Zur Seniorentreff Homepage
Google
Web  ST 

Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe


Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Wir brauchen letztlich ein Politikkonzept für eine Welt

 18 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 18.02.05 (22:33) :

Auf der Münchener Konferenz für Sicherheitspolitik hat Horst Köhler am 11.2.2005 eine Rede mit dem Titel "Wirtschaftliche Entwicklung und Sicherheit" gehalten, auf die ich hier verlinken möchte (s. Linktipp).

Also bisher schlägt sich unser neuer Bundespräsident wacker. Seine Äußerungen sind zwar manchmal etwas trivial, aber es lohnt sich seine Reden zu lesen.

Kernsätze der Rede:

1. Es gibt keinen Ausstieg aus der Globalisierung.

2. Heute leben ungefähr 6 Milliarden Menschen auf unserem Planeten. Es ist eng geworden, und es wird noch enger werden; bis 2050 mögen es bis zu 9 Milliarden sein.

3. Wie soll ein friedliches Zusammenleben dieser vielen Menschen möglich sein, wenn mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung von weniger als 2 US-Dollar pro Tag leben muss?

4. Die Krise ist nicht nur vorprogrammiert, sie ist bereits da.

5. Ohne weltweite Armutsbekämpfung wird es für uns langfristig keine Sicherheit geben können.

6. Entwicklungspolitik ist die beste Konfliktprävention!

7. Deshalb sollte es uns alle doch nachdenklich machen, dass die weltweiten Militärausgaben von über 900 Milliarden US$ mehr als das Zehnfache der Entwicklungsleistungen der OECD-Länder betragen!

8. Ich halte es für eine grund-legende ethische Verpflichtung, dass wir in der einen Welt, in der wir leben, jedem die Chance geben, dieses Leben in Würde leben zu können.

9. Wir brauchen letztlich ein Politikkonzept für eine Welt.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/koehlerrede


 Anigam antwortete am 19.02.05 (08:41):

Einerseits ist ein Hoffnungsschimmer, dass es immer wieder Stimmen gab und gibt, die das Wohl, die Grundrechte des Menschen als Handlungsgrundlage fordern, nicht nur als lokalen, sondern auch globalen ethischen Pragmatismus. Und schön, dass so eine Stimme auch vom Engagement an prominenter deutscher Stelle zeugt.

Andererseits ist die Frage, ob für die politische Praxis dafür jemals eine wirkliche Chance besteht. Ist es nicht immer wieder die Steinzeitmentalität, die letztlich das Handeln bestimmt: den Vorteil der eigenen Gruppe gegen jeden echten oder imaginierten Konkurenten, ohne Rücksicht auf menschliche und materielle Verluste durchzusetzen ?
Diese Atavismen sind so tief im menschlichen Verhalten verankert, dass es schwer fällt zu hoffen, später erworbene, rationale Denkstrukturen könnten jemals, auf breiter Ebene, als überlegen im ethischen wie praktischen Sinn erkannt und umgesetzt werden.
Ein Blick auf Geschichte, Umgebung und letztlich, kritisch, auf sich selbst, befördert keinen großen Optimismus.
Aber, die Hoffnung stirbt zuletzt - so gibt es glücklicherweise immer wieder einen neuen Anlauf.


 hema antwortete am 19.02.05 (18:39):

Bin auch der Meinung, dass sich die Globalisierung nicht zurück nehmen läßt. In einigen Bereichen hat es den ärmeren Ländern schon Vorteile gebracht - auf Kosten der Industrieländer. Hier ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Trotzdem finde ich, dass wir nicht jammern sollen. Bei gibt es immerhin eine Arbeitslosenunterstützung, die es in den Ländern der dritten Welt nicht gibt. Ich sehe die Globalisierung als größte Entwicklungshilfe aller Zeiten an.

Was mir jedoch nicht gefällt ist, dass die Menschen in Asien und Afrike so wenig Geld für ihre Arbeit bekommen, dass sie keine Möglichkeit haben, aus der Armutsfalle heraus zu kommen. Sie haben auch nicht die Möglichkeit jene Waren zu kaufen, die sie selber produzieren. Das ist aber notwenig, wenn weiterhin wie bisher produziert wird. Dabei denke ich im Besonderen an die Lebensmittelindustrie. Bei uns ist doch überwiegend in allen Bereichen Sättigung da.

