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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Olympiy und die BRD

 39 Antwort(en).

Mulde begann die Diskussion am 21.07.05 (14:01) :

In einer TV TV Sendung in dieser Woche
macht ein Prof. von der Uni Tübingen ( Name ist mir entfallen) seines Zeichens Vizepräsident des Internationalen Leichtathletikverbandes einige bemerkenswerte Feststellungen.
Nach dem üblichen hinund her zwischen Befragtem und Moderatorin über das immer schlechtere abschneiden deutscher Athleten bei Olympia
Tabelle ab Olympia in Barcelona zeigte den negativ Trend!
Der Prof meinte der aktive Sportler wird nicht intensiv
betreut und optimal betreut.Nur kurz vor dem Ereignis
fordern alle Medien und Verbände höchstleistungen.
Nur woher nehmen!
Die Moderatorin stellte provokannt die Frage : Japan - Australien seien besser woran liegt das ? Was was halten sie von der Entwicklung der DDR Sportler?
in etwa die Antwort des Prof.:
Das war das optimale, die Sichtung in jungen Jahren die
geförderte Entwicklung in allen Bereichen"!
Die japaner und Australier haben Elemente der Sportförderung der DDR übernommen - sogar in den USA
wurden einzelne Besonderheiten den USAbedingungen angepasst!
Mod: Warum dann nicht hier auch?
Prof es gab in Leipzig eine Sporthochschule mit sehr
Sehr starker Wissenschaftlicher internationaler Bedeutung
mehr wie Köln.
Leider war man anfangs zu kurzsichtig.
Das bereut man heute!
Meine Frage wer wurde nun besser ausgebildet
Der Ost oder der Westsportler ?
Hat der Tübinger Prof. recht mit seiner Meinung?
Sollte man nicht doch politisch bereinigte Elemente
aus der DDR Sportwissenschaft übernehmen?


 Claude antwortete am 21.07.05 (14:13):

Mulde, aber klar mulde sollte man das. Warum denn nicht?
gruß Claude


 pilli antwortete am 21.07.05 (16:22):

Nö Mulde,

m.e. und der meinung vieler anderen nach...

sollte mann/frau nicht!

"warum nicht" fragst du Claude?

ich habe versucht, antworten zu finden, warum ich mich deiner meinung nicht anschliessen möchte.

und damit meine meinung vielleicht erklärbarer wird, bediene ich mich der infos, die für diejenigen, die die frage von Mulde wirklich interessiert, anbieten.

zahlreiche zitate von betroffenen, sportwissenschaftliche uni-protokolle und offizielle stellen, die sich für die spätschäden der damaligen sportlichen ausbildung verantwortlich fühlen, zeigen heute trotz all der bemühungen, vieles zu vernichten, ein klares bild, warum das interesse an sportlichen erfolgen so gross war.

warum das nun als neuauflage den sportlern androhen?


fortsetzung


 pilli antwortete am 21.07.05 (17:22):

"Kopf runter und durch"
Die großen Erfolge der DDR-Athieten wurden einst im Leipziger Forschungsinstitut für Körperkultur und Sport ausgetüffelt. Unter neuem Namen soll das Geheimlabor jetzt mit alten Methoden für den gesamtdeutschen Sport Medaillen produzieren. Deshalb wurden gezielt auch etliche dopingbelastete Wissenschaftler übernommen...

Der ganze Artikel als PDF

das zu beginn :-)gefunden auf der seite des ringers Thomas Zander: /seniorentreff/de/4tfPkh7Sb

und weiter von der gleichen info-quelle:

"Erstmals ist eine amtliche Dopingrichtlinie aus Zeiten des DDR Staats gefunden worden. Das Protokoll vom 16. März 1979 wurde zwar weisungsgemäß vernichtet, zur Selbstüberwachung jedoch abfotografiert und jetzt in der Akte der Berliner Gauck -Behörde entdeckt.

Das Dokument belastet nach Angaben des Sporthistorikers Spitzer besonders das NOK Mitglied und den jetzigen DRB- Vizepräsidenten Harold Tünnemann.

Wie der Deutschlandfunk berichtete, kann erstmals belegt werden, daß DDR Athleten extrem hohe Dosen von Anabolika erhielten". (Pressesprecher KSV Aalen.)

und so weiter...:-)

...

nun zum "DOHG" Dopingopferhilfegesetz:

https://www.nada-bonn.de/DEUTSCH/D_INFO/R_GRUND/STAAT_R/DOHG.HTM

Von Prof. Dr. Ulrich Haas / Wiss. Mit. Matthias Holla, Mainz

I. Ausgangsbefund

1. Staatlich verordnetes Doping und seine Folgen

In der ehemaligen DDR wurden Leistungs- und Nachwuchssportler in staatlichem Auftrag systematisch und flächendeckend (insbesondere in den Sportarten Schwimmen, Leichtathletik, Rudern, Gewichtheben, Skilanglauf, Biathlon und Eiskunstlauf) zur Erreichung sportlicher Höchstleistungen gedopt, um der ehemaligen DDR zu internationalem Ansehen zu verhelfen. [1] Dies lässt sich mit Hilfe der Dokumente des Ministeriums für Staatssicherheit zweifelsfrei belegen. [2] Bei den seinerzeit eingesetzten Dopingsubstanzen handelte es sich im Wesentlichen um Anabolika, [3] was - im Sprachgebrauch der damals Verantwortlichen - verharmlosend mit der Verabreichung ???unterstützender Maßnahmen“ umschrieben wurde. In Sportarten, in denen das Höchstleistungsalter sehr früh erreicht wird, kamen diese Substanzen auch bei jugendlichen Sportlern zur Anwendung. Einer Schätzung zufolge waren im Zeitraum von 1970 – 1989 von dem staatlich verordneten Doping ca. 8000 bis 10.000 Sportler betroffen. [4] Einige dieser Sportler leiden heute als Folge der Einnahme von Dopingsubstanzen unter erheblichen gesundheitlichen Schädigungen. Beim Doping-Opfer-Hilfe e.V. (DOH) sind derzeit ca. 250 solche Fälle registriert. [5]

fortsetzung


 pilli antwortete am 21.07.05 (17:22):


Dass die Einnahme von Anabolika negative gesundheitliche Folgen auslösen kann, war in der ehemaligen DDR spätestens ab 1975 bekannt, wurde aber von den Verantwortlichen ???billigend in Kauf“ genommen. Zu den möglichen Schädigungen insbesondere aufgrund der Einnahme von Anabolika zählen typischerweise die Vermännlichung der Frau (Mastophatie) sowie umgekehrt die Verweiblichung des Mannes (Gynäkomastie). Darüber hinaus kann der Anabolikakonsum zu Leberschäden, Nierenproblemen, Wachstumsretardierungen oder –schüben, Hautproblemen, Essstörungen oder Gelenkschmerzen führen. [6] Diese Gesundheitsschäden können nicht nur bei dem Sportler selbst, sondern - weil die Anabolikaeinnahme zu Fehlbildungen der Leibesfrucht führen kann - auch bei den Kindern von Sportlerinnen auftreten. Schließlich kann der Anabolikakonsum auch zu ???mittelbaren Schäden“ bei den gedopten Sportlern führen, wenn infolge der Einnahme dieser Substanzen der Körper einer höheren (sportlichen) Belastung ausgesetzt wird. Letztere können u.a. Wirbelsäulenschädigungen, Skelettverformungen oder Arthrosen zur Folge haben. [7]

