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THEMA: Zu Münteferings Kritik: Macht des Kapitals versus Macht der Information
26 Antwort(en).
James
begann die Diskussion am 29.04.05 (09:21) :
Marx hat mit den Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Boden gearbeitet. Volkswirtschaftlich gesehen, war seine Produktionsfunktion mit abnehmenden Grenznutzen, also degressiv, versehen.
Seit fast 30 Jahren ist Information als Produktionsfaktor dazugekommen. Hier ist die volkswirtschaftliche Produktions- funktion mit zunehmenden Grenznutzen, also progressiv, versehen.
Herr Moore von Intel hat schon 1965 erkannt, dass die Chipproduktivität sich alle 18 Monate verdoppelt, also mit zunehmendem, gar exponentiellem, Grenznutzen versehen ist. Die Informations- und Wissensproduktivität ist dabei gar nicht angesprochen.
In der Informationsgesellschaft hat Kapital ihre Bedeutung verloren. Mit der richtigen Information lassen sich z.B. ganze Industriebereiche samt Kapital und Arbeit blass aussehen (siehe die Russfilterdiskussion).
Insofern geht Münteferings Kapitalismuskritik an dem Tatbestand der Informationsgesellschaft und die daraus entstehenden Potentialen für Innovationen vorbei.
Unter diesen neuen Bedingungen geht auch der eigentlich statisch gemeinten gerechten Verteilungsbegriff unter.
Die Macht des Kapitals wird heute durch die Macht der Information überrundet.
Motor für die Informationsproduktivität ist derzeit die Wissensgeschwindigkeit der Open-Source-Gemeinde und W3C.
Klassische Normungs- und Standardisierungsprozesse, z.B. bei ISO und DIN, kommen mit dieser Wissensgeschwindigkeit schon nicht mehr mit.
Müntefering/Schröder sollen lieber die liegengebliebene und in der Schublade versteckte EU-Richtlinien umsetzen. Dort gibt es noch einige Überraschungen.
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James
antwortete am 29.04.05 (09:41):
Information als Produktionsfaktor https://de.wikipedia.org/wiki/Information#Information_als_Wirtschaftsgut
Asymetrische Information https://de.wikipedia.org/wiki/Asymmetrische_Information
Informationsökonomie https://de.wikipedia.org/wiki/Informations%C3%B6konomie
Produktionsfaktor (klassisch) https://de.wikipedia.org/wiki/Produktionsfaktor
Ertragsgesetz (abnehmender Grenzertrag) https://de.wikipedia.org/wiki/Ertragsgesetz
Gordon Moore (Moores Gesetz - zunehmender Grenzertrag) https://de.wikipedia.org/wiki/Gordon_Moore
Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Information#Information_als_Wirtschaftsgut
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iustitia
antwortete am 29.04.05 (10:56):
Macht platt, was euch INFORMIERT! INFORMATION gibt es im Kapitalismus nicht. für "Werbung", also für Propaganda für verlockende oder heißen oder geilen oder Ich-SCHEISS in Bild, Wort, Ton und TV, wird mehr Geld ausgegeben, als unsere Gesellschaft für Bildung, Erziehung aufbringen kann (das setzen die durch, die angeblich unsere INFORMATION ausmachen; s. den Beitrag von James). UR: "1 und 0", mehr gibt es nicht mehr als Information, wenn man den Infomationstheoretikern glaubt; und dass die sich Einstein vereinnahmen wollen - ist eine Fehlinformation; denn der war gegen Krieg in jeder Form. https://www.phy.duke.edu/research/photon/qelectron/proj/infv/images/einstein-nb-large.jpg
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/7dYrwklv9
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James
antwortete am 29.04.05 (11:33):
Gegen das Vergessen...
Information https://de.wikipedia.org/wiki/Information
Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Information
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James
antwortete am 29.04.05 (11:39):
Nochmal gegen das Vergessen...
Mauerfall https://de.wikipedia.org/wiki/Mauerfall#Mauerfall
Auslöser war eine Pressekonferenz mit SED-Politbüro-Mitglied Günter Schabowski im Presseamt/ Internationalen Pressezentrum in Ost-Berlin Mohrenstrasse 38 (jetzt Teil des Bundesjustizministeriums), die über das Fernsehen live übertragen und so von vielen gesehen wurde. Schabowski las gegen Ende der Pressekonferenz um 18:57 Uhr eher beiläufig von einem Zettel einen Ministerratsbeschluss über eine neue Reiseregelung ab, die, wie sich später herausstellte, noch gar nicht verabschiedet worden war. Nach anderer Ansicht war der Entwurf vom Ministerrat im Umlaufverfahren beschlossen, sollte aber erst am 10. November ab 4:00 Uhr an die Presse freigegeben werden, damit alle zuständigen Organe entsprechend informiert werden konnten.
Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Mauerfall#Mauerfall
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schorsch
antwortete am 29.04.05 (11:55):
Die einen machen Kapital mit Informationen.
Aber was fangen die Millionen deutschen Arbeitslosen mit Informationen an?
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seewolf
antwortete am 29.04.05 (13:58):
nun - schorsch:
sie könnten damit anfangen, Informationen zu VERARBEITEN anstatt sie lediglich zu KONSUMIEREN.
Das wäre ein gutes Mittel, um den Schrott in den unzähligen Informationen zu erkennen und seine Quellen auszusortieren. Weiterbildung oder Lernen - auch für Arbeitslose keine brotlose Kunst...
