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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Zur Wahl

 38 Antwort(en).

Peter101 begann die Diskussion am 11.07.05 (21:22) :

Zur Wahl sind die Gedanken von Egon W. Kreutzer ganz interessant und der Rest auch.

p.s. Es ist relativ viel Text, aber das Durchlesen lohnt sich Nachhaltig!

https://www.politik-poker.de/wissen-wo-vorne-ist.php

Von: Egon W. KreutzerAutor, Unternehmensberater und Verleger - mit einem außergewöhnlichen Hang zur Nachhaltigkeit

https://www.egon-w-kreutzer.de

MONITOR exklusiv im Internet -Interview mit Joseph Stiglitz, Vize Präsident der Weltbank

Interview: Sonia Mikich, Kim OttoNobelpreisträger Joseph Stiglitz war führender Wirtschaftsberater der Clinton-Administration (1993-1997), ausserdem Vize-Präsident der Weltbank (1997-2001).

In dieser Zeit wandelte er sich zum leidenschaftlichen Kritiker einer unregulierten Globalisierung. Seine öffentliche Kritik am Neoliberalismus und an der Politik des Internationalen Währungsfonds machte Furore. Seitdem gilt der Wirtschaftswissenschaftler als Störenfried.


https://www.wdr.de/tv/monitor/spezial.phtml

und

https://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/917508

US-Ökonom Rifkin in der Stuttgarter Zeitung war einer der Teilnehmer bei diesem Treffen:
„Der neue "globale Braintrust" mit 500 führenden Politikern, Wirtschaftsführern und Wissenschaftlern aus allen Kontinenten versammelte sich am 27. September 1995 in San Francisco zu einer Konferenz, um den Weg ins 21. Jahrhundert zu weisen.“
https://www.schule.suedtirol.it/blikk/angebote/schulegestalten/se1351.htm

Internet-Tipp: https://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/917508


 BarbaraH antwortete am 11.07.05 (23:32):

Danke, peter,

für die Links zu den Ausführungen der drei Fachleute. Hinweisen möchte ich auf die Kritik des Nobelpreisträgers Joseph Stiglitz am Unwesen der Weltbank. Als ehemaliger Vize-Präsident dieser Institution kann er sich sicher ein Urteil erlauben. Im Interview sagt er:

>>Stiglitz: Nehmen wir als Beispiel Lateinamerika, das als die grösste Erfolgsgeschichte des neoliberalen Doktrins schlechthin gilt. Früher genoss Argentinien eine vom IWF zugewiesene Bonitätseinschätzung von A+. Schauen Sie sich das Land jetzt an, nachdem es jahrzehntelang die vom IWF diktierten Reformen geschluckt hat. Die Zahlen sind klar: Die Wachstumsraten der letzten Jahrzehnte sind halb so gross wie die der 50er, 60er und 70er Jahre - also vor den Reformen.

Und es kommt noch schlimmer: Dort, wo Wachstum zu verzeichnen Da gab es Wachstum, aber vor allem die oberen 10 Prozent profitierten davon. Die Ärmsten der Gesellschaft gingen leer aus. Den meisten isr es sogar schlechter ergangen. Fazit: Neoliberalismus: erzeugt keinen Wachstum und schafft soziale Ungleichheit.<<

Quelle: Monitor-Interview von Sonia Mikich und Kim Otto vom 14.05.2002
mit Joseph Stiglitz, Vize Präsident der Weltbank
https://www.wdr.de/tv/monitor/spezial.phtml

Außerdem möchte ich den Schluss des Interviews der Stuttgarter Zeitung mit dem US-Ökonomen Jeremy Rifkin zitieren:

>>Rifkin: Die Globalisierung hat versagt.

STZ: Warum hat sie versagt?

