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THEMA: Macht zur Veränderung in der Gesellschaft
39 Antwort(en).
philos60
begann die Diskussion am 03.05.05 (16:35) :
Politische Veränderungen in der Gesellschaft können einerseits grundlegend und spürbar sichtbar werden oder andererseits nur marginal geringfügig sein. Die Macht zu grundlegenden Veränderungen haben in unserer deutschen Gesellschaft und auch global in der westlichen Welt NICHT die Völker, die Regierungen und Oppositionen. Die Demokratien haben nur gerinfügigen Einfluss auf den Lebensstandard und das materielle Wohlergehen der breiten Masse. Ihr politischer Wirkungsbereich ist durch die freie und global verbundene Markwirtschaft eingeschränkt. Diese bestimmt dominierend diktatorisch die Kaufkraft der Währungen, die Erwerbsmöglichkeiten und -einschränkungen. Wer die Machtverhältnisse ändern will, muss grundlegenden Einfluss auf die Markwirtschaft politisch wirksam erreichen, andererseits wird sich an der gegenwärtigen gesellschafts- politischen Lage (z. B. Arbeitslosigkeit und Kaufkraftverlust) nichts spürbar ändern.
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James
antwortete am 03.05.05 (20:12):
Hier greift die Macht der Information...
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Immanuel
antwortete am 03.05.05 (21:34):
Bin in keinster Weise einverstanden, diese gedanken spiegeln nicht die Realität. Die Macht liegt bei den Gesetzgebern.
Nur, was soll man von einem Verein von Dilettanten erwarten, die noch nicht einmal in der Lage sind, ihre eigenen Parteikassen ehrlich, sauber und dazu noch im Guthaben zu führen ....
Es gibt keinen anderen Berufszweig, auch nicht auf der Bühne, in Film und TV etc, in dem sich Dilettanten ohne jeden Befähigungs- und Erfolgsnachweis halten können.
Es ist alles wahrlich unglaublich, unfassbar.
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Graugans
antwortete am 03.05.05 (21:38):
Hallo Immanuel,
die Dynamik der Wirtschaft verändert unsere Gesellschaft nachhaltiger als jede Politik.
Viele Grüße Graugans
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philos60
antwortete am 03.05.05 (22:45):
@Immanuel ...auf den Punkt gebracht! Das ist die "kapitale" Realität.
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James
antwortete am 04.05.05 (08:09):
Freitag, 29. April 2005 US-Ökomom Rifkin: Massenbeschäftigung ist vorbei
"Bis 2010 werden nur noch zwölf Prozent der arbeitenden Bevölkerung in Fabriken gebraucht. Bis 2020 werden es weltweit nur noch zwei Prozent sein." Die in Deutschland stattfindende Kapitalismuskritik und Diskussion um Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland hält Rifkin für Augenwischerei. "Die Zahl der Jobs, die in Deutschland verschwinden, weil sie zum Beispiel nach Osteuropa oder China verlagert wird, ist verschwindend gering", sagt Rifkin. "Sie macht gerade mal ein Prozent der abgebauten Stellen aus. Der wirkliche Jobkiller ist der technologische Fortschritt. Aber davon hören Sie von den Politikern kein Wort. Maschinen machen sich als Buhmann eben schlechter als Chinesen oder Polen."
https://www.n-tv.de/525684.html
Internet-Tipp: https://www.n-tv.de/525684.html
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Graugans
antwortete am 04.05.05 (08:26):
Hallo James,
die Weiterentwicklung intelligenter Maschinen ist nicht mehr zu stoppen. für die Menschen bedeutet dies letztlich eine ständig steigende Arbeitslosigkeit. Es findet eine immer größer werdende Konzentrierung auf immer weniger Firmen statt und immer weniger werden immer reicher. Hilfreich ist nicht die derzeitige Flickschusterei zur Förderung neuer Arbeitsplätze, sondern ein Umbau unserer Gesellschaft. Die Geisteswissenschaftler haben die Zeit verschlafen. Wahrscheinlich schaffen Ingenieure die hierzu benötigten Konstrukte.
