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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Wie ist das "Non" der Franzosen zur europäischen Verfassung zu bewerten?

 87 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 30.05.05 (08:07) :

Bedeutet das "Non" der Franzosen den Wendepunkt für das friedliche Zusammenwachsen Europas, das uns über 60 Jahre Frieden beschert hat oder ist es nur ein Betriebsunfall, der leicht ausgebügelt werden kann?

Letzteres ist m. E. keinesfalls zu erwarten, denn nun ist davon auszugehen, dass auch noch manch anderes Land die weitere Integration Europas blockieren wird. Frankreich war zusammen mit Deutschland Motor der europäischen Einigung. Dieses "Non" ist für mich ein Schock, herbeigeführt durch die unheilige Vereinigung der Linken mit den Rechten, die aufgrund der Mobilisierung vor allem irrationaler Gefühle einen "Erfolg" verbucht haben, der - so meine Meinung - ihren Wählern nichts Gutes bringen wird, außer vielleicht die kurzfristige Genugtuung, es denen dort oben einmal richtig gezeigt zu haben.

Natürlich wurden "dort oben" Fehler gemacht, die sich nun bitter rächen. Vielleicht erfolgte die Integration osteuropäischer Staaten zu schnell - zumindest für den einfachen Bürger, der wohl überfordert war. Auch ist in der Bevölkerung, nicht nur in Frankreich, die Erkenntnis gewachsen, dass die Politiker immer weniger die Fäden in der Hand halten, sondern dass die international agierenden Konzerne die eigentlich Regierenden geworden sind.

Ein gemeinschaftliches europäisches Recht hätte aber den Politikern wieder mehr Gestaltungsspielraum und nicht weniger gegeben. So haben sie weiterhin das Nachsehen hinter den Konzernen, die geschickt jedes gesetzliche Schlupfloch in der EU auszunutzen wissen. Hatte Schorsch hier nicht einmal geschrieben, wir bräuchten globale Gesetze und ein globale Verfassung? Wie weit sind wir von solchen Utopien doch noch entfernt.

Der 29. Mai 2005 war für alle Europäer eine bittere Lektion. Noch ist offen, was langfristig aus der poltischen Vereinigung Europas wird, aber ich befürchte, wir haben den Wendepunkt zum Schlechteren miterlebt.


 wanda antwortete am 30.05.05 (08:34):

das sehe ich auch so - und hier zeigt sich mal wieder - Geld regiert die Welt.


 schorsch antwortete am 30.05.05 (09:24):

Leider ein Rückschritt. Die Allüren der Grande Nation lassen grüssen; nur richten sie sich im Moment gegen die eigenen Interessen. Aber: Chirac hat das Desaster genau durch diese Grande Nation-Überheblichkeit weitgehend auf dem Gewissen. Hätte er mehr für sein Volk getan in seinen "Staatsmännischen Überlegungen", hätte er dafür weniger Protektionismus gegenüber Verwandten und Freunden praktiziert, hätte ihm das Volk nicht diesen Denkzettel verpasst. Nun, das wird wohl das Ende seiner Gloire sein. Den Kater aber haben das Volk - und die anderen Völker Europas......


 schorsch antwortete am 30.05.05 (09:25):

.....und die Grenzmaurer der Schweiz lachen sich ins Fäustchen!


 Felix antwortete am 30.05.05 (09:54):

Ich frage mich, was herauskäme, wenn in allen EU-Staaten das Stimmvolk befragt würde.
Seit ihr euch so sicher, dass es nur in Frankreich Nein-Sager gibt.
Bei uns läuft praktisch nichts ohne Volsabstimmung!


 Claude antwortete am 30.05.05 (10:42):

Ich glaube nicht dass dieses NON eine Wende zum grundsätzlichen schlechteren ist, aber es zwingt zum Nachdenken wie man den mit der Demokratie weiter verfahren möchte. Leicht ausgebügelt kann es sicherlich nicht werden aber man wird damit leben können und es wird weiter gehen. Anstatt zu beklagen das es so ist wie es ist sollte man sich vielleicht über die Gründe Gedanken machen warum Menschen so abstimmen. Ich finde das über die Verfassung viel zu wenig in die Gesellschaft hinein debattiert wurde das trifft ebenso für die stattgefundenen und noch angestrebten Beitritte zu.
Ich glaube eine Abstimmung in Deutschland hätte zu einem ähnlichen Ergebnis geführt, warum sollten sich Menschen auch für etwas entscheiden was ihnen nicht erklärt wurde. Und trotzdem meine ich dass über solche grundsätzliche Dinge wie z.B. eine Verfassung abgestimmt werden sollte und zwar von allen.
Ich denke dass man erst zu einer halbwegs genauen Prognose kommen kann, wie es denn weitergeht, wenn die erste Aufgeregtheit sich gelegt hat.
Gruß Claude


 Karl antwortete am 30.05.05 (10:58):

Interessant ist, dass heute die Aktien steigen und nicht in den Keller fallen. Das spricht dafür, dass die Großkonzerne frohlocken. Sie können ihr Süppchen besser kochen, wenn die Politik zerstritten ist.

Die internationalen Konzerne kennen keine Grenzen mehr, sie schlagen nur ihren Profit daraus. Ein trauriger "Sieg" der "Antikapitalisten" war das "Non" zu Europa.


 Claude antwortete am 30.05.05 (12:59):

Karl das ist nach so kurzer Zeit eine gewagte Prognose das die Aktien nachhaltig steigen wegen des französischen NON.
Aber grundsätzlich sollten die Politiker die Macht der Konzerne beschneiden oder zumindestens stärker kontrollieren.Aber das Schröder als Kanzler der Bosse bekannt ist kommt ja nicht von ungefähr.
Gruß Claude


 Claude antwortete am 30.05.05 (13:01):

Felix im Gegenteil ich bin mir sicher das die Franzosen nicht die einzigen sind die so abstimmen würden.
Gruß Claude


 wanda antwortete am 30.05.05 (14:16):

was ich heute hörte - man hätte er vertiefen und dann erweitern soll, bezw. vor dem erweitern, muss vertieft werden.


 siegfried46 antwortete am 30.05.05 (15:31):




Ich lebe nicht in Frankreich (sondern in Stuttgart), deshalb kann ich das ,,non" der Franzosen nicht bewerten. Dass es wegen des französichen ,,non" mit Europa rückwärts geht, glaube ich nicht.

Die wirtschaftlichen Vor-und Nachteile einer europäischen Integration sind eben sehr komplex aber eine Alternative zum Zusammenwachsen der europäischen Völker darf es nicht geben. Ich freue mich z.B. über Reisen ohne Grenzen und ohne Geldumtausch. Andere Leute ärgern sich vielleicht über die Konkurrenz aus dem europäischen Ausland.
Es ist auch bedauerlich, dass Europa für vieles beschuldigt wird, das die jeweiligen nationalen Regierungen nicht regeln konnten oder wollten. So war es sicher auch in Frankreich.
Ob man die Integration noch sehr vertiefen kann, bezweifle ich, da die nationalen Interessen doch manchmal weit auseinander gehen.
Vielleicht könnte man mit einer gemeinsamen Aussenpolitik anfangen. Dann könnte man die einzelnen Aussenministerien mit dem riesigen Beamtenapparat in den weltweiten Botschaften usw. einsparen.


