Zur Seniorentreff Homepage
Google
Web  ST 

Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe


Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Jenseits der nationalen Euphorie ...

 11 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 20.04.05 (12:14) :

über die Wahl eines deutschstämmigen Papstes muss festgestellt werden, dass hiermit nun wohl endgültig die sogenannte Nachkriegszeit zu Ende ist. Direkt nach der Schreckensherrschaft der Nazis wäre ein deutscher Papst undenkbar gewesen. Heute jubeln ihm Menschen aus allen Völkern zu, ohne noch groß einen Gedanken an seine Nationalität zu verschwenden.
Es gibt sie zwar noch die Ressentiments gegen "die" Deutschen, aber nicht mehr bei den Jungen und selbst bei den meisten Älteren sind sie am verblassen. Dies ist m. E. gut und richtig so, denn es ist nicht die "deutsche Natur", die den Massenwahnsinn der Hitlerzeit ermöglicht hat. Ich habe stets davor gewarnt, das Phänomen "Hitler" nur an dieser Person oder an der "Natur eines Volkes" festzumachen. Massenwahnsinn kann immer und überall ausbrechen. Das Herdentier Mensch blökt, wenn ihm ein passender Leithammel erscheint. Das Denken wird ausgeschaltet, wenn die Massen jubeln. Die Rückenhaare sträuben sich und es durchströmt einen ein warmes Gemeinschaftsgefühl. Es fördert den Zusammenhalt der Gruppe, aber wehe es richtet sich gegen andere. Was bin ich froh, dass sich die Päpste der Gegenwart dem Frieden verpflichtet fühlen und nicht zu Kreuzzügen aufrufen und nicht an der Spitze von Armeen stehen.

Das ist das mindeste, was ich auch von dem neuen Papst erwarte.


 hansmann antwortete am 20.04.05 (13:05):

Massenhysterie durch Fremd-Suggestion -,
das war's!

Steckt man mittendrin, ist es schwer,
sich dem einen oder dem anderen
zu entziehen.

Die "Rasse"
war es nicht.


 welsch antwortete am 20.04.05 (21:34):

Wer in den Tagen vor der Wahl genau hingehört hat, konnte deutlich genug vernehmen, dass die Nationalität bei der Papstwahl keine Rolle spielt, sondern die Persönlichkeit, die dafür geeigent ist.

Wenn die Zeitung mit den großen Buchstaben heute schreibt;"Wir sind Papst!", dann halte ich dies für eine große Entgleisung, denn damit wird diese Wahl mit dem Gewinn eines Fussballnationalspieles gleichgesetzt. Und natürlich haben auch alle anderen Medien da fleißig mitgespielt. Das ist vom Übel !!

Indessen ist Josef Ratzinger schon seit Jahrzehnten in Rom tätig, wo er auch einer Gemeinde vorsteht. Italienisch spricht er fließend und ist somit zumindest zur Hälfte schon eine Römer. Insofern "sticht die nationale Karte" m.E. nicht. Auf den Menschen kommt es an, nicht auf seine Nationalität.


 Karl antwortete am 20.04.05 (21:41):

@ welsch,

das ist auch mein Punkt "Auf den Menschen kommt es an, nicht auf seine Nationalität." Dass viele dies inzwischen wieder sehen, zeigt, dass der Hass der Nachkriegszeit etwas verflogen ist. Leider nicht vollständig, wie die internationale Presse zeigt:

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/i6auigBsD


 feldi antwortete am 21.04.05 (09:25):

Wir haben doch die EU, seitdem ist der Hass weg.


 dutchweepee antwortete am 21.04.05 (16:04):

also ich kann mich durchaus der "allgemeinen euphorie" entziehen. ...daß die kardinäle den klapprigen 78jährigen chef der INQUISITION zum papst gewählt haben, beweist aufs neue deren welt- und realitätsfremdheit.

ich halte es da mit dem britischen DAILY MIRROR und nenne ihn fortan: GODS ROTTWEILER.

Internet-Tipp: https://service.spiegel.de/cache/international/0,1518,grossbild-461701-352550,00.html


 hansmann antwortete am 21.04.05 (18:40):

Rottweiler?
Warum nicht?

Der "Rottweiler" ist ein
Begleit-, Polizei- und Schutzhund.
Also edel.


 meson antwortete am 21.04.05 (22:21):

Vielleicht wäre es gut, zur Realität zurückzukehren.

Wer ist schon der Papst?
Er ist - politisch gesehen - die Stimme des Gewissens der Welt. Wer aber hört schon auf diese Stimme?

Er ist - religiös gesehen - das Oberhaupt einer Gemeinschaft, die etwa ein Sechstel der Menschheit umfaßt. Wer aber ist schon mit dem Herzen in diese Gemeinschaft eingeschrieben?

So gesehen ist diese Wahl eher eine Randerscheinung. Was der neue Hirte tun kann, um die Herde Gottes im Sinne Jesu Christi zu führen, ist meiner Meinung nach herzlich wenig. Ich erwarte mir von der Zukunft gar nichts. In der westlichen Welt noch mehr Säkularisation, in den Gesprächen mit anderen Religionen weiterhin schöne Gesten aber keine Erfolge, in der innerkirchlichen Disziplin große Absichtserklärungen aber immer neue Skandale.

Gott helfe Ihm!


 hansmann antwortete am 22.04.05 (05:04):

"So gesehen ist diese Wahl eher eine Randerscheinung." (meson)

... und das wird bestätigt
durch die vielen Diskussionen
in allen Foren.
??? :- i


 meson antwortete am 22.04.05 (09:14):

Ja, hansmann, es ist leider so bei uns Menschen. Ein Ereignis wird, so lange es aktuell ist, von allen Seiten her besprochen. Kaum jemand aber macht sich Gedanken über die Tragweite. Und die ist beim vorliegenden Ereignis nach meiner Meinung sehr gering, eben eine Sache am Rande der Geschichte. Es ist mir klar, daß gerade in Deutschland große Freude über die Wahl eines deutschstämmigen Papstes herrscht und entsprechend ausführlich kommentiert wird.
Ich sehe das Ereignis aber global, als Punkt in der langen Kette der Weltgeschichte.

Ein wesentlich stärker zu beachtendes Ereignis war meiner Meinung nach der Entschluß der Europäer zu einer Staatengemeinschaft. Das ist mir besonders wichtig, denn ein Bekannter sagte mir, daß noch nie in Europa eine so lange Zeit des Friedens war.


 Felix antwortete am 22.04.05 (16:54):

Um Himmels Willen ... beleidigt die Rottweiler nicht.
Wir sich Papst ... und basta!


 hansmann antwortete am 22.04.05 (18:33):

???