Viele Grüße Graugans
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James
antwortete am 04.05.05 (08:54):
Die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital sind immer mehr vom Produktionsfaktor Information abhängig.
Es ist heutzutage eine Triade (3er System) und keine Dyade (2er System) an Produktionsfaktoren mehr.
Hier macht die Politik zu wenig, zugegeben. Siehe PISA.
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schorsch
antwortete am 04.05.05 (09:03):
Ohne Käufer kann auch ein noch so gutes und preiswert hergestelltes Produkt nicht verkauft werden. Ohne Geld kann kein Käufer ein Produkt kaufen. Also werden letztendlich nur noch jene Hersteller kurzfristig überleben können, die die untauglichen weil nicht benötigten Maschinen herstellen.
Es sei denn, man stelle auch jenen Menschen genug Geld zur Verfügung, die Produkte zu kaufen, welche ohne Erwerbseinkommen sind. Woher dieses Geld kommt ist von zweitrangiger Bedeutung; es muss nur im Kreislauf gehalten werden.
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James
antwortete am 04.05.05 (09:08):
> Es findet eine immer größer werdende Konzentrierung auf > immer weniger Firmen statt und immer weniger werden immer > reicher.
Diese Aussage ist so auch nicht stabil. Mit der richtigen Information lassen sich Monopole und Oligopole auch blass aussehen.
Eine informationsbasierte Ökonomie hat mehr den Charakter von O oder 1. Es geht oder es geht nicht. Ja oder Nein, so wie die Digitalisierung.
Was heute gilt, kann morgen veraltet sein. Neues Wissen führt zur schnellen Veralterung bestehenden Wissens.
Die Open-Source Gemeinde und W3C spiegeln diese Verhaltensweise seit Jahren wieder.
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James
antwortete am 04.05.05 (09:25):
Wie erklärt sich, dass Microsoft, Apple und Intel als Garagenfirmen größer als GM und IBM in kurzer Zeit wurden?
Sowas hat es früher nicht gegeben. Die Stabilität der Chipproduzenten ist nicht so stabil, sondern großen Schwankungen ausgesetzt. Eine neue Innovation führt plötzlich z.B. dazu, dass bisher getätigte Kapital- investitionen blass aussehen.
CNN: Top 25 Technological breakthroughs https://edition.cnn.com/2005/TECH/04/01/cnn25.top.technology/index.html
TOP TECHNOLOGY BREAKTHROUGHS 1) Wireless world 2) Defense technology 3) Alternative fuel vehicles 4) Biotechnology 5) Computers 6) Lasers 7) Genomics 8) Global finance 9) Processors 10) Digital storage 11) Space 12) Fiber optics 13) Satellite TV & radio 14) DNA testing 15) Video games 16) Biometrics 17) Energy and water savers 18) Scanning tunneling microscopes 19) Batteries 20) E-baggage 21) Remote controls 22) Animal cloning 23) Manufacturing technology 24) The big picture 25) Weather technology
Internet-Tipp: https://edition.cnn.com/2005/TECH/04/01/cnn25.top.technology/index.html
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Graugans
antwortete am 04.05.05 (09:44):
Hallo James,
Deine Liste erfreut die ständig zunehmende Schar der Arbeitslosen.
Viele Grüße Graugans
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James
antwortete am 04.05.05 (09:44):
Kapital ist auf der Passiv-Seite der Bilanz (Eigen+Fremd).
Wenn aber, das Aktiva schnell veraltert oder einem schnellen Wertverfall ausgesetzt ist, entstehen plotzlich Verbindlichkeiten auf der Passiv-Seite.
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James
antwortete am 04.05.05 (09:47):
Ich bin als Trainer teils in der Erwachsenenbildung bei AA-Schulungen und kenne diese Leute...
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James
antwortete am 04.05.05 (09:49):
Nostalgie-Sprüche vom Marx verschlimmern die Situation, weil die aktuelle Parameter nicht angesprochen werden.
