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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Ist einheitliche Bildung nicht modern?

 13 Antwort(en).

Mulde begann die Diskussion am 09.01.05 (18:40) :

Ist gute Bildung gefährlich?

Zur Zeit wird eine FDP Politikerin von ihren Parteifreunden sehr heftig angegriffen.

Diese Frau möchte ein einheitliches Abitur für alle Bundesländer erreichen.
Nur ihre Kollegen im Vorstand dieser Partei , hier besonders ein Herr Brüderle
lehnen das, auf das entschiedenste ab.
Nun ist die Frage warum?
Mit Bestimmtheit erfordert ein einheitliches Abitur, auch einheitliche Lehrpläne.
Das währe also der Anfang einer einheitlichen Bildungspolitik in Deutschland
Wieder die Frage warum ist man so dagegen?
Will man das Bildungsniveau in Deutschland wirklich verbessern muss der
Schritt zum einheitlichen Schulsystem früher oder später erfolgen.

In ihren Sonntagsreden fordern alle Politiker eine Verbesserung –
Niemand will das eingefahren Gleis aber verlassen.
Sind die Bildungspolitiker aller Parteien so wenig an eine bessere Bildung
Der Jugend interessiert?
Hängen irgendwelche Wirtschaftlichen zwänge daran –die das bessere verhindern-
Aber das Einkommen so mancher „Volksvertreter“ verbessern.
Oder liegt es in der FDP das diese Frau Pädagogik in der ex DDR studiert hat
und Erfahrungen eines einheitlichen Schulsystem bereits hat?
Mithin keiner der Verantwortlichen in Deutschland hat den Mut Klartext zu reden.
Das Nein haben alle schnell bei der Hand!
Wo ist das JA nur geblieben?
Der so von allen gepriesene Föderalismus wird dadurch nicht beeinflusst!
Nur ist er wirklich der Weisheit letzter Schluß?


 iustitia antwortete am 09.01.05 (20:28):

Wenn ich das bayrische Abitur bisher - was ja jährlich veröffentlicht wird, gesehen habe - danke!
Als Lyriker taucht dort fast nur Kunze! Ja, der Reiner!
(Der "seine" alte Rechtsch(r)eibung zur "Aura" des Kunstwerks erklärt hat!)
Andere Artikel, als Sachtexte, z.B. von einem Redakteur der "Süddeutschen Zeitung" durften nur kritisiert - nicht mit Argumenten zustimmend - beantwortet werden.
In NRW wird es in zwei Jahren auch ein zentrales Landesabitur geben.
Die meisten Lehrer freuen sich darauf - da haben sie weniger Arbeit!
für die Mittelstufe in einigen Fächern laufen z. Zt. "Lernstandserfassungen".
Ein Text daraus...?
Clemens Brentano: Glück

Glück ist gar nicht mal so selten,
Glück wird überall beschert,
vieles kann als Glück uns gelten,
was das Leben uns so lehrt.
Glück ist jeder neue Morgen,
Glück ist bunte Blumenpracht,
Glück sind Tage ohne Sorgen,
Glück ist, wenn man fröhlich lacht.
Glück ist Regen, wenn es heiß ist.
Glück ist Sonne nach dem Guss,
Glück ist, wenn ein Kind ein Eis isst,
Glück ist auch ein lieber Gruß.
Glück ist Wärme, wenn es kalt ist.
Glück ist weißer Meeresstrand,
Glück ist Ruhe, die im Wald ist,
Glück ist eines Freundes Hand.
Glück ist eine stille Stunde,
Glück ist auch ein gutes Buch,
Glück ist Spaß in froher Runde,
Glück ist freundlicher Besuch.
Glück ist niemals ortsgebunden,
Glück kennt keine Jahreszeit,
Glück hat immer der gefunden,
der sich seines Lebens freut.
*
Ja, das Gedicht kann man auch im Netz, bei "Gutenberg", finden.
Aber was ist daran k o m i s c h...?

*
Einheitliche Bildung? - In Kasernen, ja!
Zur Erinnerung: Einstein hat damals das einheitliche Deutschland, das Deutsche Reich, verlassen. Nicht weil er "dumm" war. Er war so intelligent, dass er mit seinem Vater, der das finanzieren konnte, vereinbarte, anderswo - wo nur...? - das Abitur zu machen.
*
URL - ein Stück Bildung...

