Zur Seniorentreff Homepage
Google
Web  ST 

Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe


Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Nennt mir einen zwingenden, verständlichen Grund

 25 Antwort(en).

hugo1 begann die Diskussion am 03.07.05 (11:54) :

Den oberen Zehntausenden gut in den Kram passende biblische Vorgaben werden prompt erfüllt. Denn, wer hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch genommen, was er hat.
Ja und da dies bei den meisten Bürgern wohl auf Unverständnis, Unbehagen sogar erzürnten Widerstand stoßen kann/sollte/dürfte, wird in der Bibel schnell noch die zwingende, lähmende Forderung nachgeschoben: “Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet.”
Na, christlicher kann man sich unsere Parteien wohl nicht vorstellen.
Nun erdreistet sich die SPD, gedrängt von der bevorstehenden Wahlkrampfsituation, entgegen den Gepflogenheiten ihrer bisherigen Politik, mal eine unverschämte Forderung an die Reichen unseres Landes zu formulieren. Reiche/Reichtum/Rieseneinnahmen extra zu besteuern (Nachdem diese 30 Jahre lang zunehmend entlastet und ständig besser gestellt wurden.)
Gibt es einen oder zwei oder mehrere gute Gründe, warum ein Mensch hier unter uns in Deutschland mehr als 120.000 € Netto im Jahr auf seine privaten Konten schaufeln darf?
Gibt es einen oder mehrere gute Gründe warum ein Mensch hier in Deutschland z.B. für eine normale oder künstlerische oder geistig anspruchsvolle, oder spekulative Tätigkeit usw. einen Stundenlohn von mehr als 100€ erhalten muss?
Gibt es einen triftigen Grund dass ein Mensch unter uns das Zehnfache, ja Hundertfache und mehr, als seine Mitmenschen einheimsen darf?
Gibt es einen guten Grund, weshalb die Einkommen aus Vermögensbesitz seit 1990 um über 60% zugelegt haben? (allein 2001 sind denen, ohne einen Finger zu rühren 546 Milliarden € Nettogewinn zugeflossen )
Gibt es einen zwingenden Grund, das wir bei einem Geldvermögen von über 3,6 Billionen € Millionen Menschen dazu verurteilen allmonatlich Almosen vom Sozialamt/Arbeitsamt/BFA/Agentur für Arbeit usw. zu erbetteln
Ps. für mich ist es nicht damit erklärt:
1. Wenn der Stürmer xy vom FC sowieso nicht höheres Gehalt bekommt, dann geht er zum FC-Barcelona.
oder:2. Wenn der Chefarzt sowieso nicht eine Unmenge Geld bekommt dann operiert er demnächst in den USA,
oder:3. wenn der berühmte Sänger Dingsda nicht eine 5stellige Abendgage erhält dann macht er einen Bogen um unser Land
oder: 4. wenn der Aufsichtsratsvorsitzende des Automobilkonzerns oder der Bank usw. nicht alljährlich mehrfacher Millionär werden kann, dannnnnnn


 Karl antwortete am 03.07.05 (12:43):

Lieber Hugo,

ich habe ein ganz ähnliches Thema eingestellt. Wer hat, dem wird gegeben (wer nichts hat, dem wird genommen), siehe mein Zinsthema. Interessant, dass du hier die Bibel zitierst.

Das Anwachsen des Unterschieds zwischen Arm und Reich kann auf Dauer keiner Gesellschaft gut tun, auch nicht den Reichen in dieser Gesellschaft. In der Geschichte hat es deshalb immer mal wieder Bodenreformen und Revolutionen gegeben. Die Problematik, wie dieses Auseinanderklaffen der Schere vermieden werden kann, ohne die Initiativen der Menschen zu verhindern, ist allerdings sehr schwierig und komplex.


