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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   PAKISTAN: Schlechte Nachrichten von der Terrorfront

 16 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 26.07.05 (09:23) :

Die schlechten Nachrichten kommen aus Pakistan. Dort herrscht 'unser' Schurke PERVEZ MUSHARRAF (s. Link). Er, mit guten Verbindungen zu den Terroristen, wird der Oeffentlichkeit vorgefuehrt als Partner im 'War on Terror'. Den in seinem Windschatten fahrenden Terroristen war das gerade recht.

Dank der dummen westlichen Politik (bei der immer wieder auf Schurken, auf 'unsere' Schurken, gesetzt wird) haben die Terroristen in Pakistan ihre Macht ausbauen koennen. Sie sind jetzt so stark geworden, dass Mr. MUSHARRAF akut um sein Leben fuerchten und eine Forderung der Terroristen nach der anderen erfuellen muss, will er weiterleben.

Das Regime MUSHARRAF steht vor dem Fall. Die BUSH-Krieger werden sich einen anderen Schurken suchen muessen. Fuer reichlich Terroristen fuer die naechsten Jahre aus Pakistan ist aber gesorgt.

Internet-Tipp: https://en.wikipedia.org/wiki/Pervez_Musharraf


 dutchweepee antwortete am 26.07.05 (12:26):

nur eben blöde, daß der "schurke musharraf" über kernwaffen verfügt.


 Wolfgang antwortete am 26.07.05 (17:59):

Die hat er von den USA in Zusammenarbeit mit Israel. Indien hat auch Atomwaffen. Auch von den USA in Zusammenarbeit mit Israel. Damit sollte die Region stabilisiert werden.

Jetzt ist das Regime MUSHARRAF ein unsicherer Kandidat geworden. Die BUSH-Krieger stuetzen ihn. Ein Schurke ist das, wie er im Buche steht. Aber, es ist 'unser' Schurke. Einen anderen Schurken haben sie noch nicht. Sie werden auch so schnell keinen mehr finden. MUSHARRAF ist das letzte Bollwerk gegen die Islamisten. Lange wird das Bollwerk nicht mehr halten. Nicht mehr, dass es bricht, ist die Frage, sondern nur noch, wann es bricht.

Dann hat der Westen ein ziemliches Problem. Atomwaffen in Islamistenhand... Vom Westen geliefert... Von ihm alles dafuer getan, dass diese es uebernehmen koennen... Das hat was !


 Lissi antwortete am 26.07.05 (18:33):

...heißt das,dann hilft kein Hoffen mehr,dass der Bumerang doch nicht zurückkommt. Oder finden wir noch ein "Rezept" ?

Es ist zwar schokierend,wie Du das rüber bringst,Wolfgang,andererseits sehr logisch,unausweichlich.


 dutchweepee antwortete am 26.07.05 (18:50):

zunächst werden die pakistanischen kernwaffen wohl "nur" indien treffen, wenn sie nicht per schiff in irgendeinen hafen geschippert werden.

ich finde es jedenfalls ungerecht, daß ich nun auf einem planeten lebe, dessen grösste feinde von "der freien welt" aufgebaut wurden, um meine ehemalige heimat zu bekämpfen.

das ist paradox! ...entweder war der westen unglaublich dumm, oder unglaublich schlecht. in jedem fall geht das nicht gut aus!

.


 mart antwortete am 26.07.05 (19:34):

Wo ist ein seriöser Beleg, daß Pakistan Atomwaffen von den USA in Zusammenarbeit mit Israel hätten?


 dutchweepee antwortete am 26.07.05 (19:36):

@mart ...sie haben atomwaffen ...von wem sie die technologie geklaut haben, oder das spaltbare material bekommen haben, ist unwichtig!

sie haben es!

und ich bin überzeugt, daß wir deutschen am liebsten garnicht wissen möchten, wer das alles ermöglicht hat und wer jetzt REICH am starmberger see wohnt.

.


 schorsch antwortete am 27.07.05 (09:12):

Waffenausfuhr-Regel No. 1: Waffen dürfen nur an friedliche Staaten geliefert werden.

