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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Cherie Blair setzt Dschilbab alternativ zur Schuluniform durch

 25 Antwort(en).

BarbaraH begann die Diskussion am 02.03.05 (18:10) :

Zwei Jahre lang musste Shabina Begum um ihr Recht kämpfen, anstatt der in England üblichen Schuluniform einen Dschilbab tragen zu dürfen, ein Gewand, das bis auf den Boden reicht und nur Gesicht und Hände unbedeckt lässt.

>>Beim Berufungsverfahren berief sich Shabina Begum auf die europäische Menschenrechtskonvention. Artikel 9 garantiert die "Freiheit, die eigene Religion oder den Glauben auszudrücken". Vertreten wurde die Schülerin von Cherie Blair, der Frau des britischen Premierministers. Es gehe um "grundsätzliche Fragen" der Bildung und der Religionsfreiheit, trug Cherie Blair dem Berufungsgericht bei einer Anhörung im Dezember vor. Einer Schulleitung stehe es nicht zu, sich die ihr genehmen religiösen Überzeugungen "herauszupicken".<<

Da wird sich Frau Schawan wohl warm anziehen müssen, wenn sich hiesige gläubige Musliminnen dieses Urteil zum Vorbild nehmen und bei uns ihr Recht auf Tragen eines Dschilbabs erstreiten. Gerade Frau Schawan, Kultusministerin in Baden-Württemberg, ist Meisterin darin, sich jeweils die ihr genehmen religiösen Symbole als tolerierbar herauszupicken.

Quelle des Zitats: SPIEGEL-ONLINE vom 02.03.05
Muslimin darf bodenlanges Gewand tragen
https://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,344372,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,344372,00.html


 Marina antwortete am 02.03.05 (18:51):

Danke Barbara,
ich habe durch diesen Link einen anderen interessanten Artikel gefunden, den ich in der Debatte um angeblich zu große Toleranz eingesetzt habe.


 tiramisusi antwortete am 02.03.05 (20:02):

Na da möchte ich doch auf das Interview mit Alice Schwarzer aufmerksam machen -

übrigens: ist es denn auch zu tolerieren, dass kopftuchtragende Mädchen ihre westlicher orientierten Schulkameradinnen gleicher Religion bespucken, treten, beleidigen und beschimpfen? Kommt in Kreuzberg jeden Tag vor ...

Internet-Tipp: https://www.aliceschwarzer.de/632363045801094.html


 BarbaraH antwortete am 02.03.05 (21:59):

Das ist mir in meiner Schulzeit auch passiert, tiramisusi, von "Schulkameradinnen gleicher Religion".

Kinder können grausam sein, Kinder sämtlicher Glaubensrichtungen.


 tiramisusi antwortete am 02.03.05 (22:02):

ja, besonders die, die von ihren Eltern und religiösen Vorbildern aufgehetzt werden - und darum ging es in meine Bemerkung. Man kann es mit der Toleranz auch übertreiben ...


 BarbaraH antwortete am 02.03.05 (22:10):

Recht hat sie, die Alice Schwarzer, wenn sie sagt:

>>Wir sollten sehr genau unterscheiden zwischen Islam und Islamismus. Der Islam ist eine Religion wie das Christentum - beide kennen dunkle Phasen, Zeiten der selbstgerechten Kreuzzüge. Und auch im Christentum gibt es zur Zeit eine Renaissance der schriftgläubigen Fundamentalisten, nur sind die noch nicht ganz so militant in der Offensive. Der Islamismus ist eine politische Machtstrategie, die die Religion als Vorwand missbraucht. Und nicht zufällig nehmen auch die islamischen Gotteskrieger die Frauen als erste ins Visier, denn auch sie sind nichts anderes als die extremste Form der Männerbündelei.
(...)