 Claude antwortete am 03.07.05 (13:25):

Man könnte zum Beispiel damit anfangen das die Fußballvereine die Kosten die sie verursachen durch Polizeiaufgebote die notwendig sind um die Öffentlichkeit vor halbirren Fans zu schützen selber bezahlen zu lassen. Bliebe weniger für den Stürmer. Ich will damit sagen dass wir doch zum Teil selber daran schuld sind wenn irgendwelche Leute irrwitzige Einahmen haben.
Auch bei den Zinseinahmen muss man Unterschiede machen, es gibt schon Menschen die diese Zinsen auch verleben und auch brauchen speziell im Alter. Es gibt halt auch welche die das Vermögen aus dem sie Zinsen beziehen nicht erarbeitet haben.
Ich glaube mit Ideologie kommt man da nicht weiter. Bin ja interessiert welche Antworten zu diesem Thema noch kommen.
Gruß Claude


 Felix antwortete am 03.07.05 (16:31):

Urchristliche Vorstellungen liegen in der gleichen Richtung wie urkommunistische!

Persönlicher Besitz vorallem an Produktionsmitteln, ungleiche Bewertung persönlicher Leistungen, individuelle Bereicherung etc. führen zum Kapitalismus, einer Gesellschaftsform, die heute noch mehrheitlich gewollt ist!


 dutchweepee antwortete am 03.07.05 (16:33):

der kapitalismus hat nicht gesiegt und wird auch nicht gewollt

...er ist nur im augenblick ÜBRIGGEBLIEBEN!

.


 BarbaraH antwortete am 03.07.05 (17:50):

In der aktuellen FREITAG ist ein Gespräch mit dem amerikanischen Schriftsteller Noam Chomsky zu lesen, in dem die Ursachen unseres heutigen Dilemmas offengelegt werden. Noam Chomsky ist ein "vehementer Kritiker der Macht und des globalen Herrschaftsanspruchs der Vereinigten Staaten. Seine Expertisen und politischen Schriften sind Gesellschaftsbefunde von schneidender Klarheit und Logik."

Hier ein Ausschnitt daraus:

>>FREITAG: Heute ist von Politikern quer durch alle Spektren immer nur zu hören: Wir würden ja gern etwas tun, aber leider kommen wir an der Macht der Konzerne nicht vorbei.

NOAM CHOMSKY: Das geschieht absichtlich. Das Nachkriegssystem war darauf angelegt, dem Staat die Kontrolle über Kapitalbewegungen zu erlauben, um private Investoren, Banken und Großkonzerne daran zu hindern, sich zu den Herrschern der nationalen Ökonomien aufzuschwingen. Die Währungskurse waren staatlich festgelegt, um Spekulationen zu unterbinden, die schließlich eine der Möglichkeiten darstellen, staatliche Entscheidungen anzugreifen. Ziel war es, den Regierungen eine von den Konzernen relativ unanhängige Politik zu ermöglichen. Diese Praxis hat zum größten wirtschaftlichen Wachstum der Geschichte geführt.

FREITAG: Man sprach vom "Goldenen Zeitalter des Kapitalismus".

NOAM CHOMSKY: Immerhin verzeichneten während dieser Periode in den USA - dem am wenigsten egalitären Land unter den Industriestaaten - die 20 Prozent der Bevölkerung, die um unteren Rand der Einkommensskala standen, prozentual einen größeren Einkommenszuwachs als die 20 Prozent am oberen Ende. Das ging so bis etwa Anfang der siebziger Jahre. Dann kam es zu einer starken Gegenbewegung, die das Ziel verfolgte, ein System zu untergraben, das es den Regierungen erlaubt hatte, sozialstaatliche Verhältnisse zu schaffen. Der erste Schritt in diese Richtung war die Beseitigung der Kapitalkontrollen, weil man wusste, solche Kontrollen waren unentbehrlich, wollte sich der Staat einen Freiraum für unabhängige Entscheidungen erhalten. Der zweite bestand in der Aufgabe der festen Wechselkurse und führte zu einer explodierenden Währungsspekulation.

FREITAG: In welchem Zustand befand sich der Staat nach dieser Zäsur?

NOAM CHOMSKY: Das kann man den neoliberalen Programmen von heute entnehmen. Wer genau hinschaut, wird feststellen, dass sie vorwiegend darauf abzielen, demokratische Verhältnisse zu beseitigen. Man denke allein an die gewaltigen Möglichkeiten, die sich der Kapitalflucht bieten. Oder an die Privatisierungen, die schon per definitionem die Demokratie untergraben, weil sie wichtige Entscheidungen aus der öffentlichen Arena verbannen. Werden bisher öffentliche Dienstleistungen unter private Kontrolle gestellt, verliert der Staat an Aktionsraum. Wenn in Deutschland immer von der Ohnmacht des Staates die Rede ist, dann ist der Staat daran selbst schuld - er hat es so eingerichtet.

