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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Der Schritt zurück -Iranwahl

 22 Antwort(en).

utelo begann die Diskussion am 25.06.05 (19:11) :

Iran hat gewählt, und zwar den Schritt zurück. Der Religionsfanatiker Achmadi Nedschal gewann und sein Gegner Rafsandschani verlor. Er hatte in kleinen Schritten die Öffnung gen Westen verfolgt und durchgesetzt. Das Leben wurde für viele Menschen -vor allem Frauen- etwas einfacher. Die moderneren, studierenden oder einen Beruf ausübenden Leute in den Sädten wollten mehr Freiheit.
Viele in den Dörfern lebende Menschen, die keinerlei Bildung haben, außer den Lehren des Korans, haben sich für den Rückschritt enschieden. Sie wissen es nicht besser und sehen hinter allem Modernen und/oder Ausländischem den Teufel. Die Frauen haben dort gar keine Möglichkeit, sich zu äußern, selbst wenn sie wollten. Sie wissen ja nicht was Freiheit ist und finden das Leben total nach dem von den Mullahs ausgelegten Koran richtig. Würden sie es nicht richtig finden, wäre das ihr Tod.
Mal sehen, was Amerika mit diesem Wahlausgang macht. Wahrscheinlich ist das für Mr. Bush ein Anlass, sofort dort mit Krieg den Teufel auszutreiben. Er droht ja schon lange.


 Karl antwortete am 25.06.05 (21:51):

Letzteres gaube ich nicht mehr Utelo. Wenn das Fiasko im Irak und der sich abzeichnende Rückfall in Afghanistan ein Gutes haben, dann das nicht noch mehr Staaten so ohne weiteres mit der Pax Americana "beglückt" werden können.


 utelo antwortete am 25.06.05 (23:01):

Hallo Karl, Dein Wort in Gottes oder Allahs Ohr. Damals als Mr. Bush gewählt wurde, hat auch niemand geglaubt, dass meine Prophezeihung wahr werden würde. Und er marschierte sehr schnell im Irak ein. Dieser Typ ist einfach ein Wahnsinniger, der glaubt Gott gleich zu sein.
Einige bekannte Iraner fürchten auch wieder einmal Krieg im Iran und sind sehr traurig über den Rückschritt. Sie hatten so gehofft, dass eine Rückkehr nach Hause in absehbarer Zeit möglich sei. Sie wollten helfen, dass auch arme Städter oder in den Dörfern lebende Menschen lesen und schreiben lernen. Dann könnten sie z.B. den Koran l e s e n und verstehen, wogegen sie jetzt nur dem Mullah oder Hodscha alles nachplappern müssen.
Jedenfalls haben sie viele ihrer Illusionen verloren. Ich hoffe mit ihnen und allen anderen friedliebenden Menschen, dass Bush vielleicht doch einen Fingerzeig Gottes zum Positiven kriegt und nicht wieder Krieg anfängt.


 Medea. antwortete am 26.06.05 (10:55):

Der Westen gibt sich geschockt, der ultrakonservative Mahmud Ahmadinedschad hat den Wahlsieg errungen. Mich überrasscht das nicht, für mich war es klar, nachdem viele Kandidaten zur Wahl nicht antreten durften, weil sie der Geistlichkeit nicht genehm waren. So hatten die Iraner nur eine begrenzte Möglichkeit zur Abgabe ihrer Stimmen. Daß Rafsandschani lediglich auf knapp 36 Prozent der Stimmen kam, muß doch alle diejenigen nachdenklich machen die meinten, einen demokratischen Streifen am politischen Horizont im Iran gesehen zu haben.
Mahmud Ahmadinedschad gilt als Gegner der 'Reformpolitik' des scheidenden Staatsprädidenten Mohammed Chatami - so dürfte es auch sehr unwahrscheinlich sein, daß er dessen vorsichtige Politik weiterführt.