Neue Märkte bringen neue Arbeit! Gebt ihnen das Geld und sie können leben und unsere Betriebe überleben. Die Gier der Multis müßte halt etwas zurück geschraubt werden.


 Wolfgang antwortete am 20.02.05 (17:29):

Natuerlich gibt es einen Ausstieg aus der 'Globalisierung' (was ja nur ein Wort fuer ein kapitalistisches Regime ist und fuer die weltweite Auspluenderung von Mensch und Natur). 'Globalisierung' ist kein 'goettliches' oder 'natuerliches' unabwendbares Schicksal, sondern eine von Menschen gemachte Unrechts- und Unterdrueckungsordnung, die von Menschen auch wieder auf den Muellhaufen der Geschichte befoerdert werden kann (wo schon mehrere dieser Zumutungen lagern).

Ich verweise auf einen Aufsatz von NOAM CHOMSKY mit dem Titel 'Neoliberalismus und Globale Weltordnung', veroeffentlicht erstmals in Dinge der Zeit, August 1997 (s. Link). Ein Zitat daraus:

"Wir koennen jedoch rein von der Vernunft her voraussehen, dass das, was fuer die Menschen und Voelker der Erde richtig ist, sich nur durch den aeussersten Zufall mit den Plaenen der "hauptsaechlichen Architekten" der Politik [des Neoliberalismus] deckt. Und es gibt heute ebensowenig Gruende wie in der Vergangenheit, ihnen zu gestatten, die Zukunft nach ihren Interessen zu gestalten."

Internet-Tipp: https://www.chomsky.zmag.de/artikel.php?id=20


 Karl antwortete am 20.02.05 (19:13):

@ Wolfgang,


"Globalisierung" ist ein vielschichtiger Begriff. Er beschreibt zur Zeit u. a. auch eine Art der Wirtschaftsordnung, mit der man überkreuz liegen kann. "Globalisierung" beschreibt aber darüberhinaus auch einen nicht mehr umkehrbaren Prozess des Zusammenwachsens im globalen Dorf. Die Beschleunigung der Kommunikation (im Internet spielt die Entfernung praktisch gar keine Rolle mehr) und die Beschleunigung der Transportprozesse von Waren und Menschen haben zusammen mit der durch die Bevölkerungsexplosion angewachsenen Bevölkerungsdichte ein enormes Zusammenrücken bewirkt. Die Erde ist klein geworden und es gilt heute eben nicht mehr, dass uns Vorgänge im fernen China nichts anzugehen hätten.


 Wolfgang antwortete am 20.02.05 (19:32):

Ich kenne die offizioesen Sprueche, Karl, mit denen 'Globalisierung' schoengeredet wird. Sie werden nicht wahrer, nur weil Du sie auch verbreitest.

Zur Zeit ist die halbe Welt (die, die man die '3. Welt' nennt) in Aufruhr. Die Menschen dort wehren sich gegen die 'Globalisierung' - ein Instrument ihrer Unterdrueckung und Ausbeutung. Sie sind recht erfolgreich in ihrem Widerstand.

Umgekehrt ist das Vertrauen in die gegen Null gegangen, die die 'Globalisierung' propagieren. Die (vor allem westlichen) Nutzniesser dieser Unrechts- und Unterdrueckungsordnung wissen sich nicht mehr anders zu helfen und fahren ihren Militaerapparat auf. Nutzen wird es ihnen nichts mehr. Ihre Zeit ist abgelaufen. Die 'Globalisierung' ist ein auslaufendes Modell.


 Karl antwortete am 20.02.05 (20:00):

@ Wolfgang,

ich bin doch etwas verwundert. Womit rede ich "Globalisierung" schön? Ich habe nur darauf hingewiesen, dass unter diesem Begriff unterschiedliche Dinge verstanden werden. Es mag ja sein, dass einige bewusst die derzeitige Weltwirtschafts(un)ordnung mit diesem Mäntelchen "Globalisierung" schmücken bzw. verschleiern, weil dieser Begriff eben auch anderes bedeutet. Aber darf man deshalb nicht mehr auf die durchaus auch enorm wichtigen Globalisierungsprozesse hinweisen, die unabhängig von dem Weltwirtschaftssystem Fakt sind?