Rifkin: Weil sie zu viel Geld von unten nach oben verteilt hat. Die 356 reichsten Familien besitzen heute 40 Prozent des Reichtums der Menschheit. Diese Entwicklung führt uns geradewegs in den Abgrund. Wenn die Unternehmen die Löhne immer weiter drücken, wird irgendwann niemand mehr ihre Produkte kaufen. Das ist so logisch, dass es eigentlich jeder verstehen müsste. Was wir brauchen, ist eine Reglobalisierung, bei der die Bedürfnisse der Mehrheit im Vordergrund stehen, nicht die Gewinnspannen einer kleinen Minderheit. Der technische Fortschritt lässt sich nicht aufhalten. Ich sehe zwei Alternativen für unsere Zukunft. Die eine ist eine Welt mit Massenarmut und Chaos. Die andere ist eine Gesellschaft, in der sich die von der Arbeit befreiten Menschen individuell entfalten können. Das Ende der Arbeit kann für die Menschheit einen großen Sprung nach vorn bedeuten. Wir müssen ihn aber auch wagen.<<

Quelle: Stuttgarter Zeitung vom 30.04.2005
"Auf lange Sicht wird die Arbeit verschwinden"
von Sönke Iwersen
https://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/917508


 dutchweepee antwortete am 12.07.05 (02:33):

kann es sein, daß rifkin vom kommunismus träumt?


 BarbaraH antwortete am 12.07.05 (09:26):

Wikipedia zu Jeremy Rifkin:

Stichwort: Jeremy Rifkin:
>>Jeremy Rifkin (* 1943 in Colorado, USA) ist Gründer und Vorsitzender der Foundation on Economic Trends (FOET; Sitz in Washington D.C., USA). Er unterrichtet unter anderem an der Wharton School der Universität von Pennsylvania und ist Berater diverser Regierungen und auch der EU-Kommission. Er gilt als Theoretiker der Zugangsgesellschaft.

Stichwort: Zugangsgesellschaft
Der Begriff "Zugangsgesellschaft" (englisch "access-society") wurde von Jeremy Rifkin im Jahr 2000 geprägt und bezeichnet den kulturellen Wandel, der unter anderem durch das Internet ausgelöst wurde. Es handelt sich um ein Gesellschaftsmodell.

Die Nutzung lässt sich in zwei Sichtweisen unterteilen.

* Kommerzielle Angebote, welche durch Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Hauptmotivation ist hier das Geldverdienen.

* Kostenlose und freie Angebote, welche eine Gemeinschaft in ihrer Freizeit erstellt. Hauptmotivation geht in Richtung Schenken, Teilen, Sich-Ausdrücken.

Risiken bestehen darin, dass kommerzielle Angebote nur durch Menschen genutzt werden können, die sich das auch leisten können. Im Fall von Arbeitslosigkeit ist das nicht mehr unbedingt gewährleistet.<<

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/kcxoHlXhY


 Claude antwortete am 12.07.05 (09:52):

dutchweepee, kann nicht sein das der vom kommunismus träumt, der hat doch schon versagt !!!
Gruß Claude


 hugo1 antwortete am 12.07.05 (16:02):

Hallo Claude: Kann es sein das der Kommunismus noch nie versagen konnte, obwohl dies immer und immer wieder von vielen Seiten stur und süffisant behauptet wird ?
Einen Kommunismus hat es bis heut weltweit noch nirgendwo und nirgendwann gegeben.
Es gibt sogar Leute die behaupten u.a. in ihren Äußerungen: "Das kommunistische China, das kommunistische Kuba, die sozialistische DDR, das kommunistische Weltreich und ähnliche krankhaft herausposaunte Floskeln und miesmacherische Parolen. Ja und damit wurden und werden auch schon die kleinsten Keime und Versuche einer Änderung und eines leichten Ankratzens der gegenwärtigen festgezurrten Eigentumsverhältnisse in Grund und Boden gestampft. *g*


 Claude antwortete am 12.07.05 (17:11):

hugo1, ja ich weiß alle waren mit dem sozialismus erst auf dem Weg zum kommunismus, geschenkt hugo1. Ich denke das alle wissen was ich meinte!Ihr wart, falsch, ihr seit einfach schlecht.
Freundlicher Gruß Claude


 hugo1 antwortete am 12.07.05 (19:49):

ja Claude, da haste ja sowas von recht, wir sind einfach schlecht.z.B. zu sprechen auf meinungen die alles was wir waren, wollten, hatten, erlebten, überstanden, usw. miesmachen. Nu denk ich mir aber so in meinem neuzeitlichen leichtsinn: "Einige von uns sind vielleicht lernfähig, bekommen die kurve und gehen sogar soweit, euch den besten Posten wegzuschnappen" Sowas tut mir zwar leid für "euch", ist aber auch nicht in meinem sinne.
mfg. hugo