Waffenausfuhr-Regel No. 2: Staaten, die die gelieferten Waffen gegen gemeinsame Feinde einsetzen, werden erstmal als Freundstaaten taxiert.

Waffenausfuhr-Regel No. 3: Staaten, die die gelieferten Waffen gegen einen selbst richten, werden zu Schurkenstaaten umtaxiert und vernichtet.

Waffenausfuhr-Regel No. 4: Staaten, die Waffen an diese Schurkenstaaten liefern, werden automatisch auch zu Schurkenstaaten.

Waffenausfuhr-Regel No. 5: Staaten, die trotzdem liefern, sollen das diskret tun und dürfen nur, wenn der Lieferer mulinational ist und seinen Hauptsitz in den Staaten (States) haben.


 Wolfgang antwortete am 27.07.05 (09:38):

Der Wahnsinn hat Methode... Sage und schreibe 2,2 Milliarden US-Dollar werden taeglich – ja, taeglich – fuer die Militaerindustrie ausgegeben - die Industrie, deren einziger Zweck es ist, den Tod zu produzieren. Und Tag fuer Tag steigen diese Ausgaben. Ganz vorne bei der Produktion des Todes stehen die USA. Doch sie sind nicht die einzigen.

Wer heute noch Freund ist, wird morgen Schurke sein. Der Militaerindustrie ist das egal. Sie verdienen am Aufruesten des Freundes genausogut wie am Zerstoeren des gewendeten Freundes, des Schurken.

Ein Spiel ist das um Dollars, Macht, riesige Profite... Ein Scheisspiel ist das. Ein toedliches Spiel, angelegt in 'unserer' industriellen kapitalistischen Wirtschaftsordnung, die uns langsam aber sicher alles zum Leben nimmt und in Todesindustrien steckt und auf den Big Bang setzt.


 Wolfgang antwortete am 27.07.05 (10:44):

Ein aktuelles Zitat noch zum Thema:

"Die Militaerindustrie muß Angst und Furcht erzeugen, um ihre unvermessene Existenz zu rechtfertigen. Der perverse Kreislauf ist in Gang: Die Welt wird zum Schlachthof, der zum Irrenhaus wird, das wieder ein Schlachthof wird ..."

Quelle des Zitats... Redensarten. Nach den Londoner Attentaten (von EDUARDO GALEANO), jW, 23. Juli 2005


 BarbaraH antwortete am 27.07.05 (22:55):

Rund um den Globus tobt der Kampf ums Öl. Dabei kommen sich die Mächtigen immer mehr ins Gehege. Rumsfeld tourt gerade durch Zentralasien, um den Fortbestand wichtiger Militärbasen zu retten, die die USA für ihren Militäreinsatz in Afghanistan brauchen. Aber auch dort geht es um Öl und andere Ressourcen:

>>Es ist aber nicht nur die Nähe zu Afghanistan, die die zentralasiatischen Länder für die USA interessant macht. Es geht auch um die Kontrolle über die Erdöl- und Erdgas-Ressourcen der Region.

Doch bei ihren Bestrebungen, den Einflussbereich in Zentralasien abzustecken, treffen die USA auf Konkurrenz aus Russland - immerhin befinden sich die Amerikaner auf früherem sowjetischen Territorium. Moskau hat ebenfalls Truppen in Zentralasien stationiert. Nun hat es eine diplomatische Offensive gestartet, um die Region wieder vollends dem Einfluss der USA zu entreißen.<<

Quelle: Duell um Öl und Macht
VON IRENE ZÖCH (Die Presse) 27.07.2005
https://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=p&ressort=a&id=496907

Internet-Tipp: https://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=p&ressort=a&id=496907


 Wolfgang antwortete am 28.07.05 (23:11):

Etwas Wissen ueber die im Westen gefuerchteten pakistanischen 'Koranschulen' kann nichts schaden:

"Das von General Mohammed Zia ul-Haq in den 70er Jahren mit westlicher Tolerierung aufgebaute System der Koranschulen markiert ein katastrophales Versagen des pakistanischen Staates in der Bildungspolitik. Statt die Mittel aus dem aufgeblaehten Militäretat (rund ein Drittel des Staatshaushalts) in den Bildungssektor umzuleiten, suchten Pakistans Generaele die religioese Imprimatur ihrer illegitimen Macht. Auch Pervez Musharrafs Prioritaet, so schrieb die 'International Crisis Group' (ICG) 2004 ueber den Machthaber, 'war nie das Ausmerzen des islamischen Extremismus, sondern allein die Legitimierung und Konsolidierung militaerischer Herrschaft'. Auf eine saekulare Bildungsoffensive wartet Pakistan bis heute."