In einem anderen Thread wurde über "Strategie" diskutiert. Nun, ich finde es ist eine strategische Niederlage der Kritiker der Weltwirtschaftsordnung, dass sie sich den Stempel "Globalisierungsgegner" haben aufdrücken lassen. Dadurch erscheinen sie jetzt kleinkariert und gegen alles Neue eingestellt. In Wirklichkeit geht es doch nicht um die Umkehrung der "Globalisierung", sondern um eine gerechtere Weltwirtschaftsordnung.


 Wolfgang antwortete am 20.02.05 (21:26):

Ich lese Deine Beitraege und bin auch immer verwundert. Dieselben Inhalte, dieselben Worte wie ich sie hoere, wenn ich mir die Tagesthemen oder eine der anderen offizioesen Talkrunden anschaue. Dann lese ich noch die staatstragende Presse von SPIEGEL bis WELT und auch dort lese ich 'Karl' (auch wenn die unter anderen Namen dort schreiben).

Du bist der fleischgewordene Mainstream... Immer in der Mitte des breiten traegen Stromes.

Natuerlich geht es um eine sozial gerechte Weltwirtschaftsordnung. Nur: Genau die ist per 'Globalisierung' und und mit Hilfe ihrer Agenturen (Weltbank, Weltwaehrungsfonds und Welthandelsorganisation, vgl. Link) und mit Hilfe der so genannten 'Entwicklungshilfe' nicht zu machen. Im Gegenteil: 'Globalisierung' ist nur ein anderes Wort fuer eine sozial ungerechte Ordnung, wie es sie seit Menschengedenken noch nicht gegeben hat.

Man wird die 'Globalisierung' und ihren Nutzniessern um die Ohren schlagen muessen.

Internet-Tipp: https://www.langelieder.de/lit-ziegler.html


 Karl antwortete am 21.02.05 (00:04):

Oh, sieh mal an. Es ist doch immer eine Frage der Perspektive. Ich bleibe dabei, dass es eine strategische Dummheit ist, sich auf den Begriff der Globalisierung einzuschießen. Der Sache dient es nicht.

Im übrigen ist es mir völlig egal, wie mich andere Menschen politisch eingruppieren, solange ich mich nicht verbiegen lasse. Aber da geht es dir wohl genauso ;-)


 seewolf antwortete am 21.02.05 (04:33):

Wenn denn doch der Herr Oberbeanstander der Zustände sich endlich dazu herablassen könnte, einmal - nur einmal - ein konstruktives Rezept anzudenken ... nur ansatzweise; es wäre eine Lust, die lichtvollen Ausführungen mit größter Aufmerksamkeit zu verfolgen.

Tut er aber nicht. Nicht ein einziges Mal bislang (paar Jahre schon...) Will er nicht. Denn können müßte er schon - bei DER universellen Übersicht, die man seinen stets analytisch anmutenden General-Betrachtungen entnehmen darf...

Karl - laß Dich bloß nicht in's Bockshorn jagen von diesen und anderen "An-anderer-Leute-Wände-Malern".


 Wolfgang antwortete am 21.02.05 (09:19):

Die (absolute) Armut waechst seit einem Jahrzehnt in mehr als 50 Laendern dieser Erde. Fast 1 Milliarde Menschen hungert. Umgekehrt waechst im gleichen Zeitraum der Reichtum in den sogenannten 'entwickelten' Laendern.

2/3 der Menschen weltweit stoehnen unter den Lasten, die ihnen vom restlichen Drittel der Menschen im Namen von 'Freiheit' und 'Fortschritt' auferlegt werden.

2/3 der Menschen sind Opfer einer Weltordnung, neuerdings schoenrednerisch 'Globalisierung' genannt, deren Akteure - MitarbeiterInnen von Weltbank, Weltwaehrungsfonds und Welthandelsorganisation und von westlichen Konzernen - nur noch dem grenzenlosen Profit verpflichtet sind.


 schorsch antwortete am 21.02.05 (10:16):

@ seewolf: "...Wenn denn doch der Herr Oberbeanstander der Zustände sich endlich dazu herablassen könnte, einmal - nur einmal - ein konstruktives Rezept anzudenken...