 Claude antwortete am 12.07.05 (21:58):

hugo1, wir wären ja froh wenn ihr uns die Posten wegschnappen würdet, müßten wir euch doch weniger alimentieren. Aber im Ernst kein Mensch will euch (wer ist überhaupt euch) schlecht machen oder miesmachen sondern das System ist gemeint und das war schlecht Punkt.
Freundlicher Gruß Claude


 Literaturfreund antwortete am 12.07.05 (22:24):

Es geht uns doch gut -

im Schrödderismus, im Merkelismus, im Münteheim, in der Westerwellness, im -Märzen-erhält-Merz-den Aachener-Ritter, in Ob-Regen-ob-Stoib-ich-rede-und-schnoib!
Und der Super-Beamte-Fischers-Joschka-Alleinherscher-der sich-aufbläht-mit-allem-Grün- und Beamtenzeugs, äh: -Stimmengevieh!

Es "ruckt" sich immer weiter fort aus diesem Land -
doch bleiben Oma, Opa, Lifta und Infant!
*
Und wer sind die Nicht-fehlen-Müsser -
Fein-Doris und ihr Kurzzeit-Superküsser!

Internet-Tipp: https://www.nrk.no/img/194104.jpeg


 Peter101 antwortete am 12.07.05 (23:09):

@BarbaraH

Ich Danke ebenso!

Das hier hätte ich mir, nach dem ich das sehr schöne Buch gelesen habe, sehr gern angehört, aber es war ein bisschen weit weg.

Gruß Peter

Heiko Kastner
Diplom-Politologe und Jung-Unternehmer, Autor des Buches „Mythos Marktwirtschaft“

Die Grundstruktur unserer Wirtschaft als Ausgangspunkt einer sehr aufschlussreichen tour d’horizon des Geldes. Dabei wird deutlich, dass das moderne Geld weitaus mehr ist, als ein „neutrales Tauschmittel“, wie die herrschende Ökonomik notorisch behauptet.

Internet-Tipp: https://www.kas.de/veranstaltungen/2005/14670_veranstaltung.html


 dutchweepee antwortete am 13.07.05 (18:44):

das "system" des sozialismus/kaiptalismus ist keinesfalls SCHLECHT. in der tat wurde es bislang nur versucht aufzubauen und durch hasserfüllte angriffe von seiten des kapitals ständig gebremst und zerstört.

wir lachen heute über enthaarungsmittel gegen fidel castros bart, aber die tausenden durch contras in nikaragua zerstörten schulen sind eine andere liga.

sobald ein staat in afrika, oder südamerika eine gerechtere gesellschaftsordnung aufbauen wollte, wurde er mit ökonomischen und militärischen mitteln zerstört. selbst bürgerliche varianten (CHILE) wurden mit mord und totschlag durch den US-imperialismus beantwortet.

nein! ...der kommunismus hat noch lange nicht versagt!

.


 Claude antwortete am 13.07.05 (22:33):

Mensch Meier dutchweepee, in gewisser Weise hast du Recht was die dritte Welt betrifft. Die westlichen Staaten haben in der Tat mit Ihrer Hauptmacht die USA alle wenn auch noch so schlimmen Systeme unterstützt, sie durften nur nicht kommunistisch sein. Ein Riesenfehler.

Das scheitern kommunistischer Systeme lag aber nicht nur an den bösen USA sondern an den Menschen die solche Staaten führten, nehme doch Rumänien, oder Albanien oder Südkorea.
Auch China welches sich zur Weltmacht mausert, wo ist sie denn geblieben die eiserne Reisschüssel?

Ich lebe in Deutschland die meiste Zeit war dieses Land geteilt in meinem Leben, ich hatte den direkten Vergleich, nicht zuletzt auch durch Familie die im Osten lebte und noch lebt. Ich behaupte dass, das bürgerliche System hier das bessere war, selbst mit all seinen Mängeln.
Freundlicher Gruß Claude


 Claude antwortete am 13.07.05 (23:14):

dutchweepee , ich meinte natürlich Nordkorea, sorry


 dutchweepee antwortete am 13.07.05 (23:59):

@claude ...ich habe als web-tipp das "manifest der kommunistischen partei" beigefügt. zeig mir bitte die stelle, die besagt, daß ein kommunist aus ´ner eisernen reisschüssel fressen sollte!