FREITAG: Lässt sich dieser Prozess noch umkehren?

NOAM CHOMSKY: Natürlich kann man ihn umkehren. Es ist schließlich keine sonderlich radikale Position, wenn man sagt: Stellen wir doch das System von Bretton Woods wieder her. Selbstverständlich will niemand zu genau diesem System zurück, aber doch einen Prozess einleiten, der dessen Codierung wiederherstellt. Auch Konzerne müssen nicht existieren - genauso wenig, wie es irgendeine andere Form von Tyrannei geben muss.<<

Quelle: FREITAG Nr. 26
Konzerne müssen nicht existieren
https://www.freitag.de/2005/26/05260301.php

Internet-Tipp: https://www.freitag.de/2005/26/05260301.php


 siegfried46 antwortete am 03.07.05 (22:49):

Ich kenne keine zwingenden aber allenfalls verständliche Gründe:

Meines Erachtens
* ist der 1.Grund ein gesellschaftlicher - dass Erfolg, Glück, Zufriedenheit in Geld berechnet wird. Geld dient eben als Leistungsanreiz
* ist der 2.Grund ein psychologischer - dass Gier und Neid zu immer mehr Geld antreiben

Die Frage stellt sich natürlich wie Claude schon erwähnte, wer die riesigen Gehälter z-B. im Profi-Fussball bezahlt und teilweise auch genehmigt:
die Mitglieder der Sportvereine
die Gebührenzahler bei Rundfunk- und Fernsehübertragungen
die Steuerzahler

Keiner beschwert sich über das Einkommen eines Michael Schuhmacher, eines Thomas Gottschalk usw.

Man sollte diese Frage aber dennoch nicht ideologisch oder radikal fanatisch angehen. Revolutionen bringen auch nichts, da dadurch allenfalls Personen ausgetauscht werden, aber das Problem trotzdem bestehen bleibt. Die Antwort auf die Frage nach einem gerechtfertigten Einkommen ist eben relativ und subjektiv. Ich jedenfalls brauche ein derartig riesiges Einkommen nicht. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was man sinnvoll mit so viel Geld machen kann.


 dutchweepee antwortete am 04.07.05 (01:47):

merkt ihr eigentlich, daß ihr die ganze zeit marxistisch diskutiert?

und trotzdem scheut ihr den marxismus, wie der teufel das weihwasser!


lest euch doch wenigstens mal rein!

.

Internet-Tipp: https://www.mlwerke.de/me/me23/me23_000.htm


 Lissi antwortete am 04.07.05 (08:16):

Was ist denn das Reine ??????????????


 Claude antwortete am 04.07.05 (08:25):

ich glaube wie Felix das die jetzige Gesellschaftsform Kapitalismus immer noch gewollt ist, ich kann mich auch nicht erinnern das es den Menschen in Deutschland je besser ging als in den letzten Jahrzehnten.Vermutlich geht es den anderen Menschen in Westeuropa ähnlich.
Sicher er muß kontrolliert werden, das hier angesprochene Thema zeigt ja Auswüchse auf die man verhindern sollte. Vermutlich möchten auch nicht alle Menschen ihn einführen und er passt auch nicht überall. Aber gegen den hier so oft gerühmten Soziallismus möchte ich ihn nicht ausgetauscht wissen. Lieber mit den Auswüchsen leben!!!!!Marxistisch diskutieren eine geradezu lächerliche Behauptung.

dutchweepee , das einzige was ÜBRIG geblieben ist bist du mit deiner verqueren politischen Gesinnung. Übrigens Holland ist ein sehr kapitalistisches Land und führte seinen letzten strammen Kolonialkrieg 1946 -1949 oder war es 1948 mit hundertausenden von Toten. Interessanterweise unmittelbar nach der traumatischen Besetzung durch die Nazis.
Freundlicher Gruß Claude


 Marina antwortete am 04.07.05 (09:30):

