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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Arbeit macht frei!

 10 Antwort(en).

Gevatter begann die Diskussion am 12.07.05 (22:33) :

Ooops, Genosse Stiegler. Hier haben wir dann doch wohl rhetorisch etwas über die Stränge geschlagen:

"SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler hat Pläne aus dem Unions-Wahlprogramm in die Nähe einer Nazi-Parole gerückt. "Arbeit macht frei. Das ist das, was mir bei diesem Begriff einfällt", sagte Stiegler mit Blick auf den Satz "Sozial ist, was Arbeit schafft" im Wahlprogramm von CDU und CSU."
(aus spiegel-online)

Ich kann`s ja irgendwie verstehen, dass man das unausgegorene Zeugs von solch politischen Irrlichtern, wie Stoiber, Glos und Konsorten, gern mal deftig kommentiert. Frei nach dem Motto: auf groben Klotz ein grober Keil! Und eigentlich gefällt mir ja der Stiegler auch, aber musste DAS denn wirklich sein?! War im übrigen `n Bärendienst, den er seiner alten SPD erwiesen hat. Ähnlich der "Roten-Socken-Kampagne" seinerzeit vom Pastor Hintze für die CDU. Ging ebenso voll nach hinten los. Von Linken erwarte ich mehr. Von Linken erwarte ich ein Denktempo, bei dem Rechte nicht mithalten können. Und gerade dem aufstrebendem neo-liberalen Gesocks sollte man keinen fußbreit lassen in unserem Land. Dazu gehört aber auch die intelligente Argumentation, und nicht dieser verquaste Blödsinn.

Gevatter


 schorsch antwortete am 13.07.05 (07:50):

Gevatter, dich macht die Arbeit wohl doppelt frei ? (:--))))


 Marina antwortete am 13.07.05 (10:21):

Wenn ich bedenke, dass die 1-Euro-(Sklaven)-Jobs von Rot-Grün geschaffen wurden, dannn frage ich mich allerdings, ob Stiegler das überhaupt ironisch gemeint hast.


 ueberhaupt antwortete am 13.07.05 (11:29):

Besser als in der heutigen Neuen Presse Hannover kann man es m.E. nicht kommentieren:

Lasst es einfach sein!
VON PETRA RÜCKERL
Herr, wirf ein wenig Hirn hinunter, möchte man gern rufen in diesen unseligen Wahlkampfzeiten. Wobei der wackere Herr Stiegler von der SPD es eigentlich immer dämlich-deftig mag. Vor allem aber zieht der Bayer nur zu gern die Nazi-Zeiten heran für Vergleiche mit dem politischen Gegner. Und das ist eben nicht nur peinlich. Das ist richtig schlimm.
Man mag ja von den CDU/CSU-Vorschlägen zum Arbeitsmarkt halten, was man will. Man darf sie kritisieren, man sollte sie auf Realitätssinn überprüfen, man kann sie notfalls in die Tonne treten. Aber sie haben nun wirklich nichts mit dem fabrikmäßigen Massenmord der Nationalsozialisten an Juden zu tun. Die Parole „Arbeit macht frei“ steht für Auschwitz und nicht für das Wahlprogramm einer demokratischen Partei im Jahr 2005.
Ein Politiker wie Stiegler weiß das. Immerhin hatte er sich 2002 ganz zu Recht darüber echauffiert, dass Altkanzler Helmut Kohl von der CDU den immer noch amtierenden Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse von der SPD mit dem Nazi-Schergen und Reichstagspräsidenten Hermann Göring verglich. Woran man übrigens erkennt, dass die unseligen Nazi-Vergleiche keine Spezialität der Sozialdemokraten sind. Den Holocaust verniedlichen kann leider jeder.
Deswegen kann man nur an alle Politiker – besonders jetzt im Wahlkampf – appellieren: Lasst es einfach sein. Und speziell an Ludwig Stiegler: Gehen Sie einfach – noch bevor die Wahl verloren ist.


 margarete antwortete am 13.07.05 (12:08):

Hallo,möchte an alle Parteien appelieren,laßt solche Parolen im Wahlkampf weg,seid fair zueinander,
nachher müßt ihr doch zusammen arbeiten,weil ihr euch
gegenseitig braucht.Mit diesen Parolen versauert
ihr die Wähler so arg,dass es viele Nichtwähler gibt.
Warscheinlich die größte Zahl.