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philos60
antwortete am 04.05.05 (10:10):
@Schorch So sehe ich das auch. Ich karikiere: Die Unternehmer denken nur "eigensinnig" betriebs- und nicht volkswirtschaftlich. Rationalisierung und Gewinnmaximierung sind die Ziele. Der Faktor "Mensch" ist gegenüber Faktor "Maschine" ein ziemlich teurer und unzuverlässiger Kostenfaktor, den es gilt zu reduzieren. Genau damit schaden sich die Unternehmen volkswirtschaftlich selbst, da der Faktor "Mensch" der wichtigste Faktor der Volkswirtschaft, nämlich als Konsument, ist. Aber der Konsument erhält hauptsächlich seine Kaufkraft durch die Betriebe... Solange die Betriebswirte nicht volkswirtschaftlich den Faktor "Konsument" erhalten oder gar vermehren, wird eine schwere Wirtschaftskrise zum Schaden aller Beteiligten unvermeidlich sein...
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rolf
antwortete am 04.05.05 (12:40):
"Erwachsenenbildung bei AA-Schulungen" gibt es im Asuwärtigen Amt so großen Schulungsbedarf? Das erklärt ja dann wohl auch die fehlende NS-Aufarbeitung.
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iustitia
antwortete am 04.05.05 (13:56):
Ja, ich habe Mut zur V e r ä n d e r u n g der Veränderung!
URL - https://www.pds-jugend-thueringen.de/bilder/pk-veraenderung-gross.jpg
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/dYAAZDuGE
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Tobias
antwortete am 04.05.05 (13:58):
Aussichtslos ist es und immer depressiver wird man wenn man diese Prognosen von Mitschreibern liest , die in den Tiefen noch tiefer schürfen.
Ich nenne dies Schwarzmalerei und Lebensangstmacherei und werde das Gefühl nicht los, hier wollen Menschen Stricke verkaufen. Ich, der die Zeit in den 40ziger Jahren miterlebt hat kann dies alles nicht verstehen. Auch damals hat man von aussichtslosen Leben erzählt und wenn es damals schon solche Kommunikationsmittel wie heute gegeben hätte, wären auch damals diese Hiobsbotschaften noch viel tiefer in das Volk gedrungen.
Bei uns gibt es immer mehr Besserwissende die ihr Wissen nur in Briefen kund tun und genau wissen, dass sie für dieses, ihr geschriebenes Wissen, nie einen Beweis antreten müssen.
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Immanuel
antwortete am 04.05.05 (20:57):
man muss durchaus nicht in Depression verfallen, denn die Lösungen sind durchaus bekannt, nur den verantwortlichen Politikern offensichtlich nicht. Oder sie wollen sie nicht, weil damit ihre Pfründen fallen. Die durchaus kritische taz beschreibt sehr richtig den Weg absolut richtiger Gegenmassnahmen, die zum Erfolg führen, siehe
www.taz.de/pt/2005/05/04/a0178.nf/text
Man beachte Punkt 3. Unrichtig ist dagegen die Begründung unter 9,es sind nämlich NICHT die stagnierenden Löhne und Gehälter, die es 30 Millionen Beschäftigten schwer machen, mehr zu konsumieren, sondern einmal die exorbitant ausufernden Lohnnebenkosten bei gleichzeitigem Dauer-Siechtum der staatlichen Leistungsträger (Rente, KV, AV) und der auch daraus resultierende totale Vertrauensverlust in den Staat und die resultierende Konsumverweigerung aus Zukunftsangst, um das "eiserne Portemonnaie" für Notfälle zu füllen.
So, wie es die deutsche Politik seit Jahrzehnten handhabt. ruiniert man auch den gesündesten Betrieb, auch die gesündeste Volkswirtschaft.
DAS sind die Leistungen der deutschen Politik seit 1918: Versagen auf allen Linien und in allen Bereichen, außer Ehrhard allesamt wirtschaftliche Nullnummern in Vollendung.
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James
antwortete am 04.05.05 (23:40):
AA heisst Arbeitsagentur, früher Arbeitsamt :-)
Die obige Liste von technologischen Themen lassen sich als Chance begreifen, wenn sie umarmt. Als Bedrohung habe ich das nicht verstanden.
