dutchweepee
begann die Diskussion am 18.05.05 (19:10) :
bevor wir hier im forum miteinander weiter diskutieren, muß ich wissen, ob das wort
SOZIALISTISCH
bei euch negativ, oder positiv belegt ist.
für mich zum beispiel ist der vorwurf ackermanns kein vorwurf, sondern ein lob für und an einen sozialdemokraten. also meine frage an die ST-ler:
SOZIALISTISCH = SCHLECHT?
(siehe netz-empfehlung unten)
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,356460,00.html
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Claude
antwortete am 18.05.05 (19:24):
Hallo dutchweepee, das Wort "SOZIALISTISCH" ist beides, schlecht und gut,lache. Die deutsche Seele gründelt tief !!!!!!!! Gruß Claude
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Keuckmann
antwortete am 18.05.05 (20:08):
"Sozialistisch" ist für mich positiv, da es ja die Sozialbezehungen meint,auch sie zu beeinflussen meint. Und viele, gute Traditionen aufschimmern, die ich nicht vergessen sehe möchte. Der Missbrauch - im "Kommunismus" hier - liegt schon so lange zurück, dass ich meine, man braucht sich nicht zu schämen für "sozialistisches Gedankengut" - obwohl ich diese Zusammensetzung aber selber nicht gerne verwende - und lieber jemanden frage, wie es denn gemeint sei...
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Karl
antwortete am 19.05.05 (09:47):
@ dutchweepee,
ich möchte Claude zustimmen. Es kommt darauf an, mit welchem Gedankengut der Begriff beim Benutzer hinterlegt ist. Zunächst ist sozialistisch sicherlich kein Schimpfwort, aber manche und manches, was damit assoziiert werden kann, z. B. der sog. "Reale Sozialismus" ist negativ zu sehen. Prinzipiell sollten wir immer bei Begriffen die auf ...ismus enden vorsichtig sein. Sozial zu sein ist eine Tugend, sozialistisch zu sein, ???
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mart
antwortete am 19.05.05 (10:04):
Daß "sozialistisch" heute auch einen negativen Beigeschmack haben kann, beweist die Umbenennung der österreichischen "Sozialistischen Partei" in "Sozialdemokratische Partei"(1991).
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feldi
antwortete am 19.05.05 (10:42):
Sozialisten sind graue langweilige Menschen ohne Fußballverstand, also negativ.
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Mulde
antwortete am 19.05.05 (18:05):
Es kommt darauf an, aus man welcher Sicht den Begriff "sozialistisch" betrachtet!! Es kommt darauf an, welche Erziehung man im Elternhaus, Schule und im Leben erlebt hat!! Mein Vater war ein echter alter Sozi , also SPD - Mann ist das für das er gelebt hat und uns Kindern beigebracht hatt, dafür büssen mußte. Ist das heute unehrenhaft? und deshalb ein schlechter Mensch? nur weil ein groß Teil der deutschen aus unkenntniss nur das negative nachplappern ohne je damit in Berührung gekommen zu sein? Ich selbst, stehe dem ursprünglichen Gedanken des "Sozialismus" immer noch nahe. Bin ich nun weniger ein Mensch in der Wertung? Muß ich mich nun schämen ? Die Fragestellung und einige der Antworten Klingen sehr nach Anfangsjahre der BRD!
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schorsch
antwortete am 19.05.05 (18:06):
Wieso kommt feldi auf einen solch absurden Gedanken?
Ich habe gerade heute gelesen, dass Sportler, die rote Kleider tragen, prozentual mehr siegen als andere. Das hänge damit zusammen, dass die Farbe Rot Assoziationen mit "böse, brutal" verursache.
Übrigens: Rot ist die Farbe des Sozialismus (;--))))
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feldi
antwortete am 19.05.05 (19:11):
"Ich habe gerade heute gelesen, dass Sportler, die rote Kleider tragen, prozentual mehr siegen als andere."
Aber nur dienstags und donnerstags.
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dutchweepee
antwortete am 20.05.05 (00:44):
rot ist nicht die "farbe des sozialismus"! ...so ein blödsinn! wahrscheinlich wurden die sozialisten zu den roten, weil sie soviel blut lassen mussten.
für mich ist das wort SOZIALISTISCH jedenfalls nicht negativ belastet und wenn ich sehe, wie die sogenannten "unternehmer" zur zeit weltweit mit den arbeitern umgehen, wird es zeit für eine neue SOZIALISTISCHE internationale, die nicht aus sozialdemokraten besteht.
