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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Diese Woche gab es wieder Hunderte von Toten im Irak

 10 Antwort(en).

ueberhaupt begann die Diskussion am 08.05.05 (10:51) :

schreibt Karl im Thread "Der eigene Bauch...". Ich wollte schon in den letzten Tagen fragen, wie Ihr dieses Thema mit dem Abstand von Monaten seht. Damals waren wir kontrovers in der Frage. Die Einen meinten, daß es sich bei den Anschlägen um verständliche Reaktionen der Unterdrückten gegen die Besatzer handelt. Andere, zu denen auch ich gehörte, sprachen von nacktem Terror und von Killern. Mittlerweile richten sich die Anschläge überwiegend gegen Landsleute (anderen Glaubens) oder deren (Mit-) Tod wird billigend in Kauf genommen. Mich würde interessieren, wie die Diskutanten von damals die Motivation der Mörder heute sehen. Hat sich Eure Sichweise geändert?


 Karl antwortete am 08.05.05 (11:42):

@ überhaupt,

der Jetztzustand im Irak ist eine Folge des Krieges und diejenigen, die diesen Krieg aus erlogenen Gründen angezettelt haben, tragen für diese Entwicklung die volle Verantwortung. Vor dem Krieg gab es viele warnende Stimmen (übrigens auch im ST), die exakt dieses Chaos vorausgesagt und von dem Öffnen der Büchse von Pandora gesprochen haben.

Natürlich werden die Anschläge von unverantwortlichn Mörderbanden verübt, die keinerlei Sympathie verdienen, aber wenn sich die Invasionstruppen jetzt aus der Verantwortung für das Geschehen dadurch stehlen wollen, dass sie die Terroristen moralisch verurteilen, dann vergessen sie ihre ursächliche Rolle bei deren Erstarken.

Wir haben hier im ST davor gewarnt, dass ein Irakkrieg nicht den internationalen Terror bekämpfen, sondern ihn befördern würde. Bei einer entsprechenden Abstimmung nach dem Krieg hat hier im ST die große Mehrheit (93%!!!) diese Auffassung noch einmal bestätigt. Ich denke kaum, dass das Urteil heute anders ausfallen würde.

Der Irakkrieg war ein Verbrechen. Er wurde aus Habgier begonnen und er hat eine Region destabilisiert. Niemand weiß heute, worauf der Irak zusteuert.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/votes/irak.html


 York65 antwortete am 08.05.05 (11:49):

Die Sichtweise hat sich bei mir überhaupt nicht geändert.Die Amerikaner kriegen noch immer die Quittung für ihr fahrlässiges Kriegsspielen.Aus wirtschaftlicher Sicht hat sich aber der Krieg gelohnt,den Chenneys Firma beutet
den Irak(außer dem Kurdengebiet) aus,vor allem das Öl.Es wurde nicht umsonst lange ein neuer Ölminister gesucht,der den Amerikaner folgsam ist.
Es herrscht jetzt auch noch ein unterschwelliger Bürgerkrieg zwischen den beiden Völkern Sunniten und Schiiten.
Es ist wirklich schade,dass herr Bush durch indirekte Wahl wiedergewählt wurde.


 schorsch antwortete am 08.05.05 (19:00):

Bush ist schuld - und Unschuldige müssen sie ausbaden.

Was im Irak momentan passiert ist mit den Gangstermethoden der Warlords in Afghanistan zu vergleichen: Instabilisierung aller öffentlichen Systeme inklusive der demokratisch gewählten Regierung und Unterdrückung derjenigen, die Frieden möchten. Die verschiedenen rivalisierenden Gruppen tragen ihre Fehden auf Kosten der Unschuldigen aus.


 hema antwortete am 08.05.05 (20:08):

