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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Die "Abzocker" der Nation.

 17 Antwort(en).

gartenstuhl begann die Diskussion am 13.02.05 (11:30) :



Ich möchte es mit dem allgemeinen Wortschatz der Politiker sagen: „Gehe ich Recht in der Annahme“, dass Politiker, Geschäftsführer von Öffentlichen Kassen, Schiedsrichter, u.s.w, u.s.w, nur noch am Abzocken“ sind?
Das Wort „Unrechtsbewusstsein“ kommt in deren Wortschatz sicher nicht vor, oder Sie haben in der entsprechenden Schulstunde leider gefehlt?
Politiker aller Parteien eiern jetzt nur um den heißen Brei herum, anstatt endlich einmal aufzuräumen und den entsprechenden Personenkreis zu feuern!
Nein, im Gegenteil, die angesprochenen Leute sind schwer beleidigt und wollen jetzt, sicher auf Kosten der dummen Steuerzahler, Ihre zusätzlichen Verdienste rechtlich absichern.
Es ist für mich ein gewaltiger Unterschied, ob ein selbständiger Unternehmer oder Freiberuflicher sein Unternehmen weiterführt bzw. verwalten lässt, oder ein lohn-oder gehaltsabhängiger Arbeitnehmer ein volles Gehalt ohne jegliche Gegenleistung weiter von einem Unternehmen bezieht.
Solche „Traumtänzer“ wollen dann auch noch über Kleinrentner, Arbeitslose, Sozialempfänger und Heiminsassen entscheiden?
Jetzt wundert sich natürlich wieder jeder in Deutschland, dass radikale Parteien Zuwachs bekommen und den anderen Parteien,Gewerkschaften und Kirchen die Mitglieder in Scharen davon rennen, oder?

Herzliche Grüsse von
gartenstuhl


 Karl antwortete am 13.02.05 (11:40):

Also ich lese in der Zeitung relativ oft von Politikern, die den Hut nehmen mussten. Zuletzt Herr Vollmer von den Grünen, davor einige Herren der CDU. Deine Vorwürfe sind wieder sehr pauschal. Wer glaubt, bei den radikalen Parteien würde alles besser, dauert mich.


 heinzdieter antwortete am 13.02.05 (11:41):

dem gesagten stimme ich voll und ganz zu


 rolf antwortete am 13.02.05 (12:23):

Wer als Arbeitnehmer den Hut nehmen muß, bekommt eine Sperre beim Arbeitslosengeld.
Der Politiker wird gelobt, wegen seines ehrenvollen Rücktrittes und bekommt "natürlich" seine Bezüge ungekürzt.


 gartenstuhl antwortete am 13.02.05 (13:08):

Hall Karl,

du solltest meinen Brief doch noch einmal genau lesen!
Ich will auf keinen Fall eine radikale Partei an der Regierung beteiligt haben.
Seit meinem 18. Lebensjahr habe ich immer eine demokratische Partei gewählt, außerdem war ich über 40 Jahre Mitglied einer Gewerkschaft.
Aber es muß doch wohl gestattet sein, auch an regierenden Demokraten u.s.w. Kritik zu üben, oder sehe ich das falch?


 Tobias antwortete am 13.02.05 (13:14):

Meine Meinung.

Wenn wir unsere Politiker, wie zur Zeit üblich, alle über einen Leisten spannen und ihr angebliches NICHTSTUN und ihre ABZOCKEREI bemängeln, können wir als Wähler nicht viel besser sein, denn wir wählen sie !!!


 schorsch antwortete am 13.02.05 (16:20):

Nein Tobias, da muss ich dir widersprechen: VOR den Wahlen sind doch alle Politiker unsere Retter und Freunde. Warum sollten wir sie dann nicht wählen?


