine Bedrohung für die sogenannte "freiheitliche Demokratie". Wer wöllte das abstreiten?
Der ganze Islam wäre ja sinnlos, wenn er keine Bedrohung wäre und es ist gerade sein Sinn, die vorislamische Gesellschaft umzukrempeln im Sinne islamischer Moral- und Ordnungsvorstellungen.
Warum können Nichtmuslime das nicht als Chance sehen? Als Chance zum Weltfrieden. Als Chance zur Gerechtigkeit. Als Chance zur Gleichberechtigung der Frau. Als Chance für ein gottgefälliges Leben.
Das bedeutet aber nicht, daß der Islam (Schily: Islamismus) das Leben der Nichtmuslime bedroht. Der Islam hat immer das Leben und die Religion der nichtmuslimischen Mitbürger beschützt, wo er an der Macht war, das haben uns Allah swt und unser Prophet saw so vorgeschrieben.
Und das wird auch in Zukunft so sein.
Vasalam
Euer Bruder Hassan B.
Und Allah weiß es am besten!

Kann man dort lesen wo auch das Interview mit Gansel geführt und publiziert wurde. Will ja noch nichts bedeuten, oder?
Seit zweitausend Jahren in der Welt: Nächstenliebe. Bis heute unerfüllte Forderung. Nun will Gansel einen Schritt weiter gehen: Feindesliebe.
Schlägt dich jemand auf die linke Wange, so halt im auch die rechte hin.
Realistische Vision oder Utopie?
fragt sich gosi


 BarbaraH antwortete am 28.07.05 (00:29):

Allmählich wendet auch die Presse ihre Fähnchen. Die ZEIT, die lange treu an der Seite der Bush-Krieger stand, veröffentlicht nun vermehrt recht kritische Beiträge. Da tut sich wohl was...

>>Nach dem 11. September identifizierten Amerikaner und Europäer im fieberhaften Rundumblick erst ihre Feinde – die Islamisten – und dann die Freunde – die schneidigen Islamistenhasser. Es kam zum Pakt mit den Diktatoren: mit Hosni Mubarak in Ägypten, Pervez Musharraf in Pakistan, Islam Karimow in Usbekistan und Wladimir Putin in Russland. Weit getragen hat das nicht. (...)

Am Anfang war das falsche Wort, das unselige Wort vom Antiterrorkrieg. Der Westen beschränkte sich seither geräuschvoll aufs Militärische und überhörte die auf die europäischen Muslime zielenden Lockrufe von al-Qaida. Die Rede vom Krieg machte die Sicherheitsdienste im Nahen Osten zu Subunternehmern des Westens, wenn diese nach dem Modell Mubarak auf Islamisten aller Farben dreinschlugen. Einige Staaten durften sogar ihre jahrzehnte- oder jahrhundertealten Lokalkonflikte aufwerten: Russland den Kolonialkrieg am Kaukasus, Indien die Kaschmir-Fehde, Israel seine Schlacht um Land mit den Palästinensern. Dann führte die Antiterrorkoalition selbst Krieg – vereint in Afghanistan, zerrissen im Irak. Ergebnis? Eine Zermürbungsschlacht mit vielen Toten, viel mehr Toten, als der Terrorismus bis dahin gefordert hatte. Dazu kamen Kollateralschäden, siehe die Folterfotos aus Abu Ghraib.<<

Quelle: DIE ZEIT Nr. 31/2005 vom 28.07.05
Versöhnen und spalten
Von Michael Thumann
https://www.zeit.de/2005/31/01___leit_1_31?page=all

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2005/31/01___leit_1_31?page=all


 Wolfgang antwortete am 28.07.05 (00:39):

Jetzt, wo der Krieg ums Oel fuer die BUSH-Krieger verloren geht, wechseln wieder viele die Faehnchen. Wendezeit ist die Zeit der Wendehaelse. Du wirst es noch erleben, dass hier im Forum unisono alle sagen, sie waeren schon immer gegen den Krieg gewesen.