Internet-Tipp: https://www.math.umb.edu/~miftime/pics/einstein.jpg


 navallo antwortete am 09.01.05 (20:48):

@iustitia
Mulde hat von einem einheitlichen ABITUR (und auch von einheitlicher Bildungspolitik) gesprochen, nicht von "einheitlicher Bildung". Und er hat die Frage gestellt: "warum ist man so dagegen?"

WARUM bist Du dagegen?


 Tobias antwortete am 09.01.05 (23:41):

Weil die einzelnen Länder die Bildungshoheit nicht aus den Händen geben wollen. Das ist alles.


 schorsch antwortete am 10.01.05 (10:15):

Alle sind dafür - aber natürlich nur, wenn das eigene System übernommen wird......


 iustitia antwortete am 10.01.05 (12:02):

Wer so undifferenzeirt und "einheitlich" über Bildung redet, ja, da war gesagt: Bildungspolitik, noch schlimmer - betracht diesen Begiff als Besitz, sehr heldenmütig.
Aber nicht als demokratische Auf-Gabe.
Das ist Ranking-Denken. (Wie die Operation bei einem Urogenital-Chirurgen.)
*
?? Nein, nicht daraus erfasst, was Einstein gegen solche "deutsche-liberale" Bildungspolitik hätte? ("Bessere Bildung" in dem Aufschlagshorizont eines deformierten Möllemann?)

**
M e i n e Bildungsfrage:

Wer hat diese Aphorismen geschrieben (Ja, im Netz kann man sie schnell herausfischen; bei einem Abfragetest aber nicht. Und bei einer Realisierung ...?):

Heldentum ist eine wundervolle Sache, so ziemlich das Schönste, was es gibt, aber es muß echt sein. Und zur Echtheit, auch in diesen Dingen, gehört Sinn und Verstand. Fehlt das, so habe ich dem Heldentum gegenüber sehr gemischte Gefühle.

*

Der Humor hat das Darüberstehen, das heiter-souveräne Spiel mit den Erscheinungen dieses Lebens, auf die er herabblickt, zur Voraussetzung.
*
Oder dieser, gesuchte Dichter formulierte zu der "naiven Neigung, alles Preußische für eine höhere Kunstform zu halten" so:
"Sehr entberlinert, aber noch nicht entpreußt."

H e u t e im Bundestagsbeschluss-Abbruchsjahr 2005 könnte der Poet so sagen:

Sie haben wahrlich gesetzmäßig noch nicht zu Ende berlinert; sie wollen sogar ein altes, preußisches Schloss wieder aufbauen, diese Staats- und Steuerpreller. Nein, nicht nur geistig, sondern auch fundamental-fassadenhörig. Das ist Bildungs-Prostitution. (Weil man keine eigen-verantwortliche hat.)
*
URL - nein, von dieser geplanten Königs-Fassade geb' ich kein Bild hier ein.


 Mulde antwortete am 10.01.05 (13:14):

Iustitia
Was hat das wirrwar Deiner Gedanken
mit dem Thema zu tun?
Versuche doch die Frage zu beantworten!
Warum ist man in der deutschen Politik
so stark gegen eine Einheitliche Bildungspolitik?
Was hat Dein Hinweis auf Einstein heute mit der
versauten Pisastudie gemein?
Die Landes FDP in Sachsen - Anhalt ist für ein einheitlisches Abitur. (MZ vom 10.01.05)
Nur die oberen der FDP(hier der Herr Brüderle im konkreten)
sind absolut dagegen!
So in etwa, sind aber die anderen Parteien bis auf die PDS
in ihren Statemenent ziemlich gleich!
Nur der Föderalismus allein-- der das verhindert ---unwahrscheinlich!
Es müssen also handfestere Interessen sein - die unbedingt
von der alten Herren und Damenriege in der deutschen
Politik verteidigt werden.
Als das Grundgesetz beraten wurde war die Bildung schon
eine untergeordnete Sache - der einfachheit halber
wurde das den Ländern übertragen.
Damit war das aus der großen Politik raus!
Warum soll nun das im Jahr 2005 immer noch seine richtigkeit haben.
Das ist und bleibt die Frage!
Iustitia!
Die Jugend zu einer guten Bildung zu verhelfen
"Das ist eine der höchsten demokratischen Aufgaben"
Das hat nichts mit Deinem Gleichnis zu Urologie zu tun


 Mulde antwortete am 10.01.05 (13:29):

Ein kleiner Nachtrag zum Nachdenken!

