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THEMA: Die Schere zwischen Arm und Reich
49 Antwort(en).
Marina
begann die Diskussion am 03.03.05 (18:37) :
Armes reiches Deutschland Die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland öffnet sich immer weiter. Das belegt der 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. Hauptursache von Armut und sozialer Ausgrenzung ist die Arbeitslosigkeit. Mit Wirtschaftsflaute und steigender Arbeitslosigkeit ist der Anteil der unter der Armutsgrenze lebenden Menschen von 1998 bis 2003 von 12,1 auf 13,5 Prozent gewachsen. Gleichzeitig hat der Besitzanteil der Reichsten im Lande am Gesamtvermögen zugenommen.
Das geht aus dem 2. Armuts- und Reichtumsbericht hervor, den Sozialministerin Ulla Schmidt am Mittwoch dem Kabinett vorlegte.
Der Bericht macht Arbeitslosigkeit als Hauptursache von Armut und sozialer Ausgrenzung aus und unterstreicht die Bedeutung von Beschäftigung und Wirtschaftswachstum.
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/d4TDScMOx
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hugo1
antwortete am 03.03.05 (20:05):
hallo Marina, das bekomm ich nicht in die Reihe Wirtschaftsflaute und gleichzeitige Zunahme des Reichtums der Reichsten. Dann müßten diese Herrschaften doch auf ununterbrochene Flauten, Pleiten, Abeitslosigkeit erpicht sein ? das ist nicht logisch, denn dann würde deren zunehmender Reichtum nur durch die zunehmende Armut des Restes der Bevölkerung ermöglicht. Aber wenn eine derartige ständige Umverteilung (wovon oft geredet wird) von Arm nach Reich vonstatten geht (und davon spricht man schon Jahrzehnte), dann müßte es entweder ein baldiges natürliches Ende dieser Fließrichtung des Reichtums geben unabhängig vom Geschehen in der Wirtschaft oder es gibt hier nicht genannte Quellen des ständigen Nachfüllens der Leeren Konten der Armen, aus denen sich die Reichen bedienen. Ich bin eher geneigt zu behaupten: In der BRD nimmt der Reichtum(Einkommen, Erlöse, Vermögen, Rücklagen,,) seit Kriegsende bei allen Schichten und Klassen zu. Nur, die Kurve, der Anstiegswinkel, ist bei den "Nichtreichen" bedeutend flacher als bei den Reichen. und daraus resultiert die sich weiter öffnende Schere und damit die "gefühlte, wahrgenommene" Armut. Wir haben also kein Problem mit Wirtschaftsflaute oder Wirtschaftswachstum oder Beschäftigung und Arbeitslosigkeit, sondern eindeutig ein Problem der Verteilung und Umverteilung an Arbeit, Beschäftigung(auch Reiche sind oft nicht ausreichend beschäftigt)und Einkommen. Wobei der Staat ebenfalls sehr korrekt mit einbezogen werden muss.(z.Z.ist unser Staat wohl ärmer einzustufen als ein Mensch an der fliesenden Armutsgrenze von derzeit über 930 Euro/Monat bezogen auf die Außenstände bei den wenigen Reichen) ps. mit einem monatlichem Einkommen von 930 ä = ca 1830 DM entsprechend 9000 DDR-Mark -bei einem damaligem Kurs von 1:5- hätte ich noch vor Kurzem (ca 1989)schon in knapp 10 Jahren mehr als 1Millionen Mark eingenommen und hätte unter damaligen Verhältnissen mehr als 25 Menschen gut unterbringen und ernähren können. Heute reichts für einen Ledigen kaum um sich ab und zu einige Kleinigkeiten wie Theater, Kino, Urlaub leisten zu können. Da stimmen die Relationen nicht-auch bei einer Milchmädchenrechnung. *g*
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BarbaraH
antwortete am 03.03.05 (20:09):
Weiter heißt es in dem Artikel der Süddeutschen Zeitung:
>>Am anderen Ende der Skala wuchsen die Vermögen privater Haushalte weiter und erreichten dem Bericht zufolge 2004 eine Summe von 5 Billionen Euro. Das entspricht im Durchschnitt aller Haushalte 133.000 Euro.
Von 1998 bis 2003 stieg das Nettovermögen nominal um 17 Prozent. (...) Allerdings seien die Privatvermögen sehr ungleichmäßig verteilt, heißt es in dem Bericht. Während die unteren 50 Prozent der Haushalte weniger als 4 Prozent des gesamten Nettovermögens besitzen, haben die reichsten 10 Prozent der Haushalte knapp 47 Prozent. Der Anteil dieses oberen Zehntels stieg von 1998 bis 2003 um zwei Prozent an.<<
Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 03.03.05 Armutszeugnis Armes reiches Deutschland https://www.sueddeutsche.de/,tt3l1/deutschland/artikel/727/48679/
Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/,tt3l1/deutschland/artikel/727/48679/
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BarbaraH
antwortete am 03.03.05 (20:21):
>>Wer über maximal 60 Prozent des Durchschnittseinkommens verfügt, gilt (...) als einkommensarm. Die nach dieser EU-Definition errechnete "Armutsrisikogrenze" liegt in Deutschland bei einem Monatseinkommen von 938 Euro. Wer weniger hat, gilt als einkommensarm. Bei der Gesamtbetrachtung von Armut wird aber noch auf andere Faktoren geachtet, etwa das "sozio-kulturelle Existenzminimum". Es geht dabei um die "Teilhabe am gesellschaftlich üblichen Leben, um das Maß an "Verwirklichungschancen". So sind etwa Alleinerziehende wegen der schwierigen Vereinbarkeit von Kind und Beruf häufig arbeitslos. Kinder aus ärmeren Familien schaffen weitaus seltener einen akademischen Abschluß als Kinder bessergestellter Familien. (...) Der Bericht nennt Arbeitslosigkeit als Hauptursache von Armut und sozialer Ausgrenzung...<<
Quelle: Hamburger Abendblatt vom 03.03.05 Elf Millionen gelten als arm Von Andreas Thewalt https://www.abendblatt.de/daten/2005/03/03/405777.html
Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2005/03/03/405777.html
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Karl
antwortete am 03.03.05 (21:35):
Was in der Politik zählt, ist die subjektive Befindlichkeit der Menschen und diese definiert sich nicht am absoluten Wohlstandsniveau, sondern am relativen. Man schaut, was der Nachbar hat. Hat mann/frau mehr ist man zufrieden, hat man/frau weniger, ist mann/frau unzufrieden.
Wäre es nur das, könnte ich zur Tagesordnung übergehen und sagen, den Menschen geht es heute im Schnitt viel besser als früher, und zwar bedeutend besser. Aber es ist nicht nur das. Nicht das wohlhabend sein oder weniger wohlhabend sein, ist der Punkt, sondern das, was daraus folgt - und das sind die Chancen in unserer Gesellschaft für den Nachwuchs. Diese sollten laut Verfassung gleich sein, doch sie werden immer ungleicher.
Zwei Schüler mit gleichen Talenten, aber aus unterschiedlichem Elternhaus können bei uns extrem unterschiedliche Chancen haben. Das kann bedeuten, höhere Schule nein oder ja, Universität ja oder nein. Insbesondere wenn nun in Kürze die Studiengebühren erhoben werden, wird nicht das Talent, sondern häufig allein das Geld der Eltern entscheiden, ob jemand ein Studium aufnimmt oder nicht.