 Tobias antwortete am 13.02.05 (16:22):

Aber Schorsch, wir wählen doch hauptsächlich die Schlitzohren immer und immer wieder !!


 schorschie2 antwortete am 14.02.05 (12:58):

Keine Partei in den Parlamenten nimmt die Sehnsucht des Bürgers nach einem Staat,der sich um die Bürger sorgt und kümmert wahr.DIE BÜRGER SEHEN das die Einschnitte ungleich,im Klartext ungerecht zwischen oben und unten verteilt werden.Sie sehen die Millionengehälter und Abfindungen der Manager,sie fühlen,dass Neoliberallismus und Neofeudallismus offenbar zusammengehören.Sie spüren,etwas läuft grundfalsch.Nur Sprechblasen und Neusprech-Wörter werden verwendet:Aus Arbeitslosen werden Kunden der Arbeitsagenturen.Der Abbau des Sozialstaats stärkt den Sozialstaat. Weniger Solidarität ist mehr Solidarität und lauter solche Volksverdummende Sprüche sollen ablenken von diesen Polit-Versagern.


 schorschie2 antwortete am 14.02.05 (13:10):

Man muß sich einmal vorstellen,was für eine hysterische Zerstörungslust durch unsere Politik ausgelöst wird.Srukturen,die über Jahrzehnte mühsam aufgebaut wurden,werden demontiert,sämtliche soziale Sicherungen werden abgebaut;nahezu alles,was politische Bewegungen in mehr als 100 Jahren(Kündigungsschutz,Ausbildungs-Mitbestimmungsgesetze usw.)füe die Bürger erkämpft haben,wird nun verteutelt.Dazu weren pathetisch positiv besetzte Sterotype wie,,Eigenverantwortung ,Eigeninitiative und ,,Freiheit" beschworen,die letzlich nichts anderes verschleiern als den Marsch zurück in eine zozialdarwinistische Ordnung:,,Sorge für dich selbst!für Manager sind Menschen nur noch kosten auf zwei Beinen,kein Aufschrei löst dies aus.Roh ist diese Republik geworden.


 Tobias antwortete am 14.02.05 (14:48):

Schorschie2 warum sitzen solche Männer / Frauen wie du nicht im Bundes- oder Landtag. Ihr könntet doch alles besser machen als die jetzigen Politiker. Warum stehen solche Leute wie ihr lieber aussen vor, als mitzuwirken. Weil das Kritisieren immer leichter ist als das Machen.

Mein Gott was soll die Übertreibung, Mitbestimmung- Ausbildungs- und Mitbestimmungsgesetz mehr als 100 Jahre, in wirklichkeit noch keine 30 Jahre her. Mitbestimmungsgesetz 04.05.1976 verabschiedet.

Ja die Wörter Eigenverantwortung , Eigeninitiative sind und waren schon immer wichtig. Wir hier in Westdeutschland wären nach dem Krieg nicht so weit gekommen wenn wir uns diese Worte nicht jeden Tag vorgesagt hätten. Wie es in Ostdeutschland war kann ich nicht beurteilen.


 schorsch antwortete am 14.02.05 (16:23):

Aber ganz allgemein stimmen leider schorschie2`s Behauptungen voll und ganz.

Wir kommt das? Ganz einfach: Diejenigen, die alles Inetress daran haben, die Arbeitnehmer an der kurzen Strippe zu halten, haben im Moment Überwasser - und nutzen die Situation nach Strich und Faden aus! Denn dieses Oberwasser garantiert ihnen auf weitere Jahrzehnte hinaus Profit. Profit aber ist noch das einzige, mit dem sie sich untereinander messen können.....


 hugo1 antwortete am 14.02.05 (20:10):

hallo Tobias,,,"Wir hier in Westdeutschland wären fast da gelandet, wo die im Osten gelandet sind, wenn wir unter die Fuchtel der Russen geraten wären und die im Osten die Amerikaner zur Rückenstärkung gehabt hätten."
,,nur daß dann der Unterschied im Lebensstandard noch viel viel krasser zutage getreten wäre und die wenigen "armen/reichen" Ossis uns viele bedürftige Westdeutsche auf Vordermann bringen müßten.
,,hätte mal ein Ossi versuchen sollen den Russen und ihrem Abklatsch in der Regierung, ständig mit -wie sagst du noch?- Eigenverantwortung und Eigeninitiative in den Ohren zu liegen, na die hätten Dir aber moderne russische -in der Kolchose erprobte- Arbeitsmethoden beigebracht *gg*


 schorschie2 antwortete am 14.02.05 (22:54):