Es braucht einer kein Doktor zu sein um zu erkennen, dass ein Nachbar ein offenes Bein oder ein Geschwür an den Ohren hat. Soll er dann nicht darauf hinweisen dürfen, nur weil er kein Doktor ist?


 hema antwortete am 21.02.05 (10:54):

Erlaube mir, euch einen Zeitungsartikel aus dem Jahr 2003 zur Kenntnis zu bringen:

Eine andere Welt ist machbar
Man stelle sich vor: ein Stadion, voll mit 30.000 Besuchern. Alle lauschen gespannt den Referenten auf dem Podium: Das 3. Weltsozialforum (WSF) in Porto Alegre ging kürzlich zu Ende.

Etwa 36.000 Delegierte verschiedener Nichtregierungsorganisationen trafen sich in 1700 Konferenzen und Workshops und diskutierten mit weiteren 60.000 Besuchern ihre Vorstellungen einer menschenfreundlicheren Welt. Mit dabei: etwa 50 Österreicher aus Gewerkschaften, ATTAC, Kirche u. a.

Das WSF ist zu einem Megaereignis geworden, nicht mehr wegzudenken als Ort des persönlichen Kennenlernens und des Austausches aller nur denkbaren sozialen Bewegungen, vor allem jener des Südens. Es ist zu einem Treffpunkt aller mit dieser Welt Unzufriedenen geworden: Wissenschafter, Nobelpreisträger, Ärzte, Schriftsteller, katholische Priester, vor allem aber auch jener, welche die Lasten einer neoliberalen Misswirtschaft direkt zu tragen haben: gefolterte Gewerkschafter, Indios, afrikanische Frauenverbände, Menschenrechtsaktivisten, Arbeiter aus Südkorea ... Alle großen Namen der Bewegung für eine andere Welt sind vertreten: Noam Chomsky, Vandana Shiva, Arundathy Roy ...

Gegründet wurde das Weltsozialforum 2000 als Parallelveranstaltung zum World Economic Forum (WEF) in Davos von so verschiedenen Organisationen wie ATTAC, der internationalen Bauernvereinigung "Via Campesina", der Landlosenbewegung MST, des Verbandes der Kleinunternehmer, des brasilianischen Gewerkschaftsverbandes CUT, der Zeitung Le Monde Diplomatique, u. a. Deren prominente Sprecher wie Bernard Cassen (von ATTAC), Pedro Stedile (MST), aber auch Befreiungstheologen wie Frei Betto und andere wollen die positiven Auswege aus der neoliberalen Sackgasse in einem eigenen Forum aufzeigen.

Ein Vergleich der beiden Foren heute zeigt einen klaren Punktesieg für das Weltsozialforum: Angesichts des Scherbenhaufens, den die Bilanzskandale à la Enron hinterlassen haben, angesichts weltweiter Rezession und Terrorangst gab der Gründer des WEF, Klaus Schwab, die Ratlosigkeit und das Scheitern des globalen neoliberalen Projekts praktisch öffentlich zu, indem er bei der diesjährigen Eröffnung erklärte: Im 33. Jahr des Bestehens des WEF sei die Lage "noch nie so zerbrechlich, kompliziert und gefährlich gewesen".


 hema antwortete am 21.02.05 (10:57):

........
Demgegenüber werden in Porto Alegre die zukunftsträchtigen Ideen geschmiedet: demokratische nachhaltige Entwicklung, freie Medien statt Einheitsberichterstattung von Medienmultis, Menschenrechte, Werte und Vielfalt anstatt der Diktatur des Marktes, friedliche Konfliktlösungen anstatt einer neuen Welle von Aufrüstung und Militarismus.

