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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   TSCHETSCHENIEN - auch dort wird Krieg um Oel/Gas gefuehrt

 27 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 20.07.05 (14:04) :

Der Krieg der PUTIN-Krieger gegen die Tschetschenen folgt dem Beispiel der BUSH- / BLAIR-Krieger. Vor allem Muslime haben das Pech, in den oel- und gasreichsten Regionen dieser Welt zu leben. Grossmaechte terrorisieren die dort ansaessigen Menschen und rauben seit langem ihre Bodenschaetze. Die rechtmaessigen Eigentuemer wehren sich.

Der Gewalt der Kolonisatoren folgt wie ein Schatten die Gewalt der Kolonisierten. Gestern wieder: Bei einem Bombenanschlag auf russische Polizisten sind am Dienstag in Tschetschenien mindestens 15 Menschen getoetet worden. Die meisten Opfer waren Polizisten. Getroffen wurden aber auch Zivilisten.

Es soll niemand denken, dass der Krieg um Oel/Gas, der derzeit am blutigsten im Irak und in Tschetschenien ausgetragen wird, vor den Toren der westlichen Monopolen haltmachen wird. Beslan, London, New York, Madrid und Moskau waren wohl die allerletzten Warnungen. Hoeren auf die Warnungen will hierzulande kaum jemand. Dieser Krieg der BUSH- / BLAIR- /PUTIN-Krieger droht voellig ausser westlicher Kontrolle zu geraten.


 dutchweepee antwortete am 20.07.05 (15:12):

@wolfgang ...ich möchte dir keineswegs überheblichkeit vorwerfen, aber mit welchem recht sollte irgendein krieg "unter westlicher kontrolle" bleiben?


 Wolfgang antwortete am 20.07.05 (16:13):

Dass dieser von westlichen Regierungen ausgehende Krieg ums Oel/Gas beherrschbar sein wuerde, ja von ihnen gewonnen werden koenne, ist politisch korrekte und weit verbreitete Meinung unter den Anhaengern dieser Regierungen. Ich habe von Anfang an, lange vorm Beginn dieser Kriege, solch einen in der Tat ueberheblichen Standpunkt kritisiert. Ich habe vorausgesagt, dass dieser Krieg vom Westen verloren wird. Ich habe weiterhin vorausgesagt, dass dieser Krieg den Terror erst erzeugen wird, gegen den er angeblich gefuehrt wird (wir wissen, dass der 'Krieg gegen den Terror' eine der Luegen der BUSH- / BLAIR- / PUTIN-Krieger ist).

Jetzt kommt der Terror auch zu denen, die ihn mehrheitlich begruessten, so lange er nur Muslime traf. Das heuchlerische Geschrei ist gross. In Entsetzen und Abscheu machen sie gerade. Jetzt, wo ihnen der Krieg aus dem Ruder laeuft und das eintritt, vor dem ein paar Menschen warnten und sie deswegen beschimpft wurden (auch hier im Forum).

Was den Westen betrifft... Eine notwendige (wenn auch lange nicht hinreichende) Bedingung dafuer, den Krieg zu beenden, ist es, die Hauptkriegsverbrecher - die Herren BUSH, BLAIR, PUTIN - vor ein internationales Tribunal zu bringen. So lange sie frei rumlaufen und ihre Mordbuben weiter morden, wird die Gegenseite ihren Terror (ebenfalls in aller Regel gegen Zivilisten) fortsetzen und angesichts der Wirkungen auf westliche Metropolen dort sogar noch steigern.


 dutchweepee antwortete am 20.07.05 (16:51):

o.k wolfgang ...ich verstehe dich.

die USA sind unheimlich stolz auf ihre "intelligenten" bomben, die angeblich jedes ziel auf der welt präzies zerstören können.

da die so "bebombten" nicht auf das chip-potential des feindes zurückgreifen können, setzen sie selbstmordattentäter als "nichtganzsointelligente" bomben ein.

in meinen augen ein fall von notwehr!

.


 Ursula_J antwortete am 20.07.05 (17:06):

"Terror ist der Krieg der Armen,
Krieg ist der Terror der Reichen"

Sir Peter Ustinov


 Wolfgang antwortete am 20.07.05 (17:48):

Es ist leider zur Kenntnis zu nehmen, dass in einem asymmetrischen Krieg Selbstmordattentaeter sogenannte 'weiche Ziele' angreifen (also Orte, die nicht militaerisch zu sichern sind und wo sich viele Zivilisten aufhalten).