 Illona antwortete am 26.06.05 (15:51):

************
Pax Americana "beglückt" werden können.
************

Medea , ich habe nun diverse Bücher über die "Behandlung der Frauen im Islam" gelesen, bin also informiert, nur was bleibt nun zu tun übrig??
Wäre selbst obiger Friede nicht besser als der Rückschritt?? Haben diese Frauen nun überhaupt noch eine Chance, dem zu entgehen? Sie haben und hatten keine Wahl in jeglicher Hinsicht.
Ich würde mich jedenfalls als Frau " beglückter " fühlen, wenn ich nicht in diesem von Männern verordneten und geführten "Gottesstaat" leben müsste.

Gruß Illona


 siegfried46 antwortete am 27.06.05 (15:46):

@ Karl: Mich würde interessieren, worauf sich deine extrem antiamerikanische Einstellung und Argumentation gründet?!
Man kann über Erfolg oder Misserfolg der amerikanischen Intervention im Irak durchaus geteilter Meinung sein.
Eine Grossmacht hat andere Interessen als ein kleines Land wie Deutschland. Ausserdem sind die USA die derzeit einzige Grossmacht, die zu internationalen Entscheidungen fähig sind, da sich die eropäischen Staaten nur selten auf gemeinsame Massnahmen einigen können. In Deuschland würden sonst wahrscheinlich noch die Nazis, in Serbien Milosevic und im Irak Sadam Hussein regieren. Man muss sich schon überlegen, ob die Diktatur unter Sadam Hussein so viel besser war, als der jetztige Terror von fanatisierten Terroristen. Man kann sich natürlich auch auf den Standpunkt stellen - was geht mich der Rest der Welt an, wenn ich nur meine antiamerikanischen und pazifistischen Träume träumen kann.
Ein an der Spitze stehender Politiker braucht Pathos und Begeisterung - auch eventuell religiös begründet, um die Bevölkerung für eine Entscheidung zu motivieren; das amerikanische Volk hätte ja einen anderen Präsidenten wählen können. Ich gestehe der amerikanischen Politik ausser realen machtpolitischen und wirtschaftspolitischen Interessen durchaus auch Idealismus zu.
Ich bin froh über die pax americana, die uns hier in Europa seit 60 Jahren Demokratie, Frieden und relativen Wohlstand garantiert. Dies ist keine pax romana, die auf Unterdrückung und Versklavung der eroberten Völker beruhte.
Ausserdem wird so argumentiert, als ob die amerkanische Bevolkerung samt Präsident von einem anderen Planeten käme. Nein, grosse Teile der dortigen Bevolkerung hat Vorfahren aus Deutschland und dem übrigen Europa. Ausserdem leben viele Wissenschaftler, Studenten, Führungskräfte aus der Wirtschaft, Schauspieler usw. usw. aus Europa in den USA.


 Karl antwortete am 27.06.05 (18:02):

Lieber Siegfried,

ich habe keine antiamerikanische Einstellung, sondern ich bin gegen die jetzige Bush Administration, weil sie Mord und Totschlag in den Irak durch einen illegalen Angriffskrieg importiert hat - aus Geld- und Machtgier.

Ich bin gegen das einseitige Entsetzen über terroristische Anschläge und das gleichzeitige Verschweigen der andauernden amerikanischen Kriegsführung und ihrer Opfer. Davon wird in unserer "freien" Presse nur in Nebensätzen berichtet.

Mit dieser Haltung bin ich genauso wenig ein Antiamerikaner wie meine gleich denkenden amerikanischen Freunde.

Merke: Eine Regierung darf weder mit dem regierten Land, noch mit dessen Bewohnern gleich gesetzt werden.