Die obersten Etagen der Finanzwelt sind bereits erschütterter als es Politiker des Nordens und mittlere Manager in den Konzernen wahrhaben. Sie haben gemerkt, dass es nur mehr dann einen Ausweg aus der Krise geben kann, wenn es gelingt, die gigantischen Kapitalströme, die täglich spekulativ um den Globus rasen, wieder der Realwirtschaft zuzuführen. Dazu braucht es Politik, Leitfiguren und Bewegungen, die die (Re-)Regulierungen umsetzten. Noch wagt dies kaum ein Politiker der nördlichen und westlichen Hemisphäre auszusprechen.

Die Verheißungen der Globalisierungsenthusiasten sind nicht eingetreten. Dafür gibt es einen riesigen Aufbruch der neuen globalen sozialen Bewegung. Politikgestaltend im Großen ist sie noch nicht, die andere Welt von Porto Alegre. Aber das kann sich bald ändern. In vielen Bereichen wirkt die neue Bewegung bereits: Stoppt das GATS, Schließung der Steueroasen, Neueinführung von Spekulationssteuern - diese zentralen Forderungen werden schon in den höchsten Etagen. Oder, um es nochmals mit Klaus Schwab zu sagen, die "alten Rezepte" greifen nicht mehr.

Im Süden merkt man das immer schneller. Eine brasilianische Unternehmerin sagte zu mir im Flugzeug: "Ihr im Norden lebt so gut, weil wir euch durch unsere hohen Zinsen euer Leben und eure Pensionen bezahlen. Die großen Unternehmen bringen ihre Gewinne ins Ausland, wir kleinen Betriebe und die Arbeiter sind die einzigen, die noch Steuern zahlen. Und immer mehr Aufträge gehen nach China, dort arbeiten sie wie die Sklaven. Am Ende verdienen alle weniger, es nützt niemandem, am wenigsten der Wirtschaft!"

Klarer hätten es auch die Teilnehmer des Weltsozialforums nicht ausdrücken können. Wann wird die (Finanz-)Welt dies begreifen?

Geschrieben am 05.02.2003


 hema antwortete am 21.02.05 (11:39):

Eine Welt – Ewas zum Nachdenken!

Betreff: Die Welt und wir!
Wenn wir die ganze Menschheit auf ein Dorf von 100 Einwohner reduzieren würden, aber auf die Proportionen aller bestehenden Völker achten würden wäre dieses Dorf so zusammengestellt:

57 Asiaten
21 Europäer
14 Amerikaner (nord und süd)
8 Afrikaner
....
52 wären Frauen
48 wären Männer
70 nicht-weiße
30 weiße
....
70 nicht Christen
30 Christen
ö.
89 heterosexuelle
11 homosexuelle
ö.
6 Personen würden 59% des gesamten Weltreichtums besitzen
und alle 6 Personen kämen aus den USA.

80 hätten keine ausreichenden Wohnverhältnisse
70 wären Analphabeten
50 wären unterernährt
1 würde sterben
2 würden geboren
1 hätte einen PC
1 (nur einer) hätte einen akademischen Abschluss.

******************
Wenn man die Welt aus dieser Sicht betrachtet, wird jedem klar, dass das Bedürfnis nach: Zusammengehörigkeit, Verständnis, Akzeptanz und Bildung notwendig ist. Denkt auch darüber nach.

Falls Du heute Morgen gesund und nicht krank aufgewacht bist, bist Du glücklicher als 1 Million Menschen, welche die nächste Woche nicht erleben werden.

Falls Du nie einen Kampf des Krieges erlebt hast, nie die Einsamkeit durch Gefangenschaft, die Agonie des Gequälten, oder Hunger gespürt hast, dann bist Du glücklicher als 500 Millionen Menschen der Welt.

Falls Du in die Kirche gehen kannst ohne die Angst, dass Dir gedroht wird, dass man Dich verhaftet oder Dich umbringt, bist Du glücklicher als 3 Milliarden Menschen der Welt.

Falls sich in Deinem Kühlschrank Essen befindet, Du angezogen bist, ein Dach über dem Kopf hast und ein Bett zum hinlegen, bist Du reicher als 75% der Einwohner dieser Welt.

Falls Du ein Konto bei der Bank hast, etwas Geld im Portemonnaie und etwas Kleingeld in einer kleinen Schachtel, gehörst Du zu 8% der wohlhabenden Menschen auf dieser Welt.