Das Problem ist: Die BUSH-Krieger koennen da nicht raus, weil ihr oberster BUSH-Krieger, der Mr. BUSH, dann wohl vor Gericht erscheinen muesste und sich fuer seine mutmasslichen Verbrechen verantworten muss. Da sei der 'christliche' Gott vor. Also wird das Morden weitergehen und Terroristen ohne Ende erzeugen - nicht nur im Irak, vor allem auch in den westlichen Monopolen.


 mart antwortete am 28.07.05 (01:20):

Oder sollte ich mir doch überlegen die Seiten zu wechseln?
Vielleicht ist das Problem doch vielschichtiger?
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„Die Totenglocken des Islamismus“ von Sadik J. el Asm, einem der bekanntesten Philosophen des arabischen Raums

Alles Folgende ist folgendem Link entnommen:
https://www.austro-arab.org/Die_Totenglocken_des_Islamismus.asp?id=2

Asms zweite These:

„..Terrorismus ist demnach die letzte Konsequenz eines Systems, das keine rationale Möglichkeit auf Veränderung sieht. Terror kann ein System nie verändern, er ist nur ein sichtbares Aufflackern des Widerstandes, im Fall der Islamisten ein verzweifelter Aufschrei im Namen Gottes.

Radikalen Islamisten geht es auch nicht um eine soziale Revolution. Die Terroristen sind zumeist gut ausgebildete junge Männer. Es geht ihnen vielmehr um Statements - um nicht weniger als "die Wahrheit" selbst. Die Slogans lauten: "Der Islam ist die Lösung" und "Der Islam ist die Antwort".

Und dort, wo die "Revolution" vollzogen ist, wird sie zur Makulatur. Selbst in Saudi-Arabien regiert die reine Lehre nur theoretisch. Zwar gelten offiziell alle "Ungläubigen" als "Unglückliche". Längst werden das Land und seine Wirtschaft aber von diesen "Unglücklichen" gelenkt.

Die grundlegende Schwäche der Islamisten ist es, auch nach 200 Jahren immer noch an die langfristige Durchsetzbarkeit einer strengen islamischen Ordnung in einem System zu glauben.

Asms dritte These:

In ihrer Anfälligkeit für Ambivalenzen und kulturelle Schizophrenie sind die Araber die Hamlets der Gegenwart, gefangen zwischen göttlichem Grundsatz und menschlicher Lenkung, Authentizität und Verhaftetsein im Jetzt, zwischen Identität und Modernität.

Im Zentrum des zeitgenössischen islamistischen Denkens steht für Asm eine kollektive narzisstische Kränkung: Die Moslems wurden zu Objekten der Geschichte, während sie sich selbst jahrhundertelang als Subjekte, als Macher, als Führer sahen.

Unverrückbar ist weiterhin der Glaube, dass sich die "natürliche" Ordnung wiederherstellen wird, weil sie sich herstellen muss, weil die Gegner falsch liegen.
Nationalarabische Denker, sowohl die Populisten als auch die intellektuellen Theoretiker, sehen nach Asm als Ziel nicht die arabische Einheit an. Das Ziel ist die (Wieder-)Erreichung der Gestaltungsmacht durch die arabische Einheit.

Es geht ihnen nicht um die Überwindung von westlichem Kolonialismus oder Imperialismus, sondern um das Übernehmen einer globalen Führungsrolle.

Dieses Ziel gilt Asm als bestimmend für das Selbstverständnis der Araber.
Ihre reale machtpolitische Impotenz kollidiert mit diesem Traum, führt zu massiven Minderwertigkeitskomplexen, Kompensationshandlungen, wildem Abenteurertum, politischer Rücksichtslosigkeit und in letzter Konsequenz zu globalem Terrorismus vom Ausmaß eines 11. September.

Die moderne Welt ist machtvoll und effizient über die Araber gekommen - entworfen von Denkern in Europa, die keine Moslems zu Rate zogen. Der "traurige Araber", Asm, hat keine andere Chance, als zu warten, bis er wieder zu seinem Recht kommt; einziger Ausdruck seiner Verzweiflung: ein gelegentlicher Terrorakt.

Die Ideale von Moderne, Liberalismus, Säkularismus, Demokratie, Menschenrechten, religiöser Toleranz und Meinungsfreiheit verhalten sich antithetisch zu den Grundwerten des Islam: Theokratie, Fundamentalismus, Totalitarismus, Sexismus, Absolutismus und Dogmatismus.
Vielen Moslems wird das praktisch täglich schmerzlich bewusst: Die Welt verändert sich in eine Richtung, mit der sie nichts anfangen können. Und eine Änderung der Machtverhältnisse ist dabei denkbar unwahrscheinlich. Die arabische Welt hat dem Westen militärisch und machtpolitisch nichts entgegenzusetzen..."