Internet-Tipp: https://www.mlwerke.de/me/me04/me04_459.htm


 Peter101 antwortete am 14.07.05 (22:47):

Hallo,

mir ist schon bewusst, dass zeitgeschichtich in den Kategorien Kommunismus - Kapitalismus gedacht wird und sich Menschen darin in Kreise drehen und keinen Ausweg finden.

Dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Dualismus

Ein wenig hoffnungslos erscheint mir manchmal auch der Versuch, hier ein Dogma zu beleuchten um ein Denken zu induzieren, der den heutigen Gegebenheiten im Wortsinn „Rechung“ trägt.

Wenn Sie Muße finden, sind hier einige Vorträge zum Thema zu hören.

Die Tonqualität, da es Mitschnitte sind, ist etwas gewöhnungsbedürftig. Dafür aber entschädigt der Inhalt.

Zu finden unter: https://www.elbtaler-regional.de/

Freundlichst
Peter

Internet-Tipp: https://www.elbtaler-regional.de


 Claude antwortete am 15.07.05 (10:10):

dutchweepee, was soll das, kann ich dir natürlich nicht zeigen, die eiserne Reisschüssel machte aber in China die Politik von Mao populär und war seinerzeit auch notwendig.

Ich bleibe bei meiner Aussage das es besser ist in einer bürgerlichen Demokratie zu leben, langweilig und dröge, na und. Man hat die Möglichkeit sein Leben zu gestalten auch interessant, wenn man es möchte.

Freundlicher Gruß Claude


 Peter101 antwortete am 15.07.05 (16:26):


Es ist beinahe schon die Frage, ob unsere Demokratie immer noch so demokratisch ist, wie wir uns das gerne vorstellen.

Internet-Tipp: https://wanda.fh-aargau.ch/org/kuko/2000/2_martin_schumann/global/globalsteuerflucht.pdf


 Gevatter antwortete am 18.07.05 (20:18):

DUTCHWEEPEE:

"nein! ...der kommunismus hat noch lange nicht versagt!"

Irrtum, mein Bester. Natürlich hat der Kommunismus versagt, sonst wäre er ja noch da.
Lenin selbst war es übrigens, der es einst leicht verknappt auf den Punkt brachte: "Eine Revolution ist nur dann etwas wert, wenn sie sich zu verteidigen weiß." Da sie dies aus einer Reihe von Gründen bekanntlich nicht vermochte, und die Menschen ihr auch noch die Liebe entzogen, pulverisierte sie sich in erschreckend kurze Zeit. Wenn man sämtliche Augen und Hühneraugen zudrückt, könnte man ihr noch wohlwollendend zugestehen: Die Menschen waren einfach noch nicht reif dafür. Gemeint sind hier sowohl "Die da OBEN", als auch "Die da UNTEN"...




 dutchweepee antwortete am 18.07.05 (20:33):

@gevatter ...ich habe bereits am 13.07. einige argumente geschrieben und vielleicht wissen sie, daß ich als mitglied des neuen forum aktiv am untergang des "arbeiter und bauern staates" mitgewirkt habe. allerdings wollten wir keinesfalls die >DDR< zerstören, sondern reformieren.

das kapital war halt mal wieder bissiger.

.


 Claude antwortete am 19.07.05 (17:39):

Es ist beinahe schon die Frage, ob unsere Demokratie immer noch so demokratisch ist, wie wir uns das gerne vorstellen.

Peter101, egal wie, auf deutschem Boden gab es noch nie etwas Besseres. Sicher gibt es Abnutzungserscheinungen, damit meine ich auch die jetzige Berliner Republik dem soll man entgegen wirken, ich mache das jedenfalls.
Jetzt etwas Banales. Jedes Mal wenn wir in Berlin sind laufe ich durch die Mitte des Brandenburger Tores und freue mich bärig. Gut mag ja etwas blöde sein, das erste Mal waren dort noch Autos zugelassen, wäre beinahe schief gegangen.
Lache.
Freundlicher Gruß Claude


 dutchweepee antwortete am 19.07.05 (20:59):

@claude ...ich bin auch schon ein paar mal durchgelaufen ...einfach so ...ich fand es toll, daß ich AUCH mitgeholfen hab.

aber, wenn ich sehe, wer sich nun die grundstücke rundum leisten kann, frage ich mich, ob es so gut war 1989 auf die strasse zu gehen.