 hugo1 antwortete am 27.06.05 (19:27):

oh siegfried 46 ja genau auf eine solche Auslegung, Begründung und Beschwichtigung amerikanischer Interessenswahrnehmung hab ich gewartet. Das ist es, womit man Persilscheine ausstellt, schmuddelige Westen aufhellt und letztendlich auch die bösartigsten Untaten als erforderlich, ja sogar unumstössliche Notwendigkeit zum Nutzen und Fommen der gesamten Menschheit hinstellt.
Jaa, jaa die US-amerikanischen Regierungen, Garant für den Weltfrieden, Robin Hood und Retter der geknechteten Völker dieser Erde, unbeugsamer Friedensengel, ständig bereit unter ungeheuren täglichen Opfern die notleidenden Menschen weltweit von ihren Diktatoren, dem Hunger, der Unterdrückung und undemokratischen Lebensverhältnissen zu befreien.
und das mit solch fadenscheinigen geschichtsverfälschenden Beweisen/Behauptungen wie: Die Nazis wären noch präsent, wenn nicht die selbstlos kämpfenden amerikanischen Befreier 1944 über sich hinausgewachsen wären.
(Meine Meinung ? die Nazis wären, wenn auch einige Zeit später, aber mit Sicherheit quer durch Frankreich in den Atlantik gejagt worden und ganz Europa wär unter Sowietische Herrschaft gelangt ) wenn sich die Amerikaner nicht doch noch etwas bemüht hätten. Das wiederum, das geb ich gerne zu, hat sich für große Teile der Europäer glücklicherweise positiv ausgewirkt.
Weiter schreibst Du:
"Ein an der Spitze stehender Politiker braucht Pathos und Begeisterung - auch eventuell religiös begründet, um die Bevölkerung für eine Entscheidung zu motivieren"
,ich hoffe nur das sich das iranische Volk auf solche Eigenschaften ihres Neuen Führers, falls er sich die Amerikanische Regierung deiner Version zum Vorbild nehmen sollte, nicht unkritisch gegenüberstellt. Pathos,religiöse Begeisterung im Iran, ich seh da sorgenvoll in die Zukunft, da ich die Fähigkeit der gegenwärtigen Bushtruppe sich zu beherrschen, wenn der Zeigefinger am Coltabzug juckt, als sehr mangelhaft einschätze.


 BarbaraH antwortete am 27.06.05 (19:34):

Bei mir hält sich der Schock in Grenzen, denn über den Reformer Rafsandschani, der die Wahl verloren hat, lese ich:

>>Es gibt vieles, was man Akbar Haschemi Rafsandschani vorwerfen kann. Korruption, Mordkomplott, Misswirtschaft, Terrorismus – alle diese Schrecklichkeiten ließen sich irgendwie in Zusammenhang mit ihm bringen (...)

Schön wäre das alles gewesen (ein Wahlsieg), für Rafsandschani, für die Geschäftsleute, für das Ausland, mit Ausnahme freilich der USA, aber die sind ohnehin in toto gegen die Islamische Republik Iran. für alle anderen wäre die Wahl Rafsandschanis wie ein Fest von alten Bekannten. Man trifft sich bei dieser Gelegenheit, man mag einander nicht besonders, aber findet ein Auskommen, weil es um die Sache geht, wobei »die Sache« die Atombombe sein kann, politische Stabilität, Erdöl oder schlicht und einfach Geld. Iran ist ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wenn am Eingangstor einer sitzt wie Rafsandschani. Er kann mit allen, und alle können mit ihm, irgendwie natürlich nur, aber bestimmt immer zum eigenen Vorteil.<<

Quelle: DIE ZEIT Nr. 26/2005
Iranische Rolle rückwärts
https://www.zeit.de/2005/26/Rafsandschani

In einem weiteren ZEIT-Artikel heißt es:
>>Der Sieg des fundamentalistischen Revolutionärs Ahmadi Nedschad kann mithin als Ausdruck der Unzufriedenheit mit einem Regime verstanden werden, das dem Volk alles versprach und doch nur den privilegierten Familienclans und ihren korrupten Helfershelfern etwas gab. Das reformistische Lager hatte (...) aber keine Lösung für die wirtschaftlichen Probleme eines Landes anzubieten, dessen Bevölkerung schnell wächst, das aber, weil es nur zögerlich an der Globalisierung teilnimmt, unter akutem Kapitalmangel leidet. Eben deshalb hatte auch der stinkreiche Rafsandschani, Inbegriff des Revolutionsgewinnlers, keine Chance gegen den volksnahen Agitator Ahmadi Nedschad.<<

Quelle: DIE ZEIT Nr. 26/2005
Die iranische Überraschung, Teil zwei
https://www.zeit.de/2005/26/Iran_2

Immerhin hat Ahmadi Nedschad versprochen, die Einnahmen aus dem Ölgeschäft in eine bessere Sozialpolitik zu investieren.