Internet-Tipp: https://www.austro-arab.org/Die_Totenglocken_des_Islamismus.asp?id=2


 Medea. antwortete am 28.07.05 (07:52):

Ein sehr interessantes Interview mit dem Friedensforscher Dr. Ganser - wären die Menschen nicht so wie sie leider sind, bestünde in der Tat die Möglichkeit, bisher grundlegendes Gedankengut in Frage zu stellen. Es wäre dann wohl der Beginn für paradiesische Zustände in der Welt. Doch manches in seinen Vorstellungen scheint mir sehr naiv zu sein, eben der Wunsch eines Visionärs und Fantasten, wie es sie zu allen Zeiten gegeben hat und gibt.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn er mit seinen Ideen Frieden schaffen könnte und das Denken und Trachten vieler Menschen erreichen, aber es sei mir erlaubt, da meine erheblichen Zweifel anzumelden.
Und bitte nun nicht gleich wieder in meinem Beitrag einen rassistischen sehen, weil ich nicht in die hier vorherrschende Euphorie einstimmen kann. Dazu bedarf es m.E. etwas mehr, als nur Visionen zu haben, obgleich ich weiß, daß auch immer eine solche am Anfang stehen muß, um voranzukommen.


 BarbaraH antwortete am 28.07.05 (09:12):

>>Dr. Daniel Ganser (Jahrgang 1972) ist wissenschaftlicher Assistent der Forschungsstelle für Sicherheitspolitik der ETH Zürich. Er gilt als Spezialist in den Bereichen Geostrategie und Sicherheit, Geheime Kriegsführung, Wirtschafts- und Menschrechte sowie Friedensforschung. Dr. Ganser studierte alte und neure Geschichte, Philosophie und Englisch mit dem Schwerpunkt internationale Beziehungen. Sein Studium führte ihn über die Universität Basel und die Universität Amsterdam bis hin zur London School of Economics and Political Science (LSE).

In 1998 schloss er sein Studium mit einem Masters Degree mit Auszeichnung ab und wurde drei Jahre später zum Dr. promoviert. Dr. Ganser spricht Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch.

Zwischen 2001 und 2003 war Ganser verantwortlich für die internationalen Beziehungen und die politischen Analysen an der wirtschaftlichen Denkfabrik Avenir Suisse in Zürich. Er leitete die Kampagne der Denkfabrik welche dazu führte die notwendige Stimmenmehrheit im eigenen Land zu erhalten, um die Schweiz im Jahre 2002 als Vollmitglied der UN einzutragen. Er arbeitet u.a. auch in einem Expertenkomitees im Außenministerium, im Zentrum für Sicherheitsstudien und arbeitete als Autor.<<

Urteil von Medea.:
Visionär, Fantast, naiv....

So stimmt das Weltbild dann wieder.

Internet-Tipp: https://www.muslim-markt.de/interview/2005/ganser.htm


 Illona antwortete am 28.07.05 (09:15):


Ob diese Veranstaltung am Anfang als Vision steht und irgendeinen Fortschritt bringt??
Oder wird wieder wie immer viel geredet und nichts gesagt...
Gruß Illona

Internet-Tipp: https://www.lips-org.ch/workshops.php


 Illona antwortete am 28.07.05 (09:21):

Medea
********
Doch manches in seinen Vorstellungen scheint mir sehr naiv zu sein, eben der Wunsch eines Visionärs und Fantasten, wie es sie zu allen Zeiten gegeben hat und gibt.
********
Natürlich haben wir alle Zweifel an den Visionen, aber was würdest du als realiatische nüchterne Alternative vorschlagen?
Da es nun mal ist wie es ist, brauchen wir doch Visionäre, die nicht in Resignation verfallen, oder?
Gruß Illona


 Medea. antwortete am 28.07.05 (10:09):


Natürlich braucht die Welt Visionäre, es gibt mannigfaltig Beispiele dafür, daß sie nützlich und zum Wohle vieler
Anstoß mit ihren Ideen gegeben haben. Ich stelle doch auch nicht die Person Ganser in Frage, wer meint denn wieder das herauslesen zu müssen?