Das ist das Perfide an der Sache: Dass sich die Verantwortlichen, die BUSHs, BLAIRs, PUTINs + Co., die den Krieg anzettelten, in ihre Hochsicherheitstrakte zurueckziehen und den kleinen Mann auf der Strasse die Rechnung fuer ihr kriminelles und darueber hinaus noch dummes Tun bezahlen lassen.

Jeden Tag denke ich, dass es sie vielleicht doch noch treffen wird... Dass sich ihre als sicher geglaubte Hochsicherheitstrakte als unsicher erweisen...

Glaubt nur nicht, ich waere dann darueber erschuettert und wuerde hier Krokodilstraenen heulen, wenn es einmal auch die treffen wuerde, die uns die ganze Scheisse eingebrockt haben.

Ich weiss, ich weiss... Dann kaemen Neue. Aber, die zumindest waeren weg. Und weg ist in dem Fall gut. Und der Tyrannenmord kann u. U. sogar als letztes Mittel rechtens sein.


 Wolfgang antwortete am 20.07.05 (17:57):

Wo ich gerade ueber den Tyrannenmord schreibe... Vor genau 61 Jahren wagten es deutsche Offiziere und wollten den Tyrannen morden. Es ging bekanntlich schief. Mit einem Quentchen Glueck waere die HITLER-Bande moeglicherweise (genau weiss das ja niemand) um ein paar Monate frueher fertig gewesen.

WIKIPEDIA: Tyrannenmord
https://de.wikipedia.org/wiki/Tyrannenmord

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Tyrannenmord


 Marina antwortete am 20.07.05 (18:43):

Wolfgang, mit dem Aufruf zum Tyrannenmord gehst du eindeutig zu weit.


 Wolfgang antwortete am 20.07.05 (19:16):

Du wirst mir sicher die Stelle benennen koennen, wo ich zum Mord aufrufe ? Wenn nicht, mach' Dich auf eine Anzeige gefasst. Denn jetzt bist Du zu weit gegangen.


 Marina antwortete am 20.07.05 (19:30):

"Und der Tyrannenmord kann u. U. sogar als letztes Mittel rechtens sein."


 Marina antwortete am 20.07.05 (19:50):

Gut, das Wort "Aufruf" nehme ich zurück und ersetze es durch "Rechtfertigung". Geht mir auch zu weit in diesem Zusammenhang. Vor einer Anzeige wegen meines Satzes in diesem Zusammenhang hätte ich übrigens keine Angst, ich korrigiere mich nur, weil ich nochmal darüber nachgedacht habe.


 Wolfgang antwortete am 20.07.05 (19:52):

Das ist kein Aufruf, sondern Teil eines Diskussion, eine oft gefuehrte Diskussion. Denn der Tyrannenmord ist in. Ich erinnere daran:

Vor Jahren antwortete der damalige Erzbischof von Koeln (keine Ahnung, ob er es heute noch ist), Joachim Kardinal Meisner, auf die Frage, ob es erlaubt sei, den Terrorchef Osama Bin Laden zu toeten:

"Das ist die Frage, die sich auch die Helden des 20. Juli 1944 stellten: Darf man Hitler umbringen? Was waere uns bloss erspart geblieben, wenn dieses Attentat erfolgreich gewesen waere ! Es geht um die Frage: Muss ich die Menschheit vor so einem Unmenschen bewahren, der nur Tod, Hass und Verderben bringt ? Aus meiner Sicht wäre es das Beste, Osama Bin Ladens habhaft zu werden und ihn anzuklagen. Aber wenn das nicht moeglich ist, bleibt der Tyrannenmord die letzte Moeglichkeit. Und dass das moeglich ist, zeigt die Geschichte." Quelle des Zitats... Interview mit dem Koelner Erzbischof, Joachim Kardinal Meisner, in: Die Bunte, 15.11.2001, S. 48.