Selbstverständlich gibt es Unterschiede der Kulturen und Mentalitäten. Und das ist auch gut so und macht uns reicher und farbiger. Aber einige zentrale Werte sind unveräußerlich und stehen nicht zur Disposition, als da sind: Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Demokratie.<<

Interview Il Foglio, Italien, mit Alice Schwarzer vom 15.11.2004
Gefahr des Islamismus
https://www.aliceschwarzer.de/632363045801094.html

Internet-Tipp: https://www.aliceschwarzer.de/632363045801094.html


 abdu antwortete am 02.03.05 (23:49):

@BARBARAH:
gibt es den begriff:CHRISTIANISMUS?
was bedeutet:CHRISTISMUS?
kannst ruhig in allen webs suchen..buechereien..suchanzeige in der zeitung stellen..ich hab nichts gefunden..habe auch nicht vehement genug gesucht.
du,BARBARAH kannst aber einen artikel selbst anlegen..einfach selbst schreiben..halt was du dir unter "christismus" vorstellen koenntest..in monaten werden leute round the world christismus erwaehnen,loben,diffamieren,verspotten und begutachten..viele wuerden mahnen ,christismus mit christianismus oder judismus(!)zu verwechseln.
auf arabischen universitaeten gibt es den ausdruck:islamismus nicht..wissenschaftlich gibt es weder islamismus,judaeismus noch christismus..
geistige gruesse von mir!.
ps:toi toi..toni blair..ob das hilft?


 tiramisusi antwortete am 03.03.05 (00:17):

komisch, dann muss man sich mehr als 136.000 auf anderen webseiten irren - und wieso wohl selbst das Institut fpr Islamfragen den Ausdruck ISLAMISMUS benutzt? Es gibt ja auch keine deutschsprachigen Unis in arabischen Ländern, gelle? :-))
statt geist mal wieder nur heisse luft "herr abdu"


 hugo1 antwortete am 03.03.05 (10:33):

womit wir wieder mal bei unserem alltäglichem Verwirrspiel
"Verdrehung, falsche Behauptung, besser gewusst wie/als usw." sind.
tiramisusi du bist vermutlich beim Christianismus tausendfach fündig geworden und abdu hat unter Christismus fast nichts gefunden.
,,,also wieder mal keine absichtliche Fehlleistung, aber es könnten sich ja bei einigem nichtganzgutem Willen einige Unterstellungen, Behauptungen und Bemerkungen daraus ableiten lassen, die zum üblichem Spitz auf Knopf Gerangel führen können.
Zum Glück seid Ihr beide aber tolerant und steht über diesen Dingen, deshalb bin ich frohen Mutes da? es wieder mal zu keinem bösartigem Streit sondern zur fruchtbaren Diskussion kommt.
Obwohl - das muss ich ehrlich zugestehen- so ein Streit um des Kaisers Bart für Außenstehende recht amüsierlich sein kann, besonders wenn man weiß das der Anlass für diesen Berg ein Stäubchen war und naja da wird eben schnell mal aus einer Gabel eine Forke.
übrigens mit dieser Kopftuchentscheidung könnte eine Lawine losgetreten werden, deren Richtung und Ausweitung nur schwer unter Kontrolle zu halten sein dürfte.


 BarbaraH antwortete am 03.03.05 (11:18):

Danke, abdu,

das ist eine gute Idee. Mit der Schöpfung neuer Worte kann viel bezweckt werden, Gutes wie Böses. Der Kampfbegriff "Islamismus" ist eine Schöpfung der Propaganda-Maschinerie im "Krieg der Kulturen" (SAMUEL P. HUNTINGTON). Er eignet sich vortrefflich dazu, Angst in Menschen zu schüren, vor dem Unbekannten, Bedrohlichen, Gewalttätigen...

Christismus gibt es lt. Google nicht. Dort wird lediglich auf Diskussionen verwiesen, in denen Leute fragen, warum es diesen Begriff nicht gibt.

