lielo
begann die Diskussion am 19.01.05 (16:37) :
Der Zürcher Regierungsrat möchte den ganzen Fluglärm nach dem Osten und dem Norden konzentrieren. Abfliegen nach den Norden , dazu verlängert man die entsprechende Piste um 400 Meter, Anflug aus dem Osten, diese Piste wird auch um 450 Meter verlängert.das Ziel ist, der Südens mit ihrer wohlhabenderen Bevölkerung möchte wie bisher den Luxus und das Wohlbehagen einer Lärmfreiheit geniessen.Bis jetzt tragen die Hauptlast die Menschen im Südschwarzwald den ganzen Tag alle Anflüge und Abflüge, alle 3 Minuten, es geht um eine Entlastung der Morgen- und Abendstunden. warum kann man den Lärm nicht demokratisch verteilen. den ganzen Müll und Dreck in den Schwarzwald verlagern und nie eine Erholung dieser Bevölkerung sind keine guten nachbarliche Beziehungen. Die Empörung ist sehr tief. Die Vorteile einer Mobilität geniesen , den Nachteil mit dem Lärm und Dreck verlagert man über die Grenze.
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utelo
antwortete am 19.01.05 (17:08):
Dieses Fluglärmproblem gibt es hier bei uns auch. Alle 1 - 2 Minuten kommt ein Flieger über unsere Köpfe geflogen, oft ziemlich tief. Alles wackelt und vibriert und jedes Gespräch verstummt. Es wird über die Umweltverschmutzung und Waldvernichtung durch die Autos geschimpft und für diese immer wieder neue Auflagen durch die Politiker gemacht. In der Luft kann man aber die Sau rauslassen. Innerhalb von 2 Stunden nach dem Fensterputzen sind die Rahmen schwarz, wie von Kohlenstaub und das kommt nicht nur von den Autos. Es werden mit viel Anträgen und Laufereien schallisolierte Fenster für Schlafräume vom Flughafenamt eingebaut und bezahlt. Nur möchte man ab und zu auch mal ungefilterte Luft atmen. Wo das alles noch hinführt, ist eine der großen Fragen hinsichtlich Lärm- und Umweltschutz.
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lielo
antwortete am 19.01.05 (17:30):
Wir nützen doch alle den Vorteil der Beweglichkeit. Ich finde es voll ungerecht, dass eine Gruppe mit Macht, für sich beansprucht vom Lärm befreit zu bleiben. Es gibt doch eine klare Definition von Gerechtigkeit. wer dabei nur an sich denkt liegt falsch.Vor dem Gesetz sind alle gleich, aber manche sind gleicher. Und eine Frechheit ist, die unangenehmen Seiten in ein anderes Land zu verlagern. Der Flughafen Zürich ist in erster Linie eine innerschweizer Angelegenheit. Erst an zweiter Stelle schaut man mit einer freundlichen Anfrage, ob es da grenzüberschreitende Lösungen geben könnte. Die Süddeutschen sind ja bereit einen Teil zu tragen, aber nur wenn die Schweizer ihren teil auch tragen.
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Lars
antwortete am 19.01.05 (20:24):
Zum Teil möchte ich dir recht geben liebe lielo, aber nur zum Teil, denn auch wir im Osten vom Flughafen müssen Lärm ertragen. Es stimmt aber nicht, das die im Südschwarzwald den grössten Schmutz und Lärm ertragen müssen, es betrifft hauptsächlich Hohentengen am Rhein, aber über diese Ortschaft fliegen sie noch ziemlich hoch. Muss dir recht geben, auch die Bevölkerung im Süden sollen Lärm abbekommen, wobei das Gebiet am dichtesten besiedelt ist. Ich persönlich wäre für den "gekröpften" Anflug von Kt.Aargau her, dem Rhein endtlang. Die Verantwortlichen sind dabei, auch diese Variante zu prüfen! Man kann leider nicht "den Fünfer und das Weggli" haben, wie wir sagen. Auch viele vom Schwarzwald benutzen die Flugzeuge! Und es hat auch viele Deutsche Grenzgänger, die im Flughafen Kloten arbeiten und Umgebung, z.B.im Raum Winterthur haben die Grenzgänger um satte 11% zugenommen.
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carla
antwortete am 20.01.05 (09:16):
@Lars, es war ja nicht die Rede davon, den Flughafen stillzulegen. Es war nur der Wunsch da, endlich einmal etwas mehr Stille in die Südschwarzwald-Gemeinden zu bringen. Es ist im übrigen nicht nur Hohentengen, wo der Lärm schlimm ist; es sind auch die Nachbargemeinden. Ein gutes nachbarschaftliches VErhältnis Schweiz./.Deutschland herrscht dort leider schon lange nicht, weil ja nicht nur Kloten ein ständiger Streitpunkt ist sondern auch die Bundesstraße auf der deutschen Seite am Rhein entlang und die Kernkraftwerke. Noch ein ganz anderes Thema sind die Schweizer Bauern auf der deutschen Rheinseite: sie werden massiv vom Staat untertützt im Gegensatz zu ihren deutschen Kollegen, was nicht unbedingt Freude hervorruft. Schade eigentlich!
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schorsch
antwortete am 20.01.05 (09:17):
Die Lösung wäre vielleicht, den ganzen Schwarzwald der Schweiz einzuverleiben? (;--))))
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Lars
antwortete am 20.01.05 (09:44):
Lieber Schorsch, das wäre die beste Idee, da ich ein grosser Schwarzwaldfan bin, nicht nur wegen dem Schinken!