In einer Gesellschaft, in der die Chancen so ungerecht verteilt sind, wird viel Talen ungenutzt bleiben. Unsere Gesellschaft schadet sich sehr durch den Ausbau der Ungerechtigkeiten und den Rückzug aus der Bildungsverantwortung.
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dutchweepee
antwortete am 03.03.05 (22:17):
in der DDR war die krankenversicherung, die kinderbetreuung, die reha und jede art der studentischen bildung kostenlos.
jetzt! ...in der FREIEN WELT ...kostet jede pille geld, die konten und e-mails werden ausgeschnüffelt und über 50 bekommt kein mensch mehr eine arbeit.
ich frage mich wirklich, warum ich damals beim "neuen forum" mitgearbeitet habe, um die mauer einzureissen.
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Marina
antwortete am 03.03.05 (22:40):
dutchweepee, Das ist wirklich ein sehr trauriges Fazit. Aber in gewisser Weise verständlich. Karl, was die Studiengebühren betrifft, habe ich an anderer Stelle schon meine Kritik eingebracht, aber irgendwie schien das niemanden zu interessieren. Dabei finde ich gerade das Thema auch ungemein wichtig, denn es ist ganz klar, dass es eine absolute Ungleichheit der Chancen bedeutet. Wenn ich nur an die Alleinerziehenden denke, die bei dem neuen Bericht besonders schlecht wegkommen. Sie können ihre Kinder meistens finanziell nicht unterstützen, wenn sie studieren wollen. Und immer arbeiten neben dem Studium bedeutet ganz klar eine Studienverlängerung, was die Regelung ad absurdum führt. Dabei kommt noch nicht einmal viel für die Länder dabei rum, weil dementsprechend die Studentenzahlen abnehmen und viele abbrechen aus diesem Grund. Ich nehme an, dass du das an Ort und Stelle selber erlebst. ;-)
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hugo1
antwortete am 03.03.05 (23:00):
dutchweepee du fragst dich warum ?? und ich sage Dir: Es war nicht umsonnst. Das haste für mich gemacht. Mir gehts (den Umständen entsprechend und den Möglichkeiten die es noch gäb und mir ein mieses Leben zuteilen würden, ausgesprochen gut. Ich kann meckern, müsste es aber nicht, tu es aber hin und wieder trotzdem. Ich hab nochmals Glück, ich wohne nicht zwichen oder neben Superreichen und brauch somit Karls relative, ja nicht mal die tatsächlichen, Unterschiede zu berücksichtigen für Meine Zufriedenheit oder mein Unglücklichsein. Die Schere zwischen Arm und Reich hat mich (aus meiner Sicht sehr zufällig)noch nicht gänzlich abgeschnitten und der totalen Armut zugeordnet. für Einzelne scheints sogar ein Segen zu sein nicht studieren zu Können/brauchen (finanziell oder vom Intellekt her)und einen Beruf zu finden der es ermöglicht vermögend zu werden. Das kann vom Geldbeutel der Eltern, vom Talent dem Zufall, der Protektion usw. abhängen. (manchmal reichts schon gut Fußballspielen oder laut Singen zu können) *g*
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Marina
antwortete am 04.03.05 (00:27):
dutchweepee und hugo1, ich möchte als "Wessi" nicht beurteilen, ob eure Lage hier besser oder schlechter ist als vorher, das könnt nur ihr wissen, aber gibt es nicht auch einige positive Veränderungen abgesehen von den wirtschaftlichen oder beruflichen? Denkt mal an die Stasi! Oder an eure mangelnde Reisefreiheit vorher! Nur 2 Beispiele. Aber wie gesagt, ich will euch nicht belehren, das wäre wirklich eine Anmaßung.
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dutchweepee
antwortete am 04.03.05 (04:27):
@MARINA ...ich bin der "DUTCHweepee" ...das bedeutet ich wohne in holland und das könnte ich nicht, wenn ich nicht zuvor mit einem haufen gleichgesinnter die dämliche mauer umgeschmissen hätte.
fakt ist aber, daß die BRD bei den sozialleistungen stark nachgelassen hat, nachdem der "konkurrenzkampf" mit dem sozialistischen widerpart verschwunden war.
die bundesbürger werden unter dem vorwandt der globalisierung und des ständig präsenten terrorismus geschröpft, bespitzelt und doktriniert.
keine stasie hätte die möglichkeiten gehabt (technisch und gesetzlich) eine überwachung der bürger zu organisieren, wie es NSA und BKA im augenblick praktizieren.
DARUM tut es mir leid.
ich konnte zwar über die mauer steigen, aber die "freiheit" hab ich nicht gefunden. ...zumindest nicht in deutschland.
in holland gehts grad so noch.
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schorsch
antwortete am 04.03.05 (10:01):
hugo1, das ist aber ein schönes Wort, das du da anwendest: "Nichtreichen"....
Ob ihrs nun glaubt oder nicht; wir sind im Westen auf dem besten Wege, Staaten ala Südamerika zu werden, wo es fast keinen Mittelstand mehr gibt, sondern nur noch Superreiche und Superarme. Eines Tages wird es so stark gären bei uns, dass die Superreichen es mit der Angst zutun kriegen und allesamt in Länder abwandern, wo sie unter Ihresgleichen, abgeschirmt von Privatarmeen, in Saus und Braus leben können. Dumm wird dann nur sein, dass sie ihre Gewinn bringenden Geschäfte auflösen oder mitnehmen werden.
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rolf
antwortete am 04.03.05 (10:05):
Schumacher und Co. machen es doch schon.
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hugo1
antwortete am 04.03.05 (12:25):
hallo Marina .Mit der Stasi hatte ich nie ein Problem, Sie eher mit mir, da sie mich unter Kontrolle halten mußte so wie Millionen anderer Bürger. Da ich mich auch nicht als Staatsfeind fühlte und dementsprechend tolerant diesem Staat, ja teilweise sogar wohlwollend gegenübestand hatte ich absolut nichts sehr Schlimmes zu befürchten. Das sahen die westdeutschen Medienvertreter damals natürlich anders, sie brauchten Futter für Ihre Schlagzeilen und da wär so ein Durchschnitts-DDR-Bürger wie ich, medienuntauglich gewesen. Das Reisen besser (das eingeschränkte Reisen) hat mich und viele Andere vermutlich davon abgehalten mir zuviele -aus DDR-Sicht- negative Gedanken zu machen und unzufrieden zu werden. Es reichte schon was man im Fernsehen sah und was die vielen Rentner nach ihrer Rückkehr von den Westreisen erzählten. So gesehen hatte ich 1990 tatsächlich ein zwar frohgestimmtes jedoch auch unsicheres Gefühl im Bauch über das was wir zu erwarten hatten, Da geisterten Meinungen zwischen Riesenaufschwung und vorsichtigem Mißtrauen, zwischen Kohl und Lafonaine hin und her. Was tatsächlich dran ist am Wirtschaftswunder Bundesrepublick können wir alle Zusammen leider momentan nicht positiv erleben. Hat natürlich -und das will ich gar nicht abstreiten, auch zum Teil mit meiner Aufnahe in diese Republick zu tun. Die tatsächlichen Vorteile die die Vereinigung gebracht hat, wurden recht schnell von einigen Wenigen abgesahnt der Rest wurde mit Erwartungen vertröstet.(siehe Reichtumsbericht mit den unerhörten Zuwachsraten an Vermögen ab 1990) ps übrigens das mit dem Reisen und der Reisefreiheit geniesse ich derzeit so gut ich kann ( soweit mein Kontostand dies hergibt, auch wenn ich dadurch auf anderen Luxus verzichte))
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Marina
antwortete am 04.03.05 (17:02):
Hugo, du warst wohl so ein richtiger Mitläufer? :-) Scheinst aber jetzt kritischer gewroden zu sein. :-) Du schreibst weiter oben: "das ist nicht logisch, denn dann würde deren zunehmender Reichtum nur durch die zunehmende Armut des Restes der Bevölkerung ermöglicht". Genau so ist es, du hast es erfasst. Und wie logisch das ist! Wenn du dir nur vorstellst, dass die Gehälter der Manager an die Aktienkurse ihrer Unternehmen gebunden sind und du dir dann weiterhin vor Augen führst, dass mit steigenden Gewinnen parallel dazu Leute entlassen werden (wie bei Dt. Bank oder Siemens), dann ist die Logik der sich öffnenden Schere schon da.