.


 Claude antwortete am 19.07.05 (22:02):

dutchweepee, kann ich irgendwie verstehen was du das sagst, aber tue dir selbst was Gutes und suche nicht immer nach dem anscheinend absolut idealen Zuständen, das gibt es nicht.

für uns war es doll die Linden runterzulaufen, im Adlon einen Cafe zu nehmen, (schweineteuer) weiter runter zugehen über die Brücke zum Dom, im Nussbaum im Nikolaiviertel gebratenen Blutwurst zu essen und vieles mehr. Lange Rede kurzer Sinn wir freuen uns über die Einheit. Auch wenn es jetzt ein großer Scheiß ist, das wird wieder.
Freundlicher Gruß Claude


 Gevatter antwortete am 19.07.05 (22:39):

Hallo CLAUDE, mal ganz vaiv gefragt: DAS hätten Sie doch, im Gegensatz zum DUTCHWEEPEE aber auch schon VORHER haben können, oder? Haben Sie?

Gevatter


 Claude antwortete am 19.07.05 (22:59):

Wieso denn Gevatter,dutchweepee lebte doch im Osten, ich hatte keine Lust Geld umzutauschen und dann in einer geteilten Stadt herumzulaufen, alleine die Uniformen sah ich nicht gerne. Ich war einmal in Westberlin und ein paarmal auf Verwandtenbesuch in Sachsen da hatte ich genug.
Gruß Claude


 dutchweepee antwortete am 20.07.05 (00:11):

@gevatter ...manchmal frage ich mich, woher sie ihre weisheit nehmen.

ich persönlich war beim "feuer theater" von andré heller und beim david bowie konzert direkt hinter der mauer am reichstag. es gab natürlich eine art "gänsehauteffekt", als wir im osten direkt ANGESUNGEN wurden, aber ich wäre nie über die mauer gehuppt.

ich glaube, DAS (!) ist das grösste verständnisproblem zwischen ost und west ...die DDR war für viele (nicht für alle) "UNSER STAAT" und ich wollte ihn nicht mit der BRD vereinen, sondern verbessern ...reformieren.

das hätte der BRD übrigens (da bin ich mit oscar L. einer meinung) weniger geld gekostet, aber dann hätten viele unternehmer und grundeigentümer nicht ihre alten pfründe wiederbekommen.

.


 Claude antwortete am 20.07.05 (00:47):

dutchweepee, es ist jetzt mal nicht so gekommen wie du es gerne gehabt hättest, ich hätte mich wohl auch arrangiert hätte ich in der DDR gelebt und versucht sie zu reformieren, bist du denn sicher das wäre besser gewesen?
Aber mehr Menschen die anderer Ansicht als du waren, haben sich durchgesetzt, danach wurde eine Menge verkehrt gemacht.
jetzt muß es gehen und es wird auch gehen.Es werden weiterhin viele auf der Strecke bleiben und das wird nicht zu verhindern sein. So brutal es klingt es kommt manchmal darauf an auf der richtigen Seite zu sein, einfach Glück zu haben im Leben in diesem Sinne meinte ich das und kein bisschen boshaft.
Freundlicher Gruß Claude


 Gevatter antwortete am 20.07.05 (15:01):

CLAUDE, es war gemeint, dass Sie im Gegensatz zu DUTCHWEEPEE jederzeit die über die Grenze in die "Zone" und zurück konnten. Ich wollt` ja nur mal wissen, ob` Sie es auch mal getan hatten... ;-). Gängig ist ja, dass der Wessi dem Ossi seine DDR erklärt, ohne je selbst dort gewesen zu sein.