Diese Spruchblase von Tobias,wenn man eine andere polit.Auffassung hat,warum ist man dann nicht in der POlitik.War ich in den siebziger Jahren in Gemeinde und Kreisparlament.Heute bin ich sicherlich zu alt,dass mich eine Partei noch aufstellen würde.für keine der derzeitigen etablierten Bundestagsparteien könnte ich kandidieren,da deren einseitige Politik gegen Arbeitnehmer und Rentner ich nicht vertreten würde.Es ist doch eine berechtigte Kritik,was sich derzeit abspielt sind doch keine Einelfälle mehr,sondern ein fast schon kriminelles Verhalten,was dort an den Tag gelegt wir.Visa-Skandal,Energie Kartelle in Deutschland geschaffen,von ehemaligen Politikern ,die jetzt in diesen Energie- Firmen das sagen haben und diese Politiker haben dafür gesorgt,dass kein Wettbewerb mehr herrscht und jetzt können die Strompreise ständig steigen.Die Bereicherungspolitik als Nebenbeschäftigung getarnt,in Wirklichkeit gekaufte Politik durch die Großindustrie alles zu Lasten der großen Mehrheit im Volk und das nennt sich Volksvertretung und diese Beispiele könnte ich seitenweise fortsetzen,dies sind keine Fehler von Einzelnen mehr ,sondern das ist die gekaufte Republik.
Nachwievor riesige Steuergeschenke an die Industrie,an diejenigen die Über den Standort klagen. Allein im Jahre 2000 erhielt die deutsche Bank sieben Milliarden Steuerrückerstattung,bei einem Rekordgewinn von 9,8 Milliarden Euro,dafür wurden 11000 Beschäftigte damals bereits abgebaut,jetzt sind sie wieder im Gespräch,aber Arbeitsplätze werden keine geschaffen.Daimler hat ein Jahrzehnt keine Gewerbesteuern in Stgt mehr gezahlt,die Hundesteuer brachte den Schwaben mehr Geld ein.Mittlerweile sind die Kommunen durch diese Politik pleite und der Bürger zahlt wieder die Zeche.Und da sprichst Du man könnte es nicht besser machen,wäre ein leichtes,man dürfte sich halt nicht kaufen lassen.


 Tobias antwortete am 14.02.05 (23:36):

Aber Schorschie, es geht doch nicht um andere Meinung sondern um das BESSER machen. Du schreibst doch selbst keine der jetzigen Parteien würde deiner Meinung nach wählbar sein. Kriminell, dies auf Alle die wir in den Bundestag gewählt haben, ist schon ein sehr starkes Stück. Dann braucht man das übrige nicht mehr zu lesen.

Wir sind keine Bananenrepublik wo Leute an die Oberfläche gepuscht werden, wir wählen uns, in einer freien und geheimen Wahl, ein Parlament, das wir verdienen.


 Marina antwortete am 15.02.05 (10:41):

