es ist sicher ungewöhnlich, hier im Politik-Forum auf Bücher hinzuweisen.
Ich war gefangen genommen von dem Buch "Drachenläufer" von Khaled Hosseini, das ich zu Weihnachten bekam.
Im Moment lese ich "Schnee" von Orhan Pamuk und es fesselt mich auf gleiche Weise.
Beide Bücher sind auch politisch hochinteressant, obwohl es keineswegs politische Bücher sind. Beide ganz neu in Deutschland und ich kann sie nur empfehlen.

Was ist die politische Aussage des Buches, Wanda?

Ich habe in Bombay übrigens kurzzeitig einmal in direkter Nachbarschaft eines Slums gewohnt, den ich von meinem Appartment aus überblicken konnte. Was mir dort auffiel waren die vielen Drachen, die von Kindern und Erwachsenen jeden Tag steigen gelassen wurden. Auf mich machten die Drachen den Eindruck von materialisierten Träumen. Diese Drachen konnten die miese Wirklichkeit unter sich zurücklassen.

@Karl, das kann man so nicht sagen, eine politische Aussage will ja keiner der Autoren machen, dann könnten sie auch einer Partei beitreten. Es ist subtiler und sicher zieht auch jeder der Leser auf seine Weise andere Dinge heraus.

@Karl, das Buch "Schnee" handelt, zumindest im 1. Drittel (weiter bin ich noch nicht)in einer Kleinstadt in Anatolien, nahe der russ. Grenze.
Der Protagonist kehrt dorthin zurück, um gewisse Dinge aufzuklären. Er schildert seine Verwunderung darüber wie "rückläufig" sich alles verändert hat - natürlich sagt er das nicht, aber man spürt es. Die Religion hat immer mehr Oberhand gewonnen und es gibt unglaubliche Szenen.
Ich halte sie für wahr, aber der Autor muss natürlich darauf bestehen, dass es sich hier um Prosa, um einen Roman handelt und nicht etwa um eine Reportage. Deshalb muss ich hier zum Schutz des Autors sagen, dass es nicht zu einer politischen Aussage kommt. Es ist mutig genug, ein so heißes Eisen anzufassen, noch dazu, wenn man in Istanbul wohnt.

Jedenfalls, liebe Wanda, hast Du mich mit zwei
interessante Buchtips versorgt.
Und auf Buchempfehlungen bin ich immer scharf.
Dankeschön.