Mit der deutschen Wiedervereinigung hat – zumindest teilweise - eine rechtliche Aufarbeitung dieser Geschehnisse stattgefunden. Hierzu zählen nicht zuletzt Straf- [8] und Schadensersatzklagen [9] geschädigter Sportler gegen ehemalige Trainer und Sportärzte. [10] Gegenstand von Gerichtsverfahren war u.a. auch die Frage, ob und inwieweit Sportdachorganisationen [11] bzw. die Bundesrepublik Deutschland für die Folgen des staatlich verordneten Doping der ehemaligen DDR einzustehen haben. Zumindest letzteres hat das OLG Dresden in einem Verfahren aus dem Jahr 1996, in dem ein ehemaliger DDR-Gewichtheber u.a. die Bundesrepublik Deutschland wegen der gesundheitlichen Folgen der Dopingeinnahme auf Schadensersatz verklagt hatte, abgelehnt. [12] Selbst wenn Ansprüche des Sportlers gegen die ehemalige DDR gegeben sein sollten, so sind diese – so das Gericht – nicht auf die Bundesrepublik Deutschland übergegangen, da diese weder Einzelrechtsnachfolger noch - mangels Universalsukzession - Gesamtrechtsnachfolger der DDR geworden ist. [13] Eine rechtliche Ersatzpflicht der Bundesrepublik Deutschland für das durch die DDR begangene Unrecht bestehe – so das Gericht – mithin nicht. [14] In der Vorinstanz hatte das LG Dresden seinerzeit darauf hingewiesen, dass bei den Betroffenen weniger das Schmerzensgeld, sondern mehr deren Rehabilitierung im Vordergrund stehe und die Lösung der Problematik daher weniger auf juristischer, sondern vielmehr auf menschlicher, politischer und sportlicher Ebene zu suchen sei. [15] Diesen Gedanken hat der Gesetzgeber nunmehr - angestoßen durch eine Petition betroffener Sportler an den Bundestag - mit dem DOHG aufgegriffen, indem er den betroffenen Sportlern aus humanitären und sozialen Gründen eine finanzielle und moralische Unterstützung für das erlittene Unrecht zukommen lässt.

...

wer mag...mehr davon ist im oben angegebenen link zu lesen

:-)

fortsetzung


 Mulde antwortete am 21.07.05 (17:52):

Ach Pilli!
Warum den Tratsch aus 15 Jahren dannach wieder aus dem Grab
der 4--Buchstaben Zeitung herausholen!
Andere Presseorgane nehmen das doch auch nur noch in der sogenannten "Saure Gurkenzeit"
Fakt ist doch nun der Bundesdeutsche Sport hat einen
abwärts Trend ausser vielleicht Schauspielerensemble von
Hönnes Gnaden!
Es geht doch um die wirklichen olympischen Sportarten!
es geht um Betreunng junger Athlethen den sorgfältigen
Aufbau und aber auch den Weg zu ebnen für die Zeit dannach!
Das haben sich doch andere Staaten abgeguckt.
Man sieht es doch an deren Erfolgen
Du reduzierst das alles auf das niedrigste Niveau!
Bist Du da so sicher das der "West"deutsche Sport edler
und sauberer war ??
Ich nicht!
Da können sich aus dieser Zeit, wohl beide nichts vorwerfen!
Denke nur mal an Kölner Pressekampagne gegen das Labor in Kreischa / bei Dresden - es wurde geschlossen! zu gunsten
Dieses "Dopingjägers aus Köln"
heute spricht kein Mensch mehr von diesen.
Aber Kreischa ist wieder ein offizielles Labor für das IOC.

Was ich meine man sollte in frühester Jugend in dazu geeigneten Schulen langsam aber folgerichtig aufbauen!
Dazu gibt es aus dem Osten nun jede Menge Beispiele fern allen Dopings Verdacht.
man sollte weg kommen von Geld - Nutzen - Medaile
andere Länder haben da weniger Sorgen!


 pilli antwortete am 21.07.05 (18:11):

Mulde :-)

ich reduziere doch nix und zitiere auch nicht aus der blöd-zeitung...so fair solltest du bleiben, schließlich habe ich meine quellen angegeben!

du berufst dich auf das Leipziger Institut und ich zeige dir infos, die genau das jetzt sehr aktuell belegen, ja es soll nach altem muster wieder kadergehorsam bei den sportlern zum thema nr.1 werden...ist bestimmt dir auch bekannt? :-)

es geht auch nicht um ost oder westliche mühen, medaillen zu erringen sondern ich antworte exakt auf deine frage..."ob?"...

wo bitte siehst du "niedrigstes niveau"; welche meiner infos empfindest du so?

oder plapperst du nur forensummsen-mär nach?

was du meinst, Mulde

das hättest du zu beginn nennen können; ist doch dein thema! :-) was willst du mir denn jetzt erklären? :-)

das mich dein thema als ehemalige leistungssportlerin natürlich besonders interessiert, ist doch klar oder? :-)

und warum ich so vorausschauend war, nur zu zitieren, na das war wohl eine gute entscheidung; denn dein angebliches niveau bezieht sich ja wohl dann auf die uni-protokolle oder die offiziellen seiten! :-)

da biste aber *fies auf et föttchen (popo) gefallen*! :-)))

vielzuoft haben wir den *medaillen* hinterhergeschaut...net nur bei olympiaden! :-)

aber du kannst mich net entmutigen...lach...zuviel kostet uns alle jetzt das, was per gesetz an wiedergutmachung an die von jung an gequälten und geschundenen ost-sportler gezahlt werden muss.

is doch wahr :-) erst schauen wir den medaillen hinterher und dann zahlen wir auch noch dafür, dass diejenigen entschädigt werden, die uns ne lange nase gedreht haben! :-)

und da erwartest du von mir, das soll ich nu alles unter den teppich kehren? ich glaub`s ja wohl nicht!

nix da...das alles soll sich wiederholen?...gleich geht es weiter!

:-)

fortsetzung


 pilli antwortete am 21.07.05 (18:33):

so...:-)

da schauen wir uns doch mal an, watt so fakt ist mit den kosten für die hehren ost-sportler. den blick mal zum hoffentlich deinem niveau-anspruch Mulde

entsprechenden Goethe-Institut (nein, Mulde das ist nicht die Bild-Zeitung!):-) wende und zitiere aus:

https://www.goethe.de/kug/ges/spr/thm/idd/de25705.htm

ach ja Mulde,

hier ist seinerzeit besonders gut geschildert worden, das es die *unwissentlich* verabreichten dopingmittel
betrifft, die an die anvertrauten in schulen und sport-internate verabreicht wurden.

so sah sie eben auch aus, die schulische frühförderung; aber das sind für dich sicherlich *olle kamellen*? :-(
sone "frühförderung" wird nicht immer mit der kontrollierenden funktion der eltern möglich sein...schon mal bedacht Mulde,

bei deinem wunsch, altes modell wieder schmackhaft zu machen? :-)

...

Entschädigung für Doping-Opfer aus der ehemaligen DDR
Hochleistungssportler der ehemaligen DDR können mit baldiger finanzieller Hilfe rechnen, wenn sie im staatlichen Auftrag gedopt worden sind. Zwei Millionen Euro sollen an schätzungsweise 10.000 Sportler ausbezahlt werden.
Beim Bundesverwaltungsamt laufen in diesen Tagen die letzten Vorbereitungen für die Bearbeitung von Anträgen von Doping-Opfern der ehemaligen DDR. Schon bald sollen bei den beiden Dienststellen der Behörde in Köln und Berlin die erstenBewilligungsgesuche für eine Entschädigung entgegen genommen werden können. Friedhelm Julius Beucher (SPD), als Vorsitzender des Sportausschusses im Deutschen Bundestag maßgeblicher Initiator dieses kürzlich verabschiedeten Gesetzes, glaubt an einen baldigen Beginn der Bearbeitung der Anträge.

Zwei Millionen EURO stehen zur Verfügung

fortsetzung


 pilli antwortete am 21.07.05 (18:34):