Naiv erscheint mir aber:

"Dr. Ganser: Ich rate den Christen und den Muslimen in Europa Feindesliebe, dadurch werden beide zum Kern ihres Glaubens vorstoßen können, und das ist ein Gewinn für jeden Persönlich. Zudem rate ich ihnen vor allem, die jungen Männer auf die Werte der Toleranz und Menschlichkeit hinzuweisen, wenn der Hinweis von jungen schönen Frauen oder alten weisen Männern kommt, wird er bei den junge Männern besonders stark wirken. Ansonsten sollte einfach jeder seine Gefühle beobachten, und zwar ganz genau, um zu erkennen, wann und wo Hass oder Angst in ihm aufflammen, das sind die wirklichen Krisenherde der Erde, und an denen sollte jeder arbeiten. Das ist natürlich nicht einfach, gerade wenn man dies nicht gewohnt ist, aber es ist für jeden eine Chance zum persönlichen Wachstum, und wer will das nicht. Der Dalai Lama, der Führer der Buddhisten, hat einmal gesagt, dass tief in ihrem Herzen die Menschen einander mögen. Ich glaube da hat er recht."

Auch der Dalai Lama wünscht sich seit Jahrzehnten!, das die Menschen einander lieben und verstehen mögen, jeder kann diesen Wunsch nachempfinden und unterstreichen,

in der Realität ist aber leider insbesondere sein Volk, die Tibetaner, dasjenige, das langsam aber sicher vernichtet wird durch die monströse Politik Chinas.


 Wolfgang antwortete am 28.07.05 (10:28):

Gott sei Dank ruft der Dalai Lama aber nicht auch noch zur Gewalt auf. Seinem Ruf wuerden viele folgen (denn er ist nicht nur in seinem Volk ein anerkannter Mann) und es gaebe noch mehr Terror auf der Welt. Im Gegenteil: Er setzt auf die Kraft des Friedens und auf den Dialog der Kulturen. Uebrigens auch auf ein bescheidenes, einfaches Leben und auf den schonenden Umgang mit der Natur und auf erneuerbare Energien. Das ist selten heutzutage unter so vielen Kriegern, die dem Krieg gegen die Natur und dem Krieg des Westens ums Oel und dem Terror das Wort reden.


 angelottchen antwortete am 28.07.05 (11:03):

Na vielleicht sollte der gute Lama auch mal ein wenig entmystifiziert werden.Seinem Land, Tibet und seinem Volk wird er schon lange nicht mehr Gerecht und der in dem Buch "Die Schatten des Dalai Lama. Sexualität, Magie und Politik im tibetischen Buddhismus" von Victor und Victoria Trimondi " verwendete Ausdruck "Metapolitik" für das, was ihn so untriebig macht, trifft es sicher ganz gut. Ja, er ist eine charismatische Persönlichkeit, ein sehr lustiger Mensch obendrein. Wenn man sich aber mit ihm und mit Tibet ein wenig tiefer beschäftigt stellt man fest, dass Tibet und der Buddhismus, den der Lama vertritt, den amerikanischen und europäischen Verhältnissen sehr angepasst wurde (so wie die Chinarestaurants in Deutschland ;-)) und mit der Realität des Landes nichts zu tun hat - Auszug: "Er, der selbst ein Flüchtling ohne Macht ist und dem dennoch die alte Aura des "Gottkönigs" anhaftet, wurde zu einer Symbolfigur und zur Projektionsfläche zahlloser Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und Religionen. Der tibetische Buddhismus, oder das, was man dafür hält, wurde zunehmend von Wissenschaftlern und auch Christen entdeckt, die an den jeweiligen Weltanschauungen, in denen sie aufgewachsen waren, kein Genüge mehr fanden. Tibet, das geschundene Volk und Land, dem man helfen möchte, und der Dalai Lama als Lehrer und Weiser, von dem man Rat erhofft - in diesem Spektrum bewegt sich das Tibet-Bild der letzten Jahre."
Also doch irgendwie ein Disney-Shangrila für zivilisationsmüde Amis udn Europäer mit dem Lama als okkulter Micky Maus oben drauf? Zu mindest lohnt es sich, den Lama und alles um ihn herum etwas differenzierter zu betrachten.

Internet-Tipp: https://www.trimondi.de/front.html


 Wolfgang antwortete am 28.07.05 (11:23):

Der Dalai Lama hat es schwer. Er muss sich wehren gegen die chinesischen Machthaber (die sein Land annektiert und besetzt halten)... Er muss sich aber auch wehren gegen westliche Vereinnahmung, denn er wird gerne instrumentalisiert im Krieg um die Macht in der Welt.

