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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Nazis

 21 Antwort(en).

Mechtild begann die Diskussion am 12.02.05 (22:46) :

Ich denke das stimmt. Eine Erklärung dafür habe ich nicht.

„Warum eigentlich? Der arbeitslose Engländer geht angeln, der arbeitslose Holländer spielt Billard, der arbeitslose Italiener sucht sich eine Geliebte, nur der arbeitslose Deutsche wird beinah automatisch zum Nazi. Gibt es dazu eine genetische Disposition?....
Darin liegt der brutale Charme der Rechten. Sie treiben nicht Motivforschung beim Gegner, sie handeln.“

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,341319,00.html


 seewolf antwortete am 12.02.05 (23:01):

Mechthild -

eine Erklärung steht in dem von Dir genannten Artikel, und zwar unmittelbar vor dem letzten - von Dir zitierten - Satz.


 Karl antwortete am 12.02.05 (23:44):

Hallo Seewolf,


der von dir erwähnte, aber nicht zitierte Satz von Broder lautet " Man kann nicht folgenlos und über Jahrzehnte Gut und Böse ständig relativieren und dann eines Tages die richtige Antwort auf eine Militanz finden, die von keinen Selbstzweifeln angekränkelt ist."
Obwohl ich Henryk Broder sonst nicht besonders leiden kann, seine Forderung zur Intoleranz gegenüber dem Nazispuk halte ich für richtig.


 seewolf antwortete am 13.02.05 (01:37):

Karl - ich wollte nur, daß dieser Satz GELESEN wird. Er ist m.E. der wichtigste aus dem ganzen Artikel.


 wanda antwortete am 13.02.05 (08:03):

@Mechtild, ich finde nicht, dass das stimmt und möchte hier viele Arbeitslose von diesem Verdacht befreien.
So einfach kann man sich das nicht machen.


 schorsch antwortete am 13.02.05 (09:43):

Vorgestern sah ich im Deutschen Fernsehen eine Gruppe Frauen, die als Putzequipe für einen Unternehmer gearbeitet hatten. Dieser machte Pleite, die Frauen warteten Monate lang auf ihren restlichen Lohn. Da griffen sie endlich zur Selbsthilfe: Sie kaperten die geleasten Equipe-Wagen und fuhren zum ehemaligen Patron, um wenigstens ihre Papiere wieder zu kriegen. Aber sie fuhren auch von Pontius zu Pilatus, um wenigstens für ihren Lebensunterhalt von einem Amt ein paar Euros zu erhalten. Aber dort hiess es: Keine Kündigung, kein Geld. Da es der Patron unterlassen hatte, ihnen zu kündigen, mussten sie nun also die Kündigung selber schreiben und auf Bieg und Brech versuchen, dem Chef die Kündigungen unter Zeugen abzugeben.
Was ich damit sagen will?: Die Ehrlichen sind immer die Dummen - sogar bei denjenigen Ämtern, die eigentlich für den Ausgleich der sozialen Gerechtigkeit zuständig wären.
Und noch dies: Sind die Zuständigen tatsächlich so saublöd nicht zu merken, dass sie mit solch absurden Gesetzen die Unterprivilegierten in die offenen Arme der Nenazis treiben?


 Miriam antwortete am 13.02.05 (10:30):

Ich stimme sowohl Karl als auch Seewolf zu:

der Satz von H. Broder bring manches auf dem Punkt. Sehr begrüßenswert, dass diese Aussage durch Seewolf hier in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt wurde.

Ich würde auch gerne mal eine Diskussion anregen, die sich einfach mit den Grenzen der Toleranz befasst. Oder anders ausgedrückt: wie gefährlich eine grenzenlose Toleranz werden kann. Auch wie sehr eine solche schon an Heuchelei grenzt.


 heinzdieter antwortete am 13.02.05 (11:13):

Na sowas:
Nach Ansicht von Mechthild haben wir dann 5,5 Millionen Nazis.
Man sollte doch bei Spiegelveröffenlichungen den Verstand einschalten.Ich habe diesen Artikel nicht gelesen und werde diesen auch nicht lesen. Die Zeit hierfür ist zu Schade.
In der letzten Zeit nutzen viele,sich an diesem Thema zu profilieren.
Beispiele in der Gegenwart zeigen doch, das diese Gruppen genau so schnell von der Bildfläche verschwinden wie sie gekommen sind. Z.B die Reps in Baden Württemberg