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Graugans
antwortete am 05.05.05 (10:20):
Hallo James,
Deine "obige Liste" neuer Technologien ist nur etwas für einige wenige Absolventen der Universitäten und Hochschulen. Arbeitslose ältere Akademiker werden dort bestimmt auch nicht beschäftigt.
Hallo Immanuel,
es gibt keine Senkung der Lohnnebenkosten, sondern nur eine Verlagerung der Lohnnebenkosten (von der Firma auf die Beschäftigten).
Viele Grüße Graugans
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philos60
antwortete am 05.05.05 (10:49):
Provokation =========== Der Staat ist durch die Wirtschaft erpressbar... nach dem Motto: "Bist du nicht willig, dann weitere Entlassungen."
Die Wirtschaft "fördert finanziell" die Politik, die ihr genehm ist... Bestechlichkeit der Politiker.
Die Macht im Staat liegt bei denen, die ihre Interessen mit allen MITTELN, die sie HABEN, durchsetzen können.
Was kann da schon das Volk oder der Wähler daran ändern?...
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rolf
antwortete am 05.05.05 (12:23):
Lt. Duden AA = Auswärtiges Amt, Anonyme Alkoholiker. für Arbeitsagentur bzw. Arbeitsamt ist AA keine allgemein verständliche Abkürzung.
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Tobias
antwortete am 05.05.05 (15:07):
Warum bleiben eigentlich Politkritiker in den meiste Fällen anonym?
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James
antwortete am 05.05.05 (17:56):
Hallo Grauganz, es gibt noch den Servicebereich, Informationsprodukte bei eBay verkaufen, viele Ideen gibt es noch... James
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Graugans
antwortete am 05.05.05 (20:10):
Hallo James,
ich verstehe unter Informationen etwas anderes. Informationen kann man gebrauchen, ohne sie zu verbrauchen. Informationen sind also kein Verbrauchartikel, wie Trinkwasser, Gas, Benzin usw.. Information kann kopiert, übermittelt, übertragen, wiederholt und vervielfältigt werden und ist umkehrbar. Information an sich ist langweilig. Interessant an den Informationen ist, wie man sie wieder los wird. Die Berechnung ist z. B. eine Methode, Informationen loszuwerden, die einen nicht mehr interessiert. Die Kommunikation ist der reine Transport von Informationen. Die Information ist verwandt mit der Entropie, einem Maß für die Unordnung. Schwierige Prozesse, wie z. B. Klimavoraussagen usw., werden immer mehr durch Simulationen ersetzt. Dies führt letztlich zu einer Verarmung der Sinneswahrnehmung und bedeutet auch, daß unserer Informationsgesellschaft ein Mangel an Informationen droht. Variation und Selektion sind Hilfsmittel für die Weitergabe von Informationen in dem evolutionären Prozeß. Den Sinn des Lebens brauchen wir nicht offen lassen, den wir kennen ihn. Wenn wir uns nicht erneuern oder vermehren, hört für die Menschheit das Leben auf. Ebenso erlischt das Leben, wenn wir unser Wissen nicht von Generation zu Generation vermehren und weitergeben. Unter Wissen verstehe ich nicht die Wissenssumme von vielen Speziallisten, die von immer Weniger immer mehr wissen, bis daß sie am Schluß von Nichts alles wissen. Unter Wissen verstehe ich die Kenntnis über die Zusammenhänge in der Natur. Nur dieses Wissen befähigt uns Verantwortung für unser Tun übernehmen zu können und sinnvoll zu handeln.
Viele Grüße Graugans
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James
antwortete am 06.05.05 (06:15):
Hallo Graugans,
hier sind noch weitere Definitionen zum Begriff Information:
https://de.wikipedia.org/wiki/Information
Grüsse James
Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Information
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James
antwortete am 06.05.05 (06:32):
Montag, 2. Mai 2005 Ältere Arbeitnehmer willkommen: US-Firmen suchen Senioren
https://www.n-tv.de/526359.html
Internet-Tipp: https://www.n-tv.de/526359.html
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Graugans
antwortete am 06.05.05 (08:56):
Hallo James,
was interessiert uns bezüglich der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer die USA??