Seinem Glauben hat das nicht geschadet. Bis jetzt hat er den schier uebermenschlichen Spagat ganz gut geschafft. Ich denke, seine grosse Zeit wird erst noch kommen. Denn China (wie alle Supermaechte) ist nicht so stabil, wie es scheint. Auf jeden Fall ist er jetzt schon einer, der fuer Frieden steht - fuer Frieden unter den Menschen, aber auch fuer Frieden mit der Natur. Nicht schlecht ist das, finde ich. Das sage ich, obwohl ich auch nicht alles von ihm gutheisse.


 angelottchen antwortete am 28.07.05 (11:26):

Da gebe ich dir ausnamsweise recht - schau totzdem mal auf den Link :-)


 mart antwortete am 28.07.05 (11:32):

«Wenn wir die hasserfüllte Person hassen, werden wir selber hasserfüllt und böse. Wir zerstören den Gegner und uns selber.» (Dalai Lama)

Paßt das nicht ausgezeichnet zu vielen hier geführten Debatten?


 angelottchen antwortete am 28.07.05 (11:37):

weise, weise...


 schorsch antwortete am 28.07.05 (11:43):

Ich habe es schon mehrfach erwähnt und sage es immer wieder:

Wenn die "Terrorbekämpfer" nur so viele Mittel in die Bekämfpung des Hungers, der Arbeitslosigkeit und der Bildungslosigkeit stecken würden, wie in die Bekämfung der Terroristen, gäbe keine Terroristen.


 mart antwortete am 28.07.05 (11:52):

Einverstanden,

was aber, wenn Sadik J. el Asm mit seiner Analyse auch nur ein klein wenig recht hätte?

z.B. ..."Es geht ihnen nicht um die Überwindung von westlichem Kolonialismus oder Imperialismus, sondern um das Übernehmen einer globalen Führungsrolle...."


(Asm wurde von abdu als jemand, der sich mit Koran auseinandersetzt, lobend erwähnt - also offensichtlich kein Säufer, Hurenbock und kein CIA - Agent, so wie so viele andere von ihm bezeichnet wurden, die eine nicht ins eigene Weltbild passende Meinung äußern.)

Internet-Tipp: https://www.austro-arab.org/Die_Totenglocken_des_Islamismus.asp?id=2


 angelottchen antwortete am 28.07.05 (12:04):

schorsch - ich fürchte, da unterliegst du einem schrecklichen Irrtum. Es hat mit Macht zu tun - nicht etwa mit ausgleichender Gerechtigkeit.


 Wolfgang antwortete am 28.07.05 (12:35):

So ist es: An die Maechtigen zu appellieren, die immer maechtiger werden wollen, ist vergebliche Liebesmueh'. Uebrigens sind Maechtige immer auch Getriebene ihres eigenen Systems, Man stelle sich einmal vor, ein amerikanischer Praesident (egal, ob Demokrat oder Republikaner) wuerde beschliessen, nicht mehr Handlanger des militaerisch-industriellen Komplexes zu sein, sondern wuerde eine Politik der Vernunft und des Ausgleichs und der erneuerbaren Energien ankuendigen. Nicht mehr lange waere der noch an der Macht oder am Leben.

Ein ganzes Machtsystem muss gekippt werden. Weltweit. Nicht nur der ein oder der andere Maechtige (die sowieso kommen und gehen). Eine andere Art des Produzierens und Konsumierens muss sich durchsetzen, soll diese Welt nicht in Krieg und Terror versinken. Ich denke, das ausgehende billige Oel/Gas hilft uns dabei. Denn in der Peak Oil-Zeit und erst recht in der Decline Oil-Zeit werden die Karten anders gemischt.

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/


 Illona antwortete am 28.07.05 (13:04):

Könnte es das sein? Nur als Vision...

FRIEDEN BRAUCHT FACHLEUTE

Gruß Illona

Internet-Tipp: https://www.friedenbrauchtfachleute.de/?smallscreen=true&av=738&toosmall=true


 mart antwortete am 28.07.05 (13:20):

und keine hetzenden, radikalisierenden und alle andere Meinungen am liebsten abwürgenden Menschen -

von allen Seiten - in jedem Konflikt gibt es ja immer wesentlich mehr als zwei Seiten und Interessenslagen.


 gosi antwortete am 28.07.05 (15:20):

BarbaraH hat sich der Mühe unterzogen die Reputation des Herrn Ganser in aller Breite darzustellen und will damit wohl beweisen, dass solch ein Mann doch Recht haben muß mit dem was er ausführt.

Sollte man mal bedenken, dass so reputierliche Leute wie Heidegger, Ernst Jünger u.a. sehr irrten was den Nazionalsozialismus anbetraff, wie auch der glühende Naziverehrer Knut Hamsun.