 Marina antwortete am 13.02.05 (13:04):

Das ist wirklich ein sehr wichtiges Diskussionsthema. Auf heinzdieters Beitrag einzugehen, lohnt sich m. E. nicht, "die Zeit hierfür ist zu schade".
Obwohl auch ich oft nicht einverstanden bin mit den Artikeln von Broder und ihn nicht besonders mag, finde ich, dass er hier den Nagel auf den Kopf trifft. Es ist eine Schande, dass Verteter des Nazi-Packs in Zwirn und Nadelstreifen in einem Parlament sitzen und ich auch noch Steuern für sie bezahlen muss. Und deshalb gehören sie verboten, ungeachtet der Argumente, die da lauten, sie würden dann in den Untergrund gehen. Sollen sie doch, aber dann können sie wenigstens nicht mehr mit meinem Geld ihr widerliches Unwesen treiben.
Mit einer Passage von Broders Artikel bin ich allerdings nicht einverstanden: mit dem letzten Absatz über Mitscherlich, Sölle und Richter und seiner Ablehnung der Ursachenerforschung. Natürlich waren bzw. sind Mitscherlich und Richter als Psychoanalytiker daran interessiert, die Ursachen für braune Gesinnung zu erforschen. Aber das eine schließt doch das andere nicht aus, will sagen: Ursachenerforschung schließt doch tatkräftes Handeln, was Broder fordert, nicht aus. Und ausgerechnet diese drei, die sich immer vehement gegen das Nazi-Unwesen eingesetzt haben (Richter ist aktiv in der Friedesnforschung), der Relativierung zu bezichtigen - das ist wieder typisch für Broder und seine Tendenz zu plakativen Äußerungen.


 seewolf antwortete am 13.02.05 (16:16):

" Man kann nicht folgenlos und über Jahrzehnte Gut und Böse ständig relativieren"(...) - DARUM geht es doch eigentlich in dem genannten Satz. Alles mögliche erklären oder verstehen zu wollen ist von der wissenschaftlichen Warte aus sicher in Ordnung. Aber gesellschaftspolitisch betrachtet : wurden nicht auf diese Weise im Ergebnis manche Wertmaßstäbe hinsichtlich Gut oder Böse aufgeweicht?


 Karl antwortete am 13.02.05 (17:41):

Lieber Seewolf,

ich denke wir sollten zwei Ebenen versuchen auseinander zu halten (H. Broder differenziert häufig mit großem Lustgewinn n i c h t).

Rechtradikaler (oder allgemein "radikaler") Gesinnung müssen wir kompromisslos entgegentreten, insbesondere darf keine Form der Gewalt geduldet werden. Da sind wir einer Meinung wie ich hoffe.

Wer aber nur die Symptome bekämpft und nicht nach den Ursachen fragt, wird langfristig gegen eine Hydra kämpfen. Die gleiche Art der Diskussion hatten wir bereits beim Terrorismus. Während der akute Terrorismus mit allen polizeilichen Möglichkeiten und in Grenzfällen möglicherweise auch militärisch zu bekämpfen ist, muss jede Politik scheitern, die nicht gleichzeitig auch versucht, die politischen Ursachen für das Entstehen von Terrorismus zu erkennen und zu eliminieren.

Insofern kann ich H. Broder also auch nicht folgen, wenn er die Analyse der Ursachen verantwortlich macht für zu weitgehende Toleranz gegenüber akuten Auswüchsen der NPD. Eine kompromisslose Haltung (Nulltoleranz) gegenüber der NPD entlässt uns nicht aus der Pflicht darüber nachzudenken, wie Menschen so verblendet werden können. Was haben wir als Gesellschaft falsch gemacht, dass so viele offensichtlich unbeleckt von historischer Schulbildung dummen Parolen nachlaufen.


 seewolf antwortete am 13.02.05 (18:29):

Karl - bin vollkommen mit Dir einig.

Bildungsmangel auf breiter Front - Bildungsunlust auch. DAS hat vielleicht Helmut Schmidt schon gemeint, als er - ich meine: in den 70er Jahren - im Bundestag einmal sagte, es gebreche in unserem Lande an geistiger Führung.