Falls Du diese Nachricht liest, bist Du gesegnet worden, denn: Du gehörst nicht zu den 2 Milliarden Menschen die nicht lesen können.

*****************************************
Einer hat irgendwann mal gesagt:

Arbeitet, als würdet ihr kein Geld brauchen.
Liebt, als hätte euch noch nie jemand verletzt.
Tanzt, als würde keiner hinschauen.
Singt, als würde keiner zuhören.
Lebt, als wäre das Paradies auf der Erde.


 Medea. antwortete am 21.02.05 (18:54):

Hallo Hema -
da bist Du mir zuvorgekommen :-) -
gerade wollte ich genau dieses einsetzen ......

Komme soeben von einer Woche "Fasten für Gerechtigkeit"
zurück - das Thema 'Die eine Hälfte der Welt braucht die andere und umgekehrt' hat uns sehr beschäftigt, speziell mit der furchtbaren Seuche Aids haben wir uns auseinandergesetzt und über die Verantwortung der großen Pharmakonzerne, doch ebenso der Regime in den am meisten betroffenen Ländern Afrikas, Südamerikas und Asiens.

Wer sich dafür interessiert, kann sich Material über "Brot für die Welt" und "Miserior" besorgen.


 Wolfgang antwortete am 21.02.05 (19:25):

"... die Verantwortung der grossen Pharmakonzerne ..." (O-Ton-Medea). Wo gibt's die ? Kann man die schon irgendwo besichtigen ?


 hema antwortete am 23.02.05 (10:08):

Bin der Meinung, man soll über ehrliche Besorgnis nicht spotten.
Wir wissen doch alle, dass weder die Pharmakonzerne, noch alle anderen Großkonzerne und am allerwenigsten das "Großkapital" Verantwortung tragen.
Die Gier nach Geld und Macht hat alle diese Menschen in den Krallen und läßt sie nicht los.
Wenn jenes Kapital, abertausend Milliarden, die täglich rund um die Erde an Börsen gehandelt werden (nur um es zu mehren, ohne dass dafür gearbeitet wird) in der Weltwirtschaft Arbeitsplätze schaffen würde, wäre es sinnvoller und auch gewinnbringend. Anscheinend wollen die Großaktionäre "sich dieser Arbeitsbelastung" nicht mehr aussetzen. Aber irgendwann werden sie ihr liebes Geld wieder verlieren, denn: "Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht!"


 Irwisch antwortete am 24.02.05 (05:56):

Moin allerseits,

das wird hier mein erster Beitrag. Ich hoffe, die hier Beteiligten können etwas damit anfangan.

Ich möchte eingangs auf eine durchaus zutreffende Aussage des Users Anigam vom 19.02.05 (08:41) antworten, der/die schrieb:
"Diese Atavismen sind so tief im menschlichen Verhalten verankert, dass es schwer fällt zu hoffen, später erworbene, rationale Denkstrukturen könnten jemals, auf breiter Ebene, als überlegen im ethischen wie praktischen Sinn erkannt und umgesetzt werden."

Meinen umfangreichen Nachforschungen zufolge werden diese Atavismen, wie du sie nennst, in jeder Generation aufs Neue reproduziert: Die Eltern, die's nicht besser wissen, geben sie an ihre Kinder weiter. Kinder und Jugendliche werden systematisch entmutigt, ihr eigenes Urteilsvermögen zu entwickeln und so sehr erfolgreich auf diese roboterhaften Verhaltensweisen konditioniert. Man sagt deshalb auch, die Eltern seien die (heimlichen) Agenten der Gesellschaft, weil sie - viel öfter als sie gemeinhin annehmen - mehr zu ihrem eigenen Wohl und zu ihrer eigenen Beruhigung viele der lebendigen Impulse ihrer Kinder beinahe mechanisch unterdrücken. Das ist übrigens keine neuzeitliche Erscheinung, sondern wurzelt grundsätzlich im abendländischen nicht-humanistischen Denken. Der Humanismus ist in unseren westlich oder abendländisch geprägten Kulturen bisher immer nur eine Randerscheinung geblieben, auch wenn sich viele dessen Ziele aus populistischen Motiven heraus auf ihre Fahnen schreiben.

Irwisch