 Edi antwortete am 30.05.05 (16:18):

Wer in einer direkten Demokratie lebt, dramatisiert solche Volksentscheide nicht. Demokratie ist eben ein mühsames Geschäft. Regierung und Parlament pflegen dann jeweils in sich zu gehen und fragen sich, welche Verbesserungen mehr Zustimmung finden könnten. Ist das Ei des Kolumbus gefunden, wagt man einen neuen Gang an die Urne.
Eine Denkpause tut übrigens Europa auch gut. Nähe zum Volk entsteht durch Vernehmlassung beim Volk. Schade, dass nicht alle Staaten per Abstimmung Stellung beziehen.
Europa wird weiter funktionieren wie bisher, nur keien Angst!


 dutchweepee antwortete am 30.05.05 (17:47):

auch die niederlande werden "NEE" stimmen, obwohl sie von der europäischen union profitieren.

dies ist eine EINHEIT VON OBEN und auf grund ihres tausenden-seitigen vertragswerks selbst für profis undurchsichtig.

eine klare charta der rechte der europäer würde selbst knut ohl im ruhrgebiet unterschreiben.


 hugo1 antwortete am 30.05.05 (18:53):

obwohls nicht tausende Seiten Text sondern wohl "nur" ca 500 sind (ich hab sie tatsächlich gelesen und, das meisste auch auf Anhieb verstanden -bei den Franzosen sollns ca 300 Seiten sein*g*)
EU-Verfassung kostenlos erhältlich
Broschüren
1. Komplettversion: 500 Seiten. Verfassungstext mit Anhängen & Erläuterungen
2. Kompaktfassung: 100 Seiten
Bestellungen beim Infobüro des Europäischen Parlaments in Deutschland: Fax - 030 / 2280-1111 E-Mail: eu-de-verfassung(a)cec.eu.int
Doch was ich heute im TV bei einer reportage aus Frankreich mit Befragung einzelner Strassenpassanten hörte, die überwiegend mit NON gestimmt hatten, verdutzt mich doch sehr. Da war von Denkzettel an Chirac, Ablehnung der französichen Innenpolitik, Sozialangst wirtschaftlicher Sizuation usw. die Rede aber -ausser einer Stimme mit Bedenken zur polnischen Mitgliedschaft und einer mit Sorgen vor den Türken rein gar nix im Zusammenhang mit der EU-Verfassung zu hören.
Also, eine Wahlfrage mit der Aussage: "wenn sie sich für die EU-Verfassung aussprechen, dann tritt Chirac freiwillig von allen seinen Ämtern zurück" hätte vermutlich zu einer zwei-drittel Zustimmung zur Verfassung geführt *gg*
,anbei der Gesetzestext im pdf Format

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/paQ5pNS7R


 Medea. antwortete am 30.05.05 (19:26):

Wolfgang Schäuble sagte heute Mittag in einer Diskussionsrunde in 'Phönix', in Deutschland hätten die Wähler in einem möglichen Referendum für die EU-Verfassung gestimmt, das glaube er sicher.

Mir kam sofort der Gedanke, wie wenig doch die Politiker, und zwar aller Coleur, die Menschen wirklich kennen, die sie zu regieren glauben - nach meiner Auffassung hätte 'das Volk' in unserer Republik nicht anders als die Franzosen mit 'nein' gestimmt.

Das 'nee' der Niederländer scheint auch schon sicher.
Das Gebilde Europäische Union ist deswegen nicht gefährdet,
und ein nun einsetzendes großes Nachdenken bei den Politikern kann allen nur nützen.


 Lars antwortete am 30.05.05 (20:44):

Es geht um die "Class Politik", viele Wähler wollten mit ihrem NON dem Chirac und seiner Regierung einen Denkzettel verpassen!
Das ist leider in vielen Regierungen so, das Volk wird meistens für unmüdig gehalten, ich könnte mir vorstellen, dass Deutschland auch NEIN gestimmt hätte, bei einer Volksbefragung. In Holland wollen 60% Nein stimmen laut einer Umfrage. Ich glaube mit der neuen Verfassung hat das nichts zu tun, die Leute werden immer unzufriedener mit der EU! Das hat seine Gründe, immer grössere Arbeitslosigkeit, Angst vor Lohndumping usw. Obwohl ich dem Grundgedanken der EU zustimmen kann. Die Regierungen sollten den Puls fühlen beim Volk!
Hoffendlich macht das Frau Merkel, die heute nominiert wurde für das Kanzleramt!


 seewolf antwortete am 30.05.05 (22:37):

Hugo -

ich teile Deine Einschätzung hinsichtlich der Motive für das Abstimmungsverhalten.

Leider verstärkt dies meine ohnehin argen Zweifel an der politischen Kompetenz zeitgenössischer Wahlberechtigter ...


 ueberhaupt antwortete am 30.05.05 (23:27):

+++Ein gemeinschaftliches europäisches Recht hätte aber den Politikern wieder mehr Gestaltungsspielraum und nicht weniger gegeben. So haben sie weiterhin das Nachsehen hinter den Konzernen, die geschickt jedes gesetzliche Schlupfloch in der EU auszunutzen wissen.++++
Klipp und klar: In welchen Punkten würde es Europa BESSER gehen, wenn wir eine gemeinsame Verfassung hätten? Keine Phrasen, bitte, sondern Beispiele!
Soll heißen: Was ist "Gestaltungsspielraum"? Wo haben Politiker OHNE EU-Verfassung das Nachsehen hinter Konzernen? Die agierien doch mit und ohne Verfasung, wie sie wollen-oder? Anders gesagt: Die pfeifen doch auf Verfassungen und wissen stets , wie sie sie umgehen können. Ein Besipiel aus unserem Grundgesetz, gefällig? "Eigentum verpflichtet".


 Claude antwortete am 31.05.05 (07:49):

Seewolf es wäre ja auch denkbar das Politiker keine politische Kompetenz haben. Die von dir so gering geachteten Wähler haben in Frankreich diese Abstimmung halt als Hebel genutzt um den Regiernden ihr Unbehagen zu zeigen.
Das Bündnis der Linken mit den Rechten muß man in Frankreich anders sehen als hierzulande, den es gab dort weder eine braune oder rote Diktatur wie ehedem in Deutschland.
Gruß Claude


 Literaturfreund antwortete am 31.05.05 (07:49):

Heute in der FAZ, der holländische Feinschmecker und fliegende „Nussbaum“: (Was schreibt er am Donner-und-Doria-Tag, wenn die Niederländer nachgezogen haben…? Vielleicht überweist er das Honorar zurück und spendet es.)
*
Cees N o o t e b o o m: Die große Gefahr

Das Ergebnis macht mich sehr traurig. Es zeigt die Unsicherheit der Franzosen über ihre Rolle in Europa. Wir Holländer hatten viel Zeit, uns daran zu gewöhnen, daß wir keine Großmacht mehr sind. Die Franzosen aber haben nicht verwunden, daß ihr Einfluß - und die Bedeutung ihrer Sprache - abgenommen hat, daß der Kriegsverlierer Deutschland einflußreicher geworden und die grande nation an die Peripherie gerückt ist. Und nun machen sie ihrem Unmut in so einer Reaktion Luft. Es ist wirklich absurd, wenn das „Nein” in Frankreich wie ein Sieg, ja wie eine Revolution gefeiert wird. Es ist das Gegenteil, die Verhinderung des Fortschritts.
Vor allem ist es auch ein Schlag ins Gesicht der neuen Mitglieder im Osten, denen nun, ein Jahr nach ihrem Beitritt, eine führende europäische Nation sagt: Wir wollen euch nicht. Das gilt auch für die Türkei, deren Beitritt eine große Chance wäre und den ich unbedingt befürworte. Ein Referendum ist ein unglückliches Instrument, wahrscheinlich würde man auch die Todesstrafe wieder einführen, wenn das Volk darüber abstimmen dürfte. Wir Holländer sind zwar eigenständig genug, uns bei der bevorstehenden Abstimmung nicht vom französischen Ergebnis beeinflussen zu lassen, aber das Rennen ist offen. Auch hierzulande wurden viele diffuse Ängste geschürt, von den extremen Rechten wie von den Linken gleichermaßen.
Eine große Rolle spielen hier antiislamische Ressentiments. Dabei hat die Verfassung mit der Frage eines EU-Beitritts der Türkei gar nicht direkt zu tun. Es ist zu befürchten, daß die Menschen in Europa nur auf die angeblich bestehenden kleinen Gefahren starren und die große, die wirkliche Gefahr aus dem Blick verlieren: daß ein stagnierendes Europa ökonomisch gegenüber China, den Vereinigten Staaten oder auch Indien in den kommenden Jahrzehnten hoffnungslos zurückfällt und sich dann die Menschen erst recht radikalen Strömungen zuwenden. Die geistige und kulturelle Welt hat die EU nicht nötig, denn sie hat sich immer schon als Einheit verstanden. Doch wir brauchen eine wirtschaftliche Einigung, um auch in Zukunft eine bedeutende Rolle in der Welt spielen zu können. Ich selbst werde jedenfalls von einer Auslandsreise eigens zurückkommen, um mit „Ja” zu stimmen.
*
Der niederländische Schriftsteller Cees Nooteboom wurde 1933 in Den Haag geboren; er lebt heute in Amsterdam und auf Menorca.
*
URL: FAZ v. 31.05.05:

Internet-Tipp: https://www.faz.net/s/Rub117C535CDF4144


 Literaturfreund antwortete am 31.05.05 (07:51):


Pardon:
Der Kurzlink...:

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/aNSgTJMyA


 Hans62 antwortete am 31.05.05 (15:23):

Meine lieben Diskutanten. Warum hier sehr überrascht bedauert wird, sei mir ein Rätsel. All diese Entwicklungen sind seit Jahren - eigentlich seit Maastricht - absehbar. Eine Union die überhastig die Integration probt, die einen Zentralismus seinesgleichen zu etablieren versucht, die versucht alles in einen Topf zu werfen, ist einfach zum Scheitern verurteilt!!! Meine Damen und Herren, wenn wir uns das Beispiel USA genauer ansehen, so kann festgestellt werden, dass hier ein Staat mit relativ kurzer Geschichte es geschafft hat, ein riesiges Land unter einer Nation zusammenzufassen. ABER dies war und ist nur möglich, da die einzelnen Bundesstaaten größtmögliche eigene Kompetenzen besitzen. Es handelt sich um eine Föderation höchster GÜTE. Was aber versucht man mit den historisch eigenständigen Nationalstaaten in Europa??? Genau das Gegenteil. Eigenständigkeit beenden. Alles in einen Topf. Liebe Zentralisten. Macht euch bewußt, dass es einfach (Mentalitäts-)unterschiede gibt. Und diese werden nicht durch Gewalt geändert werden können. Hier kann nur die Zeit für ein geeintes Europa arbeiten. Wenn man den europäischen Völkern die Zeit gibt, so werden sie von ganz alleine den Wunsch nach zunehmender Integration verspüren. SO wirds aber nicht funktionieren. Das haben die Franzosen gezeigt. Sonst nichts anderes!

Hans


 hugo1 antwortete am 31.05.05 (18:46):

ok seewolf:"mangelnde politischen Kompetenz zeitgenössischer Wahlberechtigter" steht wohl in direktem Zusammenhang mit unserer schlechten Eigenschaft, der allgemeinen Nörgelei politisch Unreifer Bürger.
In dem Punkt geb ich Literaturfreund recht. Wir würden uns bei so mancher Abstimmung über das Ergebnis sehr wundern, schämen, betrübt sein ein Böses Erwachen erleben wenn ,,,ja wenn. *g*


 Medea. antwortete am 31.05.05 (19:40):

Cees Noteboom -
bleib bei Deinen Leisten .... ;-)


 mart antwortete am 31.05.05 (19:50):

Obwohl schon an anderer Stelle gepostet, lockt es mich es hier nochmals einzubringen:

Achtung Ironie ist allerdings die Hauptüberschrift:

Immer dieses Volk

Da muß man sich etwas einfallen lassen.

"Rasch! Schließlich bemühen sich die Regierungchefs und das dazugehörige Drum und Dran redlich, die besten Lösungen zu finden - und dann kommt dieses undankbare Volk daher und sagt einfach Nein.

Das geht doch nicht.

Sollte Bert Brecht Recht haben, der einst seiner Regierung vorgeschlagen hat, das Volk aufzulösen und sich ein neues zu wählen?

Eine brauchbare Überlegung, wenn auch etwas radikal.



Ein erster Schritt wäre zumindest, diese unsäglichen Volksabstimmungen abzuschaffen.

Die jüngsten Ereignisse zeigen doch, daß dies ein unnötiger Zinnober ist.

Bitte, wir haben vom Prinzip her nichts gegen das Volk.

Aber es ist ein zu großer Unsicherheitsfaktor."

(von misp in der TT)


 Literaturfreund antwortete am 01.06.05 (11:03):

Karikaturisten müssen übertreiben..:

URL.:
Ein Cartoon von H. Sakurai (Cicero.de)

Internet-Tipp: https://www.cicero.de/234.php?galerie_name=Karikaturen&total=502&n=2


 Literaturfreund antwortete am 01.06.05 (11:04):

Pardon, der Kurzlink:

/seniorentreff/de/JFplwZpsT

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/JFplwZpsT


 dutchweepee antwortete am 01.06.05 (17:05):

das "NON" der franzosen, oder das "NEE" der holländer bedeutet genausowenig das aus für europa, wie der heimtückische mord an VAN GOGH, das "aus für die NL-integrationspolitik" bedeutet hat.

hier wird leicht zu dramatisierungen gegriffen, um einen diskurs anzuregen.


 maggy antwortete am 01.06.05 (22:20):

Den Haag
- Der Hochrechnung zufolge haben sich 62,1 Prozent gegen und 37,9 Prozent für die europäische Verfassung entschieden. Die Wahlbeteiligung lag danach bei 64,8 Prozent. Die Entscheidung fiel damit noch deutlicher aus als bei den Franzosen drei Tage zuvor. In Frankreich stimmten etwa 55 Prozent gegen die Verfassung.

Die Verfassung kann nur in Kraft treten, wenn alle 25 EU-Staaten zustimmen. Die britische Regierung lässt bereits offen, ob sie ihr Referendum überhaupt noch abhält.

In Deutschland hat das Parlament die Verfassung ratifiziert. Ich wäre für Volksabstimmung gewesen.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de


 maggy antwortete am 01.06.05 (22:28):

@ Literaturfreund
wenn schon, denn schon -
wollen wir alle der Karikatur teilhaben :-)

Internet-Tipp: " target="_blank">


 schorschie2 antwortete am 02.06.05 (00:19):

Danke Grande Nation,dass ihr euch wenigstens nicht von der Politik verdummen laßt.


 schorsch antwortete am 02.06.05 (08:09):

Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht....

Aber: Auch das Vieh frisst nicht alles Neue, das der ¨Bauer ihm vor die Mäuler wirft.

Und: Wenn der Bauer dem Vieh zwar gutes Futter vor die Mäuler wirft, aber viel zu viel, dann frisst das liebe (Stimm-) Vieh auch nicht alles - weil es aus Erfahrung weiss, dass man mit zu viel Fressen sich den Magen verdirbt.

Was ich damit sagen will? Man darf einem Volk nicht zumuten, dass es sich durch Bücher frisst, um sich über Gesetze und Verordnungen zu informieren. Sicherheitshalber ist dann das Urteil über diese Verfassung: "Das geht über meinen Verstand - also ist es untauglich"!


 Karl antwortete am 02.06.05 (08:23):

In der Badischen Zeitung von heute steht der m. E. zutreffende Kommentar:
Der Sieg der EU-Bürokraten!
... denn ohne Verfassung können sie so weiterwurschteln wie bisher. Zu den Wählern in Frankreich und den Niederlanden fällt mir nur der Satz ein "Denn sie wissen nicht, was sie tun". Sie erreichen das Gegenteil von dem, was sie wollen.

Ob ich mit meiner Einschätzung richtig liege? Hoffentlich nicht.


 Lars antwortete am 02.06.05 (08:30):

Nach dem "NON" nun ein klares "NEE".
Glaubt Brüssel wirklich, es müsse jedes Detail in der EU regelementiert werden?
Dass z.B. Kondome "EU Länge" haben müssen mit 17,2 cm. oder die "Klobrille" einen Durchmesser von 37,2 cm.?
Ich würde die EU begrüssen mit sehr wenigen wichtigen Sachen, aber nicht mit einer 500 seitigen Verfassung!
Holland möchte noch immer "Holland" bleiben oder England "England" usw.
Ich hoffe, dass Brüssel sich auch darüber Gedanken macht, besonders jetzt nach diesen Abstimmungen!


 Medea. antwortete am 02.06.05 (09:35):

Was bisher vernachlässigt wurde, so scheint es mir, sind die Diskussionen über die "nationale Frage", die doch die Bürger sehr bewegt. Globalisierung und EU-Erweiterung sind die eine Seite der Medaille, die andere: wo bleiben wir als Staat, als Nation, es geht um unsere Identität, die Kosten steigen ins Unermeßliche, wird die EU nicht zum Moloch?
Die EU muß auf die beiden "nein" reagieren, Augen zu und durch geht da nicht.
Vielleicht sollte so etwas wie eine europäische Sozialagenda erarbeitet werden als Anhang an die Verfassung.
Bisher gibt es neun Ja-Stimmen, werden die noch ausstehenden Länder in ihrem Abstimmungsergebnis durch die Franzosen und die Holländer beeinflußt? Wait and see.