Zuviel Laissez-Faire in der Erziehung - meine ich.


 Marina antwortete am 13.02.05 (18:37):

Genauso sehe ich es auch, Karl. Die Frage ist doch, ob Broders Vorwurf zutrifft, dass die drei Genannten mit der Ursachenforschung "Gut und Böse relativieren", das finde ich ziemlich daneben. Ich habe den leichten Verdacht, dass Broder, der, wenn ich mich richtig erinnere, für die Irak- und Afghanistan-Kriege eingetreten ist, einfach auch etwas gegen Friedensarbeit (wie Richter sie betreibt) hat und deshalb zu solchen Argumenten greift. Er will keine Ursachenforschung, sondern schnelles Handeln, und das heißt dann eben manchmal auch Krieg oder in diesem Fall Verbot. Das ist aber aber nicht mehr so einfach nach dem letzten missglückten stümperhaften Versuch, zumal die Braunen ordnungsgemäß in den Landtag gewählt wurden. Broders Forderung "verbieten oder isolieren" finde ich sonst trotzdem hier absolut richtig, denn wenn sie verboten wären, hätten sie auch nicht gewählt werden können und würden nicht mit unserern Steuergeldern unterstützt. Aber daneben muss die Ursachenarbeit weitergehen meiner Meinung nach, sonst wäre es tatsächlich nur Symptombekämpfung.
Heute abend kommt ja das Thema bei Christiansen, ich sehe sie sonst nicht, weil es für mich nur Wahlkampfsendungen sind, aber diesmal werde ich sie sehen und bin gespannt.


 tiramisusi antwortete am 14.02.05 (08:23):

...immerhin haben die Dresdner gestern bewiesen, dass sie sich der braunen Parolen wehren und sind aufgestanden. Auch wenn der Aufmarsch de Neonazis die Feierlichkeitn überschattet haben - das Bildm das von Dresden an diesem tag und in dieser Nacht in die Welt ging, war ein 50m langer Schriftzug "DIESE STADT HAT DIE NAZIS SATT" aus tausenden von Kerzen gestellt. (Wobei der Satz auch anders interpretiert weren könnte - aber ich denke, die Botschaft ist klar)

Aus der TAZ:
"Zum Zeichen des Protests trugen in Dresden viele Menschen weiße Rosen aus Seide am Revers. Das Dresdner Friedensbündnis, eine Aktion von Parteien, Gewerkschaften und Verbänden, hatte für den Nachmittag zu einer Demonstration für Demokratie und Toleranz aufgerufen. Am Abend hatten sich über 10.000 Menschen vor der Semperoper versammelt. Auf dem Altmarkt bildeten Demonstranten mit hunderten Kerzen den 50 Meter langen Schriftzug "Diese Stadt hat die Nazis satt". Insgesamt wurden gut 80.000 Teilnehmer an den Gedenkveranstaltungen erwartet."


 schorsch antwortete am 14.02.05 (09:10):

Mir geht der Anblick jenes alten Mannes nicht aus dem Sinn, der, vom Reporter gefragt, was er zum Wiederaufstehen der Nazis sage, nur weinen konnte.....


 Mulde antwortete am 14.02.05 (11:23):

für Seewolf und Karl
Euren Meinungen zur Bildung und rechte Politik
kann man zustimmen!
Dann aber muß man auch ganz klar in die Vergangenheit
Der Bundesrepublik zurück gehen.
Nicht nur im Augenblick das übel sehen!
Haben die führenden Politer in 50er Jahren
und damit die vorgebene Bildungspolitik versagt?
Die Frage ist nur, wer speziell,dem Sinne nach
war --- ist dafür verantwortlich?
Hat es je, in der Vergangenheit eine echte Bekämpfung
Nazistischen Gedankengutes gegeben?
Neben der neuen Demokratie- lies man mehr oder weniger
Altnazis in Amt und Würden ( siehe Regierung und Justiz)
An den Schulen waren die Verbrechen des Faschismus
eher ein notwendiges Übel!
Wurden die Lehrer richtig darauf eingestimmt!