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dutchweepee
antwortete am 04.03.05 (17:11):
@MARINA ..."mitläufer" stimmt nicht ganz. wir waren alle "zonies" und es war "unsere" DDR. das ist für einen altbundesländler schwer zu verstehen, aber auch für uns "ossies" nicht einfach.
ungefähr so: wir fanden die parade am ersten mai genauso albern wie ihr, aber wir waren irgendwie stolz auf "UNSERE" NVA. is schon komisch, was mit dem "VOLKSeigentum" passiert ist. plötzlich wurden alle betriebe für eine DEE-MARK von "wessies" gekauft (abgewickelt) und waren (subventioniert) pleite.
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Marina
antwortete am 04.03.05 (17:21):
durchweepee, ich hab es nicht böse gemeint, denn ich war nie da und kann es wirklich nicht beurteilen. Aber eins, glaube ich, war fortschrittlicher in der DDR: Vielen Frauen, vor allem Müttern, ging es in der DDR besser als heute in der BRD, denn da gab es immer Möglichkeiten, die Kinder unterzubringen. Und sie waren nicht dazu verurteilt, "nur" Haus und Kinder zu hüten. Dank unserer Nazi-Ideologie, die noch immer nicht ganz aus den Köpfen ist, ist Deutschland ein Entwicklungsland hinsichtlich der Kinderbetreuung, weil man immer der Meinung war, dass die Frauen an den Herd gehören. Noch heute ist es so, dass in ländlichen Gegenden Mütter, die berufstätig sind, als "Rabenmütter" abqualifiziert werden. Und wie ich gehört habe, gab es sowas in der DDR nicht, da war es selbstverständlich, dass Mütter (bezahlte) Arbeit und Kinder unter einen Hut bringen konnten.
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dutchweepee
antwortete am 04.03.05 (17:38):
@MARINA ...ich hab dich lieb!
meine jetzige "feste lebensabschnittsgefährtin" stammt aus friesland (traditionell katholisch) und war begeistert von der art und weise, wie sie in meinem "ossie" freundeskreis aufgenommen und akzeptiert wurde.
FRAUEN waren (sind?) im osten keine frauen, sondern absolut gleichberechtigte partner.
in 10 jahren werden deutsche frauen nur noch klingelton-abbonenten und big-brother-gucker sein.
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Marina
antwortete am 04.03.05 (17:58):
dutchweepee, das hast du aber süß gesagt, ich meine den ersten Satz, ich bin gerührt. :-)
Aber dein letzter Satz ist mir zu pessimistisch, das hoffe ich doch nicht, wäre ja furchtbar.
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hugo1
antwortete am 04.03.05 (22:17):
oh jaaa Marina Mitläufer -das richtige Wort- das war ich und ca 17 Millionen Andere auch. Kommt eben nur auf die Definition an. Es gibt Meinungen, nachdem jeder, der pünktlich und fleissig seiner Arbeit nachging, (also dem Staat sehr nüzte)damit einen hohen Grad an Systemtreue, Regierungsnähe, also Staatsnähe zeigte. Das kann ausgeweitet werden auf alle, die sonnstige Tätigkeiten ausführten zum Nutzen und Frommen dieses Staates. Beginnend in Vereinen, Zirkeln, Parteien, Organisationen, Gewerkschaften usw. Der Organisationsgrad lag wohl nahe 100%. Dazu kam -bewiesen bei Wahlen- das über 99% aller erwachsenen Bewohner nicht gewillt waren (sei es aus Überzeugung, Feigheit, Angst, Gleichgültigkeit oder wie auch immer)in einer doch sehr möglichen Art und Weise ihre Unzufriedenheit mit dem System auszudrücken. Wer also in irgendeiner Weise dazu beitrug, den Wohlstand zu mehren, die Zustände zu erhalten und sei es nur durch einkaufen in staatlichen Läden wie Konsum und/oder HO der war, ob er wollte oder nicht ein Mitmacher, ein Mitläufer. Ja ich muss gestehen ich war wohl ein recht guter Mitläufer, ich arbeitet oft und gerne und möglichst viel, ich kaufte oft und gerne und möglichst viel ein, ich war neben dem Sportverein der Gewerkschaft, dem Deutschen Roten Kreuz, dem Kleingartenverein und noch anderswo organisiert und noch schlimmer, ich kannte -bis auf drei vier Ausnahmen persönlich keine "Abtrünnigen, Konterrevolutionäre, Staatsfeinde, Spione, Agenten, Republickflüchtlinge, usw." die es ja nach Auskunf westliche Medien ständig zuhauf gegeben haben muss, denn fast ausschliesslich wurde darüber berichtet wenn überhaupt mal über das Leben in der DDR berichtet wurde. Aber ich kannte eine große Menge kritischer Menschen, unzufriedener und nicht vorneweg mitmaschieren wollende Menschen ( die sich trotz dutzendfacher Werbeaktionen nicht bereiterklärten z.B. in die Partei einzutreten oder mehrjährig in die NVA usw.) Wenn mir also heutigentags ein Besserwisser weiss machen will wie allgegenwärtig doch der Druck auf die Menschen war, die Stasipräsenz, der Leidensdruck vonwegen Glaubensfragen, die Unterdrückung Andersdenkender, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln, da muss ich wohl in einem anderem Land gelebt haben und zwar unter vielen netten Mitmenschen, Verwandten, Bekannten Kollegen und Freunden. Die Mitläufer finde ich waren schon ganz in Ordnung am Bodenpersonal gabs wohl wenig auszusetzen,(hat man ja 89 gesehn) nur unsere Obersten und deren linkische Hände, die waren teilweise sehr unfähig, unwillig ja fast starrköpfig wenns drum ging die Zeichen der jeweiligen Zeiten zu erfassen und zu reagieren. aber nu komm ich wohl zuweit vom Thema ab, sorry das sollte kein Statement für die DDR sein, sondern wiederholt meine, die Meinung eines "gelernten" ehem. DDR Bürgers. Ja und wie ich mich freu das -für mich persönlich- alles so gekommen ist, wie es ist, hab ich an anderen Stellen mehrfach kundgetan. *g*
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Burebueble
antwortete am 04.03.05 (23:16):
An Hugo. So ähnlich hat mein Großvater über das Dritte Reich geredet. Schlimm wurde es nur als die Alliierten kamen, sagte er. So schön war es also in der DDR. Du kennst Dich sicher aus. Vielleicht kannst Du mir meine Fragen beantworten. Wieviel Menschen wurden an der Mauer abgeknallt? Wieviel Politische saßen in Bautzen I und Bautzen II ein? Warum wollten die Menschen plötzlich die so schöne DDR nicht mehr?