Warten wir also ab, für wen das Wahlergebnis einen Rückschritt bedeutet....

Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2005/26/Iran_2


 seewolf antwortete am 28.06.05 (02:05):

Hugo1 - war es nicht so, daß die SU OHNE die Lieferungen der USA über Persien und den Nordmeer-Geleitzug-Weg ihre Armee nicht hätte durchbringen können - ähnlich wie England OHNE die Lieferungen aus den USA schon 1942 die Atlantikschlacht nicht überlebt hätte....

Hätte sich "der Ami" ganz 'rausgehalten, wäre Europa total-nazifiziert worden. Und wegen der vielen Kollaborateure hätte dieser Zustand Generationen lang angehalten.

Übrigens ist es "das alte Europa", was gerade mal wieder versagt hat: ein Haufen Erbsenzähler merkt nicht, wie sich die globalen Strukturen verändern.

Churchill hat genau dieses befürchtet und alles getan, um gegenzusteuern.


 hugo1 antwortete am 28.06.05 (12:10):

na klar, seewolf, war die materielle Potenz der USA und der teilweise massive Gebrauch und Einsatz von Schiffen und Flugzeugen ein nicht zu unterschätzender Faktor und echte Hilfe für Stalin. Aber kriegsentscheidend war das nicht, nur beschleunigend. Die alte Stratege Churchill hat das natürlich bemerkt und zum verstärktem Eintritt in diesen Krieg geblasen und zwar keinesfalls um den Verbündeten SU plötzlich zu stärken (das hätte er vorher schon können wenn er gewollt hätte), sondern bei der Aufteilung des Kuchens nicht total ins Hintertreffen zu gelangen. Ich kenne nicht die bundesdeutschen Schulbücher, in denen ich vermute das da die Amerikaner als Helfer und Befreier recht gut wegkommen, aber ich kenne genügend Frontberichte und Schilderungen von Betroffenen (auch höherrangigen), die allesamt mehr als überrascht waren von der Wucht der Gegenwehr dieser russischen bolschewistischen "Untermenschen", auch wenn die deutsche Kriegsmaschinerie noch so hochgejubelt wurde und glorifizierte Erinnerungen in einigen Köpfen nachwirken.
Sicher haben wir unterschiedliche Nachkriegserinnerungen, den jeweiligen politischen Verhältnissen geschuldete verblasste oder überhöhte Eindrücke zu Einzelwahrnehmungen.
Der Hebel,an dem Stalin beim Podsdamer Abkommen drücken konnte war nicht der kürzeste. Nicht umsonnst drückten die Amerikaner schnellstens ihre Kriegsfreunde auf die Plattform eines erbitterten Rüstungswettlaufes, in der Annahme, das dieses geschundene fast am Boden gelegene ausgeblutete Russland eine superleichte Beute werden könnte. (soweit ich weiss haben der Marshallplan und die Hilfs-Pakete die russische Grenze nie überschritten)auch da hatten sie sich wieder etwas verkalkuliert. So nimmte es nicht Wunder das ab 1947 schon der Kalte Krieg angeheizt wurde. Die SU hätte wohl zu gerne noch eine Verschnaufpause von einigen Jahren gehabt, aber nix da, da waren die USA pfiffig genug, keinen Riesen zu nähren.
Aber dieses schier unerschöpfliche Thema werden wir in dieser Form wohl kaum genügend von allen Seiten beleuchten können. Da fahr ich alljährlich für Wochen zu einem -politisch nicht auf meiner Seite stehendem- Erfahrungsträger um mich besser zu informieren, aber was wir da alles ans Tageslicht bugsieren, verblüffte uns jedesmal wieder erneut auf beiden Seiten. *gg*


 dutchweepee antwortete am 28.06.05 (15:01):

die eröffnung der zweiten front kam viel zu spät um die russen im kampf gegen hitler zu entlasten. erst als absehbar war, daß die rote armee den faschisten haushoch überlegen war, entschied man sich noch ein stück des kuchens zu ergattern.