Bin der Meinung, dass das was jetzt im Irak geschieht nicht allein auf den Krieg zurückzuführen ist. Die Gewalt des Terrors richtet sich gegen die eigenen Leute, die nur versuchen zu überleben. Z.B. wenn sie sich um den Job eines Polizisten bewerben etc.
Außerdem bekämppfen sich Schiiten und Sunniten auch in anderen arabischen Ländern. So ganz brüderlich und in Allah verbunden sind diese Menschen doch nicht. Es geht wieder um Macht und Einfluß. Bin sicher dass dieses Morden nicht beendet wäre, wenn die Ami´s samt Kumpane jetzt abziehen würden. Genau so ist es in Afghanistan, wo sich die Stammesführer wieder gegenseitig bekämpfen. Sie wollen anscheinend keinen Frieden !!!!
Wieder einmal muß Gott als Alibi für Machgier, Terror und Gewalt herhalten. Begriffen haben diese Menschen noch immer nicht was die Menschheit weiter bringt.


 lielo antwortete am 08.05.05 (20:25):

Satte,gut genährte, fette Menschen machen ihren Job in Afganistan und im Irak, sowie sie ihn in Vietnam gemacht haben. Befehl wird gehorsam ausgeführt. So weit weg von Zuhause verteidigen sie ihre Heimat. Es war auch ganz lustig zwischendurch. (Erinnere an die Photos von Soldatin England)War dies das Ziel ihrer Aktivitäten, das labile Gleichgewicht zu zerstören ? Und jetzt wundert man sich?


 Felix antwortete am 10.05.05 (15:47):

@ ueberhaupt

Ich empfinde deinen Eingangsbeitrag als fast höhnisches Auftrumpfen:
" Seht, ich hatte doch recht ... nicht der Angriffskrieg auf den Irak hat diese Instabilität verursacht! ..."

Da wäre ich vorsichtiger. Was zur Zeit an Gewalt im Irak geschieht ist nicht einfach auf einen Nenner zu bringen.
Als Hauptursache sehe ich eindeutig die Ablehnung des Fremdeinflusses durch die verhassten Besatzer. Das sind die USA und ihre Verbündeten.
Die meisten Anschläge richten sich auch direkt oder indirekt gegen diese oder ihre Kollaborateure unter den eigenen Landsmännern.
Dies ist zwar ein äusserst bedenklicher Umstand, aber im Verständnis dieses Volkes verbreitet.
Ueberlagert werden diese Befreiungskämpfe durch rivalisierende Interessens- und Glaubensgruppen, die ihre Machtkämpfe austragen.
Sicher gibt es auch Kriminelle, die mit Bereicherungsabsichten die instabile Lage zu ihren Gunsten auszunützen versuchen.
Die Amis werden es nicht leicht haben, sich aus dem angerichteten Schlamassel wieder zurückzuziehen.


 dutchweepee antwortete am 10.05.05 (17:44):

der amerikanische imperialismus sieht sich erneut mit dem widerstand des volkes konfrontiert.

hatten die vietnamesen nun recht oder nicht, als sie die amerikanischen truppen und ihre helfer aus dem eigenen land vertrieben haben (auch mit bombenattentaten)?

wenn du über den irak sprichst, denk auch an vietnam!

@FELIX ...das ist kein "schlamassel" ...das ist ein verbrechen!


 abdu antwortete am 10.05.05 (23:21):

irakische sunniten und shiiten kann man schlecht als ZWEI voelker bezeichnen..gerade wenn man schon vor der US agression gegen krieg und kriegsverbrechen sich erklaert.
sind etwa deutsche katholiken und protestanten zwei voelker..die sache ist nicht belanglos..denn eines der ziele des US terrorismus ist den IRAK zu zerteilen.
der irak ist ein land ohne zukunft..der iraker faengt an sich als eine surrealistische kreatur wahr/anzunehmen..das leben ist vielen irakern inzwischen sinn und wertlos..das eigene und des anderen leben.


 ueberhaupt antwortete am 15.05.05 (23:26):

@felix: Auch wenn dieser Beitrag schon "durch" ist: Deine Anmerkung: "Ich empfinde deinen Eingangsbeitrag als fast höhnisches Auftrumpfen:" Seht, ich hatte doch recht ... nicht der Angriffskrieg auf den Irak hat diese Instabilität verursacht! ..."
ist für mich böswilliger Unsinn. Ich stehe halt zu meiner damaligen Meinung. Es wäre nett, wenn Du Dich solchen Beiträgen sachlich stellen würdest....


 Felix antwortete am 16.05.05 (01:23):

Und überhaupt finde ich dich und deine Art zu kommentieren ... die Sachlichkeit selbst!