Viele Grüße Graugans
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schorsch
antwortete am 06.05.05 (09:37):
James, die Graugans ist noch nicht ganz grau!
Graugans, als Manövriermasse sind Oldies doch viel besser zu manipulieren, als die Jungen....
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James
antwortete am 06.05.05 (10:07):
Das kommt hier auch soweit, oder...
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James
antwortete am 06.05.05 (10:20):
Die EU-Anti-Diskriminierungsrichtlinie ist bereits in Kraft, und Alter als Merkmal ist dabei.
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James
antwortete am 06.05.05 (11:04):
So ist erkennbar wie das Produktionsfaktor Information den anderen Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital plötzlich Beine macht. Und das ohne Marx-Nostalgie.
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James
antwortete am 06.05.05 (11:14):
Antidiskriminierungsgesetz https://de.wikipedia.org/wiki/Antidiskriminierungsgesetz
Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Antidiskriminierungsgesetz
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James
antwortete am 06.05.05 (11:20):
Das Ganze ist sofort sehr effektiv, da ein umgekehrter Beweislast eingeführt ist. Der Andere muss beweisen, dass er im Vorwurfsfall nicht diskriminiert, sonst muss er die Folgen des Nicht-Beweises tragen.
That means no bullshit...
:-)
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James
antwortete am 06.05.05 (11:32):
Die Industrie braucht also nur dem Müntefering Diskriminierung vorzuwerfen, dann hat er die umgekehrte Beweislast zu führen, dass er nicht diskriminiert, sonst ist er konkret am Wickel.
ooops für Münte...
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siegfried46
antwortete am 10.05.05 (21:50):
Ich halte es nicht für richtig, sich nur über die Wirtschaft und Politik im Allgemeinen zu beschweren. Wir alle sind die Wirtschaft und erst recht die Politik. Wir leben in einer Demokratie und können unsere Meinung kundtun (siehe hier!!). Die Industrie, die ganze Wirtschaft wird von Menschen gestaltet, die sich nach den verschiedensten Interessen richten und häufig nicht in der Lage oder nicht bereit sind, die Zusammenhänge und die Folgen bestimmter Entscheidungen zu berücksichtigen: * als Aktionäre wollen wir eine hohe Dividende und bedenken nicht, dass deshalb rationalisiert werden muss * als Arbeitnehmer wollen wir höhe Löhne * als Arbeitnehmer und Arbeitgeber wollen wir niedrige Sozialbeiträge aber * als Rentner oder Patienten erwarten wir ein leistungsfähiges Sozialsystem * als Kunden wollen wir möglichst billig einkaufen und beschweren uns gleichzeitig, dass Arbeitsplätze ins billigere Ausland verlagert werden * wir beklagen fehlende Dienstleistungen am Abend oder Wochenende, aber jeder pocht auf seinen pünktlichen Feierabend und möglichst viel Freizeit Es gibt noch viele solche Beispiele, die zeigen, dass eben alles irgendwie zusammenhängt
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philos60
antwortete am 11.05.05 (09:40):
@siegfried46 Die Beobachtungen und Feststellungen sind einleuchtend, aber in unserer repräsentativen Demokratie will der Einzelne keine politische Verantwortung übernehmen, jedoch seine Interessen durch den gewählten Repräsentanten verwirklicht sehen. Noch immer wird nach dem "Sündenbock" gesucht und die "Sau durchs Dorf gejagt". Wer etwas politisch bewegen will, muss Verantwortung übernehmen. Die "Masse" ist nicht dazu bereit, stattdessen politikverdrossen und politisch unwissend. Eine solche repräsentative Politik ist sich selbst überlassen und überwiegend damit beschäftigt, Machtpositionen gegenüber der jeweiligen Opposition zu verteidigen und zu erhalten.
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Immanuel
antwortete am 11.05.05 (22:14):
Was oben schon gesagt wurde, wird jetzt von ganz prominenter Seite bestätigt:
Hans-Jürgen Papier Präsident des Verfassungsgerichts fordert mehr Mut von den Politikern und schärfere Gesetze gegen die Auswüchse der Globalisierung, den "Sozialstaat nicht der Globalisierung opfern".