DUTCHWEEPEE, dass Sie unsere DDR von innen heraus reformieren wollten, gefällt mir. Bis zum 4.11.89 hatte ich auch diese Hoffnung, leider erledigte sich diese spätestens am 9.11.89. "Das Volk" hatte komplett den Verstand verloren, und torkelte besoffen hinein ins vermeintliche Paradies. Mahner, wie Heym und Lafontaine wurden diffamiert. Sumpfblüten dagegen wie Bohley, Lengsfeld oder auch Freya Klier wurden aus nicht nachvollziehbaren Gründen zu "DDR-Bürgerrechtlern" (v)erklärt, und in den politischen Olymp erhoben.

"aber ich wäre nie über die mauer gehuppt."

Wäre auch gar nicht gegangen. Hättste nämlich am Ex-Grenz-Gefreiten Gevatter vorbei-huppen müssen... *ggg*

Gevatter


 dutchweepee antwortete am 20.07.05 (15:49):

@gevatter ...ich unterschreibe alles was sie geschrieben haben. und falls ich in den westen gewollt hätte, wäre mir was bessres eingefallen, als über den "kanten" zu steigen.


 Claude antwortete am 20.07.05 (19:16):

Gevatter, ja ich weiß wie sie es gemeint haben, meine Antwort war ein wenig geschludert hatte anfänglich nicht aufmerksam gelesen.
Ich wollte nie einem Ossi die DDR erklären und hatte sie auch über Verwandtenbesuch ein wenig kennen gelernt. Nur in Berlin hatte ich das nicht gemacht das ich in den Osten ging. Desto mehr freue ich mich jetzt, dass ich es kann.
Übrigens meine Verwandten sahen die DDR nicht so positiv wie sie und andere Leute die ich kennen lernte auch nicht.
Um die, die das Land positiv sahen machten sie tunlichst einen großen Bogen zumindest im Privatleben. Das war die Realität die ich kennen lernte. Möglicherweise einseitig, und aus der Sicht eines Gefreiten der Grenztruppe sah es wohl auch ein wenig anders aus.
Allerdings muss ich zugeben das viel falsch gemacht wurde nach der Wende ich wünsche mir aufrichtig dass es für die Menschen besser wird.
Gruß Claude


 Claude antwortete am 21.07.05 (00:14):

Grenz-Gefreiten Gevatter !!!!!
Sind sie nicht auch eine Sumpfblüte ? Immer schön die AK 47 geölt ?

Und weil der Mensch ein Mensch ist hat er Stiefel im Genick nicht gern, er möcht keinen Sklaven unter sich und über sich keinen Herrn.Drum links zwei drei usw.
schon vergessen. Lache
Freundlicher Gruß Claude


 dutchweepee antwortete am 21.07.05 (03:09):

@claude ...hast du grad ein gläsel wein zuviel getrunken?

ich hege keinen groll gegen die soldaten, die am "kanten" gedient haben. die wurden dafür eingezogen genau wie die baupioniere, oder panzerfahrer.

.


 Claude antwortete am 21.07.05 (08:27):

dutchweepee, nein ich habe kein Gläsel zu viel getrunken,
die Jungs an der Grenze waren schon zuverlässiger als andere wurden mir von DDR Bürgern erzählt, aber das war nicht der Auslöser für meine Reaktion dutchweepee


"Das Volk" hatte komplett den Verstand verloren, und torkelte besoffen hinein ins vermeintliche Paradies.

dutchweepee, diese Passage schabte mich schon, die hatten nicht den Verstand verloren, die hatten die Schnauze voll.
Dass sie die Schnauze wieder voll haben kann ich allerdings auch gut verstehen. Es kommt zu wenig der vielen Milliarden unten an, in Form von Arbeitsplätzen oder sonst wie.
Die Innenstadtkerne sind sehr gut restauriert, in Görlitz. Pirna, Freiberg, Weimar und Pirna die ich selber sah, aber davon leben nur wenige, Disneyland ist das, die Gewerbegebiete sind leer und das ist schlimm. Wir war jetzt vier Jahre lang in Folge in Kleinmachnow, da wohnen wir im Ortsteil Dreilinden auf dem ehemaligen Todesstreifen (Campingplatz) des Kontrollpostens für die Binnenschiffahrt am Teltowkanal., selbst dort im Speckgürtel bei Berlin hatte sich in vier Jahren fast nichts verändert.