 Claude antwortete am 02.06.05 (11:03):

Ich denke mal da die Abstimmungen nicht so ganz glücklich gelaufen sind, doch muss man sich wirklich wundern? Die Politik hat es versäumt die Menschen im vorab zu informieren und zwar allgemeinverständlich, nicht 500 Seiten Verfassungstext zur Verfügung stellen, sondern in den wesentliche Kernsätzen erklären. Außerdem wurden die beiden Abstimmungen als Hebel benutzt um ein Unbehagen mit der jeweiligen Landespolitik kund zu tun und man dadurch die Gelegenheit hatte.
Ich hoffe auch sehr dass es mit Europa weitergeht, nein eigentlich glaube ich auch es geht weiter. Ich wünschte mir sehr einmal sagen zu können, ich bin Europäer deutscher Herkunft, möglicherweise stoße ich jetzt auf Widerspruch aber ich glaube nicht dass ich meine nationale Identität mit einem europäischen Pass abgebe.
Eine europäische Sozialagenda die auch umsetzbar ist, wäre ein gute Sache denke ich einmal
aber man muss sich im klarem sein das die wohlhabenden Länder in diesem Fall draufzahlen.
Gruß Claude


 hugo1 antwortete am 02.06.05 (11:53):

hallo medea, das find ich interessant das genau diese Stichwörter, diese Schlagzeilen, diese Plakatierungen vor allem bei denen zu finden sind, die sich vehement gegen die EU aussprechen.
Die Frage nach dem: was nützt wem, bleibt da offensichtlich wohlweislich auf der Strecke, obwohl sie aufgrund der Durchsichtigkeit solcher Begriffe wie:"nationale Frage, Mängel der Globalisierung, Probleme der EU-Erweiterung, wo bleiben wir als Staat, als Nation, unsere Identität" mir sofort klar ist, das es sich nicht um MEINE Probleme, die Sorgen des kleinens Mannes handelt, sondern um weit hergeholte konstuierte gekünstelte Phrasen.
für wen unter all meinen Bekannten spielt wohl die Identität , die Nation und dergleichen eine Rolle im tagtäglichem Leben. Da gibts ganz andere Prioritäten. Da spielen Arbeit, Familie, Einkommen, Gesundheit, Lebensstandard usw. die Hauptrolle, alles andere sind Politiker-und/oder Biertischparolen.
Bisher hat mir die EU Vereinigung (so kompliziert und unausgereift sie in weiten Teilen -siehe Fördermittel, Gesetzgebung, Behördenaufwand,,- auch noch ist) vor allem Nutzen gebracht. Da werd ich wohl einige kleine Hindernisse und Unebeheiten auf dem weiterem Weg dieser Institution gut verkraften können. In der Zeit der Kleinstaaterei in Europa und besonders in Deutschland gabs auch Widerständler, Gegner und Schwarzseher.
Schade nur, das gerade durch diese Widerstände, durch das Gezerre in die Rückwärtsrichtung der gesamte Prozess erschwert, verlangsamt, verteuert wird.
Was könnten es alljährlich für Fortschritte in Sachen gemeinsamer EU für uns alle geben, wenn dieses regionalen Besitzstandsdenken diese nationalen Überheblichkeiten, dieses dünkelhafte "Besserseinwollen und egozentrische herauskehren der eigenen Position" nicht in den Vordergrund gezerrt würden.
Warum müssen wir uns immerzu etwas auf Dieses oder Jenes einbilden, besonders herauskehren und Integrationszielstellungen fast unbesehen verdammen.
Wie stolz- und das zu recht- könnten wir alle sein, in einem gemeinsamen, funktionierendem, Eu-Land leben zu können.


 Medea. antwortete am 02.06.05 (12:35):

Zweifelsohne bringt ein vereinigtes Europa viele Vorteile, das sehe ich ebenso - über die Art, Weise und Geschwindigkeit der Erweiterung gehen wohl die Ansichten auseinander. Die Grande Nation mag zur nationalen Frage eine andere Sichtweise als manch einer haben, hier hängt den Deutschen noch zu sehr die Vergangenheit an.
Dein Denken lieber Hugo über Besitzstand, nationale Überheblichkeiten, dünkelhaftes Besserseinwollen und Egozentrik in allen Ehren - ;-)
nur bei der schweigenden Mehrheit wirst Du da wohl kaum so schnell Gehör finden - es sei denn es gelingt Dir, eine andere Spezies Mensch zu schaffen. ;-))


 dutchweepee antwortete am 02.06.05 (12:42):

ich habe bereits im vorfeld mehrfach geäussert, daß europa mit dem NEE oder NON keinesfalls gestorben ist. im gegenteil!

viel besser als ich es hier mit 400 zeichen beschreiben könnte, was ich fühle, wenn ich mich mit holländischen freunden unterhalte, sagt´s Leon de Winter im beigefügten Internet-Tipp.

.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,358682,00.html


 Lars antwortete am 02.06.05 (13:20):

Du bist ja ein richtiger EU Turbo Hugo!
Was ist mit den offenen Grenzen? Die Arbeitslosigkeit nimmt zu in den alter EU Länder, die Russen - Balkanstaaten drängen nach Polen, die Polen nach Deutschland und die Deutschen in die kleine Schweiz, 47 tausend waren es im letzten Jahr, die eine feste Anstellung bei uns gefunden haben! Und wir müssen uns wahrscheinlich beim Sozialamt melden, wenn das so weitergeht, zurzeit haben wir noch 4,6% Arbeitslose.
Man kann nicht alles gleich machen, siehe Ex DDR, Nordkorea und Kuba.
Es gibt eben Leute, die arbeiten für ein anständiges Leben und solche, die leben um zu arbeiten, so einfach ist das!


 Claude antwortete am 02.06.05 (13:41):

Lars ich finde du übertreibst, mit dieser Meinung befänden wir uns noch in der Kleinstaaterei .Die Aussage von Hugo ist richtig, so wird es kommen und das ist richtig. Allerdings wird es auch noch dauern.
Gruß Claude


 seewolf antwortete am 02.06.05 (14:50):

Selten einen derart vernünftigen Beitrag hier gelesen wie es der von Hugo ist. Gratuliere !

Die schweigende Mehrheit (siehe Medea) darf man eben nicht einfach in Ruhe lassen.


 dutchweepee antwortete am 02.06.05 (16:59):

zu einer demokratie gehört es auch die ansonsten "schweigende mehrheit" zu überzeugen, sonst rennen die irgendwannmal auf der strasse rum und protestieren.

das europa der BEAMTEN in brüssel hat ein "NEE" bekommen ...und das ist gut so!

.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,358682,00.html


 Lars antwortete am 02.06.05 (18:28):

Finde die Antworten sehr gut von diesem Leon de Winter im Interview mit dem Spiegel, empfinde genau so!


 hugo1 antwortete am 02.06.05 (18:31):

hallo dutchweepee, der von dir genannte LEON DE WINTER, behauptet in diesem Interview doch glatt, die EU-Verfassung sei Komplex und unverständlich, ein Dokument, das sich ihm nicht erschließt.
Davor sagt er aus: "Die Ablehnung der Verfassung bedeutet nicht, dass wir uns verweigern. Die europäische Zusammenarbeit ist lebenswichtig"
Danach sagt er: "Natürlich steckt mehr hinter dieser Ablehnung, nämlich ein tiefer Vertrauensverlust"
Daraus schließ ich doch, das er sich so gut wie nicht mit dieser Verfassung befasst hat und seine Ablehnung aus irgendwelchen mir derzeit nicht ergründlichen Gründen ableitet.
Das ist wohl das Problem der meisten
"Ablehner" sprich nach, was EU-Gegner von sich geben , z.B.
1. Die Angst vor den Neuen östlichen Partnern,(das geht sogar soweit das man denken könnte es ist 1945 und die Russen kommen über uns...)
2.die scheinbare Bürgerferne dieser Beamten in Brüssel,
(dabei haben wir sie selbst gewählt und könnten sie bei Bedarf nach jeder Legislaturperiode undramatisch nach hause schicken und gegen uns genehmere austauschen)
3. Negiere sämtliche bisherigen Vorteile, fortschrittlichen Momente und zukunftsträchtigen Möglichkeiten die uns diese EU bietet.
4. Suggeriere, das alles was mit Brüssel zusammenhängt gegenwärtig noch fehlerbehaftet, zu teuer, zu unausgegoren, zu nützlich für die Anderen aber zu schädlich für unser Land sei,,
5. Vergiss dabei zu erwähnen , dass sich dies ja alles erst in der Entwicklung befindet und noch gut regulierbar, änderbar, verbesserungsmöglich ist.
Meine neueste Erkenntnis aus den Wahlgängen der letzte Tage und der darauf folgenden Diskussion:
" Die Menschen in Europa sind überwiegend unzufrieden mit ihren jeweiligen nationalen Regierungen und wollten/haben DENEN einen Denkzettel verpasst."
Ja was liegt da eigentlich näher, als diesen ungeliebten, unfähigen, unnützen nationalen Regierungen einen mächtigen Denkzettel in der Form zu verpassen indem man gerade die Leute in Brüssel stärkt und dafür sorgt das gerade dort die fähigsten Köpfe Europas zu unser aller Gemeinwohl tätig werden und wir nicht im Klein-Kleinkramdenken-, Fühlen und Handeln unsere Zukunftsmöglichkeiten auf die lange Bank schieben.( vielleicht zur großen Freude der Amerikaner und Asiaten)
manchmal denk ich mir so insgeheim. Einige EU-Gegner sind von einflussreichen Leuten aus den A-Kontinenten bestochen. *g*