Dafür wurden die Bemühungen ehrlicher Antifaschisten
bewußt negiert oder in das Gegenteil verkehrt.
Sicher ist der hohe Anteil der Arbeitslosen ein
Nährboden für rechtsradikale Ideen.
Nur die Saat dazu, die liegt doch wohl in der BRD
Vergangenheit.
Hier hat die Bildung versagt!
Das sollte man nie übersehen!!


 Marina antwortete am 14.02.05 (12:13):

Die Saat dazu, die liegt doch nicht nur in der BRD-
Vergangenheit, Mulde. Es ist eine Tatsache, dass die Nazis den meisten Zulauf in den Ost-Ländern haben. Ich will ja jetzt nicht die "Ossis" in diesem Forum beleidigen (nehmt's nicht persönlich), aber ich habe immer wieder gehört und gelesen, dass in der DDR die Vergangenheit nicht aufgearbeitet wurde, weil man sich meinte als Kommunisten davon freisprechen zu können. Hinzu kommt, dass in Ostdeutschland keine Einwanderung stattfand wie bei uns und deshalb die Bevölkerung einen ziemlichen Fremdenhass entwickelt hat, als dann die ersten Asylanten kamen. Die Braunen haben sich gerne um diese Leute gekümmert. Aber auch bei uns finde ich es unsäglich, dass Geschichte in der Oberstufe abgewählt werden konnte und meines Wissens noch kann. Das müsste unbedingt ein Pflichtfach sein.
Inzwischen gehen die Nazis in die Schulen und locken die Kids mit attraktiven Angeboten. Wie sollen sie sich dem entziehen, wenn sie nicht genügend informiert sind? Die meisten Jugendlichen, die sich ihnen anschließen, wissen doch gar nicht, worum es da geht und welche Ziele sie unterstützen.


 Mulde antwortete am 14.02.05 (13:29):

Marina!
--- "hab immer wieder gehört un gelesen"--
Ja das ist gut und nützlich
Hast Du auch gelernt kritisch zu lesen?
Nur gehe bitte in eine öffentliche Bibliothek
mit Fernleihe und bestelle Dir doch mal Geschichtsbücher
aus beiden deutschen Staaten.
oder lies mal die Protokolle des Bundestages?
Im Bundesarchiv erhältlich!
wo war denn der Revanchismus , und wo wurde er still
geduldet!
Die Kommunisten wie auch immer mußten sich nicht vom
Revanchismus freisprechen und damit auch nicht von den
Rechtsradikalen.
persönlich habe in der Berufsausbildung vom Azubi über
den Abiturienten - bis zum Studenten so einige
Nuancen jugendlichem Übermut kennen gelernt.
Auf Nazismus wurde besser geachtet- als es heute der fall ist.
Zitat"Das in der DDR die Vergangenheit nicht aufgearbeitet wurde" Zitat ende
Ja wo nimmst Du diese "Wahrheit her" ich danke Dir
habe ich,das doch also in meinen Leben nicht mibekommen
Ich danke Dir!
im Gegensatz zu Dir - ich nehme an Du bist einiges jünger
als ich - habe ich Leute mit Judenstern und brennende
Synagogen gesehen und auch am eigenen Leibe verspürt wie schmerzhaft für einen Jungen(11) ein SA Fußtritt sein kann!
Natürlich nach Deinen Erkenntnisen haben wir dsas alles
verschwiegen und nicht der Jugend weitergegeben"
Da hast Du unzweifelhaft recht nach der Hallstein Doktrin
gab es ja die DDR nicht.
Nur wo waren wir alle "Die Brüder und Schwestern"?
Heute sagt man ganz offen-- man hat die braune Justiz in der BRD ungenügend kontrolliert!
Man hat die sogenannten Kriegshelden verehrt/ wofür?
Du sagst aber in der DDR hat man die Vergangenheit nicht
bewältigt.
Dieser Sprachgebrauch ist doch irgend wie bekannt
es gibt ja die einschlägige Presse dazu,die man jeden Kiosk kaufen kann!
Also Marina erklär mir was habe ich falsch gemacht?