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schorsch
antwortete am 05.03.05 (13:15):
Die Stummheit der Genossen in der DDR kann nur auf dem Hintergrund der vorher erlebten Stummheit des Tausendjährigen Reiches gesehen werden. Ohne Übergang sahen sich die DDR-Menschen ins bolschewistische System verstrickt, aus dem man nur unter Lebensgefahr ausbrechen konnte.....
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Marina
antwortete am 05.03.05 (14:36):
@ Hugo, deine Berichte sind für mich sehr interessant, weil ich selbst keinen Kontakt zu "Ossies" habe. Und du warst nach deiner eigenen Schilderung tatsächlich einer von der großen Mehrheit, die dem System treu gedient haben. Aber ich habe da auch meine Zweifel, ob du da nicht manches schönfärbst aus der Erinnerung. Auch wenn ihr, du und dutchweepee, meint, die Freiheit sei hier nicht größer, möchte ich euch doch vor Augen führen, dass solche Diskussionen, wie sie hier im Forum geführt werden, in diesem Regime mit Sicherheit nicht möglich gewesen wären. In China finden ständig Massenverhaftungen statt von Leuten, vor allem Studenten, die sich im Internet in irgend einer Weise kritisch äußern. In Russland ist es wohl so ähnlich. Wenn es die DDR noch gäbe, wäre das mit Sicherheit auch da so. Jetzt sind wir aber total vom Thema abekommen. Um nochmal etwas zu diesem beizutragen: Du kanntest eine "Menge kritischer Menschen, unzufriedener und nicht vorneweg mitmaschieren wollende Menschen", die gibt es hier ja auch, aber gemeinsam ist beiden Systemen, dass die Menschen (Deutschen?)trotzdem so viel mit sich machen lassen. Mich wundert immer, dass die Heerscharen an Arbeitslosen (darunter auch viele gut Qualifizierte und Akademiker) hier nicht auf die Straße gehen und den Aufstand proben. In der DDR wäre das ja noch gefährlich gewesen, aber hier eben nicht, und sie tun es trotzdem nicht. Aber vielleicht liegt es ja daran, dass Arbeitslose nicht untereinander organisiert sind wie die Arbeitnehmer in den Gewerkschaften?
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hugo1
antwortete am 05.03.05 (20:41):
hallo Burebueble, ich bin mir nicht ganz klar ob sichs lohnt mit Dir über tasächliche Meinungen, Gefühle, Erfahrungen die mich im Zusammenhang zu Themen mit der DDR verbinden, zu diskutieren. Deine Fragestellung klingt mir zu voreingenommen und aus Erfahrung bin ich geneigt anzunehmen, das Du an der tasächlichen Meinung ehemaliger Ostler wenig interessiert bist. Eher schon an der Bestätigung Deiner -natürlich durch einschlägige ehemalige Berichte bundesdeutscher Medien vorgefassten Meinung. Vielleicht kannst Du akzeptieren das nicht das gesamte politische und alltägliche Leben der Bevölkerung in der ehemaligen DDR auf Stasi, Unterdrückung, Bespitzelung, Drangsalierung und Angst vor Knast usw ausgerichtet war. Du stellst mit Deinen Beispielen (und die gabs tatsächlich und sie sollen auch nicht unter den Teppich gekehrt werden)jedoch einen Teil der politischen Begebenheiten in den Vordergrund. Aus Sicht eines Ausenstehenden vielleicht sogar verständlich, obwohl ich mich dagegen wehre diese paar negativen Besonderheiten, die sich natürlich auch fortsetzen liessen, in den Vordergrund bei der Bewertung meines Alltäglichen Empfindens während der DDR-Zeit zu erheben---das war eben nicht so, niemals, auch wenns einigen aussenstehenden Zeitzeugen nicht in den Kram ihrer Sichtweise passt. Zu den Gefangenen in Bautzen zählten vor allem politische Gegner der SED-Führungsspitze, ausländische Häftlinge, die wegen Spionage oder Fluchthilfe verurteilt worden waren, aber auch straffällig gewordene Funktionäre aus dem DDR-Herrschaftsapparat (O-Ton dokumentarische Ausstellung Bautzen) Die nächste Frage ist eine unnötige Vorhaltung, der ich mich nicht annehmen brauche, zumal die Zählung und Veröffentlichung der "Abgeknallten" (fast eine Verhöhnung der unschuldigen Opfer) durch die Zentrale Erfassungsstelle Salzgitter erfolgte. Ich vermute mal das die Stasie eine noch exaktere Übersicht über dieses traurige Kapitel deutsch-deutscher Geschichte erarbeitete. Und Drittens biste wohl vollkommen uninformiert wie und was sich in der Wendezeit tatsächlich abspielte. Ausgangspunkt der Geschehnisse war nicht der Wunsch der Masse der Bevölkerung in einer Bundesrepublick mit 100 prozentiger Selbstaufgabe unterzugehen,sondern in einem Staat zu leben ohne diese unfähigen alten verknöcherten Leute an der Macht mit ihren vielen Mängeln (sogar die aus der gorbatschowschen Su-Aufbruchzeit kommenden Zeichen der Zeit verstanden die nicht) Die ersten Parolen hiessen "Wir sind das Volk" Erst der massive Eingriff der kohlschen Regierung in die Geschehnisse führten (aus meiner Sicht) zu der Wende die über die Forderung "Wir sind ein Volk" zu dem gegenwärtigem Ergebnis führte. Sicher ist es passend und typisch,für die nachfolgenden Ereignisse der Zusammenführung/Übernahme sie "nur aus bundesdeutscher Sicht zu interpretieren.
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hugo1
antwortete am 05.03.05 (20:50):
ps Marina nu bin ich tatsächlich sehr weit vom Thema oben abgewichen bestimm trifft man sich mal in diesem Forum unter anderem Thema zu Deiner Sicht der Dinge, z.B. über die Schönfärberei u. unterschiedliche Meinung darüber wie gefährlich es tatsächlich war eine Meinung zu haben und auszusprechen und/oder ob dies nur eine nichtssagende Behauptung ist.
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Karl
antwortete am 05.03.05 (21:22):
@ Hugo,
ich möchte Dir mitteilen, dass ich deine Berichte über deine Empfindungen während der DDR-Zeit als eine Bereicherung empfinde. Suspekt sind mir die Leute, die später alles schon immer besser gewusst haben und die sich bis zum Widerstandskämpfer hochstilisieren. Viele derjenigen, die jetzt im Westen die Nase rümpfen, hätten "drüben" wahrscheinlich auch zu der Mehrheit gehört. Mutig ist es, wenn man zugibt, nicht gegen den Strom geschwommen zu sein. Das wertet die wenigen "Gegen-den-Strom-Schwimmer" auf.
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Burebueble
antwortete am 05.03.05 (23:01):
Mutig wäre es gewesen, damals gegen den Strom geschwommen zu sein. Heute zu sagen, daß man damals mit dem Strom geschwommen sei, ist billig. Die ihr Leben ließen können nicht mehr aufgewertet werden. Sie sind leider tot. Warum erinnert mich Hugo immer so an meinen Großvater im Dritten Reich?