 hugo1 antwortete am 20.07.05 (21:26):

hallo marina,, meinst du, die zigtausenden Toten Zivilisten im Irak kann Bush alle unter Notwehr verbuchen?
Der hat anscheinend weniger Skrupel, von Terroristen zu sprechen und diese zu eliminieren, zu töten, unschädlich zu machen...Der ruft in meinen Augen, tagtäglich zum Mord auf, ohne natürlich dieses Wort in den Mund zu nehmen.
Der hat auch zum Tyrannenmord aufgerufen, der wollte den Saddam tot oder lebendig. Den hat er nun, doch das reicht ihm eben nicht, er wollte also doch etwas gänzlich anderes und davon hat wolfgang geschrieben.
Nur das wolfgang nicht ein Einzelkämpfer, ein Rufer in der Wüste war, sondern es waren mehr als ein paar Menschen (auch hier im Forum) die damals z.B. in Berlin und weltweit auf die Strasse gingen. Ja und es waren noch viel mehr, die sich bei den letzten Wahlen in den USA dringendst einen Nachfolger für Bush gewünscht hatten.


 Claude antwortete am 20.07.05 (21:32):

Wolfgang, es wäre gut gewesen wenn Stauffenberg sein Ziel erreicht hätte es hätte tausende Leben gerettet.
Ich frage mich aber nur warum diese Leute so lange mitgemacht hatten, möglicherweise weil sie lange Zeit glaubten der Krieg sei zu gewinnen ???
Gruß Claude


 Claude antwortete am 20.07.05 (21:36):

die Hauptkriegsverbrecher - die Herren BUSH, BLAIR, PUTIN - vor ein internationales Tribunal zu bringen.

Wolfgang for Presedent


 Wolfgang antwortete am 20.07.05 (21:42):

Und doch muessen die Herren BUSH, BLAIR, PUTIN vor ein internationales Tribunal. Das ist den Opfern ihrer Massenmorde geschuldet. Das ist auch dem Recht geschuldet, denn niemand darf ungestraft nach unserer Rechtsordnung gegen geltendes Recht verstossen.

Das aber tun die Herren BUSH, BLAIR, PUTIN Tag fuer Tag. Ihre Angriffskriege ums Oel sind illegal. Es sind mutmassliche Verbrecher, die den inneren und den aeusseren Frieden erheblich stoeren. Sie muessen vor ein Gericht.


 Marina antwortete am 20.07.05 (21:55):

hugo, wenn du meinst, Selbstjustiz sei ein geeignetes Mittel, ist das deine Sache. Aber halte mir bitte keine Predigten, wenn ich das anders sehe. Wenn du meinst, man kann Mord mit Mord ausgleichen, wunderbar. Das ist eben männliche Logik. Dann brauchst du dich aber nicht darüber zu wundern, dass die Kriege in der Welt nie ein Ende nehmen.
Mit Wolfgangs letztem Beitrag gehe ich konform.


 Claude antwortete am 21.07.05 (00:06):

Marina,
das ist menschliche Logik.
Gruß Claude


 dutchweepee antwortete am 21.07.05 (03:43):

sobald ein einzelner entscheidungen über tot und leben trifft, wird er subjektive fehler machen ...sei es ein tyrann, oder ein attentäter.

ein gerichtsurteil, auch wenn es wider erwarten zu milde ausfallen sollte, ist die einzige alternative.

.


 Claude antwortete am 21.07.05 (08:28):

dutchweepee, STIMMT!!!!!!!
Claude


 Lissi antwortete am 21.07.05 (10:45):

Könnte es nicht ein Beitrag in die Unabhängigkeit sein,wenn sich technisch interessierte Leute,wenigstens nebenberuflich mit seriösen Solaranlage-Bauenden zusammentun.Den Häuslebauenden,oder schon Besitzern wäre dies bestimmt oft eine Hilfe,wenn sie vorgerechnet bekommen,in etwa 2 Jahren hätten sie die Investitionen herinnen.
Wäre dies nicht ein positiver Gegenzug,zu den Ölgeschäften mit Kriegen,wie sie unwürdigst ablaufen.


 hugo1 antwortete am 21.07.05 (11:26):