Sportler aus der ehemaligen DDR, die immer noch unter den Nebenwirkungenhauptsächlich von anabolen Steroiden leiden, haben nun sieben Monate lang biszum 31. März 2003 Zeit, ihren Antrag zu formulieren und bei den entsprechendenStellen einzureichen. Zwar läuft das Gesetz, das im Juli vom Bundesrat gebilligt wurde,bis 2007. Aber über die Aufteilung der Entschädigungs-Summe von zwei MillionenEuro soll möglichst zügig nach Ablauf der Frist entschieden werden. Gerade über diese Höhe der Entschädigung hatten sich bis zuletzt die Geistergestritten. Die Politik war sich zwar grundsätzlich über die Zahlung einerSumme einig, aber Finanzminister Hans Eichel (SPD) bewilligte angesichts seinerSparzwänge nur zwei Millionen Euro für das so genannteDoping-Opfer-Hilfegesetz. Wie viel dabei jeweils der Einzelne erhalten wird,hängt nun eben von der Zahl der Anträge ab. Schätzungen gehen von 500 bis 1.000Athleten aus, die Anspruch auf eine Entschädigung haben. Im Bundesrat wurdeaber sogar von 10.000 Sportlern gesprochen, die zwischen 1970 und 1989Doping-Mittel erhalten haben sollen.
Dopingopfer leiden unter Langzeitfolgen

für die Bewilligung müssen einige Bedingungen erfüllt werden. Die Aktiven müssen in ihrem Antrag nachweisen, dass sie "ohne ihr Wissen oder gegen ihrenWillen Substanzen verabreicht bekamen", heißt es im Gesetzes-Text. Diese Hürdemüssen die Doping-Opfer nehmen. Hilfe können sie aber seit Neuestem von einerBeratungsstelle in Berlin erhalten, die vom Deutschen Sportbund (DSB) im Rahmeneiner Anschub-Finanzierung mit 20.000 Euro gefördert wird. Dort steht mit Birgit Boese selbst eine Betroffene den Antragsstellern nicht nur bei derBearbeitung der Formulare mit Rat und Tat zur Seite, sondern auch bei derBegründung des unwissentlichen Dopings.
Auch bei einigen der Sportler war die Begrenzung der Entschädigungssumme auf zum Teil heftige Kritik gestoßen, vor allem, weil sie mit der Auszahlung derSumme auf jedwede weiteren Ansprüche verzichten müssen. Als Gegenargumentmeinte die ehemalige Diskuswerferin Brigitte Michel, die selbst stark unter den Langzeitfolgen von Anabolika zu leiden hat, dass derzeit noch gar nicht absehbar sei, wie stark der Körper noch später auf die verabreichten Medikamente reagiere. Sie führt bei sich selbst einen Nierenschaden,Beschwerden an der Wirbelsäule und an den Hüften - bis hin zu einem neuen Hüftgelenk - auf das Doping zurück. Sie hält eine monatliche Rentefür angemessen.

Einzig die Politik zahlte bisher - vom DSB-Engagement abgesehen - einen Beitragin den Fonds für die Doping-Opfer ein. Eine Million Euro soll auch derPharma-Betrieb "Jenapharm" beisteuern. Die Firma ist aus dem ehemaligen"Volkseigenen Betrieb VEB Jenapharm" hervorgegangen, gehört jetzt allerdings zum Pharma-Konzern Schering. Zahlreiche Dokumente des früheren DDR-Ministeriums für Staatssicherheit sollen die Beteiligung an den Doping-Vorhaben im ehemaligen DDR-Sport deutlich belegen. Entsprechende Gespräche sollen eine Klärung über eine finanzielle Beteiligung an dem Fonds ergeben.

(Sigrid Born online-redaktion@inter-nationes.de)

fortsetzung

...

:-)


 pilli antwortete am 21.07.05 (19:10):

nun wäre vielleicht mal ein blick auf die opfer erlaubt?

klar hatte es nach dem muster, was du Mulde

in seligen medaillen-erinnerungen, wieder aufleben lassen möchtest, erfolge und watt für welche! :-)

aber wie sind die denn erreicht worden? mit welchem elend bezahlt worden? welcher politische druck wurde ausgeübt?

wenn nun das alles aber was zu medaillen geführt hat, net mehr *ausgenutzt* werden darf, ja...was sollte sich denn da ändern?

vielleicht möchtest du mal aus der sicht der betroffenen was lesen? :

...

Doping-Opfer erzählen von ihrem Schicksal und dem ihrer Kinder

"Verlorene Spiele", eine Dokumentation von Ines Geipel
Es war der größte Dopingprozeß in der Geschichte Deutschlands. An dessen Ende, im Juli 2000, wurden der führende DDR-Sportmediziner Manfred Höppner und der ehemalige Vorsitzende des Deutschen Turn- und Sportbundes der DDR, Manfred Ewald, zu Haftstrafen auf Bewährung verurteilt. für die Zeugen - meist vom Doping geschädigte Sportlerinnen und Sportler - ein Hohn.

Ihre Geschichten hat die ehemalige Weltklassesprinterin und heutige Publizistin Ines Geipel festgehalten, die im Prozeß als Nebenklägerin aufgetreten ist. In ihrem Buch "Verlorene Spiele - Journal eines Doping-Prozesses", erschienen im Transit Verlag, berichten sechs ehemalige Spitzensportlerinnen von den Folgen des Anabolika-Konsums.

Die Präparate hatten sie als Mitglieder der DDR-Kaderschmiede ohne ihr Wissen teils über Jahre eingenommen. Depressionen, Bulimie, Unfruchtbarkeit - Folgen, mit denen die betroffenen Frauen nach dem Ende ihrer Karriere klar kommen müssen. Einige haben sogar behinderte Kinder auf die Welt gebracht. Ines Geipel leiht ihnen ihre Stimme: einfühlsam und prägnant. (Smi)

Ines Geipel: Verlorene Spiele. Journal eines Doping-Prozesses. Transit Verlag. Berlin 2001. 160 Seiten. 14,80 Euro. ISBN 3-88747-160-1
(entn. www.aerztezeitung.de)

...

Ehemalige Spitzensportlerinnen der DDR treffen sich Anfang Mai 2000 und berichten von den Folgen der Doping-Maßnahmen, die an ihnen zu ihrer aktiven Zeit ohne ihr Einverständnis vorgenommen wurden. Die eine erzählt von jahrelangen Depressionen, die andere von latenter Magersucht, eine ehemalige Kugelstoßerin ist nach dem Ende ihrer Karriere Jahr für Jahr um einen Zentimeter gewachsen, eine Speerwerferin bringt ein mißgebildetes Kind zur Welt, eine andere kann keine Kinder bekommen.
Allein im Jahr 1988 wurden laut Protokoll der Stasi-Kreisdienststelle Jena 60.000 Tabletten von der Anabolika-Substanz »STS 646« vom Sportmedizinischen Dienst der DDR bestellt. Das reichte für etwa 30.000 Behandlungstage an Leistungssportlern.
(entn. www.sportchef.de)

...

fortsetzung


 Mulde antwortete am 21.07.05 (19:24):

Pilli
lass es gut sein warum das zurückliegende aufwärmen
Mit der vergangenheit werden die Erfolge nicht besser!
Vor uns liegt Peking und neue andere Olympiaden
die vorzubereiten mit noch besseren Methoden
darüber sollten wir alten uns unterhalten
nicht mit immer wieder neu aufgewärmtes!
Nur als Schluß
Ich glaube nicht daran das nur die Bundesdeutschen
und nur diese Dopingfrei waren!
Irgend wann werden auch diese Akten mal öffentlich sein
nur das erleben wir beide nicht mehr
Da kannst du noch und nöcher suchen leider darüber schweigt des Sängers höflichkeit
Also beenden wir den unsinnigen Streit
Dieser Prof aus Tübingen als Vizepräsident des internationalen Verbandes wird es besser wissen als wir beide!


 Claude antwortete am 21.07.05 (19:31):

Pilli, ich meinte selbstverständlich nicht das die Dinge wie das verabreichen von Dopingmitteln, Hormonen ohne Wissen der Opfer, oder das krank trainieren von Jugendlichen.
Ich meinte eher die Betreuung und die frühe Talentsuche und die Förderung.
Wobei ich mir nicht sicher bin ob beim trainieren gerade bei den Kunstturnern, auch jetzt und wohl auch in der Vergangenheit nicht auch bei uns gesündigt wurde und wird.
Gebe aber gerne zu das ich nicht so genau wie du recherchiert habe.
Gruß Claude


 pilli antwortete am 21.07.05 (20:25):

Mulde ich streite nicht!

zum wievielten male muss dir noch erklären, das ich meine meinung zu deiner frage darstelle. warum erkennst du in allem, was anderer meinung ist, als du es dir wünschtst, streit?

und ob der prof. aus Tübingen recht hat, ist doch eine ganz andere frage. ich habe für dich auch für zukünftige überlegungen noch watt anzubieten :-)dann wird es aber politischer! :-)

schließlich sind die alten fahnenschwenker wieder berufen worden in vielerlei ämter! ob das so klug war? :-)

Mulde,

du bist da hinter der mauer, sicherlich nicht nur zu allem gezwungen worden; aber es hat doch andere leutz...willst du denen absprechen, welchem druck sie ausgesetzt waren? willst du all das leid und die tränen leugnen, die in den familien geflossen sind?

und was das *unwissentliche* dopen betrifft...lach...also sowatt, das glaube mir mal, habe ich nie nicht erlebt!

so später mehr vom *zukünftigen*

:-)


 pilli antwortete am 21.07.05 (20:39):

klar wurde und wird gesündigt Claude,

und da sehe ich eben die gefahr, die droht, wenn wir über derartige extrem-früh-förderung diskutieren.