 Tobias antwortete am 02.06.05 (19:28):

Hugo, du bist kein einsamer Rufer in der Wüste, es steht ein großer Teil der Europäer auf deiner Seite aber leider nicht überall der größte Teil. Schade


 dutchweepee antwortete am 02.06.05 (22:27):

nein HUGO! ...all das sollten sich die brüssel-euronen und zukünftigen bundestägler hinter die ohren schreiben.

dieser de Winter hat formuliert, warum auch in deutschland ein "NEIN" entstanden wäre, wenn man die deutschen hätte fragen dürfen!

.


 dutchweepee antwortete am 02.06.05 (22:35):

@HUGO ...dein letzter satz ist sooooo DUMMM! ...der hätte von mir sein können! *lach*

.


 seewolf antwortete am 03.06.05 (01:59):

Viele Deutsche darf man ja nicht einmal fragen, was Bundestag einerseits und Bundesrat andererseits sind und welche Kompetenzen diese Verfassungsorgane haben. Sie wissen es einfach nicht - und (das ist viel schlimmer!!!) sie wollen es eigentlich auch gar nicht wissen.

Wichtiger ist für sie, ob Naddel eine Quaddel hat oder Verona einen echten Busen.

Volksbefragung? Wenn es darum geht, wer die beste Talkshow macht - meinetwegen. Aber nicht, wenn es um überregionale Angelegenheiten des Staatsrechts geht.


 Literaturfreund antwortete am 03.06.05 (07:08):

Leon de Winter
halte ich in einigen Punkten für pseudo-demokratisch und dreist und rassistisch.

Aber: Glückwunsch den Niederländern!
Solche dumme "Abstimmungen" wird es wohl nicht mehr geben.

URL.: Cartoon von "Zaza", aus "De Standaard"
https://www.standaard.be/extra/fotospecials/fotospecial.asp?id=226&pic=2

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/xA5AZQ3pu


 Claude antwortete am 03.06.05 (09:31):

Seewolf, man könnte ja eigentlich das Ständewahlrecht wieder einführen, oder ?
Nur Besitzende und Honorationen dürfen wählen, die anderen müßen dann beweisen ob sie den Unterschied zwischen Bundestag und Bundesrat kennen, gelle !!!!!!
Gruß Claude


 rolf antwortete am 03.06.05 (09:39):

Warum sollen sich die Bürger für die Politik interessieren?
Bei der Wahl wird die Stimme abgegeben, danach hat man zu schweigen, die Partei wird’s schon richten.


 mart antwortete am 03.06.05 (10:21):

Trotz meines festen Vorsatzes mich hier nicht mehr zu Wort zu melden, möchte ich doch zu bedenken geben, daß die Schweiz als sogenannte älteste Demokratie in Europa (hoffentlich stimmt das!) mit und trotz ! einer ununterbrochenen Folge an Volksabstimmungen es geschafft hat, nicht in Kriege verwickelt zu werden, keine Kriege zu beginnen, Wohlstand zu schaffen, ein Land zu sein, daß für viele Menschen auf der Welt ein Vorbild und ein begehrtes Ziel ist.

(Es stimmt, es hat sehr lange gedauert bis das Frauenwahlrecht allgemein eingeführt worden ist, - aber besser es dauert lange und es wird von den Menschen mehrheitlich akzeptiert, als es geht schnell mit den schlimmen Folgen des Überdenkopfregierens einer sogenannten "geistigen Elite", die für sich in Anspruch nimmt, die "Sorgen und Ängste" der Menschen schon zu verstehen, aber eigentlich überzeugt ist zu wissen, wo es langgeht.

Diese Oligarchien, die nun Europa regieren, werden möglicherweise zum Untergang des Europagedankens führen - meine ich.


 mart antwortete am 03.06.05 (10:21):

Trotz meines festen Vorsatzes mich hier nicht mehr zu Wort zu melden, möchte ich doch zu bedenken geben, daß die Schweiz als sogenannte älteste Demokratie in Europa (hoffentlich stimmt das!) mit und trotz ! einer ununterbrochenen Folge an Volksabstimmungen es geschafft hat, nicht in Kriege verwickelt zu werden, keine Kriege zu beginnen, Wohlstand zu schaffen, ein Land zu sein, das für viele Menschen auf der Welt ein Vorbild und ein begehrtes Ziel ist.

(Es stimmt, es hat sehr lange gedauert bis das Frauenwahlrecht allgemein eingeführt worden ist, - aber besser es dauert lange und es wird von den Menschen mehrheitlich akzeptiert, als es geht schnell mit den schlimmen Folgen des Überdenkopfregierens einer sogenannten "geistigen Elite", die für sich in Anspruch nimmt, die "Sorgen und Ängste" der Menschen schon zu verstehen, aber eigentlich überzeugt ist zu wissen, wo es langgeht.

Diese Oligarchien, die nun Europa regieren, werden möglicherweise zum Untergang des Europagedankens führen - meine ich.


 Lars antwortete am 03.06.05 (11:25):

Ein Parlementarier hat gestern im ZDF berichtet:" Die neue Verfassung sei klinisch tot"! Die Regierung in Brüssel ist nicht das "Gelbe vom Ei" eben ( Class - Politik! )
Bürgerfremd!


 hugo1 antwortete am 03.06.05 (11:30):

ok, mart :,,hat die schweiz es geschafft, nicht in Kriege verwickelt zu werden, keine Kriege zu beginnen, Wohlstand zu schaffen,,,
Jaa das stimmt, jedoch es wundert mich nicht.
Guck ich auf meinen Globus, kann ich die Schweiz nicht finden. Schau ich auf ne Karte, muß ich gezielt suchen oder eine Leselupe bemühen.
Flieg ich mal mit nem Flugzeug über die Schweiz, seh ich dieses stark zerknautschte Ländchen eingeklemmt zwischen andere Länder.
Nicht mal eine Grenze ist zu bemerken, ja was sollten denn dann diese so mutigen und furchtlosen schweizer Kämpfer verteidigen oder erobern wollen?
Wenn sie mal zu mir an die Küste kämen gings für sie -in sämtlichen Belangen- nur bergab, sogar physikalisch gesehen obwohl sie auf meiner Karte ziemlich weit unten rangieren.
Nee die tun wohl tunlichst gut daran, an ihrem Status Quo möglichst nicht herumzuwerkeln, ihren Wohlstand zu hegen und zu pflegen und auf noch höherem Niveau herumzumeckern als wir es gerademal wieder genüßlich tun.
Wenn sie Kumpels wären ( aber auf dem Ohr sind sie taub) hätten sie nix dagegen wenn ich -vielleicht nur versuchsweise- mal einen Antrag auf Einbürgerung stellen würde. Ich glaub, nicht mal friedlich einwandernde zigtausende Nachbarn wären gern gesehen, geschweigedenn durch kriegerische Eroberungen eingemeindete Holländer, Ostfriesen, Türken und ähnliches.
Nee nee,mart, die wußten zum Glück schon seit längerem, weshalb sich Krieg mit den Nachbarn für sie nicht lohnt.
Da wären die Exfeinde zum großem Unglück für alle Schweizer in Scharen in die Gefangenschaft gestürmt und dann hätten alle Schweizer Bürger nicht ausgereicht, um für die Gefangenen Kartoffeln zu schälen.


 schorsch antwortete am 03.06.05 (11:39):

hugo1, da irrst du dich gewaltig. Denn es gibt keine Schweizer, die nicht auf Urahnen aus fremden Ländern zurück blicken könnten. Weil alle Schweizer mal irgendwann aus den verschiedensten Gegenden des heutigen Europas eingewandert sind.....
Zudem sind zumindest 20 % aller Schweizerinnen und Schweizer mit einem Gemahl oder einer Gemahlin aus anderen Ländern verheiratet.
Das Unerklärliche an dieser Tatsache für mich: Gerade diejenigen, die keine "Urschweizer" sind, haben am meisten Argwohn gegen Einwanderer.....


 mart antwortete am 03.06.05 (12:20):

Hugo,

Eigentlich einleuchtend was du da ausführst - und damit bestätigst du die These eines meiner Lieblingswirtschaftlers "Small is beautiful". Es gibt für jedes System eine ideale Größe (mit + und - natürlich!)

