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THEMA: DEUTSCHE PARANOIA
8 Antwort(en).
dutchweepee
begann die Diskussion am 23.12.04 (01:39) :
zitat SPON: "Eine neue Verordnung erlaubt es dem Staat, den E-Mail-Verkehr besser zu überwachen. Ab dem 1. Januar 2005 haben Kommunikationsanbieter die für staatliches Lauschen erforderliche Technik einzurichten - auf eigene Kosten. Datenschützer und die betroffene Provider sind empört."
und ab wann darf der postbote unsere briefe öffnen?
warum bin ich eigentlich 1989 gegen die stasie auf die strasse gegangen?
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,332998,00.html
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Karl
antwortete am 23.12.04 (11:13):
Nur deutsche Paranoia? Ich fürchte, hier wird nur angekündigt, was vielerorts bereits praktiziert wird.
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rolf
antwortete am 23.12.04 (13:46):
Das einzig "gute" daran ist, daß die Flut der gespeicherten Daten kaum eine Auswertung zuläßt. Das Problem hatte ja schon die alte Stasi.
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greisi
antwortete am 23.12.04 (20:50):
Diese Flut lässt sich auswerten, mit durchaus moderatem Aufwand. Übrigens ist das gar nicht gemeint. Was ab Januar evtl. möglich ist, ist geziehlt die Kommunikation eines bestimmten Menschen zu überwachen (nach richterlicher Genehmigung wie bei Hausdurchsuchung und Telefonüberwachung). Das sind also geziehlte polizeiliche Ermittlungen. Viel interessanter ist es aber ganz ungeziehlt einfach mal mitzulauschen, was so durch die diversen zentralen Gateways rauscht und mit intelligenten algorithmen mit anderen infos verknüpfen. Das machen dann eher die Geheimdienste und man hat auch mehr davon. In jeder Beziehung
Internet-Tipp: https://www.heise.de/tp/r4/artikel/9/9472/1.html
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dutchweepee
antwortete am 23.12.04 (22:57):
mir hat es schon in der "zone" grossen spaß gemacht, die mithörenden angestellten zu erheitern. ich werde auch weiterhin material für diverse fahnder und gutbezahlte ermittler liefern.
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abdu
antwortete am 24.12.04 (20:35):
danke fuer den internet tipp ,GREISI!. ich wuensche dir und allen senioren des ST frohe weihnachten.
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Peter101
antwortete am 25.12.04 (14:17):
Hallo und frohe Weihnachten,
ich denke, richtig lustig wird es, wenn die Polizei aus Kostengründen ersteinmal privatisiert bzw. abgeschafft ist. Na ja, ich meine, wer kann sich bei der jetzigen Schieflage an Bord der marktwirtschaftlich auf expotentiell anschwellende Überlastung programmierten Demokratie - Titanic noch Beamte leisten? Moderne High-Tech-Infrarot-gesteuerte Konzernarmee(n?) werden innovative Zukunftsaufgaben per GPS-Personalnavigation by Poly-Electronic z.B. effektiver lösen können. Wobei ich mir ja nicht sicher bin, ob bei der imperialen Fusionsbewegung nicht irgendwann in gar nicht all zu ferner Zukunft ein Megakonzern effektiv nur eine Privattruppe zu stellen braucht.
Und seien wir doch ehrlich: Demokratie, das hat doch auch etwas mit dem Willen des Volkes zu tun; undö wer will schon zum Pöbel gehören? Also weg damit und mal richtig raus mit den Ellenbogen.
Mir fällt dazu aber auch nicht Unkritisch dieses Ungleichgewicht in den einziehenden - wenn schon denn schon(?) - amerikanischen Verhältnissen auf. Denn, wenn das mit der Freiwirtschaft oder ähnlichen Geld-politischen Veränderungen, (also der Staat – respektive die Demokratie – darf ja an sich nur Finanzsysteme wählen), nun nicht klappt, dann muss auch das Waffengesetz der Chancengleichheit wegen geändert werden. Also, so lange es noch Gesetze gibt versteht sich. Oder aber der wirklich freie Markt, und davon ist eher auszugehen, übernimmt auch diese Aufgabe, also das mit dem Verkauf der Waffen meine ich.
„Deswegen (schon einmal „weitsichtig“ im Vorfeldö): "Every man be armed!" -- jeder anständige Bürger darf sich hier im Laden um die Ecke eine Knarre kaufen.“
https://perlmeister.com/rundbrief.archiv/20010117
Viele Grüße ;-) Peter101
Internet-Tipp: https://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/SID-3D0AB75D-D9212D30/hbs/hs.xsl/320_30949.html
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schorsch
antwortete am 25.12.04 (18:11):
Volk = Pöbel = das für das eigene Wohlergehen notwendige Übel!
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Peter101
antwortete am 29.12.04 (22:00):
Hallo schorsch,
mich erinnert diese jetzige Situation an diese Überlieferung aus Frankreich.
https://www.physiologus.de/kanaille.htm
> Eine Kompanie Musketiere sollte den Aufruhr beschwichtigen, und ihr Leutnant, Herr d'Avejan, hatte Befehl, auf die Kanaille zu feuern, denn so nannte man damals das Volk in Frankreich. D'Avejan machte sich aber als anständiger Mensch ein Gewissen daraus, auf seine Mitbürger schießen zu lassen und führte seinen Befehl auf folgende Art aus: Er ließ zur Salve antreten, und ehe er 'Feuer' kommandierte, ging er auf die Menge zu, in der einen Hand seinen Hut, in der anderen den Befehl des Hofes.
"Meine Herren," rief er, "laut Befehl soll ich auf die Kanaille feuern. Ich bitte daher alle anständigen Leute, sich zu entfernen, bevor ich Feuer geben lasse."
Alle verschwanden so rasch wie möglich. - (Chamfort). <
Da nun aber jeder Kunde König ist, wissen wir nun auch nicht mehr so richtig, wie wir uns als Könige verhalten sollen, zumal jeder Kanzler dem Druck der "Straße" nicht nachgibt. Ein Paradoxon per excellence will ich meinen...
Aber - Geld ist nur bemaltes Papier!
In diesem Sinne ;-)
Gruß Peter
Internet-Tipp: https://www.schule.suedtirol.it/blikk/angebote/schulegestalten/se1351.htm
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