Die von den Bürgerlichen Parteien so hochgelobte
Angela Merkel
ist doch unbesritten das Produkt einer einheitlichen
Bildungspolitik!
Sie hat doch den Weg sehr gut beschritten
Schule
erweiterte Oberschule = Gymnasium
alle Studienmöglichkeiten der damaligen DDR
was eben so jungen Leuten geboten wurde.

Mithin kann doch eine einheitliche Bildungspolitik
nicht das schlechteste sein????!!!

Das sie diese Möglichkeit voll genutzt hat
ist doch nun wahrlich kein Negativum!


 Tobias antwortete am 10.01.05 (13:53):

Aber Mulde, Bildungspolitik ist Ländersache und die Länder lassen sich ihre letzte Bastion, wo der Bund keinen Einfluss hat, nicht weg nehmen.

Mir wäre es auch lieber, dass eine Anpassung auf Länderebene da wäre. Die Kultusministerkonferenz der Länder tagt seit Beginn unserer Republik aber es kam noch nie zu einer etwa einheitliche Meinung. 50 Jahre geht dies nun so, aber ein Ende ist nicht in Sicht.

Ich habe eine Nichte in Bremen, Ihr Mann arbeitet in Stuttgart , da ihre Kinder in Bremen das Gynasium besuchen ist an einen Umzug nicht zu denken. Zu unterschiedlich sind die Anforderungen im System. Eine Wochenendbeziehung wie lange geht diese noch gut ? Freitagnacht in Bremen Sonntagabend die Anfahrt nach Stuttgart. Früher jede Woche jetzt nur noch alle 14 Tage, weil das Hin und Her ihrem Mann zu teuer wurde.


 Eumeline antwortete am 11.01.05 (14:40):

Hallo,

die Eingangsfrage: "Ist gute Bildung gefährlich?"

Da man dies konsequent seit Jahren vereiiert, müsste die Antwort eindeutig JA sein.

Begründung für mich: Gute Bildung erschwert "Manipulation der Masse"

Hoffe mal, ihr fallt jetzt nicht über mich her ...sage lieber gleich, mein Schulabschluss wurde nicht in D absolviert....

Dass gute Bildung das Kapital von morgen ist, interessiert die Entscheidungsträger - sieht man die gängige Praxis - wenig und wenn diese Gesinnung doch ruchbar wird, hat man ja noch Sündenböcke wie z.B. Länderuneinigkeit, Lehrkräfte, Elternhaus usw......


 Tobias antwortete am 11.01.05 (16:08):

Eumeline, willst du vielleicht sagen, es gibt keine Länderuneinigkeit in der Bildungspolitik ? Wir haben nun mal ein förderales System und ich wiederhole mich, Bildungspolitik ist Ländersache und nicht Bundessache.

Reicht dir mein Beispiel Bremen Stuttgart nicht ?

Noch etwas, wenn die Mehrheit in Deutschland so dumm gehalten wird wie du annimst, woher kommt dann der hohe Stand unserer Technik ?


 Eumeline antwortete am 11.01.05 (17:41):

Tobias....

richtig lesen - selbstverständlich gibt es Länderuneinigkeit und darauf ruht man sich scheinbar aus.

Dein Satz mit dem hohen Stand der Technik - sicher ist er "noch" da.
Hast auch ne Antwort für die hohe Arbeitslosigkeit der gut ausgebildeten Ingenieure und Lehrer/innen ????


 Eumeline antwortete am 12.01.05 (11:56):

Nochmal meine Zeilen zu dem Thema gelesen.....

gebe zu, der "schwartze Humor" kommt nicht rüber.

Daher nochmal deutlicher:

Selbstverständlich bin ich für eine einheitliche Länderregelung, habe allerdings meine Zweifel, ob das
ernsthaft umgesetzt wird.



In diesem Sinne
lG


 dutchweepee antwortete am 14.01.05 (12:33):

als ich 1977 von wolfen (sachsen/anhalt) nach wittstock (brandenburg) umgezogen bin hatte ich keine probleme. der schulstoff auf der EOS (gymnasium) war der selbe ...nur der englischlehrer war besser.

als ich dann 1984 an der TU Dresden mein studium begann, hatten alle die gleichen voraussetzungen.

WAS ZUR HÖLLE IST DARAN SCHLECHT? ...ist das "kommunistische gleichmacherei"?

@MULDE *lol* ..."das merkel" hat nichtnur ihre schulbildung vergessen, sondern auch ihre zeit als hoher FDJ-Funktionär in Thüringen.