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hugo1
antwortete am 05.03.05 (23:11):
danke karl. ich fühl mich keinesfalls unter Druck, soll heissen als Minderheit und Aussenseiter. Wenn ichs mir recht überlege war ich ein kleines Rädchen unter knapp 2 Milliarden die unter ähnlichen (ist sehr verallgemeinert)Bedingungen lebten. Denn die Regierungen, die Weltanschauungen, die groben Umstände für das einzelne Individuum -und das wird hier oft übersehen- waren bei den Menschen innerhalb der Länder des RGW. China und einigen Ostasiatischen Staaten plus Kuba usw sehr ähnlich. Sicher ragte Ostdeutschland als eine Art Insel mit Sonderstatus etwas -besonders aus unserem innerdeutschem Blickwinkel betrachtet- hervor (Mauer,Teilung einer Nation, gemeinsame Sprache, Verwandschaftsverhältnisse usw.) So gesehen ist mir klar das wir Ostdeutschen nach dem "Ende der sozialistischen Periode" sogar eine gewisse Sonderstellung durch die innerdeutsche Sonderbehandlung darstellen. ( Ich kenne Osteuropäer die gerne unseren Status, unsere Möglichkeiten und Sorgen, einen wirtschaftlich starken Bruder hätten) Da kann man ruhig mal berechtigte aber auch "nervige" Fragen, Unterstellungen, Unverständnis usw. aushalten, das wird sich mit der Zeit verwässern, zumal nicht jeder Wessi die günstige Gelegenheit hatte oder nutzte, sich näher mit der Ossivergangenheit auseinanderzusetzen. Es gibt -und das versteh ich neuerdings immer mehr- wichtigere Dinge im alltäglichem Leben. ( sogar Sorgen und Ängste über Arbeitsplatz und die täglichen nötigen Ausgaben die wir Ossis oft nicht wahrhaben wollten, obwohl in unserem ehemaligem Staat tagtäglich über die Medien fast ausschliesslich mießmachend und tendenziell über die dunklen Seiten des Kapitalsmus im "Goldenem Westen" berichtet wurde)
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hugo1
antwortete am 05.03.05 (23:42):
eben Burebueble, Grau ist alle Theorie. Nenn mir einen einzigen Grund, der mich in meiner Jugendzeit in der DDR dazu hätte bringen sollen, ein gewiefter, erbitterter, erfolgreicher Regimegegner in Deinem Sinne (vielleicht sogar Insasse in Bautzen)zu werden. Ich war Jung, wir hatten durch den unsäglichen Krieg -wie man so schön sagt- Haus und Hof hinter der Neisse und Vater usw.verloren. Die Nazis und alles was damit zusammenhing stand mir bis zum Halse, also war es wohl normal das ich in die Hände (du würdest vermutlich Fänge sagen) der damals politisch Agierenden geriet. Es war mir damals nicht möglich hinter alle Kulissen zu gucken, es gab kaum Möglichkeiten Negatives über den Sozialismus zu erfahren ( du wärst da vermutlich cleverer, weitsichtiger gewesen)im Gegenteil, die theoretischen Vorstellungen, die durch die Regierung an die Jugend weitergegebenen Zielstellungen, klangen besser, humaner einleuchtender als alles was ich je in meinem damaligem Leben über das Leben und seine Gestaltung erfuhr. Selbts weitaus verständlicher als in der Kirche. aber warum erzähl ich Dir das alles, ? zumal ich den Verdacht hege das Du es ja doch viel besser weißt,,, übrigens , ncht das jemand denkt ich sei ein Großes Tier in der DDR gewesen, ich habs nicht mal zu einer mittleren staatlichen Auszeichnung geschafft. (aber zu einem Dank vor der Front und zu einer Belobigung in Form der Tilgung einer Strafe *g* n.g.e.z.n.)
Internet-Tipp: https://www1.ndr.de/ndr_pages_std/0,2570,OID467742,00.html
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dutchweepee
antwortete am 06.03.05 (02:03):
ich war 1989 nicht gegen die DDR. ich war gegen:
LÜGE, KORRUPTION, PRIVILIEGIEN, UNGERECHTIGKEIT, BERREICHERUNG IM AMT, VERHEIMLICHUNG DER WAHRHEIT,
das problem ist für mich nur, daß es die DDR nichtmehr gibt, aber all diese verbrechen noch stets die deutsche politik bestimmen.
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BarbaraH
antwortete am 06.03.05 (09:32):
Ich danke Dir für Deine offenen Worte, hugo. Dass Du durch Deine Beiträge meinst, vom Thema abgekommen zu sein, sehe ich nicht. Schließlich ist der Vorgang der sich immer weiter öffnenden Schere nur durch die Trägheit der Masse der Menschen möglich. Der einzelne fühlt sich machtlos, ohnmächtig und trägt mit dieser Haltung zur weiteren Ausbeutung seines Nachbarn bei.
In diesem Zusammenhang möchte ich auf Gedanken von Günter Gaus am Ende seines Lebensweges hinweisen. Aufgezeichnet wurden sie von Daniela Dahn. Der Artikel endet mit folgenden Sätzen:
>>Aber auch die Umsetzung von Erkenntnis in Opposition und soziale Bewegung, die die Herrschenden zum Einlenken zwingt, ist nicht delegierbar; sie fällt in die Zuständigkeit jedes einzelnen unzufriedenen Bürgers. Demokratie bedeutet Einmischung in die eigenen Angelegenheiten. Sie ist institutionalisierte Interessenvertretung, wer sich nicht organisiert, dessen Interessen werden auch nicht vertreten. Den Herrschenden Einhalt gebieten, aber auch den Rücken stärken für das Wagnis gleicher Freiheit für alle? Weltsozialforen - Gewerkschaftliche Internationale - Arbeitslosenbewegung - alternative Medien - Internetzwerke - Bildungsbörsen - Programmdiskussionen - Oppositionsparteien - Attac - Jugendcamps - Seniorenvereine - Bürgerinitiativen - Genossenschaften - freie Kooperationen - Bürgerhaushalte - Landlosenbewegung - Gemeineigentümer - Boykotte - Generalstreiks - Sitzblockaden - Wehrdienstverweigerung - Friedensmärsche - Barrikadenkunst - Lichterketten - Frauenpower - Volksentscheide - ziviler Ungehorsam. Auf welchen David, welchen Goliath, warten wir?
Demokratie als Einheit von Volkssouveränität, Grundwerte verteidigendem Rechtsstaat und Gemeinwohl verpflichteter Wirtschaftsordnung ist alternativlos. Demokratie oder Barbarei: Die Zeit läuft.<<
Quelle: Freitag vom 25.02.2005 Demokratischer Abbruch von Daniela Dahn GüNTER GAUS BEDENKEND - Dem Terror der heutigen Ökonomie begegnen https://www.freitag.de/2005/08/05080301.php
Internet-Tipp: https://www.freitag.de/2005/08/05080301.php
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schorsch
antwortete am 06.03.05 (10:04):
Ohne eine gewisse Anpassung an das damals herrschende Regime gäbe es die Überlebenden, die heute darüber berichten können, wohl gar nicht.....