(wieso verdient ein manager der DEUTSCHEN BANK das 200fache eines seiner angestellten, um ihn dann zusammen mit tausenden anderen nach guter arbeit zu feuern?)
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wanda
antwortete am 20.05.05 (08:51):
also "sozialistisch" ist für mich anders als "Sozialist", obwohl das schwer zu erklären ist. Ein Sozialist ist für mich ein Mensch, der für Gerechtigkeit kämpft und sich auch für gewisse Verbesserungen einsetzt, was man nicht von jedem behaupten kann, insofern ist es eher positiv.
"sozialistisch" ist auch nicht direkt negativ, aber es hat so einen "arme-Leute-Geruch".
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schorsch
antwortete am 20.05.05 (10:00):
@ dutchweepee antwortete am 20.05.05 (00:44):
"...(wieso verdient ein manager der DEUTSCHEN BANK das 200fache eines seiner angestellten, um ihn dann zusammen mit tausenden anderen nach guter arbeit zu feuern?)..."
Ist doch eine ganz einfache Milchbüchleinrechnung: damit ich mir das Gehalt von 200 Knechten erlauben kann, muss ich 200 Knechte entlassen....
....und sein Nachfolger merkt dann, dass wegen den 200 entlassenen Knechten der Konzern um 200 Produzierende geschrumpft ist....
...aber das braucht ja den 200prozentigen nicht zu kümmern - er sitzt dannzumal schon wieder auf dem nächsten CEO-Posten - und entlässt dort gleich 300 Knechte.....
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abdu
antwortete am 23.05.05 (01:11):
seit meiner jugend lese ich immer gerne ueber den sozialismus..ich wollte mal siozialist werden..wollte auch in einer wirklich sozialistischen gesellschaft leben..ich konnte nie ein wahrer sozialist werden und fand auf dieser welt nie eine wirklich sozialistische gesellschaft..trotzdem..sozialismus ist keine utopie..man braucht nur eine revolution gegen sich selbst zu starten..dabei wuerde ich selbst umgestuerzt..fast unmoeglich..denn ICH der"revolutionaer" muss MICH den ausgebeuteten ausbeuter ersetzen..und auch wenn ich das geschafft habe..die gesellschaft ist mir ein gigant..also schaue ich mir einfacher fussball an.
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dutchweepee
antwortete am 23.05.05 (17:49):
das hast du sehr gut formuliert ABDU. als kind war ich gern und mit viel spass in der sozialistischen jugendorganistation (ältere menschen erzählen garantiert dasselbe über die HJ).
ich war gern ein "gleicher unter gleichen". die privilegien und unterscheidungen machten dann (je älter ich wurde) den sozialismus kaputt.
PRIVILEGIEN sind der tot JEDER gesellschaftsordnung.
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mart
antwortete am 23.05.05 (18:26):
Heißt also Sozialismus in deinem Verständnis einfach nur "Gleicher unter Gleichen" zu sein und das ohne "Unterscheidungen"?
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Medea.
antwortete am 23.05.05 (22:03):
Auf dem Papier klingt Kommunismus/Sozialismus erstrebenswert - doch Papier ist geduldig.
Gleicher unter Gleichen sein, mag anfangs betören, doch schnell dürfte das Streben einsetzen, der Erste unter den Gleichen zu sein, der klüger, besser, gerissener ist - und damit dann auch Privilegien anstreben - was in der Natur des Menschen liegt - also herauszuragen (und damit dann auch eine 'Belohnung' zu verlangen).
Das Modell ist somit zum Scheitern verurteilt.
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dutchweepee
antwortete am 24.05.05 (19:59):
als teil der "sozialistischen pädagogik" hatte ich als einer der klassenbesten auch die aufgabe, allen den mitschülern zu helfen, die mit dem lehrstoff nicht nachgekommen sind. keiner musste dafür bezahlen. wir haben uns gegenseitig geholfen, um keinen zurückzulassen und das hat grossen spass gemacht.
schade, daß es damals noch keine PISA-studie gegeben hat. die DDR-schüler hätten gut abgeschnitten, aber ihr hättet es sowieso nicht geglaubt, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
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