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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   pisa, die 2.

 21 Antwort(en).

mart begann die Diskussion am 15.12.04 (14:46) :

In der Süddeutschen Zeitung gab es bereits eine Menge kritische Behandlungen dieser Studie.

Die heutige von Alex Rühle finde ich besonders witzig und einen wichtigen Punkt treffend:

"...Das Kieler Konsortium aber wird lachend am Fenster stehen und sich über die mangelhafte Lesekompetenz der Deutschen wundern, die ihren Roman für bare Münze nehmen und als pädagogische Flagellanten über Helsinkis Pausenhöfe ziehen..."

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/302/44258/


 Medea. antwortete am 15.12.04 (16:14):

.... und immer noch eine weitere "Pisasie" zum deutschen Dilemma und wenig Besserung in Sicht .... :-)

Da haperts aber mächtig an der 'Chancengleichheit' - längst ausgemacht von den Kritikern -

ob es dem kleinen Finnland nicht langsam etwas peinlich wird, so herausgestellt zu werden, wo es die Probleme anderer Länder, der sogenannten Einwanderungsländer, nicht so unmittelbar zu spüren bekommt? ;-)

Lesenswert, wie die Süddeutsche es sieht..... :)


 Karl antwortete am 15.12.04 (17:25):

@ medea,

wenn es so einfach wäre, wäre es ja prima. Aber auch die Finnen haben Ausländer, jedoch:

Finnen sehen Chancengleichheit als Schlüssel zum PISA-Erfolg
Helsinki (dpa) - Die finnische Regierung sieht Chancengleichheit für alle Kinder als entscheidend beim Erfolg des eigenen Schulsystems an. Erziehungsministerin Tuula Haatainen sagte in Helsinki zu den erneuten Spitzenplätzen ihres Landes beim internationalen PISA- Schulvergleich, ausschlaggebend sei die «Chancengleichheit für alle Kinder ungeachtet ihrer sozialen Stellung, ihres Geschlechts oder ihres ethnischen Hintergrundes». Finnland hat ein landesweit einheitliches Gesamtschulsystem für die ersten neun Schuljahre.


 mart antwortete am 15.12.04 (18:05):

Ja, Karl,

wenn das so einfach wäre, wäre es ja einfach -

Eine etwas verkürzte Sicht der Dinge, meine ich:-)


 hugo1 antwortete am 15.12.04 (18:13):

Ist es nicht schön für die Kinder, wenn sie nicht mehr so pingelig und viel Lesen, Schreiben, Rechnen büffeln müssen ?
,,na klar und auch deren Eltern tragen Ihren Teil dazu bei, obwohl gerade die Generation der heute 30 bis 40 ig jährigen, eine recht solide Bildung erhalten hat. (zumindest kann ich das für den Ostteil Deutschlands erkennen.)
Es ist doch sooo schön bequem, sich nicht zweitaufwändig, mit solch langweiligen Lernaufgaben beschäftigen zu müssen, sondern lieber die neuzeitlichen "Segnungen" Fernsehen, Kino, Gameboy, Pc, usw zu geniessen. (und teuer sind Bücher heutzutage allemal -ca 10 Bücher = 100 bis 200ä und mehr- und in welchem Dorf gibts noch Büchereien wie vor der Wende ?)
Dazu passt folgendes Interwiew mit dem Geschäftsführer des Zentralverbandes des KFZ-Gewerbes Ingo Meyer (Auszüge)
die Zeiten des Hämmerns und Schraubens sind vorbei, gefragt sind Leute die Rechnen, Lesen, Denken können.
; Bewerber gibts reichlich (im Süden einer im Norden 8
pro Ausbildungsstelle)
:20% Lehrlinge geben vorzeitig auf
:20% bestehen die Prüfung nicht
:20% wechseln nach der Ausbildung
die Durschnittsnoten (Theorie) liegen bei fast 4.
die erschreckenden Fehlleistungen in Mathe und Physik
sind alarmierend
Der Nachwuchs wird knapp
gab es 2000 im Osten noch 240 000 Schulabgänger werden es 2010 nur noch 124 000 sein.
Nach der Wende räumte der Berufsnachwuchs aus dem Osten bei nationalen Leistungswettbewerben die Preise ab. Die Vorbildung war besser und sie hatten ein hervorragendes technisches Verständnis und Improvisationsvermögen.
Heute haben sie die Angleichung an den Westen geschafft-das Niveau hat sich (auf niedrigem Nivau) angenähert.