Könnte es sein, daß diese ideale Größe im Augenblick etwas größer als ideal gesehen wird und mit "Gewalt" (das heißt ohne die darin lebenden Menschen zu "gustieren") durchgesetzt werden will.

für mich ist sozialer Frieden ein derartig großer Wert, daß ich ernsthaft zu bedenken gebe "Warum sollte die Schweiz kein Vorbild sein?"

Warum sollte die Schweiz ihre Volksbefragungen, die zum inneren Frieden beitragen haben, aufgeben, nur weil man (in Deutschland, in der EU, in Österreich ....) meint, der Bürger ist zu uninformiert, zu uninteressiert, zu ungebildet um in diesen wichtigen Sachfragen gefragt zu werden.


 Medea. antwortete am 03.06.05 (14:02):

Das Unerklärliche an dieser Tatsache für mich: Gerade diejenigen, die keine "Urschweizer" sind, haben am meisten Argwohn gegen Einwanderer..... (Schorsch)

Das ist für mich überhaupt nicht unerklärlich, sondern sehr offensichtlich. Wem es einmal gelungen ist, in der Schweiz Fuß zu fassen und dort Neubürger zu werden, hat ja aus gutem Grund sein Land verlassen, vielleicht 'stanken' ihm einfach seine Landsleute. Und nun soll er keinen Argwohn gegen diejenigen entwicklen, die ihm nachdrängen? :-)

Mart spricht es aus: auch für mich ist der soziale Frieden durch nichts zu toppen - und der ist ja nicht nur in Deutschland in Gefahr, auch wenn das gerne runtergespielt wird.

Die Überlegung, eine europäische Sozialagenda zu schaffen,
ist jetzt verstärkt zu diskutieren - mal schauen, wie das gehen soll.

Mart: mir geht es wie Dir - eigentlich wollte ich zu diesem Thema gar nichts sagen und nun ist es bereits der dritte oder vierte Beitrag ....... ;-))

Die europäische Idee ist eine gute Sache, aber bitte Vorsicht vor Überstrapazierung und Länder rein auf Teufel komm heraus.


 seewolf antwortete am 03.06.05 (14:03):

Claude -

was eigentlich hat heutzutage politisches Grundwissen bzw. Interesse mit "Ständen" oder "Honoratioren" zu tun?

Nicht ablenken bitte !


 mart antwortete am 03.06.05 (14:19):

Medea,

Mir geht es ebenso wie dir:-))

Aber wenn ich höre:
<<für den Fall von "Schwierigkeiten" hatten die Staats- und Regierungschefs vorgesehen, sich auf einem separaten Gipfel damit zu "befassen".<<

Dann steigt bei mir unerhörter Ärger auf.

Ist das ein Beschluß, der dem Begriff "verantwortliches Planen" auch nur in die Nähe kommt?

Jeder Betrieb, der eine Leitung hat, die nicht über den Tag und den Tellerrand hinausschauen und planen kann, geht in Konkurs. Das ist doch das erbärmlichste Armutszeugnis - keine Exitstrategie angedacht zu haben außer wieder einmal einen "Gipfel" anzusetzen.

Abgesehen davon habe ich keinen einzigen der dafür verantwortlichen Herren und Frauen der Kommission gewählt meine Anliegen zu vertreten. Ich kann sie nicht abwählen - und dementsprechend handeln sie auch.

Ich bin nur froh, daß es noch kein EU-Heer gibt:-))

Schon damals, als in Österreich einem korrekt gewählten Parlament die persönliche Meinung eines Schröders und Chiracs aufgezwungen werden sollte, und nun noch viel mehr.

Die Verlockung, angebliche Fehlentscheidungen der dummen, ungebildeten und uninformierten Menschen zu verbessern, wäre doch enorm.

Bis jetzt kontrolliert sich die Kommission doch selbst, und auch nach der abzustimmenden Verfassung wäre das so geblieben.

Aber hat man nicht schon bei der langwierigen Findung der letzten Kommissare gesehen, wie leicht !! die Arbeit dieser Kommission, die praktisch die gesamte Macht der EU in den Händen hält, paralysiert werden kann?


 Claude antwortete am 03.06.05 (14:36):

Seewolf im Prinzip haben Stände und Honoratioren nichts mit dem politischen Grundwissen zu tun, aber es steht jedem Bürger das Recht zu an Volksbefragungen teilzunehmen.
Ich denke mir dass du für dich selber der Meinung bist, da ja bewandert im politischen Grundwissen, an solchen Volksbefragungen teilzunehmen. Ich meine das Recht steht jedem mündigen Bürger zu unabhängig vom Bildungsstand.
Das du voraussetzt das Naddel und Verona Feldbusch für die meisten wichtiger ist lässt schon auf eine elitäre „DENKE“ deinerseits schließen.
Freundlicher Gruß, Claude


 dutchweepee antwortete am 03.06.05 (14:49):

@mart ...ich bin mit dir einer meinung.

zitat: "Bis jetzt kontrolliert sich die Kommission doch selbst, und auch nach der abzustimmenden Verfassung wäre das so geblieben."

die holländer haben "NEE" gesagt, weil sie (wie nahezu jeder EU-bürger zur zeit) das gebaren der beamten und politiker in brüssel unkontrollierbar, suspekt und bürgerfern empfinden.

.


 seewolf antwortete am 03.06.05 (15:35):

Meine angeblich elitäre Denke ist das Ergebnis der Beobachtung von Quoten in den Medien. Publikationen, die Wissen vermitteln, haben die niedrigsten Quoten/Auflagen. Dies darf man bewerten - Claude.


 Felix antwortete am 03.06.05 (16:21):

Hallo Schorsch,

du meinst:

"...Das Unerklärliche an dieser Tatsache für mich: Gerade diejenigen, die keine "Urschweizer" sind, haben am meisten Argwohn gegen Einwanderer....."

Da muss ich dir klar widersprechen. Welche Kantone stimmen eher fremdenfeindlich ab?

Basel und Genf mit den weitaus grössten Fremdländeranteilen stehen weit abgeschlagen gegen die Innerschweizer. Die Urkantone sind in der Regel eher gegen alles Fremde und Nicht-Schweizerische.

Wir Randkantone leben seit jeher mit Grenzgängern zusammen, die täglich bei uns arbeiten und abends zurück über die Grenze gehen.