Gruß gosi


 BarbaraH antwortete am 28.07.05 (16:36):

>>BarbaraH hat sich der Mühe unterzogen ....<< (gosi)

Das ist wirklich zuviel der Ehre, gosi. Vielleicht solltest Du einfach mal den von mir und unter diesem Thread schon so oft genannten Link anklicken.
Ist gar nicht schwer, tut auch nicht weh.

Viel Erfolg!

Internet-Tipp: https://www.muslim-markt.de/interview/2005/ganser.htm


 gosi antwortete am 28.07.05 (17:43):

Liebe Barbara, dein sicher gutgemeinter Rat kommt etwas zu spät. Vielleicht hättest Du einfach mal gelesen was ich von dort hier reingesetzt hatte. Es gibt da eben noch mehr zu lesen (vor allem zwischen den Zeilen), als das Interview mit Ganser. Darüber hatte ich auch bereits meine Meinung gesagt. Eine wunderbare Vision (liebet Eure Feinde), leider utopisch.

Dass du dir viel Mühe mit deinem Beitrag gemacht hast, geschah doch wohl mit der Absicht die Aussagen des Dr,Ganser aufzuwerten, oder weshalb?

Mein Einwand betraff genau diesen Punkt. Es zählt doch nicht was Einer ist, auf was er sagt kommt es an, meint gosi


 Medea. antwortete am 28.07.05 (17:54):

hallo gosi - willkommen im ST. ;-))


 Marina antwortete am 28.07.05 (17:59):

Tut mir leid, gosi, diesmal muss ich dir widersprechen.
Das, was Ganser sagt, ist sehr gut, auch wenn er vielleicht ein wenig idealistisch ist. Er ist doch nicht verantwortlich für den Schwachsinn, den andere schreiben, auch wenn es auf der gleichen Homepage ist. Was kann daran falsch sein, gegen Hass und für Feindesliebe einzutreten? Das steht schon in der Bergpredigt, und die kommt immerhin aus der christlichen Religion, nicht aus dem bösen Islam.


 gosi antwortete am 28.07.05 (18:19):

Marina, Du widersprichst mir keineswegs. Was der Ganser meint ist in der Quintessenz doch, die Probleme ließen sich mit dem Paktizieren der christlichen Gebote: Nächstenliebe und weitergehend: liebe deine Feinde, lösen. Eine schöne Vision meine ich, jedoch erscheint mir dies sehr utopisch. Ist das so weit entfernt von deiner Meinung?

Dass Dr.Ganser dort ein Interview gab, macht ihn selbstverständlich nicht für andere Beiträge da verantwortlich. Es scheint mir nur lohnenswert auch diese mal zu lesen.

Grüßli gosi


 Marina antwortete am 28.07.05 (18:37):

Mag sein, das es utopisch ist. Eine solche Utopie fördert aber den Frieden mehr, als zu Hass gegen den Islam aufzurufen, wie man es vielfach lesen muss. Mit dieser Einstellung wären vielleicht manche Kriege verhindert worden.


 Karl antwortete am 28.07.05 (20:13):

@ gosi,

als Webmaster des Seniorentreffs möchte ich keinesfalls, dass z. B. meine Meinung durch das abgewertet wird, was andere hier auch schreiben. Prinzipiell ist eine Webseite, die weitestgehend Meinungsfreiheit gewähren will, nicht für die Meinung von Diskutanten verantwortlich zu machen. Auch jede Druckzeitung distanziert sich ausdrücklich von Leserbriefschreibern.

Gansers Anschauung auf christliche Nächstenliebe zu verkürzen, ist m. E. nicht richtig und geeignet, seinen Standpunkt abzuwerten. Anstatt jetzt noch einmal seitenlang Gegenbeweise zu zitieren, empfehle ich einfach, das Interview noch einmal von Anfang bis Ende gründlich (!) zu lesen.

Internet-Tipp: https://www.muslim-markt.de/interview/2005/ganser.htm


 angelottchen antwortete am 28.07.05 (23:01):

es bleibt wohl eine utopische Wunschvorstellung, Politik und Religion in allen Ländern und bei allen Religionen endlich voneinander zu trennen und keinen Einfluss mehr zuzulassen. Den vielfältigen Kriegen und dem Terror, der allein aus religiösen Gründen seit Jahrhunderten geführt werden und die so aktuell wie nie sind, würde das mit Sicherheit Einhalt gebieten bzw sie gar nicht erst aufkommen lassen. Was meint ihr?

