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THEMA: Vergabekriterien und Verantwortung bei Fördergeldern in den neuen Bundesländern
4 Antwort(en).
Anigam
begann die Diskussion am 19.03.05 (14:58) :
Da das Thema in einem anderen Thread auftauchte und ich im Bekanntenkreis einen haarsträubenden Fall von m.E. absolut verantwortungslos vergebenen 2 Mio gerade erlebe, würde mich interessieren, ob es andere Beispiele gibt von definitiv leichtfertig in den Sand gesetzten Steuergeldern, die dringend für sinnvolle Projekte in den neuen Bundesländern benötigt würden.
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hugo1
antwortete am 19.03.05 (17:55):
Nanu Anigam,,du wirst Dir wohl nicht das Wochenende mit Grübeleien über jede Menge Beispiele von Fördergeldindensandsetzereien verderben wollen? Ich geb hier mal nur einige vor, die mir spontan aus dem Land Brandenburg einfallen. Chip-Fabrik in Frankfurt an der Oder ca 1,8 Milliarden im Gespräch, (jetzte imposanteste Investruine ) Cargolifter, eines der abenteuerlichsten Projekte der Luftfahrts-Geschichte endet mit Insolvenzverfahren mit Konkursverschleppung und allem drum und dran Die mit 60 Millionen Euro Eigenkapital gestartete Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) wurde mit Kosten von 200 Millionen Euro liquidiert. Auch der Lausitzring konnte nicht die Erwartungen erfüllen und endete in der Insolvenz. Dauerthema Premnitz: Alle Versuche, mit Millionen des Landes wieder einen Industrieschwerpunkt zu etablieren, schlugen fehl. Im Förderzeitraum 2000-2006 werden durch die Strukturfonds Mittel in Höhe von nahezu 182,5 Mrd. EUR zur Verfügung gestellt; Land Brandenburg ist gemeinsam mit den anderen neuen Bundesländern Ziel-1-Gebiet.(Entwicklung von Regionen, in denen das Durchschnittseinkommen pro Kopf unter 75 % des Durchschnitts aller EU-Länder liegt) Das bedeutet das wir in den nächsten Jahren weiterer Glücksritter, Betrüger und Fördermittelabsahner zwischen denen, die echte Hilfe bieten wollen, hier im Osten begrüßen können. Übrigens, wer wusste bisher, das es sogar ein Sport, eine guthonorierte Beschäftigung sein kann, sich diesem Thema beruflich zu nähern ? Es gibt sogar selbsternannte "Experten" die Dich gegen Honorar beraten wie Du an möglichst hohe Darlehen, zinslose Kredite große Fördertöpfe herankommen kannst.(siehe Link)
Internet-Tipp: https://www.blitzvergleich.com/index.php?show=vergleich13
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Anigam
antwortete am 19.03.05 (19:50):
Hugo,
leider bin ich staatsbürgerlich peinlich schlecht bewandert, deshalb eine Frage. Müssen wir unverantwortliches Wirtschaften mit unseren Steuergeldern von irgendwelchen Beamten einfach so hinnehmen?
Der Fall, den ich jetzt kennengelernt habe und in dem es "nur" um 2 Millionen Fördergelder geht, spottet jeder Beschreibung. Die Pleite ist absehbar, die GmbH wird sich auflösen und es hat wieder mal jemand privat, mit vergleichsweise geringem Einsatz abgeräumt. Verwendet sicher auch "Egoist" als Duft!
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Graugans
antwortete am 19.03.05 (23:12):
Hallo Beteiligte,
Fördergelder sind Subventionen. Subventionsbetrug ist überall und zu jeder Zeit vorhanden. Deshalb bin ich dafür, überall die Subventionen abzubauen. Forschungsgelder sind auch Subventionen. Beamte, die Subventionen genehmigt haben, die nichts eingebracht haben, sollten für immer aus dem Staatsdienst entfernt werden.
Viele Grüße Graugans
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rolf
antwortete am 20.03.05 (09:41):
Es fehlt die Beamtenhaftung.
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