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Karl
antwortete am 06.03.05 (10:06):
@ Burebueble,
ich nehme jetzt einmal an, dass dein selbstgewählter Nickname den Tatsachen entspricht und du dich noch nicht zu den Senioren zählst. Das würde dann aber auch bedeuten, dass du in deinem bisherigen Leben weder der Gefahr SED- noch Nazi-Mitläufer zu werden ausgesetzt gewesen bist. Jeder von uns Spätgeborenen sollte sich ausführlich mit den Verführungskünsten beider Regime beschäftigen, um der Gefahr zu entgehen, dass sich solches noch einmal wiederholt. Wäre es immer so einfach, den richtigen Weg im Voraus zu erkennen, sähe es auf dieser Welt wohl anders aus. Ich habe größten Respekt und Bewunderung für die Menschen, die sich unter Einsatz ihres Lebens oder ihrer Freiheit gegen diese Regime gestellt haben, und ich habe mich schon oft gefragt "Auf welcher Seite wäre ich gestanden?". Wenn ich ehrlich bin, kann ich es nicht sicher wissen, und ich bin froh, dass ich diesem Test nie ausgesetzt gewesen bin. Es ist einfach, auf die Mitläufer herunterzusehen, aber es unterschätzt den Druck der Situation und vielfach überschätzt es den eigenen Charakter. Das, was wir aufgrund der Erfahrungen verpflichtet sind zu tun, ist in meinen Augen frühzeitig jede (Rück-)Entwicklung zu totalitären Zuständen zu verhindern, damit wir oder unsere Nachkommen niemals in diese schreckliche Situation kommen, zwischen Pest und Cholera wählen zu müssen. "Wehret den Anfängen" ist deshalb die Strategie, auf die wir uns verständigen sollten.
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dutchweepee
antwortete am 08.03.05 (02:38):
kurze rückkehr zum ausgangsthema (es sei mir gestattet)!
ich bin der meinung, daß deutschland zu einem beamtenstaat verkommt.
gut abgsicherte staatsdiener bestimmen, wie gut (oder schlecht) es "dem volk" geht.
17 landesregierungen kämpfen mit ihrem apparat gegen die bundesregierung!
das kostet diäten, renten, fehlentscheidungen und zeit (zeit ist GELD)
schafft diesen föderalismus ab!
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abdu
antwortete am 09.03.05 (22:22):
jeden tag habe ich hier,was zugefuegt wurde,gelesen. schade,dass man hier nicht fortgesetzt hat. bemerkenswert aber ist ,dass die "nebenbei" themen ,die hier besprochen wurden, mir wichtiger erschienen..:zb/loyalitaet/passiver widerstand/regimegegnerschaft/systemtreue.. zum thema arm und reich erinnere ich mich an einem frueheren streitgespraech mit einem landesmann in anwesenheit unseres deutschen lehrers..ich meinte damals:reiche leute sind durch ausbeutung [quasi:bestehelen]der armen reicher geworden..ich meinte, dass das gesamt reichtum aus 1000 einheiten besteht und es wird durch 100 personen geteilt..jeder bekommt das gleiche:10 einheiten..denn reichtum sei eine materie[verschwindet nicht/kommt nicht aus dem nichts/bleibt immer in der gleichen quantitaet],so behauptete ich,und demnach ist einer um 5 einheiten reicher nur in dem er 5 einheiten von dem recht eines anderen "gestohlen" hat..und dadurch bekommen wir das verhaeltnis 5 zu 15 statt 10 zu 10. mein landesmann behauptet aber vor dem laechelnden lehrer,dass arme nur arm geworden sind weil SIE sich verdummen liessen..waere man wach geblieben und nicht durch irgend was betaeubendes[es gaebe 1000 rauchmittel:darunter fussballzuschauen/mode/kochrezepte..uvam]aus der wirklichkeit geflohen, so haette niemand die chance bekommen seine hand zu verlaengern und 5 oder 3 einheiten wegzu schnappen.////vieleicht hatten wir beide recht/der lehrer hat sich absichtlich dazu nicht geaeussert.
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dutchweepee
antwortete am 09.03.05 (22:37):
@abdu :-)
*lol* ...ich hab auch gewartet, aber anscheinend kann keiner meiner letzten these etwas entgegensetzen, oder hinzufügen!
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Karl
antwortete am 10.03.05 (08:26):
@ abdu,
wenn richtig ist, dass Arbeit Werte schafft, dann kannst du nicht ernsthaft einen neuen Erhaltungssatz für Reichtum formulieren. Es ist völlig unzulässig, nur weil es unter den reichen Bürgern Betrüger gibt, zu folgern jeder Reichtum sei auf Kosten der Armen entstanden.
Häufig (meistens?) ist zumindest in unserer Gesellschaft das Gegenteil richtig. Ohne die Initiative der Unternehmer gäbe es keine Arbeit. Zwar wären alle u. U. gleicher, aber auf unterstem Niveau. Jetzt werde ich zwar sicher der Naivität beschuldigt, aber ich bin lieber naiv als blind.
@ dutchweepee,
ich glaube nicht, dass die Abschaffung des Förderalismus ein Patentrezept ist. Die förderale Organisation hat auch Vorteile. Eine Zentrale bürstet alles über den gleichen Kamm und missachtet viel eher regionale Besonderheiten.
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schorsch
antwortete am 10.03.05 (09:03):
Stellt euch vor wir leben vor 10`000 Jahren. Zehn Menschen stehen unter einem Baum mit Früchten und wollen sie ernten. Einer macht den Vorschlag, alle Früchte zu schütteln, dann werde man sie gerecht unter alle verteilen. Da meldet sich aber einer und sagt: "Kraft meiner Stärke fordere ich 99 % aller Früchte. Den Rest könnt ihr Neun euch erkämpfen!"
Logisch, dass der mit den 99% dann das Jahr über seine überschüssigen Früchte an die Hungernden verkauft gegen erlegtes Wild und andere Nahrungsmittel. Und die Frauen der anderen Mitmenschen vernascht er erst noch, während die Anderen auf der Nahrungssuche sind. Was sollte er denn sonst tun, wenn sich die anderen um die Arbeit reissen?!
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Karl
antwortete am 10.03.05 (09:49):
@ schorsch,
sorry, aber in der Zeit der Jäger und Sammler leben wir nicht mehr. Du übersiehst, dass neue Werte (neue Apfelbäume, die es vorher nicht gab) geschaffen werden. Sie z. B. die Handy- oder Auto-Industrie. Wieviele Menschen verdienen ihr Brot inzwischen mit diesen neuen Geschäftszweigen? Würde es ihnen besser gehen, gäbe es keine Handies oder Autos? Erlaube mir zumindest Zweifel anzumelden.
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Ursula_J
antwortete am 10.03.05 (09:56):
Leider ist unser Wirtschaftsystem nicht mehr so überschaubar wie schorsch es geschildert hat.
Da der Reichtum ebenso zunimmt wie die Armut muss wohl doch ein Zusammenhang bestehen. Oder ist das eine ohne das andere möglich?