Nanu Marina.stammt der Satz :"Und der Tyrannenmord kann u. U. sogar als letztes Mittel rechtens sein."
nicht von Dir?
Weshalb schreibst Du nun das genaue Gegenteil?
und wie stellst Du Dir bei fehlender Gerechtigkeitsfindung (kein Gericht dieser Welt wird gegenwärtig Bush/Putin und/oder Co. anklagen, aburteilen und vollstrecken). Was also sollen solche Forderungen bewirken ? Was soll mit solchem Wunschdenken erreicht werden? Aufgebrachte Betroffene (Angehörige von umgebrachten Irakern z.B.)wird man da wohl kaum auf Dauer ruhigstellen und befrieden können.
Sicher, bin auch ich nicht vom derzeitigem Zustand (weltweite Terrorakte)begeistert, aber einen mittellosem Iraker dem all seine Verwandten umgebracht wurden, möcht ich nicht mit dem Verweis auf völkerrechtliche Konsequenzen für Bush seine Trauer, seinen Hass, seine Sorgen, seine Anfälligkeit für Extremisten austreiben wollen.
Es ist -auch für mich- einfacher mich in die Situation eines anweisenden Bush, eines umsichschiessenden amerikanischen Soldaten, eines europäischen gemäßigtem Politikers zu versetzen, als in diejenige eines Opfers
Egal ob Iraker oder Londoner.


 Wolfgang antwortete am 21.07.05 (11:38):

Der Satz stammt von mir, Hugo. ich stehe dazu. Denn es ist herrschende Lehrmeinung, dass der Tyrannenmord als letztes Mittel rechtens ist (z. B., wenn der Tyrann so maechtig ist, dass er sich jeder Gerichtsbarkeit entziehen kann). Als historisches Beispiel wird in der einschlaegigen Diskussion auf A. HITLER verwiesen.

Ich schrieb auch, dass ich den aktuellen Tyrannen keine Traene nachweinen wuerde, wenn sie dereinst ein Mord traefe. Bislang traf es immer nur die kleinen Leute, vor allem die irakischen und tschetschenischen kleinen Leute. Derweil sitzen die BUSH, BLAIR, PUTIN in ihren Hochsicherheitstrakten und brueten Plaene aus, wie sie noch mehr Muslime ermorden koennen, um billig an deren Oel zu kommen.


 dutchweepee antwortete am 22.07.05 (02:14):

und wer darf bestimmen, wer ein tötungswürdiger tyrann ist?

...für die US-administration war patrice lumumba auch ein tyrann und wurde von der CIA ermordet. selbst die ermordung cäsars wurde durch die geschichte nicht gerechtfertigt.

in meinen augen liegen attentäter und terroristen IMMER falsch!

.


 seewolf antwortete am 22.07.05 (03:02):

Wolfgang. DER darf das.


 hugo1 antwortete am 22.07.05 (08:24):

na dutch und seewolf, da wär ich mir gar nicht soo sicher.
Wer darf , wer sollte und/oder wer müßte sich Gedanken machen darüber, ob ein sadisitischer Tyrann, ein selbstherrlicher das Volk ausplündernder Diktator nun endlich die Grenzen seiner unsäglichen Taten und Vergehen erreicht hat oder noch lange, lange das Volk weiter drangsalieren darf.
Natürlich hängt das wohl sehr von der Geduld, der Mentalität, den bisherigen Erfahrungen dieser "Untertanen" ab, von der Stärke der den Tyrannen umgebenen Schutztruppen, dem erreichten Grad der Unterwanderung mit Zuträgern im Volk usw.
Ja und dann könnte ein Zufall zur Hilfe kommen, eine besonders kritische Situation, ein wenig Nachhilfe von Außen usw.
Alleine das Daumendrücken wird da wohl nichts bewegen und die zumeist gefügig gemachte Gerichtsbarkeit kann man auch nicht ordern. Also bleiben nur das demütige, geduldige Abwarten auf "bessere Zeiten", das Anwachsen des Volkszornes bis zum Abheben des unter Dampf stehenden Deckels, einer Revolution oder sonnstiger Aufstand.
Wer danach die Macht übernommen hat, wird im Nachhinein von sich behaupten: Wir durften, ja wir mussten diesen Tyrannen beseitigen und kaum einer wird es wagen zu widersprechen.
Beispiele dafür liefert die Geschichte genug.
Aber wehe denen, die erfolglos solche Putschversuche unternehmen, der Tyrann kennt da selten Recht und Gesetz und Gnade. *g*


 Claude antwortete am 22.07.05 (10:13):

dutchweepee, Leute wie Wolfgang natürlich was denkst du denn ??
Claude


 Marieke antwortete am 25.07.05 (10:56):

Schon oft dachte ich darüber nach:
Warum ist es dem Grafen Stauffenberg nicht geglückt....-

(Wir hatten jetzt wieder Jahrestag... er lebte in seiner Kindheit da, wo ich wohne.)

Schönen Sommer!