Marxismus mag eine schöne philosophische Theorie sein, in der Praxis ist er nicht durchführbar, weil der Mensch so ist,wie er ist: egoistisch, auf eigene Interessen bedacht. In den bisher erprobten marxistischen System hat es sich gezeigt: Auch da staubte die Nomenklatura alles ab und unterdrückte das Volk, eben weil freiwillig keiner auf seine Privilegien verzichtet. Ohne Unterdrückung ist so ein System eben nicht durchführbar. Es wäre schön, wenn es anders ginge, aber das Paradies gibt es nun mal leider nicht auf Erden. Sage mir keiner, der Marxismus sei nur nicht richtig durchgeführt worden und es gäbe einen humanen Marxismus. Das sind wunderschöne Träume in philosophischen Schriften.


 hugo1 antwortete am 04.07.05 (09:32):

Ja, wenn wir nun schon mal annehmen, das momentan und auf die Schnelle nichts über einen funktionierenden Kapitalismus geht.
Wenn wir schon annehmen, das wir nur vom Blickfeld eines Menschen diskutieren der in einem der wenigen kapitalistischen Ländern lebt, in denen auch "einfache, weniger bemittelte" Menschen (bezogen auf die Menschen in der sog. Dritten Welt) noch relativ erträglich gut leben.
Wenn wir davon abstrahieren, das wir bzw. die reichen kapitalistischen Länder vor allem auf Kosten und unter ausbeuterischer Bereicherung an den Menschen der Dritten Welt unseren Lebensstandard halten.
Wenn wir schon behaupten der Sozialismus wäre endgültig gescheitert, obwohl es nirgends auf dieser Erde jemals einen Staat mit ausgewachsenem funktionierendem Sozialismus gegeben hat. ( Viele Länder haben sich zwar sozialistisch und einige Parteien sogar kommunistisch genannt und damit ihre theoretischen Ziele fixiert, ohne jedoch nur annähernd das vorgesehene humane bedarfsgerechte Niveau für seine Bevölkerung erreichen zu können. Die Gründe dafür liegen in der Unvollkommenheit der damaligen Führungseliten gepaart mit den äußeren durch starkes kapitalistisches Gegengewicht geprägte Bedingngen)
Dann -so bin ich der Meinung- müssen wir doch keinesfalls die gegenwärtigen widerwärtigen Auswüchse in Form von unermesslicher Bereicherung einer kleinen sog. Elite in Kauf nehmen.
Was mich besonders bedrückt, ist der Umgang und die Duldung dieses Phänomens von vielen Bürgern und Zeitgenossen. Das geht sogar soweit das man stolz darauf ist im eigenem Ort der eigenen Stadt die meistens wohlhabenden und Reichen zu haben, statistisch gesehen die meisten Miliardäre zu beherbergen, in einem von der Presse veröffentlichtem Ranking der Superreichen ganz vorne zu stehen. Unser Ziel und das der Politiker sollte es sein, dafür zu sorgen das unsere Ärmsten hier bedeutend vermögender sind als irgendwo anders auf der Welt und die Differenz zu den Reichsten nicht in hundertdtausendfachem höherem Eurobesitz sondern entsprechend geringer ausfällt.


 Claude antwortete am 04.07.05 (10:02):

Marina , da stimme ich dir zu, Marxismus ist überall gescheitert und im verteufelten Kapitalismus leben die Menschen meistens besser, sofern er demokratisch kontrolliert ist.Unkontrolliert ist er aber eine furchtbare Seuche.Über Zinsen in der dritten Welt sollte man deswegen durchaus diskutieren.

hugo1 , ich denke schon das wir zum Teil auf Kosten der dritten Welt leben, dabei muß man sagen das die meisten Politiker und Führer in der dritten Welt sich hervortun ihre angeblich von ihnen befreiten Bürger auszubeuten und sie politisch unmündig halten.