Mulde hatte folgende überlegung angeboten:

...

"Prof es gab in Leipzig eine Sporthochschule mit sehr
Sehr starker Wissenschaftlicher internationaler Bedeutung
mehr wie Köln.
Leider war man anfangs zu kurzsichtig.
Das bereut man heute!
Meine Frage wer wurde nun besser ausgebildet
Der Ost oder der Westsportler ?
Hat der Tübinger Prof. recht mit seiner Meinung?
Sollte man nicht doch politisch bereinigte Elemente
aus der DDR Sportwissenschaft übernehmen?"

und da war es der teil:

"Meine Frage wer wurde nun besser ausgebildet
Der Ost oder der Westsportler ?"

der mich nachdenklich gemacht hat.

ausgebildet wurde aber *drüben* verstanden mit der verstärkung durch *unwissentliches doping* . was soll ich denn da nun antworten? Mulde ersehnte sich nun ein *Ja* meine ich mal, aber das verweigere ich, denn dazu hatte es zuviele infos, wie ausgebildet wurde...von jung an! :-(

nur von politisch bereinigten elementen las ich und das bedeutet doch...all das andere, das zum erfolg beigetragen hat, findet seine zustimmung?

sorry Claude,

bin eben doch net nett !

:-)


 Mulde antwortete am 21.07.05 (21:05):

Pilli!
Ich wolte nicht mehr antworten, jedoch dank Deiner
bewußten Fehlinterpredierung muss ich es Tun!
Mir ist nicht klar warum du mir was unterstellst was ich
niiiiiiiiie geschrieben habe !
Wo steht konkret von mir und im Ersten Teil was von zukünftig gewollten Doping.
Ich habe nur was von politischer Bereinigung geschrieben!
Da zu zähle ich allerdings das Thema Doping!
Leipzig (DHFK)hatte nun mal einen hohen internationalen
hohen Stellenwert in der Sportwisenschaft! ob mit oder ohne
muß für uns aussenstehende egal sein.
Denn wenn auch Doping war , was niemand mehr bestreitet
ist ein sportlicher Rekord ohne das wissen des körperlichen ablaufs nicht möglich -- auch wenn sie Tonnenweise das zeug geschluckt haben.
Warum negierst du meine Frage nach Westdoping ?
Dann sei ehrlich und suche dortmal, da kennst Dich besser aus!
Ich meinte nur die wirkliche zwischenmenschliche Beziehung
zum Sport ohne die Frage nach Was hat uns die Medaille wieder für Unkosten verursacht!!
DAS ist doch derzeitige Tenor!
Denke mal an , das meinte ich!
Ein Sportler frei von irgendwelchen Zwängen und ohne Sorge über das Leben nach dem Sport.
Der einzige Sponsor der das einigermassen macht ist doch nur die Bundeswehr und liebe Pilli ist für die Zukunft
zu wenig!
Das lies mal!
Und nun Ende


 Claude antwortete am 21.07.05 (21:22):

pilli, gerade noch zu ertragen, lache!!! oder so ähnlich.
Freundlicher Gruß Claude


 seewolf antwortete am 22.07.05 (02:53):

Man erkläre mir mal, was daran wichtig ist, ob jemand 100 Meter in 9,x oder 8,y sec läuft. Oder 8,9 bzw. 9,1 Meter weit "springt".


 welsch antwortete am 22.07.05 (17:33):

Als reichlich unsportlicher Mensch frage ich mich schon, worin eigentlich ein Vorteil und Nutzen liegen soll, wenn man sich an die Brust schlagen kann und sagen: "W I R haben soundsoviel Medaillen errungen"

Wem oder was ist damit genützt?

Wohlverstanden, ich bin keinesfalls gegen eine Sportförderung, aber dass da nach muldes Ansicht so viele Kräfte ( und auch Geld, das wir nicht haben!) investiert werden sollen, das kann ich nicht nachvollziehen.

Die Praktiken der untergegangenen DDR hier hochhalten zu wollen, halte ich für daneben. Wir (die Deutschen ganz allgemein!) sollten eigentlich eine solche Stimulanz für unser Selbstbewusstsein nicht brauchen und sportliche Erfolge lassen sich sicher auch ohne übertriebene Förderung erzielen, da wird mir die ehemalige Leistungssportlerin pilli sicher zustimmen.


 Felix antwortete am 22.07.05 (17:43):

seewolf ... ich bin auch dieser Meinung.

für mich hatten meine eigenen Resultate, wenigstens für die Zeit als ich aktiv Sport betrieb, eine gewisse persönliche Bedeutung. Ich konnte mich steigern, mit andern vergleichen und gewisse Ziele erreichen. Mehr nicht.

Was kümmern mich Sportresultate? für die breiten Massen gehört das zu BROT UND SPIELE ... und für viele Schlaumeier ist es ein einträgliches Geschäft.

Auch den Personenkult um Spitzensportler habe ich nie begriffen.

Treibt selber Sport! In einem vernünftigen Ausmass hält euch das sogar gesund.
Andern dabei zuzugucken empfinde ich als reine Zeitverschwendung.


 Claude antwortete am 22.07.05 (20:06):

Nun ich bin der Meinung das Sportförderung stattfinden soll, auch intensiv, natürlich nicht wie in der DDR mit heimlichen von den Athleten nicht bemerkten oder auch erzwungenen Doping. Ob das durchgängig so war weiß ich nicht, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Was ist dagegen einzuwenden dass sich Leute freuen wenn Deutschland im Sport erfolgreich ist? Brot und Spiele für die Massen, das klingt so ein bisschen elitär Felix, es werden doch auch einige Sachen gefördert wie Theater Opernbühnen usw. die nachweißlich von viel weniger Menschen besucht werden. Ja das ist Kultur wirst du wohl sagen, na und, sage ich.

Freundlicher Gruß Claude


 hugo1 antwortete am 22.07.05 (21:38):

Interessante Diskussion, pilli.
Zu den Dopingvorwürfen kann ich nicht viel sagen. Ich denke es stimmt, es hat Doping in der DDR gegeben, aber ich denke auch es hat weit weniger gegeben als so mancher das gerne im Nachhinein aus Propagandagründen heraus wünscht.
Vielleicht würde ich mich auch als Opfer outen, wenn eine entsprechende Entschädigungssumme lockte. Vermutlich würde ich mich schämen und kein Wort darüber käme über meine Lippen.
Wenn großformatig gedopt wurde und die Beweise dafür, wie Du schreibst vorliegen, dann wunderts mich das es nicht zu tausenfachen Zivilklagen kommt.
Ich gestehe jedem, der ungewollt oder wegen Unmündigkeit unwissentlich, Dopingmittel einnehmen mußte, unabhängig von der heutigen politischen Situation einen siegreichen Prozess wegen Körperverletzung zu.
Ich gehe absolut davon aus, das Verantwortliche Sportfunktionäre die Wirkungen und Nebenwirkungen sowie das Erlaubte und Verbotene bzw. die Grenzen für ihre Handlungen kannten. Mit welchem Recht also soll die heutige BRD schonend mit Schuldigen umgehen ? das wär eine traurige Situation und Gewissensberuhigung für heutige Nachahmer.
Die Frage nach der Erfolgsbilanz des DDR Sports wär jedoch nur mit Doping-Begründung absolut falsch bewertet.
Nicht zu unterschätzen war die damalige Wertung olympischer Sportarten aus staatlich-politischer Seite, die damit zusammenhängende Möglichkeit sich aus der grauen Masse hervorzuheben, bessere alltägliche Konditionen zu ergattern bis hin zu Auslandsreisen.
Das dabei neben dem Effekt der Ablenkung von Alltagssorgen und für die Staatpräsentation auch eine hervorragende Breitenwirkung auf unterster Basis bis hin zu kostengünstiger positiven massensportlichen Betätigung auftraten die für heutige Zeiten vorbildhaft wären, kann und will ich nicht negieren.