Das Land hat sich verändert dutchweepee, die DDR ist tot und die alte BRD ist es auch. Jetzt müssen wir etwas daraus machen mit ewigen nostalgieren und gegenseitigen Vorwürfen geht das nicht. Denkst du hier im Westen sind die Leute begeistert schlechtem Geld gutes hinterher zu werfen? Die Summen werden hier erwirtschaftet, noch, dafür immer gescholten zu werden erfreut einen nicht.
Du lebst in einem betont freien und liberalen Land, denkst du wirklich die Phrasen ewig gestriger Nostalgiker kämen dort mit ihren abstrusen Meinungen an??

Okay das war's erst mal, lache, wir haben vielleicht noch einmal die Möglichkeit gemeinsam ein "GLÄSEL" zu viel zu trinken.
Freundlicher Gruß, Claude


 dutchweepee antwortete am 22.07.05 (02:42):

@claude ...zu den "abstrusen meinungen" der holländischen linken kann ich nur sagen, daß hier sogar die kommunisten im parlament sitzen. ...wann saß die KPD, oder DKP zum letzten mal in einem deutschen parlament?

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ich war auch begeistert vom wiederaufbau dresdens. da ist wirklich viel passiert. die meisste unterstützung haben aber eigentlich nur die (meist westlichen) hauseigentümer erfahren, die mittels "aufbau ost" ihren besitz sanieren konnten.

...und die DDR hat sich in der tat verändert. wo früher solidarität unter kollegen und nachbarschaftshilfe herrschte, wird nun neidisch gemobt und geschubbst.

ich werde die DDR keinesfalls glorifizieren, sonst hätte ich mich nicht gegen dieses system aufgelehnt. das soziale/sozialistische gesundheitswesen, 10klassige bildungswesen und die vorbildliche kinderbetreuung kannst du nicht als "phrasen ewig gestriger", oder abstruse meinungen" abtun.

gevatter schrieb: ""Das Volk" hatte komplett den Verstand verloren, und torkelte besoffen hinein ins vermeintliche Paradies..."

die blöden ossies haben in diesem zustand die DDR aufgegeben und keine BRD bekommen.

mir tut es eigentlich nur um all die tollen, "abstrusen" ideen leid, die in den letzten tagen der DDR am runden tisch von sehr kompetenten leuten erarbeitet wurden. vielleicht bringt DIE LINKE ja einige dieser ideen wieder auf´s tapet.

.


 Claude antwortete am 22.07.05 (10:06):

dutchweepee, die holländischen Linken waren auch nie verantwortlich für ein Jahrzehnte lang andauerndes Unrechtsregimes mit willkürlichen Urteilen, Todesschüssen an der Mauer und Einschränkungen der bürgerlichen Freiheiten. Man kann sie in Holland schon unbelastet sehen.

Klar ich mag Dresden es ist wunderschön und liebenswert, ein paar kleine Steinsplitterchen an der Frauenkirche sind von mir (konnte ich von der Steuer absetzen). Ja du hast Recht die Steuergesetzgebung die Bauwillige und Investoren bevorzugte trieb manchmal böse Blüten aber es hat den Städten auch genützt. Aber als die Vergünstigungen ausliefen fielen auch viele westdeutsche Investoren tüchtig auf die Schnauze. Übrigens Ostdeutsche Politiker hatten unglaublich schnell gelernt sich Vorteile zu verschaffen, Krause und Co. z.B.


Mit dem Satz das Land hat sich verändert meinte ich nicht nur die ehemalige DDR sondern auch die ehemalige BRD, diese beiden Länder gibt es nicht mehr, das muss man zur Kenntnis nehmen, die Wende von euch erkämpft ( fand ich toll) ist auch im Westen nicht spurlos geblieben, hier leben ja nicht nur böse Kapitalisten sondern in Mehrheit Menschen die hart für ihr Geld gearbeitet haben und die auch unter den Kürzungen leiden und das nicht zu knapp. Solidarität unter Kollegen und Nachbarschaftshilfe gab und gibt es hier immer noch,
aber eher im privaten Bereich und vornehmlich auf dem Land und in kleinen Städten, in den Firmen regiert die Angst vor den Verlust des Arbeitsplatzes, da wird auch gemobt und geschubbst, auch ausgeprägter als früher.