Freundlicher Gruß Claude


 Marina antwortete am 04.07.05 (10:42):

Claude, du hast recht, siehe das Beispiel Simbabwe. Der Staatschef Mugabe hat das Land, dem es vorher gut ging, künstlich in eine Hungersnot getrieben, indem er ca. 4500 weiße Farmer vertrieben hat, angeblich um das Land an die Schwarzen zurückzugeben. Stattdessen geht er jetzt gegen sie vor. Seit Wochen lässt er die Elendsviertel in den Slums zerstören und macht die Menschen obdachlos und noch ärmer, als sie es ohnehin schon waren. Diese Armut ist hausgemacht und nicht in erster Linie von den ausbeutenden kapitalistischen Ländern verursacht.
Näheres kann man hier nachlesen.

Internet-Tipp: https://www.nachrichten.ch/detail/215813.htm


 Felix antwortete am 04.07.05 (11:04):

Es gibt Gesellschaften, die einen reellen Kommunismus praktizieren.
Es sind z.B. verschiede religiöse Bruderschaften, die keinen individuellen Besitz kennen. Auch alle Produktionsmittel wie Land, Betriebe, Gebäude etc. gehören der Gemeinschaft.
Obwohl die einzelnen Ordensbrüder/-schwestern sehr unterschiedliche Löhne einbringen, kommt alles der Gemeinschaft zugute. Jedes Mitglied erhält die gleichen Wohn- und Lebensbedingungen.
Die Ansprüche für besondere berufsbedingte Anschaffungen wie PC, Schreibmaschine, Literatur, Mikroskop etc. werden von der versammelten Gemeinschaft beschlossen.
Auch die Altersvorsorge ist kollektiv geregelt.
Ich kannte in den 60er-Jahren auch progressive WGs mit analogen Abmachungen. Einige hatten sogar gehobene Löhne. Andere verdienten nichts, aber besorgten den gemeinsamen Haushalt.
Oft scheiterten diese Experimente an einzelnen Individuen, die wie Parasiten die für sie günstigen Lebensbedingungen schamlos ausnützten und selber viel beizutragen.
In den regelmässigen Aussprachen kam es dann zu Spannungen. Manchmal ging es um Lapalien. Immer die gleichen müssen defekte Glühbirnen ersetzen, für WC Papier sorgen, die Gemeinschaftsräume putzen, den Abfall entsorgen etc.

Ich weiss, dass diese freiwillig eingegangen Gemeinschaften mit einer Nation, mit einem ganzen Land nicht vergleichbar sind.

Trotzdem bleibe ich ein utopischer Idealist, der überzeugt ist, dass durch geeignete Erziehung und einer demokratischen Struktur eine Gesellschaft näher an dieses Ideal herankommen könnte als dies heute der Fall ist.


 hugo1 antwortete am 04.07.05 (11:17):

Na, da ist wohl der umstrittene Mugabe kein besonders gelungenes Beispiel für die Unschuld des abendländischen Kapitalismus am Elend in Afrikas.
Immerhin genoß er seine Erziehung in einer streng katholischen Mission und nicht bei irgendeinem rückschrittlichem "Buschnegerhäutling"
Sogar höchste westeuropäische Ehrungen wurden Ihm zuteil
Die University of Edinburgh hat ihn 1984 mit der Verleihung des akademischen Grades "Doctor Honoris Causa" geehrt. 1994 wurde er zum Knight Commander des Order of the British Empire (KBE) ernannt, ja und heute darf er nicht mal (und das wohl nicht zu Unrecht) in die EU einreisen.
Sein Lebenslauf ist doch ziemlich chaotisch, vom "Klosterschüler" zum überzeugten Marxisten im antikolonialer Befreiungskampf, zum Wahlbetrüger Folterer und glorreichem Experten zur Schaffung von Misswirtschaft, Elend und persönlicher Bereicherung, bis hin zum unerbittlichem Verteidiger privater Herrschaftsansprüche,,

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Gabriel_Mugabe


 Claude antwortete am 04.07.05 (11:21):

Felix
"Trotzdem bleibe ich ein utopischer Idealist"

Felix das kann ich gut verstehen, wenn ich manchmal so richtig kaputt von Arbeit nachhause kam wäre mir so eine Gemeinschaft erstrebenswert vorgekommen. In einzelnen Fällen funktioniert das auch, es ist bestimmt erstrebenswert zumindest den Weg in diese Richtung zu beschreiten und das geht nur über Erziehung. Aber im Großen wird das wohl nicht funktionieren, nicht zuletzt wegen der egoistischen Einzelmenschen.In diesem Sinn möchte auch ich ein utopischer Idealist sein.