 Tobias antwortete am 03.06.05 (17:01):

Nach einer Reportsendung im ZDF gestern 21:15 kam die Ablehnung der Holländer ganz anders rüber als du hier berichtest dutchweepee. Die wirklich liberalen Holländer haben Angst vor Überfremdung. Sie wollten mit ihrem NEIN darauf aufmerksam machen, dass mittlerweile fast ein Drittel der in Holland lebende Menschen nicht in Holland geboren wurden. Mit der bereits vollzogenen EU - Erweiterung sind sie einfach nicht einverstanden, weil sie mit weiterer Zuwanderung von Menschen und Abwanderungen von Betrieben rechnen. Die Verfassungsabstimmung kam da den Wählern/inne gerade recht. Ich schätze in Frankreich wird es nicht anders sein.


 schorsch antwortete am 03.06.05 (17:34):

Felix, du hast mich falsch verstanden. Was ich wirklich meinte: Gerade die Menschen, die noch nicht lange Schweizer sind (z.B. vor kurzem eingebürgert wurden), haben das Bestreben, als 100-prozentige schweizer zu gelten. Als Auswuchs davon findet man z.B. bei den Jungen der 2. Generation viele bei den Neonazigruppen und Skinhads.

dutchweepee, ich stelle mit Vergnügen fest, dass du in letzter Zeit nicht mehr alle Niederländer in Grund und Boden....... (;--))))


 Claude antwortete am 03.06.05 (18:07):

Seewolf, lassen wir es dabei bewenden jeder hat seine Meinung.Ich bin nun mal nicht der geborene Oligarch,lache!!!!!
Gruß Claude


 Lars antwortete am 03.06.05 (18:47):

Seewolf, die ein Hotel oder ein Restaurant haben, reden genau wie du, ein wenig weniger geschwollen!


 dutchweepee antwortete am 03.06.05 (19:02):

schorsch ...eigentlich finde ich das "demokratieverständnis" der holländer besser, als das der deutschen. die sind nicht fixiert auf parteien, sondern hören sich an, was der politiker an vorschlägen hat.

wenn er das dann auch umsätzen kann, ist er der mann der stunde ....UND BLEIBT ES AUCH.

das "NEE" der hollies war wirklich eine absage an das "beamtentum" ...ein amtenaar in holland ist diener des volkes ...in deutschland ist es oftmals umgekehrt!

.


 Lars antwortete am 03.06.05 (19:08):

Das genau gleiche gilt auch für die Schweiz dutchweepee, wir sind bis jetzt sehr gut gefahren damit!


 dutchweepee antwortete am 03.06.05 (20:14):

@lars ...vielleicht hat deshalb der schweizer MAX FRISCH geschrieben: " Nationalismus ist das privileg der kleinen staaten. kein mensch hat angst vor einem nationalistischen lichtenstein."


 seewolf antwortete am 03.06.05 (22:45):

... "lassen wir es dabei bewenden" ...

Genau. Und: genau DABEI.


 Felix antwortete am 04.06.05 (01:35):

Nein,
ich lasse es sicher nicht dabei bewenden!
Ich frage mich wirklich langsam ... ob überhaupt bei gewissen Mitdiskutanten mindestens ein Ansatz von Demokratieverständnis vorhanden ist!


 seewolf antwortete am 04.06.05 (02:20):

Felix - eine gute Frage. Ich stelle sie mir schon seit langem.


 Claude antwortete am 04.06.05 (07:23):

Seewolf, deine Antwort auf die Frage von Felix verblüfft mich jetzt doch ein wenig !!!!!!!
Du bist halt im Gegensatz zu mir der geborene Oligarch,(Oligarchie, die Herrschaft der Besten) lache ein wenig hämisch.
Gruß Claude


 hugo1 antwortete am 04.06.05 (11:04):

Da nun sogar die Demokratie, der Nationalismus, das Liberale usw. ins Spiel kommen und besonders in den Medien sehr theoretische Begründungen zu hauff veröffentlicht werden (einschließlich Vermutungen, unbegründete Behauptungen, Schwarzsehervariationen aller Art,,,)hab ich mal n bisschen recherchiert und so meinen Eindruck von den französischen Bauern bestätigt, den ich so schon hatte. (Die sollen sich ja besonders stark gegen eine EU-Erweiterung wehren und entsprechend abgestimmt haben)
Ja so ein durchschnittlicher -ein sehr friedlicher, fleißiger, von den typischen Gegnern aller Bauern (4 Jahreszeiten plus Regen, Trockenheit, Ungeziefer, EU, Regierung, AK-Mängel, Abnahmesorgen,,)geplagter französischer Bauer, der hats schwer. Frühmorgens beginnt der Tag mit einem kärglichem typisch französischem Frühstück (Baguette, Croissant, Butter, Milchkaffee,,)Danach wird die Zeitung studiert, auf die Politik geschimpft, einer der 100erte PS starken Traktoren vor die gerade benötigte Bodenbearbeitungsmaschine gekuppelt und ab geht es in die wunderschöne Land(wirt)schaft.
Mittags gibst schon eine etwas besseres Mahlzeit, auch mal das eine oder andere Gläschen Wein und kurz nach dem Mittagschläfchen/Siesta wird schon wieder flott weitergearbeitet, um abends so richtig typisch französisch aufzutafeln (ich erspar mir und anderen diese Aufzählung an dieser Stelle)
Der französische Bauer ist der Meinung daß er das ärmste Schwein weit und breit unter allen Landwirten Europas sei.
Nicht umsonnst bekommt er ja Zuschüsse aus Brüssel. Allein Deutschland transferiert jährlich eine Milliarde Agrarsubventionen an französische Bauern. Die Preise innerhalb der Gemeinschaft werden oberhalb der Weltmarkpreise gestützt. Die Bauern erhielten Garantien für Mindestpreise für ihre landwirtschaftlichen Produkte.
Daraus entstanden die berühmten Milchseen und Butterberge, die Fleischalpen und Obstentsorgungssorgen, gut bezahlte Vernichtungsaktionen. Da macht sich kein französischer Bauer eine Rübe er will, so wie er es gewöhnt ist, das Meiste, das Beste, das Sicherste usw.
Ja da kann man dann sogar mal lesen, :"Frankreich verstößt durch die Duldung von Übergriffen seiner Bauern gegen Obst- und Gemüsetransporte aus anderen Mitgliedstaaten nicht nur gegen den EG-Vertrag, sondern gegen alle guten Sitten des Zusammenlebens der europäischen Völker einschließlich
Plünderungen und Vernichtung von Ladungen und Transportfahrzeugen, Bedrohung von Lastwagenfahrern, Bedrohung und Erpressung von Händlern von Obst und Gemüse aus anderen Mitgliedstaaten)
'Europa gestalten und Frankreich erhalten' und besonders die französischen Bauern *g*
Nun würde /müsste zwangsläufig die Geschichte des kleinen bulgarischen Bauern folgen, der am frühen Morgen nach dem Frühstück (zwei selbstgebackene Fladenbrotstücken eine Tomate ein Glas Wasser) seine frisch gemolkene Kuh vor den zweirädrigen Eselkarren spannt, ein mit Wasser gefülltes Ziegenfell oder einen ausgehöhltem Kürbis einpackt, um bis zum späten Abend auf seinem Ministück von Land mit Hacke und Forke und Harke usw. zu schuften. Auch dieser Bauer träumt von der EU. Natürlich sind das nicht die Alpträume eines französischen Bauern über zu niedrige Bioprämie, Düngemittelsteuer,Flächenstillegungsprämien,Dieselkraftstoffstützung, Schlechtwetterertragsausfallprämie, zu teure Algerische Knechte, Tagelöhner und sonstige Erntehelfer,

Bei einem durchschnittlichem Jahreseinkommen
von ca. 1.350 $ -ein zwanzigstel (5%) des französischen Agrarfreundes, hat er natürlich ganz andere alltägliche Sorgen. Davon möchte der französische Bauer niemals auch nur in seinen schlimmsten Nächten zu träumen wagen *g*


 dutchweepee antwortete am 04.06.05 (11:26):

ich teile deine meinung zu grossem teil, aber bedeutet also europa, daß es dem französischen bauern schlechter gehen muss, daß es dem bulgarischen bauern besser geht?

(übrigens trinkt der bulgarische bauer auch seinen liter roten über den tag verteilt)


 Claude antwortete am 04.06.05 (11:37):

Vermutlich ist es so dutchweepee das es den französischen Bauern aus seiner Sicht schlechter gehen wird wenn der bulgarische Bauer auch Subventionen bekommt, na und ???
Was ist "SCHLECHT GEHEN" Diese Verwerfungen werden auf fast alle Branchen zukommen.
Gruß Claude


 seewolf antwortete am 04.06.05 (11:46):

Claude -

bist Du etwa der Ansicht, Felix hätte mit seiner Frage MICH gemeint?

Übrigens: de facto werden die Bevölkerungen Europas längst von anderen regiert als denjenigen, die via Parlament in Regierungen gekommen sind...


 Claude antwortete am 04.06.05 (12:01):

seewolf ich glaube nicht das Felix speziell dich gemeint hat,aber ich bitte um Vergebung ich bin nun mal der Ansicht das wählen von Auwahl haben kommt das gilt auch für Volksbefragungen. Teilnehmen dürfen auch Ungebildete !!!