die USA werden in keinem fall den iran mit einem krieg überziehen. ein strikt islamitisches land AUS DIESEM GRUND anzugreifen, würde in der arabischen welt auf strikte und radikale gegenwehr stossen.

wir dürfen nie vergessen, daß die völker dort nicht ägyptisch, oder irakisch, oder lybisch sprechen und schreiben ...sondern ARABISCH!

auch der hochverschuldete amerikanische staatshaushalt hat seine grenzen.

.


 siegfried46 antwortete am 28.06.05 (19:01):

@ Karl
Ich bin froh, dass mein Eindruck falsch war, dass du grundsätzlich antiamerikanisch bist. Allerdings in der Bewertung der amerikanischen Politik im Allgemeinen und speziell im Irak weicht meine Meinung von der deinen erheblich ab:
* Ich unterstelle der Bush-Regierung nicht, dass beabsichtigt war, Mord und Totschlag in den Irak zu bringen. Es ist richtig, dass viele Kenner des Irak davor gewarnt haben, dass es nachher zu Terror kommen könnte; was ja nun auch eingetreten ist. Der Vater des jetzigen Präsidenten hat vielleicht aus diesen Gründen damals vor einem Sturz des Regimes in Bagdad zurückgeschreckt. Ob die jetzige Administation die Lage falsch eingeschätzt hat oder ob das Risiko bewusst in Kauf genommen wurde, weiss wohl nur, wer die Gedanken von Herrn Bush lesen kann.
* Formaljuristisch war es vielleicht ein illegaler Angriffskrieg. Die amerikanische Regierung hat für die USA das Recht auf vorbeugende Selbstverteidigung reklamiert. Dass hierfür ein Grund bestand, wird von Vielen bezweifelt. Meines Wissens hat Bush die Intervention ausdrücklich auch damit begründet, dass die USA bei Hitler zu lange gewartet hatte.

Wir leben zum Glück in einer Demokratie und ich gestehe dir, so wie du mir, eine voneinander abweichende Meinung zu.

Ich wehre mich nur dagegen, wenn man den Anderen immer nur schlechte Absichten unterstellt, z.B. Geld- und Machtgier.
Jede demokratische Regierung wurde von den Bürgern gewählt, um die Interessen des eigenen Volkes zu vertreten; dies würde ich dann nicht gleich als Geld- und Machtgier bezeichnen:
Sicherung der Energiereserven
Sicherung des politischen und wirtschaftlichen Einflusses in einer bestimmten Region

Gerade die arabischen Regierungen verkaufen gern ihr Öl an die USA und die übrigen Industrieländer und verdienen Milliarden und Abermilliarden an US-Dollar. Dann müssen diese Staaten im Gegenzug auch akzeptieren, dass die USA auch gewisse Interessen hat. Ob dieses Geschäft immer auch den Menschen nützt, ist natürlich eine andere Frage.

@hugo1
Ich persönlich bin kein Freund von Pathos und religiöser Begeisterung in der Politik. Leider brauchen dies aber viele Menschen. Und wenn ein Politiker kein Charisma, kein Pathos in seinen Reden und nicht die Fähigkeit hat, die Menschen für seine Ziele zu begeistern, dann wird er eben meist nichts erreichen. Mir dagegen sind sachliche Argumente lieber:
Wenn Bush gesagt hätte, ich will im Irak die Interessen der USA verteidigen, dann hätte ich dies akzeptiert. Ich hätte dazu nicht die Reden von einer besseren und gerechteren Welt oder gar die Religion gebraucht. Der Mensch braucht aber anscheinend eine emotionale und ethische Begründung.

Auch die neue Regierung im Iran wird abwägen müssen, ob sie es auf einen Konflikt mit der Weltmacht USA ankommen lassen will und eine verantwortungsbewusste US-Regierung wird ebenso Risiken berücksichtigen.


 dutchweepee antwortete am 28.06.05 (20:49):

@siegfried ...ES WIRD KEINEN "IRAN-KRIEG" GEBEN!