 Claude antwortete am 22.07.05 (21:50):

hugo , so sehe ähnlich ich das auch,
Claude


 pilli antwortete am 23.07.05 (00:10):

nun es hat schon gründe hugo :-)

denn vieles wurde seinerzeit vernichtet, die betroffenen haben somit wenig möglichkeiten, die damalige zwangsweise verabreichung von dopingmitteln zu beweisen.

in der Ostthüringschen Zeitung ist ein interview mit dem

"Sporthistoriker Dr. Gieselher Spitzer zu Rolle und Verantwortung des VEB Jenapharm als Dopingmittel-Produzent"

zu lesen, das dieser im Februar 2002 gegeben hat und dort ist auch von der anzahl der betroffenen zu lesen:

...

Herr Dr. Spitzer, welche Rolle spielte Jenapharm im DDR Doping?

Der Hauptteil der Dopingmittel in der DDR wurde von Jenapharm produziert. Dabei handelte es sich nicht nur um zugelassene Heilmittel wie Oral-Turinabol, sondern auch Mittel, die nach DDR-Recht nicht legal waren. Es handelte sich dabei um Experimentalstoffe, die zu keiner Zeit zugelassen waren. Sie wurden an den Hochleistungssport weitergegeben, obwohl man nichts über ihre Wirkung wusste, Ich würde das als schwere moralische Verfehlung bezeichnen.

Hat sich Jenapharm zu seiner Verantwortung bekannt?

Meines Wissens nicht. Heute beteiligt sich die Firma natürlich nicht mehr am Doping. Sie könnte aber ihren guten Namen dadurch weiter fördern, indem sie die Schuld anerkennt, sich an der finanziellen Entschädigung der der Opfer im Rahmen des Doping-Opfer-Fonds beteiligt und Spezialistenkenntnisse weitergibt, über Hormonwirkungen etwa, was den Opfern sehr helfen würde.

Welche Größenordnung setzen Sie für eine finanzielle Entschädigung der Dopingopfer durch Jenapharm an?

Wir können nur schätzen wieviel Jenapharm damals durch den Verkauf der Dopingmittel verdient hat. Ein zweistelliger Millionenbetrag dürfte es schon sein. Insofern wäre eine Million Euro als symbolischer Betrag angemessen.

An wie viele Dopingopfer sind die zu verteilen?

Es gibt nur Schätzungen über die Zahl der Opfer, denn die Spuren sind verwischt worden. Den Opfern ist so die Chance genommen worden, ihre Gesundheit und die ihrer Kinder und Enkel zu schützen. Unsere Schätzungen beruhen darauf, dass von 1972 bis 1989 jährlich offiziel 2000 Personen gedopt worden sind, wahrscheinlich aber noch mehr. Der Durchsatz an Sportlern, wenn man das so sagen darf, war ja sehr hoch. Unter Berücksichtigung der Dauer einer Sportlergeneration gehen wir davon aus, dass es sich um mindestens 6000 Betroffene handelt. Die Zahl ist allerdings nur als zuverlässiger unterer Rand zu betrachten. Wahrscheinlich handelt es sich um 10 000 plus x. Man muß dazu wissen, dass es neben den genehmigten Programmen zur Anwendung sogenannter unterstützender Mittel auch noch eine Vielzahl ungenehmigter Programme gab.

Wenn die Spuren des Dopings aus gutem Grund verwischt wurden, wie lassen sich dann die Schädigungen als Folge von Doping nachweisen?

Es ist dazu ein Forschungsthema bei der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen geplant, das sich mit der Epidemiologie des DDR-Dopings befasst. Es hat eine Beschreibung der medizinischen Folgen zum Inhalt und wird die Entschädigung der Opfer erleichtern.

Könnte Jenapharm bzw. die Schering AG als Mutterkonzern wegen des Dopings rechtlich noch belangt werden?

Nein, inzwischen ist Verjährung für in der DDR begangene Straftaten eingetreten. Nur der Europäische Gerichtshof kann die Verjährung auf Antrag aufheben, wenn es sich um Menschenrechtsverletzungen großen Ausmaßes handelt.

Ist das DDR-Doping als solches zu betrachten?

Was sonst. Wenn ein Staat im großen Stil Kinder, Jugendliche und Erwachsene ohne ihr Wissen manipuliert und die Akten darüber vernichtet, ist das nichts anderes.
(Telefon-Interview: F. Döbert)

fortsetzung


 pilli antwortete am 23.07.05 (00:21):

und weil es mir wirklich wichtig ist; und ich nicht, wie andere *verantwortliche* meine, weil es olle kammellen sind, sollte nun endlich geschwiegen werden und eben die *ollen macher* nach wie vor ämter und würden anstreben, und auch erhalten haben, möchte ich zum thema "Zukunft" aus der seite des NDR zitieren:

...

"Erinnerungen für die Zukunft"
Stasibelastungen im wiedervereinten Sport

15 Jahre nach dem Fall der Mauer wird der deutsche Sport erneut von einem ungeliebten Teil seiner Vergangenheit eingeholt. Das Thema Stasi ist wieder aktuell - und in der Kritik. Denn noch immer sind etliche ehemalige Inoffizielle Mitarbeiter des DDR Geheimdienstes in führenden Positionen des deutschen Sports tätig.

Das hat der Thüringer Sportjournalist Thomas Purschke im Vorfeld der Olympischen Spiele in Athen recherchiert: "Wir reden hier nicht über Physiotherapeuten. Es geht um Bundestrainer. Mir fällt da zum Beispiel Lothar Trawiel ein, der Bundestrainer im Rundern, oder Dieter Kollark, der im Bereich der Leichtathletik aktiv ist. Aber es betrifft auch internationale Kampfrichter."

Dieter Kollark trainiert die Kugelstoßerin Astrid Kumbernuss in Neubrandenburg. Lothar Trawiel ist Bundestrainer bei den Ruderern in Ratzeburg. Das nationale Olympische Komitee sah sich keineswegs veranlasst, Mannschaft und Betreuer im Vorfeld von Athen auf eine mögliche Stasi-Vergangenheit hin zu überprüfen. Das sagte NOK-Präsident Klaus Steinbach im Juni vor dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages. Thomas Purschke äußerte sich hierzu: "Man war im Aufbruch in Richtung Athen und wollte sich mit solchen Sachen natürlich überhaupt nicht mehr beschäftigen. Der NOK-Präsident Steinbach hat ja gesagt, eigentlich sei 15 Jahre nach dem Fall der Mauer das Thema ohnehin erledigt."

Doping bei Kindern

Erledigt ist das Thema aber keineswegs für die Opfer des Regimes, wie die frühere Kugelstoßerin Birgit Boese, die als junges Mädchen an der Kinder- und Jugendsportschule in Berlin trainierte. Sie ist auch Opfer des DDR Dopingsystems und fassungslos, dass die Täter von damals offenbar nicht mehr fürchten müssen, enttarnt zu werden: "Meine eigene Trainerin ist damals auf Bewährung verurteilt worden, ich glaube auf knapp acht Monate. Die gute Frau ist verbeamtet, sie geht in Pension, jetzt wollen wir bloß keinen Stress verbreiten. Aber: Obwohl man wusste, dass sie Doping-Täterin ist, Kinder missbraucht hat - ich war 12 Jahre alt, andere waren 13, 14, 15 oder 16 - ist die gute Frau nach der Wende verbeamtet worden. Da hat es gereicht, dass sie gesagt hat, sie habe nichts gemacht. Da wollen wir auch nicht weiter nachfragen, und sie hat im Gymnasium wieder Kinder anvertraut bekommen."

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 pilli antwortete am 23.07.05 (00:23):

"Ich steh auf dem Stadtpunkt", so Bose weiter, "man kann als Stasi-Mitarbeiter Äppel gezählt haben und zählt heute noch Äppel oder von mir aus Birnen, damit habe ich kein Problem. Aber Kinder missbraucht zu haben und heute die Verantwortung für Kinder zu haben, ist für die meisten Opfer unvorstellbar. Da dreht sich uns der Magen um. Wenn man für Kinder sorgt, hat man eine wirklich sehr große Verantwortung. Und die Täter haben bewiesen, dass sie dieser Verantwortung nicht gerecht werden."