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lielo
antwortete am 20.01.05 (11:54):
Hallo Lars, es ist doch mild gesagt unverständlich, dass der Süden mit den meisten Vielfliegern vom Fluglärm total verschont sein soll. Die Regierungsvertreter Fuhrer und Fierz wohnen im Süden . Sind dem ganzen Volk verpflichtet und dürfen nicht ihren eigenen Interessen nachgehn. DENN LäRM WILL KEINER!!!!!! Wir sind alle Empfindlicher geworden!!!! Mit der Planung Anflug Nord ( dafür muss man den grössten Teil des Kerrosins über dem Schwarzwald ablassen und Abflug Ost ( hier besteht das Kerrosinproblem nicht) würden die wenigsten Einwohner belastet. Sind die Süddeutschen Einwohner der Schweiz? Argument Arbeitsplätze ? Wieviel Mitarbeiter hat der Flughafen Zürich aus Südeutschland ? 10% oder vielleicht 30% Dann lässt man doch soviel Flugbewegungungen über den Schwarzwald zu.Der Regierungsrat plant die Pistenverlängerung nach Osten und Norden. Hier wird langfristig auch an eine Kapazitätszuwachs gedacht. Welch eine Frechheit. Die deutschen Nachbarn werden auch in den Diskusionen so verächtlich behandelt.
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lielo
antwortete am 20.01.05 (12:04):
Im November 2004 hat ein abfliegendes Flugzeug Triebwerkprobleme und musste nach Kloten zurück. Danach eine Diskusion in der Presse mit einer behördlichen Erklärung : Natürlich wird ein vollgetankter Flieger vor dem Landen den grössten Teils des Kerrosions in grosser Höhe ablassen. Er kreiste so lange in grosser Höhe bis er fast leer war : Dieses Kerrosin geht chemische gesehen eine Reaktion mit der Luft ein und ist vollkommen unschädlich. Dies zur Beruhigung der Bevölkerung im Kanton Zürich. Als Schlussatz wurde dann erwähnt, dass dies ausserdem immer über dem Schwarzwald stattfindet. Ich frage mich, warum über dem Schwarzwald, wenn dies alles so harmlos ist.
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Lars
antwortete am 20.01.05 (13:17):
Lielo, zum Teil muss ich dir schon recht geben. Sicher bist du aber keine Geschäftsinhaberin, die reklamiert? Denn die Schweizerkundschaft wird auf der Deutschen Seite immer grösser! Klar hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Möchte dir aber nicht zustimmen, dass die Deutschen schlecht behandelt werden, man hätte nur viel früher mit ihnen reden sollen, das ist der Punkt! Die Flugbewegungen haben natürlich enorm zugenommen, da müssen faire Lösungen gefunden werden auf beiden Seiten.
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lielo
antwortete am 20.01.05 (13:57):
Danke Dir Lars, darum geht es....Auch die Süddeutschen haben den Vorteil des Flughafen Klotens, sind realistisch und wissen, dass sie einen grossen Teil Lärmbelastungen ertragen müssen. Aber eine gerechte Verteilung ist das Thema. Die Empfindlichkeiten sind sehr gross.
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carla
antwortete am 20.01.05 (15:20):
@lars: wie meinst Du das "die Schweizer Kundschaft wird auf der Deutschen Seite immer größer"? Bezogen auf das Fliegen oder auf Kaufen überhaupt?
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Lars
antwortete am 20.01.05 (15:46):
Carla, auf das Kaufen, bei euch ist ja alles viel billiger! Wobei sich auch viele Schweizer Rentnerehepaare neuerdings im Süden vom Schwarzwald niederlassen, trotz Fluglärm. Denn wir müssen unsere Rente immer noch versteuern, was bei euch nicht so ist, habe ich mir sagen lassen.
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schorsch
antwortete am 20.01.05 (17:39):
Variante: Eines Tages wird der Flugplatz Kloten/Zürich sooo lang sein, dass er einen Teil des Schwarzwaldes deckt. Dann treten wir ihn Deutschland ab - und alles ist in Butter! (;--)))
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Lars
antwortete am 20.01.05 (18:14):
Du hast immer so treffende und lustige Antworten lieber schorsch:-))) Aber da müssten wir schon eine Brücke bauen über den Rhein für die Landung der Flugzeuge, sicher hast du auch eine Idee dafür?
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carla
antwortete am 20.01.05 (20:16):
@lars, zu Zeiten der DM war es für die Schweizer wesentlich günstiger, in Deutschland einzukaufen, zumal ja auch noch die MWSt zurückerstattet wird (lange Schlangen an den Kassen...:-)). Ist das seit Einführung der Euronen immer noch so?
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Mechtild
antwortete am 20.01.05 (20:26):
"Lieber Gott, bitte sorge dafür, dass nicht mein Haus angezündet wird, sondern das Haus des Nachbarn. Danke!" Bin ich froh, dass ich nicht in der Einflugschneise wohne.
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Lars
antwortete am 20.01.05 (21:42):
Carla das ist immer noch so, lohnt sich aber nur für Leute, die nahe an der Grenze wohnen. Das Fleisch und Milchprodukte sind bei euch dreimal billiger. Auch mit dem Euro haben wir kein Probleme, die gibts fast überall an den Postautomaten.
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schorsch
antwortete am 21.01.05 (10:29):
@ Lars: "...Aber da müssten wir schon eine Brücke bauen über den Rhein für die Landung der Flugzeuge, sicher hast du auch eine Idee dafür?..."
Du bringst mich auf eine Idee: Warum nicht den Rhein auf einer Länge von 7 km mit einer Betondecke versehen und als Piste 10 verwenden für den neuen Riesenvogel? Das hätte sogar noch den Vorteil, dass sowohl die Fische und die Fischer darunter im Trockenen wären (;--))))
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