"Wenn man meint, dass es Auswüchse gibt, muss man die Gesetze ändern" "Der deutsche Gesetzgeber hätte noch genug Gestaltungsmöglichkeiten aber dass man diese Möglichkeiten nicht hinreichend nutzt" . Es sei die "verfassungsrechtliche Pflicht" der Abgeordneten, Schaden vom Volk abzuwenden und es "Gleichwohl es nicht dazu kommen lassen, dass der Staat nur noch die sozialpolitischen Schäden der Globalisierung und der Ökonomisierung verwaltet und halbwegs abmildert."
"Ein Unternehmer hat die Pflichten, die ihm das Gesetz auferlegt. Und keine einzige mehr." Das gelte auch für Renditeziele von 25 Prozent und mehr: "Was gesetzlich nicht verboten ist, ist erlaubt".
Die Rezepte dazu sind weiter oben im thread bereits genannt worden. Es ist NICHT die Wirtschaft, die die Regeln aufsetzt, diese SPIELT lediglich nach den politischen Spielregeln und einige Rosinenpicker unter ihnen haben leider jedes gesunde Maß verloren. DAS zu regeln, ist ausschließlich Sache der Gesetze. Diese kommen vom Parlament, also vom Gesetzgeber, also von Münte und vielen anderen "Genossen" in Koalition und Opposition. Warum sie ihre Macht nicht einsetzen, bleibt nur ihr Geheimnis. Wenn sie es denn überhaupt wissen .....
Kardinalfehler sind die von der Politik damasls ausdrücklich GEWOLLTEN Strukturen in Rentenversicherung und Kankenversicherung, gegen bessere Einsicht und Rat der Experten ***** Folge ist, daß netto viel zu wenig bleibt. Der Arbeitnehmer hat nicht zuwenig Lohn, sondern es bleibt nichts in der Tasche, weil der Staat viel zu viel vom Bruttogehalt kassiert. Trotzdem ist kein Geld da, die Rentenkassen sind kurz vor der Pleite, die KVs ja auch. Dagegen kaufen die Amis und Engländer für ihre Pensionskassen so ziemlich alles auf, was der Staat versilbert, um seine durch Unfähigkeit exorbitant hoch auflaufenden Kosten mit Ach und Krach zu bezahlen ....
Das soll unsere wirtschaftliche Zukunft sein, insbesondere die der jungen Leute ??? Es fehlt ein Streik der Bevölkerung gegen die Abzocke der bisher gehabten Regierungen, der Parlamente, der Bürokratie. Eine solche Initiative für "ein ehrliches netto" enthebt uns dem von Politikern erneut verschuldeten Jammertal. Machen wir unsere Wirtschaft nicht kaputt, sie ist die einzige noch weitgehend intakte Basis. Die wenigen irren Zocker ihrer "STAZI" - Clique gehören durch Gesetze aussortiert. Wer nicht 5% sondern 25% Rendite fordert und durch zB Hedge-Spekulation erzielt, darf davon auch 75% Steuern zahlen. So einfach ist das ! Da muß man im Parlament nicht lange rumdippern ...
(***** auch die Verscherbelung der neuen Bundesländer für'n Ei und n'Appel war ein solcher Kardinalfehler, alles ist natürlich zu zahlen vorwiegend vom Lohnsteuerzahler und fehlt im Konsum, deshalb leere Kassen im Handel, Pleiten auch im Gewerbe und den Freien Berufen und Privathaushalten und und und und als dessen automatische Folge .....)
PS: als kleine Gedankenstütze diese Abkürzung eines neudeutschen Phänomens "STAZI" als Synonym einiger weniger, aber immer mehr werdender
Spekulanten Trittbrettfahrer Absahner Zocker Irre
Fazit: frühes und entschiedendes Eingreifen tut not, siehe auch Herrn Papier
www.stern.de/politik/deutschland/540265.html?nv=hp_st
www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,355599,00.html
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