Mitarbeiter der Stasi im heutigen Sport

Der Potsdamer Sportwissenschaftler Giselher Spitzer hält eine Beschäftigung von ehemals belasteten Personen für gesetzeswidrig: "Wir haben ja so eine Art Grundgesetz im deutschen Sport. Danach gilt, dass Personen, die für die SED-Kader im Sport Aufgaben erfüllt haben, dass dopingbelastete Personen, dass stasibelastete Personen und dass Präsidenten und Vizepräsidenten des DTSB nicht in besonderen Ämtern des Sports wirken sollen."

3.000 Inoffizielle Mitarbeiter habe die Stasi im Bereich des Sports gehabt, so Spitzer. Und er fordert, lückenlos aufzuklären, wie hoch der Anteil an Inoffiziellen und hauptamtlichen Mitarbeitern der Staatssicherheit im heutigen Sport noch ist.

Denn das Thema Stasi im deutschen Sport ist auch nach 15 Jahren noch aktuell, bestätigt auch der Journalist Purschke: "Erst in der vergangenen Woche bekam ich einen Bericht der Außenstelle Gera. Da ist ein Mikrofilm zurückkopiert worden. Ein Film, in dem im Detail beschrieben wird, wie Sportler des Clubs in Jena 1974 massiv mit Hormonen gespritzt wurden. Und es sind Aussagen von Ärzten enthalten, die sagen, sie wüssten nicht, wie der Sportler dieses Mittel verarbeitet. Sie hätten keine Erfahrung und keine Zeit. Sie hätten die nächsten olympischen Spiele 1976 in Montreal, sie müssten diese Mittel einsetzen."

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 pilli antwortete am 23.07.05 (00:28):

Die Arbeit der Stasi-Kommission

Wie ist es möglich, dass 15 Jahre nach dem Fall der Mauer immer noch Mitarbeiter des DDR-Geheimdienstes in führenden Positionen des deutschen Sports arbeiten? Wo es doch seit zehn Jahren eine Stasi-Kommission im deutschen Sport gibt, die sich mit der Aufarbeitung der Fälle beschäftigt.

Eine Frage, die selbst der Bürgerrechtler Mathias Büchner - Mitglied der 1994 gegründeten, unabhängigen Beratungskommission des deutschen Sportbundes zur Stasi-Aufarbeitung, nur schwer beantworten kann: "Wie so oft, standen uns nicht die vollständigen Unterlagen zur Verfügung. Und insofern haben wir nur ein vorläufiges Zwischenergebnis. Es gibt überhaupt noch kein Schlussergebnis. Es ist zwar schlimm, aber teilweise ist die Kommission auch auf die Zuarbeit geradezu angewiesen, da wir nicht vollständig mit Unterlagen versehen werden", berichtet Büchner.

"Die Kommissionsmitglieder stehen unter Druck", erzählt er weiter, "Sie müssen sich vorstellen, wir bekommen nach wie vor Drohanrufe. Wir sind in einem Wechselbad der Gefühle. Ich weiß selbst, dass unsere Kommission nicht optimal arbeitet, und die Mitglieder sind auch nicht mit sich selbst einverstanden. Aber wenn Sie die Menschen ansehen, die da drinnen als Kommissionsmitglieder sitzen: die sind integer und sie geben sich auch große Mühe - das kann ich nicht anders sagen."

Veröffentlichung der Geheimdienstakten

Dass die Arbeit der Stasi-Kommission bislang völlig unzureichend war, glaubt der Journalist und Autor Thomas Purschke. Er stammt aus Thüringen, wuchs ganz in der Nähe des Wintersportzentrums Oberhof auf - jenem kleinen Ort, der so viele Weltmeister und Olympiasieger hervorbrachte. Zu DDR Zeiten galt er als erfolgreichster Wintersportverein der Welt.

Purschke erinnert sich: "Die Mauer fiel - Gott sei Dank. Und 1992 wurden dann die Geheimdienstakten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dort ergab sich dann auch eine ganz einmalige Recherchemöglichkeit für Journalisten. Man hat dort teilweise auch Tagebücher vorgefunden, wie der DDR-Sport letzten Endes en detail funktioniert hat. Auch wie das Doping funktioniert hat - auch das Doping von Minderjährigen. Man konnte sehen, welches Menschenbild die DDR hatte, die sich ja immer sehr humanistisch gab. Wir wissen alle, dass das nicht so war. Als ich damit anfing hätte ich nie geglaubt, dass das Ganze wirklich so traurig aussieht. Es wurden schon ganz junge Menschen manipuliert und, um den Bogen zur heutigen Zeit zu spannen, der deutsche Sport hat im Prinzip gar nichts aufgearbeitet."

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 pilli antwortete am 23.07.05 (00:29):

Ausschluss bei Verdacht

Der frühere Oberhofer Biathlet Andreas Heß war in den 70er Jahren Junioren-Weltmeister. Als Kadermitglied hatte er gute Chancen auf eine olympische Medaille bei den Winterspielen 1980 im US-amerikanischen Lake Placid. Doch am 31. Januar 1979 musste er ganz plötzlich die Talentschmiede des Armeesportclubs verlassen und damit aus dem Spitzensport ausscheiden.

Andreas Heß hat sich lange gefragt, warum: "Mir ist 1980 vom Chef des ASK-Oberhof gesagt worden, das sei in Berlin von Herrn Manfred Ewald entschieden worden. Und der Grund war, dass ich die Nachtruhe für zwei Stunden überzogen hätte. Kurz vor der Olympiade, mit den Nerven fertig, stand ich da: Hilfsarbeiter mit Abitur, keine Chance mehr, arbeitslos, das gab es auch in DDR-Zeiten", erzählt Heß.

"Ich war viele Wochen arbeitslos. Ich konnte es nicht verkraften, ich habe immer noch gehofft, die haben irgend einen Fehler gemacht. Die rufen mich wieder an, halt dich fit! So nach 20 Jahren habe ich meine Stasi-Akten bekommen. Und laut diesem Bericht war ich nicht von Berlin geschmissen worden, sondern von meiner eigenen Sportmannschaft Bialthlon, von meinen eigenen Trainern", berichtet Hess unter Tränen.

Wegen angeblicher Westkontakte wurde Heß vom Sportstudium ausgeschlossen und nach Sachsen versetzt. Er galt damals als "Vaterlandsverräter". Es sei ein Schock gewesen, als er seine Stasi-Akte im Briefkasten gehabt hätte, erzählt Heß: "Ich bin nach Hause gekommen und habe das Paket aufgemacht. Ich dachte, es ist ein Katalog von Otto oder Neckermann oder so. Ich hätte nie gedacht, dass ich eine Stasi-Akte habe. Mir war nie bewusst, dass ich einen Fehler gemacht haben könnte. Bis auf dieses Vorkommnis - nichts Politisches. Und dann hatte ich auf einmal 280 Seiten für 21 Jahre. Acht Spitzel, die ich alle kannte. Zum Beispiel mein ehemaliger Cheftrainer, der heute Co-Bundestrainer der Damenmannschaft Biathlon ist."

Harald Böse heißt der ehemalige Cheftrainer von Andreas Heß, der damals seinen Rauswurf beantragt haben soll. Die Stasi-Kommission des Deutschen Sportbundes bestätigte zwar Böses "unrühmliche" Rolle, kam aber zu dem Ergebnis, dass sein aktiver Beitrag vergleichsweise gering war.

fortsetung


 pilli antwortete am 23.07.05 (00:32):

Vom Juniorenmeister zum Sportinvaliden

Ähnliche Erfahrungen hat auch der Thüringer Wintersportler Jürgen Grundner gemacht. Auch er ist ein ehemaliger Juniorenweltmeister und heute Sportinvalide. "Ich habe diese Problematik Leistungssport und Stasi lange vor mir weg geschoben", erzählt er. "Anfang der 90er Jahre habe ich mich durchgerungen, meine Stasi-Unterlagen anzufordern. Nach sechs Jahren habe ich sie auch bekommen und konnte feststellen, dass ich 14 IMs hatte: alles Kameraden, mit denen du zusammen auf einer Bude geschlafen hast, mit denen du dich auch im Training auseinander gesetzt hast, für die du dich in der Staffel vielleicht eingesetzt hast, wenn sie nicht die Leistung gebracht haben, wie du. Es ging bis ins Persönliche und war für mich ziemlich niederschmetternd. Das ist es noch heute."