>28.06.05 (15:01)<

.


 hugo1 antwortete am 28.06.05 (22:18):

Die Bush-Regierung hat mit Afghanistan und dem Irak zwei Nachbarländer Irans militärisch besetzt und unterhält in zwei weiteren, der Türkei und Kuwait, militärische Stützpunkte. Der diplomatische Druck auf Teheran hat sogar noch zugenommen (Justus Leicht am 7. Juni 2005)
Die strategische Situation für einen Überfall, eine Aggression gegen den Iran ist also äusserst günstig, zumal die US-Streitkräfte nicht von zuhause aus weite Wege zurücklegen müssen, sondern nur noch die Haustür eintreten brauchen. Das iranische Erdöl ist gegenwärtig so widerwärtig teuer und hat dadurch eine so unwiderstehliche Anziehungskraft, das ich da nicht für einen Herrn Bush die Hand ins Feuer legen würde, ob er sich beherrschen kann oder nicht *g*


 dutchweepee antwortete am 29.06.05 (01:48):

ihr könnt schreiben was ihr wollt ...es wird keinen IRAN->KRIEG geben!

zitat dutchweepee: "die USA werden in keinem fall den iran mit einem krieg überziehen. ein strikt islamitisches land AUS DIESEM GRUND anzugreifen, würde in der arabischen welt auf absolute und radikale gegenwehr stossen.

wir dürfen nie vergessen, daß die völker dort nicht ägyptisch, oder irakisch, oder lybisch sprechen und schreiben ...sondern ARABISCH!

auch der hochverschuldete amerikanische staatshaushalt hat seine grenzen."

.


 abdu antwortete am 30.06.05 (00:00):

DUTSCHWEEPEE:
GRUESSE!
und ich meinerseites erinnere die Libyer(Lybier!),aegypter,tunisier..etc daran,dass sie[ ALLE]Araber sind.so sehen uns die meisten europaer an.
IRAN ist kein islamistisches land.IRAN ist ein asiatisches land dessen bewohner[nicht alle]Moslems sind.nicht vergessen dass die iraner AARIER sind.dh.:es gibt mehr "matching puenkte" zwischen iraner und europaer als araber/europaer..ueberlegt das bitte mal!
danke..tschuess!


 Marina antwortete am 30.06.05 (12:02):

abdu hat recht.
Die Islamische Republik Iran, bis 1935 Persien genannt, ist ein Staat im westlichen Asien.

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Iran


 hema antwortete am 30.06.05 (19:03):

@ Grüße an Abdu
Mich interessiert dieses Thema.
Was heißt das "IRAN IST KEIN ISLAMISTISCHES LAND". Meines Wissens ging die Erneuerung des Islams vom Iran aus???
Sind die besagten Arier im Iran keine Muslime und auch keine Araber?
Hab da wohl noch viel zu lernen!


 Felix antwortete am 30.06.05 (23:51):

Zur Zeit sieht alles danach aus, dass dieser neugewählte Präsident Irans ein aktiver Terrorist und Geisselnehmer war. Damals ging es um die lang andauernde Besetzung der US Botschaft.

Internet-Tipp: " target="_blank">


 Felix antwortete am 30.06.05 (23:58):


Hier die Pressemeldung:

Washington/Berlin (dpa) - Knapp eine Woche nach der Wahl von Mahmud Ahmadinedschad zum neuen iranischen Präsidenten gibt es Hinweise darauf, dass der ultrakonservative Politiker 1979 an der Besetzung der US-Botschaft in Teheran beteiligt war.

Die Berliner Tageszeitung «B.Z.» (Freitag-Ausgabe) berichtete, westliche Geheimdienste hätten Ahmadinedschad als Besetzer identifiziert. Auch fünf amerikanische Ex-Geiseln erklärten, sie hätten ihn auf Fernsehbildern erkannt und seien davon überzeugt, dass Ahmadinedschad zu den Geiselnehmern gehörte.