Freundlicher Gruß, Claude


 Claude antwortete am 04.07.05 (11:30):

hugo1 , von Unschuld war ja gar nicht die Rede und Mugabe nur ein Beispiel. Vom Prinzip her stimmte es aber das die Eliten der dritten Welt nicht unbedingt das Gelbe vom Ei sind für die eigenen Leute. Klar, dass entbindet die kapitalistische Welt aber nicht sich moralischer zu verhalten.
Gruß Claude


 schorsch antwortete am 04.07.05 (12:16):

Das ganze Elend mit der Ausbeutung der Nichtshabenden hat damals begonnen, als ein Höhlenmensch seinen Höhlenmitmenschen tötete, dessen Weiber sich zu eigen machte, und dann die frei gewordenen Höhle einem jungen Mann gab unter der Bedingung, dass dieser ihm jeden 10. Tag eine Gazelle bringe.....


 dutchweepee antwortete am 04.07.05 (17:42):

10 weiber und ein mann? ...da hätte ich alle 5 tage ne gazelle gefordert!


 Claude antwortete am 04.07.05 (18:41):

dutchweepee, zumindestes alle 5 tage eine Gazelle, die putzen was weg !!!!!
Claude


 hugo1 antwortete am 04.07.05 (19:20):

oh, na da muss der Mann aber flinke Hufe gemacht haben, wenn er aller paar tage eine Gazelle fangen musste. Ja und ich dachte er wäre schlapp, dabei kam er durch die vielen Frauen erst richtig in Form und auf Trab.
Na klar, war er dadurch so flink wie eine Gazelle, Gazelle?? hm oder,, wie heisst das Tier mit dem Rüssel ?


 dutchweepee antwortete am 04.07.05 (20:10):

wir haben die absolute wahrheit gefunden!

die gazelle ist schuld!

juchuuuu!

p.s.: oder hugo? ...war´s doch der elefant?


 hugo1 antwortete am 04.07.05 (21:06):

mannohmann bloß gut, das ich nicht gewettet habe. Ich hätte nicht gedacht das es 20 Beiträge benötigt ehe wir hier vom finanzpolitischem Thema zu reinen biologischen Fragen abgewichen sind. Dabei bin ich schon sehr zufrieden, das es noch keine ausrastenden Streithahndiskussionen gibt.
Weiterhin nehm ich mal an, das es für die meisten für uns schwer ist, wichtige Gründe zu finden, das unsere Wohlhabenden auf Kosten der "Normalbürger" schnell noch viel reicher werden müssen.
Das Ziel, eine Trendwende beim weiteren auseinanderklaffen dieser Schere zu erreichen, ist wohl klar und darin sind sich die meisten hier einig. Aber den oder die effektivsten Wege dazu zu finden und entsprechend allgemeinverständlich beweisführend zu erklären, das dürfte kompliziert werden.


 Lissi antwortete am 04.07.05 (21:25):

Man könnte doch z.B. Jungunternehmer fördern,indem man ihre Dienst in Anspruch nimmt,die sie anbieten im eigenen Umfeld.Ein junger Mensch hat noch Ideale,er will ein ehrliches Geschäft aufbauen,bis auf wenige Ausnahmen. Wir kaufen unsere Eier nur vom Bauern (scherzhaft:von Hühnern die wir persönlich kennen),und so könnte man das weiter führen.Den kleinen Elektriker beauftragen,der neu aufgemacht hat.....in diesem Sinne ein Miteinander im Umfeld aufbauen,auf jeden Fall jungen Menschen die Möglichkeit geben,ihre noch ehrliche Motivation zu fördern. Es geht immer nur ums Wollen.Können tun wir Berge versetzen (sinngemäß) wenn wir es nur wollen!!
Ich grüße den Mut dazu (österr.:die Schneid) in jeden von uns.Einen freudigen Abend noch Lissi


 dutchweepee antwortete am 04.07.05 (22:13):

@hugo1 ...wir haben doch den beweis erbracht! ...die gazellen sind schuld!