Unter Christianismus versteht man anscheinend im Gegensatz zum Islamismus nichts Negatives, Radikales, sondern schlichtweg Menschen christlichen Glaubens. Unter Vatikan-Radio ist zu lesen:

>>Vatikan: Terrorkampf führte zu Anti-Christianismus
Der Heilige Stuhl setzt sich bei der UNO dafür ein, dass gemeinsam mit Antisemitismus und Anti-Islamismus auch Anti-Christianismus verurteilt wird. Das sagte der Außenminister des Heiligen Stuhles, Erzbischof Giovanni Lajolo, heute bei einem Vortrag an der päpstlichen Universität "Gregoriana" zum Thema "Herausforderungen der Religionsfreiheit heute".
Der Kampf gegen den Terrorismus, so notwendig er auch sei, habe zur "Plage des Anti-Christianismus" in vielen Ländern geführt, so Lajolo. Dort werde die westliche Zivilisation oder die Politik gewisser westlicher Staaten als vom Christentum bestimmt wahrgenommen.<<

In diesem Text wird unter "Islamismus" offenbar "Islam" verstanden und nicht die radikale fundamentalistische gewalttätige Form, denn sonst würde der Vatikan wohl kaum seine Stimme gegen den Anti-Islamismus erheben.

Quelle: Radio Vatikan vom 3.12.2004
https://www.vaticanradio.org/tedesco/tedarchi/2004/Dezember04/ted03.12.04.htm

Zur Klärung des Begriffes "Islamismus" empfehle ich ein Interview in der Islamischen Zeitung vom 21.11.2003 mit Prof. Dr. Werner Schiffauer, der Professor für Vergleichende Sozial- und Kulturanthropologie an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder ist:

Begegnungen: "Islamismus"- auch ein Ausgrenzungsdiskurs?
https://www.islamische-zeitung.de/berlin/artikel.cgi?nr=3790

Internet-Tipp: https://www.islamische-zeitung.de/berlin/artikel.cgi?nr=3790


 feldi antwortete am 03.03.05 (12:30):

Man muss doch anziehen können was man will. Einem jüdischen Mathelehrer würde man ja auch nicht verbieten sein Käppi im Unterricht zu tragen.


 Medea. antwortete am 03.03.05 (14:18):

Oh heilige Einfalt ... :-)

- Juden missionieren nicht -


 feldi antwortete am 03.03.05 (14:30):

Das ist ein Vorurteil.


 schorsch antwortete am 03.03.05 (16:02):

Wenns dabei bleibt....

Aber was macht ihr oder eure Kinder, wenn nun plötzlich eine Dschilbabmanie ausbricht in den Schulen? Es könnte ja sein, dass die Kids plötzlich - so wie sie mal mit zerissenen Jeans rumliefen - mit einem Dschilbab zur Schule wollen - weil das "in" sei?

Ich habe im Prinzip überhaupt nichts dagegen, wenn sich muslimische Frauen und Töchter verhüllen wollen. Ich habe aber etwas dagegen, wenn das von ihren Imamen, den Vätern und Brüdern so verlangt wird - die Väter und Brüder aber laufen in westlicher Kleidung herum!


 feldi antwortete am 03.03.05 (16:52):

Was hast du denn dagegen? Es muss doch nicht alles gerecht sein. Laissez faire...


 Medea. antwortete am 03.03.05 (17:01):

Aha - kleiner Macho ganz groß? :-))


 feldi antwortete am 03.03.05 (17:05):

I wo! Aber dieses "Ich hab ja nichts gegen Moslems, aber politisch korrekt müssen sie sein!" ist doch scheinheilig. Genau wie der Hickhack ums Kopftuch. In Wirklichkeit gings nicht um Religionsfreiheit sondern ums Kopftuch als Symbol für die Unterdrückung der Frau.


 Karl antwortete am 03.03.05 (17:55):

@ schorsch,

in einer freien Gesellschaft, müsste auch eine Mode möglich sein, die plötzlich wieder verhüllt, anstatt freizügig zu sein. Ich persönlich und meine Generation im allgemeinen (vermute ich mal) würde das zwar nicht mögen, aber vielleicht wird es die junge Gneration gerade darum einmal wollen.