In einen anderen Beitrag schrieb ich schon einmal das ich es nicht gut fand das vieles platt gemacht wurde und man sollte durchaus versuchen einiges wiederzubeleben, z.B. in Kindererziehung investieren die über die reine Aufbewahrung hinausgeht und natürlich in das Schulsystem. Darüber brauchen wir hier eigentlich nicht viel schwätzen denn wir sind und näher als manchmal im Eifer des Gefechtes zu vermuten ist.

Die Phrasen ewig gestriger gehen mir trotzdem auf den Senkel und zwar die der östlichen und die der westlichen, sie sind kontraproduktiv, sie ändern nichts zum Guten, man kann vermuten das sie verlorenen Pfründen nachweinen, ich meine sie jammern um den Verlust persönlicher Vorteile die sie im ehemalig existierenden Staat hatten, aber die gibt es nicht mehr.
"die blöden ossies haben in diesem zustand die DDR aufgegeben und keine BRD bekommen" zu diesen Satz kann ich nur sagen und wir haben die BRD verloren, in der lebte man seinerzeit durchaus komfortabel. Wenn die neuen Linken ereichen das man zu vernünftigen Entscheidungen kommt ist das gut, wir werden müssen, jedenfalls ist die Politik zwischenzeitlich interessanter geworden. Sorry für den Roman aber dieses Thema ist mir wichtig.

Irgendwann tanzen wir über die Mondschein beschienene Wiese vor den Bärenzwinger, ich ohne Joint. (Meine Frau rennt mit Nitrospray hinter mir her) Lache heftig.

Freundlicher Gruß Claude


 dutchweepee antwortete am 22.07.05 (12:53):

@claude ...wir werden tanzen!

auf das ossi/wessi-gelaber meinerseits antwortetest du: "...hier leben ja nicht nur böse Kapitalisten sondern in Mehrheit Menschen die hart für ihr Geld gearbeitet haben und die auch unter den Kürzungen leiden und das nicht zu knapp."

das ist richtig, wird aber von vielen im osten nicht so wahrgenommen, da diejenigen, die im osten aktiv waren und sind, in der mehrheit entweder glücksritter auf der jagd nach schnellem gewinn, oder "ostlandverschickte" beamte waren, die im westen keiner mehr haben wollte. die haben einen bleibenden eindruck hinterlassen.

die "guten" sind im westen geblieben und haben weiter gearbeitet.

p.s.: was für schweinkram macht ihr mit nitrospray?

.


 Claude antwortete am 22.07.05 (14:36):

Was du da sagst mit den Glücksrittern ist wahrlich kein Ruhmesblatt der Vereinigungsgeschichte. Und das Beamte ein so genanntes Buschgeld bekamen ist war ein ungeheurer Hammer, aber es ist geschehen und hat Schaden angerichtet, Vertrauen ist futsch gegangen und das ist schlimm.
Ich finde nicht dass du Ossi/Wessi Gelaber von dir gibst. Man muss schwätzen um zu VERSTEHEN, das heißt aber nicht das man zwangsläufig immer einverstanden ist mit dem was der andere sagt. Hier wird immer alles durchgekaut bis zum erbrechen, mit der selben Energie könnte man ja auch einmal darüber reden wie es weiter gehen soll, ohne Ideologie und Hasstiraden, also Eierköpfe ihr seid gefragt wozu haben wir euch eine gute Ausbildung bezahlt. Lache gemein!!!!

Heh du Schlemiehl was glaubst du was für Schweinkram wir mit dem Nitrospray machen, lache? Es erweitert zwar die Gefäße, aber nur beim Herz das hat einen Knacks bei mir, Madam ist nur besorgt um mich, oh weia, manchmal furchtbar lästig!!!!!!
Aber gut gemeint.
Freundlicher Gruß Claude


 dutchweepee antwortete am 23.07.05 (02:06):

@claude ...du hast mir zwar bestimmt einige jahre voraus, aber ich hoffe, daß mir in deinem alter dann auch eine frau mit "nitrospray" inner familienpackung hinterher läuft, wenn ich im mondschein vor´m bärenzwinger tanze - du glücklicher.

p.s.: ich weiss, was ein SCHLEMIEHL ist ...ich hab auch jüdische kumpels!

.


 Claude antwortete am 23.07.05 (08:19):

dutchweepee, stimmt bin ich
gruß Claude