 Karl antwortete am 14.02.05 (14:29):

Lieber Mulde,

auch ich sehe das Problem der Neonazis nicht als auf die alte BRD beschränkt an. Aktueller ist wohl zur Zeit Sachsen und das liegt auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. In welche Schule bist du denn gegangen, um sagen zu können: "An den Schulen waren die Verbrechen des Faschismus eher ein notwendiges Übel!" Als ich das gelesen habe, habe ich zuerst vor Schreck geschluckt, weil ich es falsch verstanden habe. Du meinst sicher nicht, dass die Übel notwendig waren, sondern dass der Unterricht ungern erteilt wurde.
Ich im Westen habe natürlich auch keine Freude bei den Lehrern verspürt, aber sie haben sich Mühe gegeben. Dasselbe kann mein Sohn berichten (ihm wurde es eher etwas zuviel) und meine Frau ist Geschichtslehrerin und von ihr weiß ich, wie wichtig ihr das Thema ist. Dem Nationalsozialismus wird zumindest am Gymnasium sehr viel Zeit gewidmet. Wie gestern bei Frau Christiansen zu hören war, wissen jedoch offenbar viele Abgänger von Haupt- und Realschulen gar nicht was der Nationalsozialismus eigentlich bedeutet hat und unter ihnen sind besonders viele Wähler der NPD. Wie eine alte Teilnehmerin an der Runde bemerkte, ist dies ein konkreter Ansatz zur Besserung. Der Unterricht über den Nationalsozialismus darf nicht abgewählt werden können und hat auch in Haupt- und Realschule stattzufinden.


 Mulde antwortete am 14.02.05 (17:09):

Richtig Karl!
Als Thema im Geschichtsuntericht war es vieler Orts
"ein notwendiges Übel"
Auch das in Sachsen der Anteil Rechtsradikaler angestiegen
ist, ist unbestreitbar.
Nur soll man nicht den Fehler begehen, das auf Sachsen
nun beschränken, weil das im Moment so in Mode ist.
Bei aller Mühsal der Bekämpfung dieser Erscheinung
sollte man den Ursprung nicht aus den Augen verlieren.
Sachsen ist nur die Auswirkung einer ungenügenden
Bildungspolitik in Vergangenheit und Gegenwart
gepaart mit einer ungewissen Zukunft der Jugendlichen.
Bedenke auch, das ein hoher Prozentsatz dieser jungen
Leute bereits das mangelhafte Geschichtsbild des neuen
Bildungssystems erfahren hat.
Vom jugendlichen Überdruss und desinteresse wollen
gar nicht erst reden.
Das aber machen sich die Rechten zu Nutze!


 hugo1 antwortete am 14.02.05 (20:44):

hallo marina,,ne das dürfte eher schwerfallen, einen Zusammenhang konstruieren zu wollen zwischen den gegenwärtigen Zuständen im sächsischem Landtag und dem Geschichtsunterricht in der ehemaligen DDR.
Diejenigen, die z.Z. als jugendliche Glatzköpfe in Springerstiefeln das Strassenbild und die Fernsehbildschirme bevölkern, dürften wohl keinesfalls ein Produkt mangelnder oder gar verfälschter Geschichtsaufarbeitung im DDR-Unterricht sein.
Ihre jetzige Einstellung, ihre gegenwärtige politische "Heimat" dürften sie wohl eher in den Zuständen und Bedingungen der Gegenwart nach der Wende erhalten haben.
Die ersten finanziellen Unterstützungen für einen politischen Rechtsruck, 1990, für Wahlplakate, für Slogans,Ideen,Versammlungen kamen mit Sicherheit nicht aus den Neuen Bundesländern.
Aber die unsäglichen Verfehlungen dieserart in der damaligen Wendezeit, ja die wurden sehr medienwirksam weltweit wieder und wieder einem unkritischem Publikum als DDR-Nachlass-typisch aufgetischt.
z.B."Sonnenblumenhaus" in Rostock-Lichtenhagen im August 1992 Ziel ausländerfeindlicher Randalierer"


 York65 antwortete am 15.02.05 (21:33):

Jetzt können die jungen Männer u.Frauen mangels Arbeit keine ,nicht nur in Sachsen, Familie gründen.Die Dienstleistungsmaffia,vor allem aus den osteuropäischen Ländern,umgeht raffiniert die gültigen Vorschriften,die dringend reformbedürftig sind.Der Mittelstand in Mitteldeutschland ist quasi schon tot.Diesen Leuten den "Nazischuh" anzuziehen ist ungerecht.