Während die Berichte in Teheran dementiert wurden, sagte in Washington US-Außenamtssprecher Sean McCormack, die Angaben würden ernst genommen und geprüft. «Wir sind dabei alle Fakten zusammenzustellen...und ich versichere Ihnen, dass wir dieser Frage mit Ernst nachgehen», sagte der Sprecher vor Journalisten. «Wir haben die Tatsache nicht vergessen, dass 51 unserer Diplomaten 444 Tage lang festgehalten, dass sie als Geiseln genommen wurden.»

Der «B.Z.» zufolge steht in einem Dossier, das der Bundesregierung vorliege, auf Seite eins über Ahmadinedschad: «Teilnahme an der Besetzung der amerikanischen Botschaft in Teheran 1979.» Seit 1986 sei der neue Präsident als Mitglied der «Sonderbrigade der Pasdaran» auch bei Auslandsoperationen, etwa im Raum Kirkuk im Irak tätig gewesen, zitierte die «B.Z.» weiter.

In Teheran erklärte Mohsen Mirdamadi, einer der an der Botschaftsbesetzung beteiligten Studenten, der dpa, Ahmadinedschad habe nicht zu den Geiselnehmern gehört. US-Medien zitierten ihrerseits eine der Exgeiseln mit den Worten, Ahmadinedschad habe sogar eine führende Rolle bei der Besetzung der Botschaft gespielt und eine härtere Behandlung der Amerikaner gefordert. Insgesamt hätten vier der einstigen Geiseln Ahmadinedschad sofort unabhängig voneinander identifiziert und E-Mails ausgetauscht. Ein fünfter Amerikaner habe sich ihrer Auffassung nach dem Studium von Zeitungsbildern angeschlossen.

«Sofort, als ich sein Foto in der Zeitung gesehen habe, wusste ich, dass es der Bastard war», zitierte die «Washington Times» den pensionierten Obersten Charles Scott. «Er war einer der zwei oder drei Anführer.» Eine andere Exgeisel sagte: «Ich weiß, dass er Verhöre durchführte.»

erschienen am 30.06.2005 um 20:56 Uhr


 Felix antwortete am 01.07.05 (00:04):

Wenn dieser Verdacht sich erhärten wird, dürfen wir auf das Vertrauensverhältnis zwischen dem Iran und der USA gespannt sein!


 abdu antwortete am 01.07.05 (21:46):

Hallo Marina:
Die deutschen haben mir in D die GENAUIGKEIT und GRUENDLICHKEIT,die uns arabern frueher mal zu einer sehr nuetzlichen nation machten,beigebracht.daher gibt es fuer mich nirgendwo ein christianistisches,ein judaeistisches oder ein islamistisches land..es gibt aber ein fruchtbares,verlassenes,europaeisches,asiatisches,kahles oder bewohntes LAND.eine insel oder eine wueste ist ein land.es gibt aber eine christliche[nicht chrisianistische]oder eine islamische[nicht islamistische]Gesselschaft(etc!)..staaten haben andere eigenschaften um staaten auszusortieren als laender und gesellschaften.um soviel zu wissen braucht man keine encyclopaedia britanica.
die iraner waren(und sind )ein aarisches volk..mit den wesentlischen merkmalen der aarier..fuer eine lange zeit hiess das land nach der iranischen hauptstadt PARIS(auf arabisch FARIS)genannt..das war das persische reich..der name PERSIEN wurde von den iranern[schon in den zwanziger jahren]geaendert..fuer den iranern war es gerechter nach ihrer ethnologie als nach einer stadt genannt zu werden.denn IRAN ist eigentlich>AARIAN!.
als der schah 1979 vor der volksrevolution floh haben die neuen macht haber den staat(nicht das land)islamische republik genannt..tatsaechlich ist aber dass im heutigen iran nicht nur moslems leben sondern auch iranische juden und iranische christen.
kurz:ich suche nach annaehrungspuenkte zwischen europa[gerade D] und iran.diese suche bezweckt frieden und wohlstand fuer beide seiten..ich profitiere als araber wenig davon..das erzeugt aber fuer mich genugtuung.