 Claude antwortete am 13.07.05 (12:14):

Marina, egal wem ich jetzt auf die Füße trete, Stiegler humanistisch gebildeter Jurist oder nicht, ist ein Idiot. Aber Marina das scheint in seiner Branche nicht unüblich zu sein und das ist das eigentliche Problem. Ich kann verstehen das die neue Linkspartei solchen Zulauf hat, es wird nur nicht durchführbar sein was sie als Programm anbieten, genau so wie das Programm der SPD, wir sind Pleite, nicht mehr und nicht weniger. Außerdem kann ich mich mit der PDS/SED nicht abfinden.

Jetzt was provokantes, es ist sogar denkbar das die ganze Sache abgekartet ist, der eine sagt etwas der andere dementiert sofort, im Politbetrieb eine übliche Vorgehensweise, sichere Listenplätze haben der Stiegler und der Münte allemal.
Freundlicher Gruß Claude


 Claude antwortete am 13.07.05 (12:16):

margarete , leider nützt dein gut gemeinter Appel nichts, man könnte ebenso einen Ochsen in die Hörner kneifen.
Gruß Claude


 Tobias antwortete am 13.07.05 (18:04):

„ Arbeit macht frei „ ohne grausame Vorgeschichte wäre nicht die schlechteste Aussage. Viele Arbeitslose würden sich freier fühlen wenn sie Arbeit hätten.

Warum solche und ähnliche Sprüche gerade den Wadlbeißern aller Parteien so schnell über die Lippen kommen ist damit zu erklären, sie reden schneller als sie denken.


 dutchweepee antwortete am 13.07.05 (18:34):

@tobias ...du hast vollkommen recht. viele wortfolgen des LTI (web-tipp) sind heute selbst für journalisten und schriftsteller unbrauchbar, obwohl sie durchaus treffend sind.

es ist ja fast schon so, als ob ich mich als nazi oute, wenn ich sonntags nen eintopf koche.

richtig schlimm ist nur, daß nun jeder idiot über den dummen spruch vom stiegler labert, aber keiner mehr eigentlich diskutiert, daß die "schwarzen" nichts anzubieten haben, als höhere kosten für den kleinen mann und geschenke an´s grosskapital.

.

Internet-Tipp: https://www.muz-online.de/sprache/lti.html


 Claude antwortete am 13.07.05 (19:21):

dutchweepee, ich denke zur Zeit weiß keiner, weder der idiot der über Stiegler labert, schmunzle, noch die PDS/SED neu Linke in der Zukunft, oder Schwarz-Gelb und schon gar nicht Rot-Grün wie die Finanzmisere zu beheben ist.
Der sogenannte kleine Mann oder die so oft bemühte Krankenschwester zahlt die Zeche das ist mal sicher.
Nicht zuletzt deswegen finde ich solche Sprüche wie von Stiegler oder Lafontaine oder von Kohl den Bundestagspräsidenten betreffend so unredlich. Sie lenken nur ab und das sollen sie auch.Hast du einmal die Wahlprogramme gelesen die jetzt für vermutliche Wahl im Septenber erstellt wurden?

Tobias,es wäre wirklich nicht die schlechteste Aussage,Arbeit kann tatsächlich im positiven Sinn frei machen, aber sie ist nun einmal mit dem Makel der Nazivergangenheit behaftet, ärgerlich zwar aber so ist es eben. Und genauso war sie gemeint!
Freundlicher Gruß Claude


 Tobias antwortete am 14.07.05 (17:48):

Was so Politiker daher quatschen wenn der Tag lang ist :

Diskussion über den Sexualmord an einem Neunjährigen in München:

>>"Schuld hat zwar immer der Täter, bei Wiederholungstätern aber ist Schröder indirekt für jedes Verbrechen an Kindern mitverantwortlich - weil Rot-Grün keine einzige Regel verschärft hat." Die Bundesregierung gehöre "zum Kartell der Schuldigen".
(CSU-Generalsekretär Markus Söder in der "Bild am Sonntag" vom 27.2.)

"Es ist von jeher Aufgabe des CSU-Generalsekretärs gewesen, Fragen auch sehr zugespitzt zu formulieren."
CSU-Fraktionschef Joachim Herrmann<<