Quelle des Zitats... Keine Bildungsoffensive in Sicht. Pakistans Politik kuemmert sich nicht um die jungen Leute - der Aufschwung der Koranschulen ist die fatale Folge (von ROLF PAASCH), FR, 29.07.2005


 seewolf antwortete am 29.07.05 (02:01):

Alles Mumpitz.

Der "Tanz um das Goldene Kalb" ist so alt wie die Menschheit.

Weil die Menschen eben so bewundernswerte Wesen sind; SO bewundernswert, daß man sogar "Menschenrechte" erfunden hat. Die niemand im Alltag wirklich anwendet. Nur mal umgucken bei Aldi (oder in jedem beliebigen Supermakt mit viel Kundschaft)

:-)))


 dutchweepee antwortete am 30.07.05 (01:54):

ich weiss nicht, ob nur MIR das auffällt, aber was sollen sprüche wie:

"Das von General Mohammed Zia ul-Haq in den 70er Jahren mit WESTLICHER TOLERIERUNG aufgebaute System der Koranschulen markiert ein katastrophales Versagen..."

WESTLICHER TOLERIERUNG? ...seid ihr noch ganz bei trost?
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vielleicht toleriert der rest der welt ab jetzt einfach den WESTEN nicht mehr?
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garantiert zu recht! ...obwohl ich anscheinend durch geburt und "gottes glücklicher fügung", zur krönung westlicher schöpfung gehöre.

.


 Wolfgang antwortete am 30.07.05 (05:30):

Die Formulierung des Autors ist auch nicht korrekt... Damals, in den 70ern, 80ern, wurden die pakistanischen Koranschulen nicht nur toleriert, sondern sogar mit westlicher Hilfe gepusht. Sie dienten als ideologische Kaderschmieden und Rekrutierungsbueros fuer islamistische Kaempfer im Kampf gegen die UDSSR.


 Claude antwortete am 30.07.05 (09:32):

und "gottes glücklicher fügung", zur krönung westlicher schöpfung gehöre.


dutchweepee, spende eine dicke Kerze oder bete ersatzweise einen Rosenkranz!!!!!!!!!! Lache

Freundlicher Gruß Claude


 Wolfgang antwortete am 30.07.05 (09:57):

Noch etwas zum Hintergrund: Seit dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan 1979 fand dort ein Stellvertreter-Krieg zwischen der UDSSR und den USA statt. Damals wurde der islamische Fundamentalismus, der sogenannte Islamismus, mit taetiger Hilfe des Westens erzeugt und verbreitet. Mit seiner Hilfe sollten die Sowjets geschlagen werden (was bekanntlich auch geklappt hat). Der Islamismus und seine 'Gotteskrieger' aber blieben und liefen seinen Erzeugern aus dem Ruder.

Der aus dem Iran stammende Journalist MOSTAFA DANESCH schrieb in seinem Buch:

"Hier [in Afghanistan] tobte die letzte Schlacht des Kalten Krieges, und hier sammelten und organisierten sich die militanten Islamisten der arabischen Welt. Das oft beschworene Netz des islamischen Terrorismus hat von hier aus seine Faeden gesponnen, der Kampf der ehemaligen Supermaechte hat dieses Phaenomen befoerdert. Was heute bekaempft wird, wurde damals gesaet, aus Dummheit, Unwissenheit, aber auch als bewusst inszeniertes Instrument im Kampf gegen das feindliche System."

Quelle des Zitats (das ich entsprechend dem Link zitiert habe)... Wer Allahs Wort missbraucht (von MOSTAFA DANESCH), HOFFMANN & CAMPE, 2002

Internet-Tipp: https://www.dradio.de/dlr/sendungen/buchtipp/151882/