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hugo1
antwortete am 10.03.05 (12:13):
hallo Ursula_J Ich nehm mal an: Allgemeine Armut ist, wenn auch belastend, aber sie ist zu ertragen (das haben zig Millionen Menschen weltweit seit tausenden Jahren bewiesen. Zunehmende Armut neben zunehmendem Reichtum ist auch -wenn auch sehr schwer- zu ertragen. Aber zunehmender Reichtum ohne zunehmende Armut ist gar nicht möglich. Möglich wäre nur zunehmende Armutsabnahme bei gebremstem Reichtumszuwachs. Aber wer möchte schon reich sein, wenn alle seine Nachbarn noch reicher sind *g* (meine Theorie hab ich natürlich oberflächlich begründet, indem ich auf die "Relativität" von Armut und Reichtum nicht eingegangen bin) Karl ein normaler Reicher ode normaler Mensch kann noch so clever sein, noch so feissig, noch so voller Ideen und sonnstigen Rückhalt. Wenn er keine Menschen im Umfeld seiner Tätigkeit, die Ihm zum Reichtum verhelfen soll, einbindet bzw. einbinden und ausnutzen kann, dann ist all seine Liebesmüh vergeblich. Er kann nicht mitten in der Wüste sitzen und Beginnen. Er braucht fleissige, dumme, ausdauernde, kluge, Arme ganz Arme und Nichtganzmittellose Menschen um sich. Menschen, die ihm nicht nur seine Ideen oder sein Vermögen durch Ausdauer und Fleiss zu Produkten umwandeln, sondern diese anschliessend auch kaufen. Von selbts bzw durch die eigene Kraft das eigene Ärmelaufkrempeln,das eigene schuften von bis zu 20 Stunden und länger, das eigene Darben und Durchleiden wie solche Reiche es uns gerne glauben machen wollen, haben die nicht einen Heller verdient. Immer nur durch und mit,,,, Ich persönliche kenne keinen Reichen und schon gar keinen, der nur durch seinen Fleiss zum Milionär geworden ist. ( ein Lottogewinner passt hier auch nicht ins Bild) Aber ich kenne Arme und verhältnismäßig Arme und relativ Arme die von und durch die Tätigkeit eines oder mehrerer Reicher um Ihre Arbeitschance, Ihren Lohn, Ihr täglich Brot gekommen sind und dies ganz gegenwärtig. Aber das was ich hier schreibe scheint fast schon eine utopische sehr linkslastige Meinung zu sein.,,ich hab z.Z. keine Andere *g*
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Karl
antwortete am 10.03.05 (14:49):
@ Ursula_J und Hugo,
das nehme ich doch gern einmal zum Anlass, euch heftig zu widersprechen ;-)
@ Ursula_J,
"Da der Reichtum ebenso zunimmt wie die Armut muss wohl doch ein Zusammenhang bestehen. Oder ist das eine ohne das andere möglich?"
Eine Korrelation ist zunächst noch kein Nachweis für einen kausalen Zusammenhang (Beispiel Storchreichtum und Kinderreichtum), es kann aber eine gemeinsame Ursachen geben.
Zunächst gilt es fest zu halten, dass sich an einer wohlhabenden Bevölkerung mehr Geld verdienen lässt als an einer armen. Deshalb würden die Reichen hier im Land noch mehr Geld verdienen, wenn die Bevölkerung mehr davon zur Verfügung hätte. Die Armut im Lande schmälert also auch den Gewinn der Reichen.
Die gemeinsame Ursache für das derzeitige Reicherwerden der Reichen (Unternehmer) und das ärmer werden der Armen (arbeitende Bevölkerung) ist die zunehmende Verlagerung der Produktion in Drittländer. Dadurch wird zwar dort trotz Billiglohn der Lebenstandard angehoben, aber das geht scheinbar auf Kosten des durchschnittlichen Lebensstandards bei uns. Durch das Absenken (oder nicht mehr Anheben) der Löhne bei uns, sinkt die Kaufkraft.
@ Hugo
Der Satz "Aber zunehmender Reichtum ohne zunehmende Armut ist gar nicht möglich" ist m. E. eindeutig falsch. Das klingt wie ein Naturgesetz, ist aber keins.
Beispiel: Im "deutschen Wirtschaftswunder" wurden sehr viele sehr reich, aber der Lebensstandard nahm allgemein rasant zu. Dass die Reichen auf Kosten der Armen reich wurden, stimmte zu jener Zeit ganz offensichtlich nicht. Es ist aber auch heute nur ein Vorurteil.
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Ursula_J
antwortete am 10.03.05 (16:01):
Hallo Karl,
wenn z.B. die Deutsche Bank Gewinne erwirtschaftet und um diese zu erhöhen Arbeitsplätze streicht, dann bedeutet das für mich, dass die entlassenen Arbeitskräfte spätestens nach einem Jahr zu den Armen zählen, während die Deutsche Bank ihren Gewinn erhöht hat. Die einen werden reicher und die anderen ärmer.
Und die Deutsche Bank ist nur EIN Beispiel.
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hugo1
antwortete am 10.03.05 (18:09):
Karl,,wenn wir davon ausgehen würden, das Die Summe aller Reichtümer dieser Erde oder bezogen auf ein Land, gleich bleiben würde, also eine Konstante wär und die Anzahl der Menschen in diesem Land auch gleich bliebe hätteste ziemliche Probleme mit Deiner Version, das einige Reicher werden könnten, ohne das Andere Ärmer würden. Da dies jedoch nicht ganz so ist und Du vermutlich davon ausgehst das der Reichtum (die Summe der Produkte, das gesamte Geld und Vermögen,die bezahlten Investitionen usw.)eine Variable ist und die wechselnde Summe der Bevölkerung sowieso, dann fällt diese Rechnung natürlich komplizierter aus. Primär dazu ist wohl entscheidend wo man beginnt. Ich seh das so: Als Gott Adam und Eva auf die Welt loslies gehörte Ihnen Alles oder Nix (je nach Ansicht des Betrachters) Das wiederholte sich bei Noahs Landung am Berge Ararat. Von da an, bzw. nach darwinscher Ansicht (die uns beiden nähe liegen dürfte) gehörte unseren Vorfahren dementsprechend auch Alles oder Nix. So, und nun kommen wir über kurz oder lang und über viele Umwege zu einem Zwischenstand. Da haben sich nun Einige -relativ Wenige- wodurch auch immer, relativ viel Reichtum angeeignet. Ja und zwar sogar das Meiste oder Alles aus dem früherem Eigentum (Gemeineigentum) der Anderen. Die Frage nach welchem Recht,(Du wirst vielleicht zugestehen nach dem Recht des Stärkeren) möcht ich hier noch gar nicht stellen. Der Stand ist folgender: Die ehemals Allen gehörenden Reichtümer dieser Erde (Bodenschätze, Grund-und Boden, Wälder, Tiere, Meereusw. und das daraus durch den Fleiss der Massen Entstandene an Gütern, Bauten, Fabricken, Wertsachen, Schiffen, Hotels, Flugzeugen, haben sich plötzlich (innerhalb weniger Jahrhunderte) einige Wenige z.g.T. unter den Nagel gerissen. (wenn ich mal davon absehe das sie die großen Leistunen der Menschheit zum Teil zwar vermarkten, die Kosten dafür jedoch im Wesentlichem den Ärmsten und dazu rechne ich auch die meisten Staaten, aufbürden. Siehe Museen, Pyramiden, antike Bauten und Altertümer. Alles woran man sich nicht bereichen kann, bleibt aussen vor. Da kann sogar mal kurzzeitig ein Riesenunternehmen Pleite gehen und wird erst dann wieder übernommen, wenns durch und vom Staat saniert wurde.