Ich gebe Schorschie2 recht und finde seine Kritik absolut berechtigt. Wir leben in einem gnadenlosen Raubtierkapitalismus, das ist einfach nicht zu übersehen. Und ich finde die Theorie, dass nur der Kritik üben darf, der etwas besser machen kann, bescheuert (verzeih mir den Ausdruck, Tobias.) Natürlich darf und muss man kritisieren, wenn man Missstände bemerkt, und nicht jeder hat die Möglichkeit, aktiv einzugreifen. Übrigens hat Schorschie2 nicht geschrieben: "kriminell", sondern "fast kriminell", das ist ein Unterschied. Bezogen auf "Visa-Skandal,Energie Kartelle" etc. stimmt das, das ist fast mafiös, also kriminell, was da abläuft. Ich wundere mich nur immer wieder, dass das Land so ruhig bleibt angesichts der ständigen Mitarbeiterentlassungen von Konzernen, die ihre Gewinne Jahr für Jahr steigern wie die Deutsche Bank oder Siemens. Hoffentlich ist das nicht eine trügerische Ruhe.
Ich zitiere mal einen Absatz von Tucholsky aus dem Jahr 1931:
"Nun haben aber Kartelle und kurzfristige Bankkredite die Unternehmungslust und die sogenannte "freie Wirtschaft" völlig getötet - es gibt sie gar nicht mehr. Fast jeder Unternehmer und besonders der kleinere ist nichts als der Verwalter von Bankschulden; gehts gut, dann trägt er den ungeheuren Zins ab, und gehts schief, dann legen die Banken ihre schwere Hand auf ihn, und es ist wie in Monte Carlo: die Bank verliert nicht. Und wenn sie wirklich einmal verliert, springt der Steuerzahler ein: also in der Hauptsache wieder Arbeiter und Angestellte . . .
Auch der Unternehmener ist längst zu einem Angestellten geworden, nur kalkuliert er für sich ein derartiges Gehalt heraus, daß er wenig riskiert. . . Aber daß diese Kerle die Verteilung von Ware und Verdienst ungesund aufbauen, daß sie ihre Bilanzen vernebeln und den Angehörigen der wirtschaftlich herrschenden Klassen so viel Geld zuschieben, daß den anderen nicht mehr viel bleibt: das und nur das ist Landesverrat."

1931! Interessant, wie wenig sich seitdem verändert hat.


 Tobias antwortete am 15.02.05 (13:02):

Marina ich sehe den Ausdruck „ bescheuert „ nicht so eng. Wer austeilt muss auch einstecken, dies habe ich in meinem langen Leben gelernt.

Zum Thema selbst, schreibe ich nicht über privatwirtschaftliche Angelegenheiten, sondern über Politik und deren Macher.
Weil dies hier durcheinander gebracht wird, werden immer Ungereimtheiten auftauchen.

In der Politik können wir nur etwas ändern, wenn wir uns selbst daran beteiligen. Als Demokraten sind wir ja schon fast dazu verpflichtet. Leider ist es mittlerweile so, erst nicht einmal zur Wahl gehn und dann nur noch lästern schimpfen und das Schwein ( Sau ) raus lassen. ( Es wird nie eine Partei geben die es jeden recht macht )

für die Zeilen von Tucholsky meine besten Dank, aber er hat auch nicht immer recht. Er verallgemeinert wie viele Normalsterbliche und da kann ich ihm nicht folgen. Es gibt viele kleine Firmen die sind von einer keiner Bank mehr abhängig, sie können mit dem erwirtschafteten Kapital arbeiten, müssen aber auch ihren Lebensstil danach einstellen !!! Der Begabte
hat dies 1931 geschrieben, wir schreiben das Jahr 2005 und wir dürfen im Gegensatz zu damals, heute das Maul aufreißen.

Einen schönen schneereichen Tag wünscht in der Mittagspause Tobias.


 Marina antwortete am 15.02.05 (13:34):

@ Tobias,
"Es gibt viele kleine Firmen die sind von keiner Bank mehr abhängig, sie können mit dem erwirtschafteten Kapital arbeiten, müssen aber auch ihren Lebensstil danach einstellen !!!"
Da gebe ich dir sogar recht.

"wir schreiben das Jahr 2005 und wir dürfen im Gegensatz zu damals, heute das Maul aufreißen".
Umso bewundernswerter, dass Tucholsky schon damals das Maul aufgerissen hat. für uns ist das keine Leistung,in der Beziehung hat sich natürlich vieles verändert, da gebe ich dir auch wieder recht.

Vielen Dank für die Mühe in der Mittagspause.