Nachdem Buddha tot war,
zeigte man noch jahrhundertenlang
seinen Schatten in einer Höhle,
einen ungeheueren,
schauerlichen Schatten

Gott ist tot:
aber so wie die Art der Menschen ist,
wird es vieleicht noch jahrtausendelang
Höhlen geben in denen man
seinen Schatten zeigt.

Und wir.
Wir müssen auch noch.
seinen Schatten besiegen

Friedrich Nietzsche

Die fröhliche Wissenschaft, 1882


 Marina antwortete am 29.07.05 (09:22):

Gott ist tot. War auch die Ideologie des linksfaschistischen Systems der DDR und Nazi-Deutschlands, wo Nietzsche als Grundlage für den Übermenschen herangezogen wurde (wenn auch, zugegebenermaßen, verfälscht). Möchte ich nur mal zu bedenken geben.


 angelottchen antwortete am 29.07.05 (09:48):

vielleicht sollte man Nietzsche einfach mal anders - richtig - interpretieren ... und nicht vergessen: die Nazis haben sich Religion und Kirche sehr wohl zu nutze gemacht.


 Marina antwortete am 29.07.05 (10:10):

Das steht auf einem anderen Blatt. Die Kirchen sind Institutionen, die zum Teil mit den Regimen gemeinsame Sache machen. Eine Gott-ist-tot-Ideologie würde m. E. trotzdem keine Kriege verhindern. Viele Menschen haben auch gerade wegen ihres Glaubens aufbegehrt gegen totalitäre Regime. Wenn Religionen nicht fundamentalistisch ausgelegt werden, sondern ihr humaner Kern freigelegt wird (den es in allen Religionen gibt), können oder sollten sie friedensstiftend sein. Das Problem in allen Religionen sind die Fanatiker und Fundamentalisten.

Aber nochmal zum Thema: Karl hat recht. Der Artikel von Ganser enthält viel mehr als religiöse Bezüge mit dem Appell an Feindesliebe, die sind ja nur am Rande erwähnt und sollten nicht den Hauptteil einnehmen bei der selektiven Wahrnehmung mancher LeserInnen. Er ist vor allem sachlich fundiert und enthält viele Hintergrundinformationen, ist also nicht ein christliches Traktat.


 gosi antwortete am 29.07.05 (13:56):

Verehrter Webmaster Karl, es mag schon sein, dass ich nicht alles sogleich kapiere, was jedoch das Interview von Daniele Ganser betrifft, hatte ich mir das sogar ausgedruckt, um es in aller Ruhe und mehrfach, gründlich durchzulesen.
Darum geht es mir hier allerdings nicht.

Auch nicht kapiert habe ich den Satz:
"als Webmaster des Seniorentreffs möchte ich keinesfalls, dass z. B. meine Meinung durch das abgewertet wird, was andere hier auch schreiben."
Es wäre nett, wenn Du mir den Sinn dieses Satzes erklären könntest, der hat sich mir nicht erschlossen.

Mit freundlichem Gruß, gosi


 Lissi antwortete am 29.07.05 (14:37):

grüss dich Gosi,
ich habe Karl so verstanden,dass was alle anderen schreiben,muß nicht automatisch auch die Meinung des Webmasters - Karl in dem Fall- sein.


 gosi antwortete am 29.07.05 (15:25):

Liebe Lissi, wenn es so gemeint war und wäre so formuliert gewesen, wie du es getan hast, hätte sogar ich das kapiert. Auf jeden Fall danke ich dir, dass ich nun möglicherweise einen Tick klüger bin als wie zuvor - ich armer Tor.

Einen sehr freundlichem Gruß, gosi


 angelottchen antwortete am 29.07.05 (16:34):

schön, wenn einem auch mal jemand etwas erklärt.

Internet-Tipp: https://www.smiliegenerator.de/s28/smilies-21665.png


 Karl antwortete am 29.07.05 (16:57):

@ gosi,

da ich dir in dem zitierten Beitrag antworte, dachte ich der Zusammenhang sei klar. Du wie auch andere haben bereits des öfteren Diskussionsbeiträge aus muslim-markt.de verwendet, um diese Seite einzuschätzen. Als Webmaster des ST-Diskussionsforums würde ich es allerdings als fragwürdig ansehen, wenn der ST durch willkürlich herausgegriffene Diskussionsbeiträge klassifiziert würde. Ich finde, die Qualität einer Webseite ist eine komplexe Größe und hängt von der Summe der Teilnehmer und deren Beiträgen und nicht isoliert von einzelnen alleine ab. Auch werden Beiträge eines Herrn X nicht deshalb automatisch abgewertet, weil auf derselben Webseite eine Frau Y das Gegenteil schreibt.