"Dazu kommen meine gesundheitlichen Probleme", erzählt er weiter. "Das ganze Problem Doping. Ich habe seit längerer Zeit etliche gesundheitliche Probleme: meine Knie sind kaputt, mein Kreuz ist kaputt. Ich bin 1996 an Krebs erkrankt, habe dann später psychosomatische Erkrankungen bekommen. Seit 31.7. habe ich keine finanziellen Einkünfte. Die LVA hat meinen Antrag auf Weitergewährung der Erwerbsunfähigkeitsrente abgelehnt. Ich kann kein Arbeitslosengeld beziehen, weil ich durch meinen Grad der Behinderung noch im gesetzlichen Arbeitsverhältnis mit meiner Firma stehe. Jetzt warte ich, dass hier irgendwas passiert und ich von irgendeiner Institution Bescheid bekomme und sehe, wie es eigentlich weiter geht."

Eine ehrliche Entschuldigung seines früheren Trainers, die bei der Aufarbeitung der Vergangenheit helfen könnte, habe es nie gegeben, sagt er.

Auch Kinder wurden überprüft
Thomas Purschke hat die Akte des früheren Biathleten Andreas Heß aufmerksam gelesen: "In seiner Akte ist dokumentiert, dass er im Alter von zwölf Jahren, als er Kandidat für die Kinder- und Jugendsportschule war, von der Staatssicherheit eingeschätzt wurde. Das betraf auch seine Familie. Man kam zu dem Schluss, dass es besser sei, wenn er nicht die Kinder- und Jugendsportschule besuche. Die Stasi hat damals notiert, es sei möglich, dass er, wenn er einmal als erwachsener Sportler ins Ausland führe, dort bleiben könnte. Das heißt, man hat ihn in Sippenhaft genommen dafür, dass seine Familie vielleicht Westbeziehungen hatte. Als Zwölfjähriger wurde er also schon ausgesiebt, als Kind!"

fortsetzung


 pilli antwortete am 23.07.05 (00:32):



Tipps von Inoffiziellen Mitarbeitern



Vor genau zehn Jahren hat der Deutsche Sportbund eine Stasi-Kommission eingerichtet, um zu prüfen und aufzuklären, in welchem Umfang und durch welche Personen es Stasibespitzelung im DDR-Sport gegeben hat. Etwa 180 Fälle wurden nach Angaben der Kommission geprüft, ein Drittel davon als belastet eingestuft.

Eine schlechte Bilanz, meint der Historiker Giselher Spitzer. für ihn mache es keinen Unterschied, ob ein Inoffizieller Mitarbeiter einen Sportler direkt angeschwärzt hat oder ob er nur eine vergleichsweise lapidare Information weitergegeben hat: "Ich verrate ihnen zwei Extrembeispiele. Ein Inoffizieller Mitarbeiter hat aus voller Absicht jemanden verraten von dem er glaubte, dass er die Republik ungesetzlich verlassen wollte. Derjenige ist in Einzelhaft gekommen, für eineinhalb Jahre ins Gefängnis. Der Stasi-Führungsoffizier hat ihn gelobt, hat ihm eine Geldprämie überreicht und derjenige bekam als Lob einen Studienplatz an der Deutschen Hochschule für Körperkultur und machte weiter mit seiner Tätigkeit für das MfS."

"Ein anderer Fall", berichtet Spitzer weiter. "Da ist auch jemand ins Gefängnis gekommen, auch Einzelhaft, der wollte sogar wirklich weg. Da waren zwei Inoffizielle Mitarbeiter, die haben eigentlich nur den Dienstplan weitergegeben, nämlich dass der Kollege am Wochenende nach Zakopane fährt. Weil die Staatssicherheit diesen Dienstplan kontrolliert hat, hat sie festgestellt, da stimmt was nicht. Und tatsächlich, dieser Mann wollte die Republik verlassen und ist ins Gefängnis gekommen. Diese beiden IMs haben wirklich nur den Plan von der Wand gelesen."

fortsetzung


 pilli antwortete am 23.07.05 (00:36):

Hilfe für die Dopingopfer

Da gebe es noch sehr viel Schuld, die aufgearbeitet werden müsse, sagt Spitzer. Denn auf der anderen Seite stünden die Opfer, denen eine moralisch-ethische Wiedergutmachung zustehe sowie eine materielle, finanzielle Hilfe. Darüber sollten Politiker und Vertreter des deutschen Spitzensports nachdenken. Und zwar bald, meint Birgit Böse vom Dopingopferhilfeverein: "Mir sind ein paar hundert Fälle, vergleichbar gelagert, unterschiedlicher Schwere bekannt. So alt werden wir alle nicht, dass wir dann die Betteltour beim DSB oder beim Sport antreten können. Ich denke mal, dass da nochmal die Politik gefordert wäre: nämlich nicht, die Sportler zu Bettlern zu degradieren und zu sagen, wir haben das Dopingsportler-Hilfegesetz. Das hat einmal Hilfe gebracht, das hat 10.000 Euro für den Einzelnen gebracht. Das heißt aber für die Sportler, die ihre Existenz verloren haben, muss ich grundsätzlich etwas tun. Nicht, dass man erst dann, wenn eben nur jemand lange genug die Nerven behält, und sagt, hier bin ich und ich hab Sorgen und Nöte, versucht, Flickwerk zu betreiben."

Reformen für den deutschen Spitzensport

Reformen brauche der deutsche Spitzensport nicht nur in punkto Stasi-Kommission, glaubt der Journalist Thomas Purschke: "Nach Olympia gab es ja wieder viele Diskussionen darüber, was reformiert werden muss im deutschen Sport. Leider Gottes ist es bislang größtenteils versäumt worden. Es gibt auch vielen Menschen, die jetzt nach den Spielen gesagt haben, verdammt noch mal, das ist ja eine schlechte Bilanz, so schlecht wie nie in der Leichtathletik."

"Der leichte Weg wäre, zu sagen, wir brauchen wieder die DDR-Sportstrukturen. Nur: Wollen wir das wirklich?", fragt Purschke. "Birgit Fischer, die Kanutin, sagte, früher sei es so gewesen: Wer nichts drauf hatte in der KJS-Klasse, der wurde sofort rausgeschmissen. Das System war effektiver. Wenn wir das wieder wollen: Gut! Dann kann man auch diese Stasi-Kommission letzten Endes wieder beerdigen. Dann zählt ja eigentlich nur das Fachwissen, das so genannte Know-How. Und angeblich besitzen auch diese IMs, die als Bundestrainer und in anderen Spitzenfunktionen bei Olympia dabei waren, dieses Rüstzeug. Dann müssen wir so weiter machen."

Thomas Purschke, Sportjournalist aus Thüringen, fordert bei der Diskussion zum Thema Stasi und Spitzensport, dass bei der Gründung des neuen Dachverbandes von NOK und DSB, sämtliche Verstrickungen heutiger Funktionäre mit der Staatssicherheit der DDR im Detail aufgeklärt werden.

fortsetzung


 pilli antwortete am 23.07.05 (00:38):


Bürgerrechtler fordern Aufklärung

Bei einer Podiumsdiskussion der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen in Berlin forderten Bürgerrechtler und Journalisten, wie der Sporthistoriker Giselher Spitzer, dass die deutschen Spitzen-Verbände DSB und NOK möglichst bald und detailliert aufklären, in welchem Ausmaß es Verstrickungen heutiger Funktionäre mit der Staatssicherheit der DDR gegeben hat. Wie waren die Folgen für die Opfer?

zu den Top-Adressaten der so genannten "Berliner Erklärung" zählen unter anderem Bundesinnenminister Schily und Manfred von Richthofen, der Chef des Deutschen Sportbundes.

Giselher Spitzer - Initiator der "Berliner Erklärung" - hofft, dass es künftig nicht mehr dem Zufall überlassen bleibt - oder der zufälligen Enthüllung durch Journalisten oder Wissenschaftler -, ob ein Inoffizieller Mitarbeiter enttarnt und zur Rechenschaft gezogen wird. "Die Erfahrung zeigt, dass zunehmend neue Unterlagen gefunden werden", erklärt Spitzer. "Das heißt, rekonstruierte Unterlagen, die mal zerrissen, vernichtet, zerschreddert waren. Da ist eine ganze Menge im Gange. Das muss in einem geordneten Verfahren stattfinden, damit dem Sport das nicht 'auf die Füße fällt', wenn es wieder um Bewerbungen bei internationalen Wettkämpfen geht. Oder wenn plötzlich Trainer geoutet werden als Stasi-Täter oder als Menschen, die anderen geschadet haben. Es ist zu erwarten, dass die Recherchen auch dazu führen, dass die Geschichte von Opfern rekonstruiert wird."