Zumindest ist aber nun eine Situation eingetreten bei welcher die weitere einseitige Verteilung des "Reichtums" durch die abgebende Masse zumindest argwöhnisch beäugt wird. Die Menschen sind klüger geworden und nicht mehr bereit zu glauben das Ihre Armut von Gott gewollt und demnach schon in die Wiege gelegt wurde. Nun wird einem großem Teil dieser "Masse" besonders in unseren Gefilden gegenwärtig durch relative und teilweise tatsächliche Zunahme ihres Lebensstandards der Blick auf die tatsächliche Armut nebenan vernebelt. Das geht sogar soweit das wir beide uns hier im Forum darüber in die Wolle kriegen darüber ob und wie die Reichen doch durch eigener Hände Arbeit, durch Gottes Fügung und rechtens all dies zusammenraffen konnten und weiter raffen werden. Zum Beispiel will mir immer noch nicht einleuchten, das es gerecht und normal ist wenn das heben der Bodenschätze dafür sorgt das einige Nichtreiche eine bezahlte Tätigkeit bekommen, der abgeschöpfte Reichtum jedoch in die Taschen der Reichen fliesst. Das die Lausitzer Braunkohle einem Unternehmen zugeteilt wird, welches daraus Nutzen zieht der ausreicht einige Vorstandmitglieder und/oder Manager in kurzer Zeit zu Millionären zu machen ? Worin liegt da deren schweisstreibend erwirtschafteter gerechter Erlös und Reichtum ? Karl ich kapiers nicht, diese Philosophie ist mir(noch) nicht nahe *gg* Ps aber darüber philosophieren und spekulieren und grübeln und monieren und diskutieren und,,,na das hat schon was.(nicht mal das war in der Sklavenhalterzeit und im Feudalismus möglich)
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abdu
antwortete am 10.03.05 (22:43):
@KARL: ich wollte nicht die deutschen milionaere beleidigen..ich medetiere nur ueber reichtum und armut im allgemeinen.. ---------------------------------------------- nein..ich will kein erhaltungssatz fuer reichtum formulieren..dazu muss ich oekonomie[eher philosophie]studieren./die frage ist:wenn ich (theoretisch)diesen erhaltungssatz doch erreichen wuerde,was dann(immaginaer) mit der schere selbst passiert..
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Karl
antwortete am 10.03.05 (22:45):
@ Hugo,
wenn am Anfang des Denkens falsche Axiome stehen wie "wenn wir davon ausgehen würden, dass die Summe aller Reichtümer dieser Erde oder bezogen auf ein Land, gleich bleiben würde, also eine Konstante wär" kann beim Denken nichts rauskommen.
Selbstverständlich sind "Reichtümer dieser Erde" keine Konstanten. Gehörten Autos, Häuser, Handies, das Internet zur Grundausstattung dieser Erde? Nein. Diese Werte werden erschaffen. Es kann also keinen Erhaltungssatz geben, der allein naturgesetzlich vorschreiben würde, dass der Reichtum des einen auf Kosten des anderen gehen muss.
Natürlich gibt es Diebstahl, auch im großen Maßstab. Aber ein Naturgesetz, dass Reichtum durch Betrug oder Ausbeutung erworben sein muss, gibt es nicht! Wenn Reichum ehrlich erworben wurde (durch Arbeit oder Ideen), dann sind andere in diesem Prozess eher auch reicher, anstatt ärmer geworden.
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hugo1
antwortete am 10.03.05 (23:55):
ok karl da geh ich soweit mit bis zu der Stelle, an welcher Reichtum ehrlich erworben wurde. Damit meine ich geschaffenen, beweglichen Reichtum. Aber sobald damit z.B. ein Stück Küstenlandschaft, das Jahrtausende öffentlich zugänglich und nutzbar war, von der allgemeinen Karte verschwindet, mit Verbotsschildern und hohem Maschendrahtzaun umgeben wird, im Grundbuch eine Eintragung vorgenommen wird, das der neue Eigentümer soundso heisst und daraus erhebliche Ansprüche an der Allgemeinheit vorbei stellt und dieses sein Eigentum nun zerstückeln, weiterveräußern, durch Spekulation zu einer Goldgrube machen kann und die bisherigen Gewohnheitsrechte der Allgemeinheit draussen vor bleiben, dann, dann stellen sich mir doch Fragen nach der Berechtigung nach dem Wert unseres Grundgesetzes welches sowas zuläßt und nach dem ungeschriebenem Recht auf Reichtum. Da grübel ich über das Thema: Arroganz und Macht des Reichtums. Wenn diese Machart und Denkweise beibehalten wird, werden sämtliche Armen dieser Welt eines Tages wieder Leibeigene auf fremden Grund und Boden, denn beim Aneignen von Ressourcen dürften sie wohl keine Konkurenz darstellen. Das mag heutigentags nicht überall in der BRD eine Rolle spielen, hier im Nordosten wo noch reichlich Grund und Boden, Äcker, Wälder Seen usw z.Z werden durch die BVVG (Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH) 2,4 Mio. ha Acker- und Grünland (etwa ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche der DDR) und etwa 2 Mio. ha Wald (etwa zwei Drittel der forstwirtschaftlichen Nutzfläche der DDR). vollständig privatisiert im Auftrage der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben. Hier erfolgt eine Umverteilung von Allen zu den Reichen die für den normalen "Bundi" wohl erklärbar, begründbar und sogar akzeptierbar ist. Ich kanns und wills nicht gutheißen. Wo soll das enden ? Dazu fällt mir nur noch ein: "Gesetzlicher und ungesetzlicher Raub, Restitution, Enteignung kann nur zur weiteren Verarmung der Massen führen".
Internet-Tipp: https://www.www./seniorentreff/de/FmpRuUd70
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dutchweepee
antwortete am 11.03.05 (02:03):
in deutschland (ost+west) gibt es derzeit mehr als eine million haushalte, die ueber ein barvermoegen von einer million euro verfuegen.
armes deutschland!
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rolf
antwortete am 11.03.05 (09:24):
Und wieviele Haushalte gibt es, deren Barvermögen den Namen "Vermögen" nicht verdient?
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schorsch
antwortete am 11.03.05 (10:24):
Die Summe eines Volksvermögens ist von der Summe des gesamten Geldumlaufes her gegeben. Diese Summe kann mit einem Kuchen verglichen werden. Beansprucht nun eine Minderheit von 10 % eines Volkes 90 % des Kuchens für sich, kann der Vergleich mit den Früchten eines Baumes (siehe meine Darstellung weiter oben) wohl nicht von der Hand gewiesen werden. Der Kuchen könnte nur vergrössert werden, wenn der Staat mehr Geld produzieren und in den Kreislauf pumpen würde. Das wird im Prinzip auch getan; weil schliesslich immer mehr Menschen im Staat leben. Wenn aber zuviel gepumpt wird, passiert das, was Deutschland in den Dreissigerjahren erlebt hat.
Und um nochmals auf den Kuchen zu kommen: Es gibt in Deutschland ein paar Millionen Menschen, die von den Krümeln leben, die die anderen Menschen ihnen gnädigst übrig lassen. Aber das gilt nicht nur für Deutschland....
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mart
antwortete am 11.03.05 (10:59):
Nun, ich habe kürzlich die Sendung "Hart, aber fair" im WDR (?) gesehen.
Ich bin zur Erkenntnis gekommen, daß auch ich und meine studierenden Kinder zu den Armen gehöre - seltsam, daß mir das erst jetzt auffällt:-))))
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