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Mulde
antwortete am 29.04.05 (18:28):
James Was Du zur rechtfertiung hier in einer langen Litanei zu den derzeitigen Problemen vorbringst ist gelinde geagt Nicht das wahre! Was meinte den Müntefering ganz schlicht und Das Kapital solle sich der Verantwortung im jeweiligen Ursprungsland nicht entziehen. Die Internationale Wirtschaft ist immer darauf aus - Profit zu machen und da zählen doch 5 mio deutsche Arbeitslose nicht -- das sind die folgen der Globalen Entwicklung. Ist das nicht schon verherend genug das sich ein Herr Hundt als Arbeitgeberpräsident hinstellt und nun behaupten darf "Nicht das Kappital / die Wirtschschaft sind die Nichtpatrioten sonder der Müntefering mit seiner Kapitalismusschelte ist der Böse Bube. Es ist doch nicht zu übersehen nachdem in Deutschland Die DDR nicht mehr das der sogenannte Ostblock nicht mehr existent ist man verstärkt zu den Frühkapitalistischen Methoden zurück gekehrt!!!! So lange dieser Block noch exestierte mußte man , um besser im sozialen zu sein Doch vieles soziale wenn auch zähneknirschend zugestehen !! Nun das gibt es nicht mehr das Kapital hat endgültig die Macht!! somit kann man den Manchester Kapitalismus wieder Huldigen. Das ist doch die Wahrheit und nicht irgendwelche Ergebnisse aus der Informationbranche! Geh mal von dieser Seite an die Sache ran! Mit sicherheit kommst Du zu einen anderen Ergebnis
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James
antwortete am 29.04.05 (19:17):
Müntefering betreibt Nostalgie-Polemik und gaukelt den Leuten vor, die Polarität zwischen Arbeit und Kapital sei wie vor hundert Jahren noch vorhanden.
Rings um Deutschland ist die halbe Arbeitslosigkeit. Auch Schweden. Haben diese Leute Probleme mit einer Polarität zwischen Arbeit und Kapital?
Es gibt 500.000 Arbeitslose, die von insolventen Firmen stammen. Was sind hier die Ursachen?
Wieso haben alle in DE die EU-Richtlinie bezüglich dem Russfilter verpennt? War hier das böse Kapital im Spiel?
Die Macht des Kapitals ist in einer Informations- und Wissensgesellschaft mehr als gebrochen. Es gibt viele Informations-Mehrwerte für Findige...
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Klingeltöne für Handys!!!
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James
antwortete am 29.04.05 (19:25):
Das böse Kapital sitzt in Frankfurt bei der Deutschen Bank. 6.500 müssen gehen, bei steigenden Gewinnen...wow
Kürzlich mussten zig bei Opel/GM gehen. Alles war auf Strasse.
Später war es so, dass die meisten freiwillig mit Abfindung gegangen sind. Das Ziel wurde locker erreicht.
Know-How Träger, die gehen wollten, bekamen mehr Geld, damit sie bleiben.
...Also, Rat an den Know-How Träger bei der Deutschen Bank, gebe an, dass ihr gehen wollt. Das wird fürstlich belohnt, damit ihr bleibt.
Müntefering soll gehen... er ist kein Know-How Träger.
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James
antwortete am 01.05.05 (11:19):
Damit theoretische Ausführungen nicht vorherrschen, lässt sich das mit der Macht der Information auch einfacher und anschaulicher beschreiben.
- Die Wertschöpfungssteigerung eines Quadratmeters Siliziumchips ist progressiv.
- Die Wertschöpfungssteigerung eines Quadratmeters Boden ist degressiv.
Dieses neue Zusammenwirken der Produktionsfaktoren bringt andere Ergebnisse hervor, als die blosse bisherige Polarität zwischen Arbeit und Kapital aus dem 19. Jahrhundert des Karl Marx.
Daher also, weniger Kartoffelchips, mehr Siliziumchips.
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Marina
antwortete am 01.05.05 (16:52):
Jetzt haben wir ja schon zwei Missionare im Forum. :-))
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James
antwortete am 01.05.05 (17:35):
Erst wenn der Putz von der Wand fliegt :-)
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James
antwortete am 02.05.05 (01:11):
Freitag, 29. April 2005 US-Ökomom Rifkin: Massenbeschäftigung ist vorbei
Der amerikanische Volkswirtschaftler und Regierungsberater Jeremy Rifkin sagt ein Ende der Arbeitsgesellschaft voraus. "Wir vollziehen gerade einen Wandel hin zu einem Markt, der zum allergrößten Teil ohne menschliche Arbeitskraft funktioniert", sagt Rifkin im Interview mit der Stuttgarter Zeitung, das Samstag veröffentlicht wird. Jobs in Fabriken gehen gegen Null "Bis 2010 werden nur noch zwölf Prozent der arbeitenden Bevölkerung in Fabriken gebraucht. Bis 2020 werden es weltweit nur noch zwei Prozent sein." Die in Deutschland stattfindende Kapitalismuskritik und Diskussion um Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland hält Rifkin für Augenwischerei. "Die Zahl der Jobs, die in Deutschland verschwinden, weil sie zum Beispiel nach Osteuropa oder China verlagert wird, ist verschwindend gering", sagt Rifkin. "Sie macht gerade mal ein Prozent der abgebauten Stellen aus. Der wirkliche Jobkiller ist der technologische Fortschritt. Aber davon hören Sie von den Politikern kein Wort. Maschinen machen sich als Buhmann eben schlechter als Chinesen oder Polen."
https://www.n-tv.de/525684.html
Internet-Tipp: https://www.n-tv.de/525684.html
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