Deine Ansicht das die Bevölkerung Europas nicht nur von den gewählten Politikern gewählt wird teile ich vollkommen.
Es würde sich lohnen über eine Reform des Wahlrechts nachzudenken.
Freundlicher Gruß Claude


 mart antwortete am 04.06.05 (12:07):

Hugo,

Deine Schilderungen des Alltags eines typisch französischen Bauern, na ja, klingt amüsant - ob wirklich so typisch für die Arbeit in der Landwirtschaft, lasse ich offen.

Auch fehlt mir vielleicht doch eine Amortisationsberechnung der Maschinen, die für die Bauern - nach deiner Ansicht - die gesamte Arbeit machen, sodaß der Tag mit Völlerei und Genießen des Müssiggangs vergehen kann.

Aber mich wundert doch sehr, wie du das Abstimmungsergebnis der Franzosen, bei denen der Anteil der in der Landwirtschaft beschäftigten gerade einmal 6,1 (im Jahr 1990) betrug, auf den Eigennutz der Landwirte zurückführen kannst.

Übrigens Niederlande haben 4,6 % Beschäftigte in der Landwirtschaft -

Daß die Bauern in den ehemaligen Oststaaten jammerarm und jammerelend sind, dürfte doch ein gutes Beispiel dafür sein, wie die sozialromantischen Ideen des Kommunismus in realiter verwirklicht wurden.

Und noch immer gibt es rückwärtsgewandte Träumer:-)


 mart antwortete am 04.06.05 (13:08):

<<de facto werden die Bevölkerungen Europas längst von anderen regiert als denjenigen, die via Parlament in Regierungen gekommen sind<<

Beziehungsweise, diejenigen die via Parlament in die Regierung gekommen sind, sind die Laufburschen für andere.

Und diese Regierungen mauscheln sich die allmächtige Kommission aus.

Und hier ist der Haken begraben:

Der Union fehlt es derzeit massiv an Glaubwürdigkeit.

Vielleicht denken, fühlen (auch aus dem Bauch heraus) viele Menschen:
"Wir wollen ein Europa, das dem entspricht, was ihr uns in Euren Sonntagsreden auch immer versprochen habt."

Nun, ein Beispiel gefällig?

In der abzustimmenden Verfassung gibt es eine festgeschriebene Sozialcharta - Da wird versprochen und nun auch "garantiert" das westeuropäische Sozialmodell erhalten zu wollen.

Und was steht an:

Dienstleistungsfreiheit

(Ein Bekannter mit gr. Statikbüro ist dieses Wochenende in Westungarn und geht mit dem Gedanken um, offiziell sein Büro zu verlegen, das heißt zu einem ungarischen zu machen und seine Angestellten dort zu melden. Sozialleistungen würden nach ungarischem Muster geleistet werden --- na ja, gut für ihn (und vielleicht auch überlebenswichtig), auf jeden Fall schlecht für seine österreichischen Techniker.


Das ist ein Beispiel für den Neoliberalen Zugang - kann dieser die Globalisierung zum Positiven wenden?

Welche Interessen vertreten also nationale Regierungen und die von ihnen bestimmte EU- Kommission.

Wohlgemerkt, diese Kommission muß niemand Rechenschaft ablegen, wird praktisch nicht kontrolliert - sie muß die einzelnen Regierungen zufriedenstellen - und diese stellen die (Neoliberale) Wirtschaft zufrieden.

Und so wäscht eine Hand die andere.

Der Bürger, der ahnt oder weiß, was da alles faul ist, wird als dumm, unmündig, nicht informiert, nicht interessiert, mit niedrigem IQ-Wert, eigen-und selbstsüchtig, nicht an der Entwicklung der armen Staaten interessiert und vor allem von Demagogen verführt dargestellt.

Könnte es sein, daß der EU-Bürger doch klüger ist als es dargestellt wird?

Vielleicht hat er sich nur ein gewisses


 seewolf antwortete am 04.06.05 (15:21):

mart - wenn österreichische (oder deutsche - ist nebensächlich) Bauherren die (höheren) Kosten eines österreichischen (oder deutschen) Statikbüros - verglichen mit den niedrigeren in Ungarn (zB) nicht zahlen WOLLEN :

was soll denn Deiner Meinung nach der Inhaber des Büros machen? Ausscheiden aus dem Wettbewerb, also dichtmachen - oder zusehen, wie er wettbewerbsfähige Preise hinbekommt?

Von welcher Seite wird denn nun dieser Preisdruck erzeugt?


 hugo1 antwortete am 04.06.05 (18:46):

hallo mart. Gewiss hast du bemerkt das es mir nicht ausschließlich um die Detailsorgen irgendeiner Berufsgruppe in einem oder zwei bestimmten EU-Ländern geht.
Ich finde das Prinzip, die Entwicklung, die Eigenheiten und Auswirkungen einer länderübergreifenden übergeordneten Administration so wie die Brüsseler Behörde sie darstellt, doch sehr bemerkenswert. Das ursprüngliche Ziel :Die europäischen Bauern mal früher oder später zu befähigen aus eigener Leistung selbständig, ausreichend für sich zu sorgen, ohne ständig am Tropf des Staates oder der Union zu hängen wurde noch nicht erreicht.
Eine tolle Reglementierung plus ergiebige laufende Transfusionen allein, sichern also nicht unbedingt eine unabhängige selbständige Einkommenssicherheit und verlustarme, umweltschonende, ergiebigen Landwirtschaft.
Um trotz territorialer, klimatischer, technischer, monetärer und sonstiger Voraussetzungen und Differenzen die Menschen dieser europaweiten Berufsgruppe in Sachen Lebensstandard einander näher zu bringen und dabei die Belange und Versorgung dieses recht großen Staatengebildes ökonomisch und ökologisch günstig zu gestalten, ja da bedarf es wohl etwas mehr als einer eigenen Nabelschau, eines sich selbst beweihräuchern, da kann man nicht alle Köche gleichzeitig ihr eigenes Süppchen kochen lassen. Da kann man beim Besten Willen nicht Allen alles gleichzeitig recht machen, da müssen Prämissen gesetzt werden, da muss das Große Ganze im Auge behalten werden, auch wenn es mal im Detail n bisschen weh tut. Da kann man nicht auf die Vorschläge und Meinungen der Bauern nur eines Landes Rücksicht nehmen.
(du kennst bestimmt den typischen bäuerischen Slogan: „Du sollst die eigene Brache düngen, bevor du dem Nachbarn Mist verkaufst“ also Rücksicht nehmen kann nicht des Bauern Grundsatz sein, das müssen Andere für ihn tun ) *gg*


 dutchweepee antwortete am 04.06.05 (23:36):

ihr werdet europa NIEMALS sozial auf die kapitalistische weise backen können. das geht nicht!

...lest´s bei marx nach!

Internet-Tipp: https://www.mlwerke.de/me/me23/me23_000.htm


 seewolf antwortete am 05.06.05 (17:57):

... auf die sozialistische Weise erst recht nicht - dutchweepee.

DAS wurde wirklich eindrucksvoll und unter ungezählten Opfern bewiesen.


 mart antwortete am 15.06.05 (07:26):

Eine EU-Studie bringt jetzt Überraschendes zu Tage und belegt dieses mit eindrucksvollen Zahlen.
Nicht die Globalisierung sei für die hohe Arbeitslosigkeit in Europa verantwortlich, sondern der Rotstift der Unternehmen.

Demnach gehen 77 Prozent der Arbeitsplätze in Europa auf Grund firmeninterner Sparmaßnahmen verloren, 13 Prozent durch Insolvenzen, 7 Prozent durch Auslagerungen und 3 Prozent durch Firmenübernahmen.

Glaubt die Kommission für Unternehmen und Industrie, also ein wichtiges „Ministerium“ der EU wirklich was sie hier unter die Leute bringt oder hält sie „das Volk“ für dumm?
Ich glaube das letztere – nur auf diese Weise wird die Glaubwürdigkeit „der da oben in der EU“ sicher nicht besser werden.

Und vor allem werden bei diesem Problembewußtsein keine Verbesserungen/positiven Veränderungen möglich sein.

Internet-Tipp: https://www.orf.at/050614-88062/index.html