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THEMA: Warum noch Arbeitslosenversicherung?
8 Antwort(en).
Tobias
begann die Diskussion am 06.07.05 (09:55) :
Die hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger will Eltern und Kinder von Arbeitslosen in die Pflicht nehmen. Die CDU-Ministerin hat vorgeschlagen, die Hartz-IV-Regelungen zu verschärfen. Beim Arbeitslosengeld II müsse "der so genannte Unterhaltsrückgriff wieder eingeführt werden", forderte sie in der "Berliner Zeitung".
Diese Frau wird bestimmt Bundessozialministerin unter der zukünftigen Bundeskanzlerin, aber braucht solche Frauen das Land ?
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hugo1
antwortete am 06.07.05 (12:05):
ja, warum eigentlich 40 Jahre lang Beiträge in die Arbeitslosenversicherung einzahlen , wenn am Ende - bei Eintritt des Ernstfalles- die Dauer der Zahlung drastisch reduziert werden sollen. Sogar über 55jährige solen nur noch 1 Jahr lang Hilfe aus diesen Fonds bekommen, wenn es nach der CDU geht (die SPD hat kurzfristig bis 2008 zurückgerudert) Ich hab zu dieser Einstellung."Wer lange und viel eingezahlt hat soll auch lange und viel als Arbeitsloser im Bedarfsfall bekommen" so meine eigene nichtzeitgemäße Einstellung. Wer -nach meiner Ansicht, das Glück hatte, viele Jahre ununterbrochen einen Job zu haben und regelmäßige Einkünfte erzielte z.B. 40 Jahre lang und viel ansparen und Vermögen bilden konnte, warum sollte gerade Der auch noch viel Arbeitslosengeld bekommen und derjenige der vom Pech verfolgt, laufend arbeitslos und noch Jung ist soll fast ohne Arbeitslosengeldzahlung sofort in die Arbeitslosenhilfe oder Harz IV Falle gesteckt werden. Ist das gerecht ? ist das solidarisch oder stecken da knallharte gewollte kapitalistische Verteilungsprinzipien dahinter ? Sicher kenn ich die Meinungenge der jeweils Betroffenen Jaa ich hab viel eingezahlt, ich möchte auch lange und viel zurück, ich bin berechtigt, ich habe Anspruch usw. usf. Aber was sollen die sagen die im Gegensatz zu denen mit dem langen Arbeistleben, dem gutem Verdienst und der langen Einzahlzeit, sich niemals eine brauchbare Altersversorgung ansparen können und zusätzlich noch durch nur kurzzeitige und niedrige Bezüge bei Arbeitslosigkeit ein sorgenvolles Leben führen müssen ?
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Claude
antwortete am 06.07.05 (15:34):
hugo1, es ist schon herb wenn man nicht in der Lage war, aus welchem Grund auch immer, sich eine vernünftige Altersversorgung zu verschaffen. Aber es ist bei weitem nicht nur Pech, zumindest nicht in meiner Generation. Jetzt bin ich absolut uneinsichtig wenn ein heute vierundfünfzigjähriger Arbeitnehmer der immer Arbeit hatte fast alles was er sich gespart und erarbeitet hat dran geben soll, übrigens meistens mit Hilfe einer mitarbeitenden Ehefrau, und ein in ähnlicher Lage befindlicher anderer Arbeitsloser dann das annähend gleiche bekommt. Auch das ist ungerecht. Gut in einer Solidarkasse kann man nicht eins zu eins rechnen das wäre Grundverkehrt, aber das sozialistische Leistungsprinzip wenn ich meines verbraucht habe, teilen wir und deins, ist wohl auch nicht gelbe vom Ei. Ich glaube in dieser Beziehung eine echte Gerechtigkeit herzustellen ist nicht möglich. Freundlicher Gruß Claude
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schorsch
antwortete am 06.07.05 (16:32):
@ "...Die hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger will Eltern und Kinder von Arbeitslosen in die Pflicht nehmen..."
Wer also keine Eltern oder Kinder (mehr) hat, muss verhungern.....
Glücklich jede(r), der/die ungeboren bleibt.....
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heinzdieter
antwortete am 06.07.05 (17:00):
hauptsach geschwätzt Frau Lautenschlager und schon kommt man in die Bild-Zeitung. Es wird dann über einen geredet. Man wird populär. Es tut mir leid, euch mitzuteilen, dass ich solche wirklich populistischen Äusserungen überlese.
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Tobias
antwortete am 06.07.05 (17:19):
@heinzdieter,
nicht die Bild - Zeitung sondern die Berliner - Zeitung hat diese Meldung gebracht.
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hugo1
antwortete am 06.07.05 (21:13):
ok claude, ich sag ja nicht dass es so oder so gerechtfertigt oder total überzogen ist. Das Problem an sich besteht und derzeit gibt,s wohl hunderttausende oder gar Millionen Menschen die objektiv nicht in der Lage sind für eine finanziell gesicherte Zukunft ihr Scherflein beizutragen. Des Weiteren gibt’s wohl auch Millionen Menschen die in den letzten Jahrzehnten tüchtig gearbeitet haben und auch eingezahlt in die Sozialfonds und Kassen. Davon wiederum benötigt ein Teil bis zur Rente glücklicherweise keinen Cent aus diesen Kassen aber ein anderer Teil umso mehr, fast unabhängig davon, wie viel er eingezahlt hat. Es ist doch wohl für den Steuerzahler und den Staat letztendlich unerheblich ob die derzeit Bedürftigen aus den Rentenkassen, Den Arbeitslosenfonds, dem Sozialhilfeetat oder sonstigen durch alle Steuerzahler gefüllte Kassen zu Ihrem Lebensunterhalt gelangen. Das ist doch nur eine Frage der Umschichtung der Mittel. Wichtig ist natürlich, wer ist, und wie hoch, beteiligt am Füllen, wer wird herangezogen. Ja und dafür haben unsere Politiker ein weit verzweigtes Reglement erfunden und da es mangelhaft ist, sind sie ständig dabei es zu erweitern umzumodeln zu frisieren und dem Wahlvolk möglichst schmackhaft zu machen. das Problem sind also nicht nur derzeilt schwach gefüllte Bestände und Rücklagen, sondern vor allem die fehlenden Rezepte, Konzepte es von jetzt ab besser zu machen.
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ueberhaupt
antwortete am 06.07.05 (22:03):
Die Unterhaltsverpflichtung vo Angehörigen hat es bei de ehemaligen Arbeitlsosenhilfe auch gegeben. Das Arbeitsamt hat davon in der Praxis in den letzten Jahren aber keinen Gebrauch mehr gemacht, weil Ihr die Rechtsanwälte und die Gerichte Striche durch die Rechnung gemacht haben. Unterhaltsforderungen zu realisieren, wurde so aufwändig un damit de facto unmöglich, daß man lieber gleich die Finger davon gelassen hat. Ich denke, daran würde sich auch heutztage nicht viel ändern. Insofern wahrscheinlich Sturm im Wasserglas.
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Claude
antwortete am 07.07.05 (09:13):
hugo1 das stimmt was du da schreibst und ob du es glaubst oder nicht das bedrückt mich, freundlicher Gruß Claude
hunderttausende oder gar Millionen Menschen die objektiv nicht in der Lage sind für eine finanziell gesicherte Zukunft ihr Scherflein beizutragen
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