Haben nicht auch wir unsere Eltern schockiert? Z. B. durch lange Haare und Schlaghosen. Ich könnte hier ja Bilder von mir zeigen ;-))


 BarbaraH antwortete am 03.03.05 (18:06):

Danke, feldi, für Deine klaren Worte.

Zur "Modefrage" kann ich mich nur Karls und feldis Worten anschließen.


 abdu antwortete am 03.03.05 (22:38):

die unterhaltung hier geht ruhig und gemaessigt,so dass ich ermutigt werde mitzumachen.
FELDI ist tolerant..lass sie doch anziehen[oder/ausziehen]wie[was] sie wollen.ich kann mehr als eine europaeische dame hier in tripolis zaehlen,die meistens mit kopftuch laufen..der grund ist nicht mit den sitten der gesell.umzugehen,sondern weil es hier oft staubig ist..einfach sooo.
auf der universitaet[in tripolis gibt es drei unis]findest du studentinen mit kopftuch und andere ohne[etwa 40%].wenn ein deutsches maedchen mal djilbaba oder was sie immer noch heisst anzieht..warum nicht..das ist fuer textile industrie sehr ertraeglich..waechereien haben was zu tun..djilbaba verursacht auch sturzunfaelle..aerzte/k.schwester/apotheken bekommen arbeit..und die glozer[wie ich]wuerden es interessant zu raten was darunter angeboten werden koennte..
..quatsch!
wir haben hier der frauen nicht verordnt,dass sie jeans tragen..sondern luden wir baskal mashalani,die saengerin aus beirut ein..was fuer eine figur..und immer in jeans..nach vier..fuenf veranstaltungen wurden jeanshosen zwei mal teurer./widerspenstigkeit laesst nach gerade wenn man nicht insestiert.
ich wollte bei dieser mitteilung nur,dass ihr in "anwesenheit" eines moslems weiter diskutiert.


 Marina antwortete am 03.03.05 (23:01):

@ Karl,
"Z. B. durch lange Haare und Schlaghosen. Ich könnte hier ja Bilder von mir zeigen ;-))"

Au ja, mach doch mal! ;-) Sind bestimmt alle gespannt drauf. :-)


 hugo1 antwortete am 03.03.05 (23:17):

wir haben den Petticoat, die Revolution der Blumenkinder (Hippis Hear and Flower Power) überstanden, die haarigen wilden der 68 iger, die Punks usw. Jede Generation ihren eigenen Schock für die Elterngeneration, na dann sollte doch ein Kopftuch nicht schrecken.
Es sei denn, ja es sei den es steht ein politisches Kalkül dahinter eine unsaubere, gefährliche, politische Ausrichtung, die -ähnlich oder vergleichbar mit geknickten Kreuzen und braunen Uniformen- auf Dinge hindeuten, die unserem Land unserem Ansehen in der Welt, unserer Sicherheit usw. Schaden zufügen können. Dann ist ein hellhörigwerden ein schnelles allgemeingültiges Stop nicht nur berechtigt, sondern auch Pflicht.


 feldi antwortete am 04.03.05 (00:28):

Es ist einfach ein trauriger Witz wenn im Namen der Freiheit bestimmte Kleidungsstücke verboten werden.


 Medea. antwortete am 04.03.05 (06:33):

Guten morgen Hugo,

Deine weisen sachlichen Worte in jedes Ohr.
Hier wird ja ziemlich verwässert.
Gegen eine Modetorheit oder einen Mode-Gag besteht doch nicht der geringste Einwand, nur - genau darum geht es in der obigen Entscheidung nicht ......


 schorsch antwortete am 04.03.05 (10:24):

Kleider machen Leute. Darum ist absehbar, dass, wenn (unsre) Frauen sich verhüllen wie Mosleminnen, sich auch ihre Denkweise ändern wird. Sie werden ein Anziehungspunkt missionierender Moslems werden.....


 feldi antwortete am 04.03.05 (12:40):

Dann ist eben der Mann, wenn vorhanden, gefragt, der ihnen diese Flausen austreibt! Und das erlaubt das Grundgesetz!