Erwartungen der Opfer

Und was erwarten die Opfer selbst? Der frühere Junioren-Weltmeister im Biathlon, Andreas Heß, meint: "Die letzten Jahre hat es sich nur um die Täter gedreht und nicht um die Opfer. Jetzt wird es Zeit, dass die Sache mal andersherum geht. Wie gesagt: Da sind noch Leute da. Die sehe ich dann nicht so gerne im Fernsehen. Mir geht es gesundheitlich und beruflich schlecht und den Leuten geht’s blendend. Und die vertreten die Bundesrepublik Deutschland in der ganzen Welt. Die Täter, die noch in hohen Funktionen sind, die müssen weg."

Unmittelbar nach der Diskussion in Berlin ist Bewegung in das Thema gekommen. Der Deutsche Sportbund hat die Berliner Erklärung in einem Mitgliedschreiben an alle Vereine geschickt. In einigen Wochen will sich auch der Sportausschuss des deutschen Bundestages im parlamentarischen Raum zum Thema Spitzensport und Stasi im wieder vereinten Deutschland beraten.

Autorin: Katrin Kahlke

Internet-Tipp: https://www1.ndr.de/ndr_pages_std/0,2570,OID606208,00.html


 pilli antwortete am 23.07.05 (00:44):

Mulde hat zum thema die überlegung angeregt ob die alten DDR-Modelle nicht doch...

und ich möchte auf die frage des sport-journalisten Purschke hinweisen,die oben zu lesen ist:

...

"Der leichte Weg wäre, zu sagen, wir brauchen wieder die DDR-Sportstrukturen. Nur: Wollen wir das wirklich?"

...

tja...

:-)


 dutchweepee antwortete am 23.07.05 (01:30):

warum benennen wir diesen thread nicht um in: PILLI?


 pilli antwortete am 23.07.05 (02:04):

tja :-)))

nicht nur angenehmes kann so mancher blick zurück zeigen...gelle?

aber wenn wir schon diskutieren, dann bitte auch mit fakten!

und da war es mir wert, mal zu zeigen, dutchweepee

wie einige jungs heute so denken. das unterscheidet sich schon von der *alten burschenherrlichkeit*, die im ST auch schon mal besungen wird...*fg*

wenn heute gemeinsam überlegt wird, was zu tun ist...tja...dann m.e. bestimmt n i c h t nach den kriterien der ehemals so erfolgreichen DDR-früh-sport-förderung oder doch?

:-)
p.s. erprobt im *maulkorb verteilen*? :-) seinerzeit wäre ich sicherlich auch hinter eisernen gitterstäben *ruhiggestellt* worden oder hätte es eine chance gehabt, sowatt öffentlich zu schreiben? :-)

lass man deine antwort stecken; deine erinnerungen will ich dir net nehmen! nur das vielleicht gleich neben dir freunde gelebt haben könnten, die andere sportkameraden hemmungslos verraten oder hinterfotzig verdächtigt und angezeigt haben,
willste das immer noch nicht wahrhaben?

muss schon ein paradies gewesen sein, wenn ich den beschreibungen von gevatter und dir glauben schenken könnte!

:-)


 Claude antwortete am 23.07.05 (08:17):

Ach Gottchen Pilli, du warst ja fleißig. Ich meinte eigentlich nur dass es nicht schlecht ist den Sport mehr zu fördern und dass es mich freut wenn Sportler erfolgreich sind. Ist doch absolut klar das es ohne die üblen Machenschaften die du beschreibt abgehen muss. Ins besondere bei Kindern und Jugendlichen.
Freundlicher Gruß Claude


 pilli antwortete am 23.07.05 (08:56):

fleißig? :-)

nö Claude, das waren andere!

bissi lesen und kopieren...that`s all! begonnen um 00.10 bis 00.44...mal gerade ne halbe stunde...:-)))

soviel zeit muss sein, mal backstage zu schauen. :-)der seniorentreff hat ein vorbildlich geführtes archiv, da ist m.e. neben vielem jedönze über dit und dat bestimmt auch ein plätzchen für diesen thread. :-)

Claude,

meine beiträge widme ich...wenn du erlaubst...,

dieses eine mal :-)weniger deiner überlegungen zum thema, sondern ich schrieb das für Mulde, der mir...auch wenn er mich nie nicht verstehen will zum thema ost-westliches :-)

besonders wichtig ist.

:-)


 Mulde antwortete am 23.07.05 (10:41):

Morgen Pilli!
Mein Gott das ist aber nun der Ehre zuviel!
Mir etwas zu widmen.
Mensch Pilli lesen und daraus Schlüsse ziehen, das traust mir doch noch zu ?
Sei mal nun Kumpel und prangere genauso direckt die
Machenschaften Bundesdeutscher an denk an die Turnerin
oder wars eine Leichtathlethin ? sorry Name ?? das ging tötlich aus!!
Oder denk an Zahnpastatuben Baumann!
Erst ein wundernbarer 5000m Sieg dann später Zahnpasta!
Schade an die Akten der Pharmaindustrie kommt niemand ran!!
(leichtes grinsen) -- wer da übles denkt!
Pilli
was ich meinte ist die (neudeutsch) die Rundumversorgung
das sich persönlich entwickeln vom Jugendsportler bis
zum Medaillien Hoffnungsschimmer -- einschliesslich
eines durch Bildung und Beruf gesichertem Leben nach dem
Sport.
Das war ist der Sinn meiner "Anfrage"
Sollte das im so einem reichen Land nicht möglich sein?
Ich weiß was schreibe wir hatten ständig Lehrlinge die durch Trainer beobachtet wurden -- das waren genauso liebevolle Jungs wie genau das Gegenteil , eben Jugendliche!
Heute sind einige davon bekannte Leute im Intenationalen
Sport
Ob die ausser Hustenpillen was geschluckt haben?
Das haben wir nie erfahren - nur menschlich wurden sie
sehr umsorgt.
Das ist der Tenor meines Thraeds!
Schade um Deine Nachtschichten- hättest es einfacher haben können!
mfg
mulde


 pilli antwortete am 23.07.05 (11:12):

nö Mulde :-)

net schade, weil es keine nacht*schichten* hatte! wie verkniffen klingt denn datt *nachtschicht*? :-)))

*In der Nacht werden Kristalle geboren*

meinte schon der Konrad Beikircher, der auch nur nachts schreibt!

also...für mich war es pures vergnügen! ich liebe es, nachts bissi zu werkeln!

schönes wochenende du oller knütterkopp! :-)


 hugo1 antwortete am 23.07.05 (12:33):

nun, pilli, ich bleibe dabei: Wenns kriminelle Körperverletzung gab und als solche definiere ich das Eingeben von unerlaubten Mitteln an Minderjährige dann darf es auch keine Verjährung, kein Verwischen kein Vertuschen usw. geben.
Ich habe jedoch auch den Verdacht (diese vielen vermuteten und angenommenen Zahlen in deinem Bericht lassen das zu)das sich hier besonders negativ zum DDR Sport Eingestellte und/oder persönlich nicht Betroffene im Namen anderer -sich sehr betroffen Fühlender äußern.
Die meisten brauchbaren Fakten und Beweise scheinen noch nicht aufgearbeitet auf dem Tisch zu liegen. Dazu fehlen die unter Eid ausgesagten Befragungen der Verdächtigten und Angeschuldigten. Es scheint in diesem Metier ein ziemliches Wischiwaschie, eine Seilschaftenkungelei auf beiden Seiten zu geben die dazu führen wird, dass wir wohl niemals die volle Wahrheit erfahren. (Ich traue beiden Seiten keine objektiven Ermittlungen und Berichterstattungen zu.) Dafür sind einerseits die Erinnerungen wohlweislich recht dürftig und sehr verschwommen und bei der anderen Seite blähen Emotionen und finanziellen Erwartungen die Anschuldigungen zusätzlich auf.


 Claude antwortete am 23.07.05 (13:03):

meine beiträge widme ich...wenn du erlaubst...,
Ich trage es mannhaft pilli.
gruß Claude