Mein Satz "als Webmaster des Seniorentreffs möchte ich keinesfalls, dass z. B. meine Meinung durch das abgewertet wird, was andere hier auch schreiben." sollte somit klar geworden sein. Streiche das "auch" in dem Satz, das ist dort tatsächlich überflüssig. Was für mich gilt, gilt aber selbstverständlich für alle anderen ebenso und nicht nur für den ST, sondern auch für andere Webseiten mit Diskussionsforum.

Lissi hat mich in diesem Zusammenhang perfekt verstanden ;-)


 mart antwortete am 29.07.05 (18:05):

Einen kleinen Einwand möchte ich doch bringen - das Regime in diesem betreffenden Forum ist etwas anders als du es handhabst:-)


 angelottchen antwortete am 29.07.05 (18:30):

also ich kenne auch Foren, da ist es weniger die Menge als die Qualität der Beiträge.


 BarbaraH antwortete am 01.08.05 (01:13):

Dr. Daniele Ganser:

"Terroristen zu jagen und einzusperren war noch nie ein geostrategisches Hauptziel, das ist vielmehr eine Geschichte für das Volk. Die führenden Strategen in den USA wissen wohl, dass es gar nicht funktioniert, da ihr Ziel aber ein anderes ist, nämlich den Zugang zu den Ressourcen und zur Macht, nehmen sie die Terroropfer und Kriegstoten in Kauf."

Issa Shivji, Juraprofessor an der Universität von Daressalam in Tansania, nach dem G-8-Gipfel:

>>Es ist ein unglaublicher Zynismus, wenn ausgerechnet die USA, die den Irak zerstört und die Waffenverkäufe nach Afrika in den letzten vier Jahren vervierfacht haben, sich zur Speerspitze des Kampfes gegen die Armut machen wollen.
(...)

Die Unterentwicklung Afrikas und die daraus resultierende Armut sind Ergebnisse jahrhundertelanger Ausbeutung des Kontinents durch den Imperialismus. Das setzt sich heute über Mechanismen fort, die wir mit dem Stichwort »Globalisierung« verbinden (...)

Zynisch gesagt: Blair gibt mit der einen Hand Hilfe, mit der anderen verkauft er Waffen, die die Armen umbringen.
(...)

Wir brauchen eine patriotische, eine panafrikanische Vision. Und diese Vision wird in Opposition zum Imperialismus stehen müssen, in Opposition zur Globalisierung. Es gab ja im vergangenen Jahrhundert schon einmal eine patriotische Vision, die antikolonialistische. Mehr denn je brauchen wir heute in Afrika Menschen wie Kwame Nkrumah, den früheren ghanesischen Revolutionsführer, oder den französisch-stämmigen Intellektuellen aus Martinique, Frantz Fanon. Leute wie sie sahen in der Einheit der unterdrückten Völker Afrikas und in der Einheit der ausgebeuteten Klassen die Träger einer alternativen Vision, eines anderen Entwicklungsweges.<<

Quelle: junge Welt vom 01.08.05
»Wir brauchen eine panafrikanische Vision«
Interview mit Issa Shivji, Juraprofessor an der Universität von Daressalam in Tansania
Übersetzung: Gisela Kremberg
https://www.jungewelt.de/2005/08-01/021.php

Internet-Tipp: https://www.jungewelt.de/2005/08-01/021.php


 schorsch antwortete am 01.08.05 (09:14):

Armut kann man mit zwei verschiedenen Methoden bekämpfen. 1. Man gibt den Armen so viel, dass sie genug zu einem menschenwürdigen Leben haben. Oder 2. indem man die Armen ausrottet.

Ich denke, Bush & Co. haben die 2. Methode lieber. Denn nur mit ihr kann man eine Unmenge Geld machen....


 mart antwortete am 01.08.05 (15:57):

Auch hier muß doch bitte etwas differenzierter gedacht werden.

Schorsch, ein bißchen zu viel an pointierter Vereinfachung, meine ich.

Internet-Tipp: https://diepresse.com/Artikel.aspx?channel=p&ressort=a&id=492881&archiv=false


 rolf antwortete am 01.08.05 (17:50):

Schorsch, Du hast 3. vergessen:
man liefert den Armen Waffen und überläßt es ihnen, sich selbst auszurotten.
Die Kosten der Entwicklungshilfe kommen dann durchs Waffengeschäft wieder herein.