Die paar Guten die wir im Osten noch haben, werden durch die Lohnunterschiede abgedrängt.
Ein Mechatroniker Ost erhält 8 bis 9 Euro
Ein Mechatroniker West erhält 13 bis 14 Euro
für die Allerbesten gibts auch hier schon private Anreize durch innerbetriebliche Lohnspreizung.(Interwiev V.Penne Ende)
,,es ist wohl einfacher, das Niveau z.B. im Lesen und Rechnen von Generation zu Generation auf ein niederes Niveau zu bringen, als diesen Trend mit gemeinsamen Anstrengungen zu kippen.
,aber unsere Politiker (so mein Eindruck) haben wichtigeres zu tun - vor allem sich selber wahlkampftaktisch zu profilieren- als gemeinsame Entscheidungen für eine bessere Grundschulausbildung zu treffen.


 BarbaraH antwortete am 15.12.04 (21:00):

>>Wieder erreichte Kanada beim Pisa-Test einen Spitzenplatz. Vor allem aber gelingt es dort, Zuwanderer und Problemschüler erfolgreich zu fördern - ein Vorbild für Deutschland?
(...)

Vor allem aber schneiden die Kanadier dort gut ab, wo das deutsche Schulsystem besonders kläglich scheitert: Der Schulerfolg ist fast gänzlich von der sozialen Herkunft entkoppelt; die Zuwandererkinder leisten nicht weniger als die Einheimischen.<<

Quelle: SPIEGEL ONLINE vom 13.12.04
"Die wollen ja lernen"
Von Per Hinrichs und Julia Koch
https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,332416,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,332416,00.html


 Peter101 antwortete am 15.12.04 (23:25):

Hallo BarbaraH,

der Pisa-Test (vom „schiefen“ Turm her die Assoziation?) ist eine Farce.

Mit jener Beschreibung hat ein User im dradio - Forum den Sachverhalt nachdenklich betrachtet.

https://kuerzer.de/Pisa_Diskussion

Gruß Peter

Internet-Tipp: https://kuerzer.de/Pisa_Diskussion


 Karl antwortete am 16.12.04 (12:16):

Eine Farce sehe ich hier nicht, sondern eine Chance, Fehlentwicklungen zu korrigieren.

... und so denken Lehrer über Pisa:

Internet-Tipp: https://www.zum.de/Faecher/evR2/BAYreal/as/se/pis/pisa0.htm


 Illona antwortete am 16.12.04 (16:34):

Ein Dank an Pisa
Also ehrlich gesagt wurde ich während meiner gesamten Schulzeit, die schon eine Weile zurückliegt, von einem Pisa Test verschont. Und damit auch vor einer öffentlichen Entblößung vorhandener Bildungsschwächen.
Keiner hat uns in aufwändigen internationalen Studien den Wissensstand abgefragt, daher wollte ich es jetzt mal wissen. Ich habe die Probe aufs Exempel gemacht und einige Testaufgaben aus dem aktuellen PISA Programm im Selbstversuch gestartet. Die Sparte Lesen und Schreiben war ok, von den mathematischen Übungen kann ich das trotz oder wegen des Alters nicht so ohne weiteres behaupten.
Der Vergleich bringt es nun endgültig an den Tag:
Meine arithmetischen und sonstigen Unzulänglichkeiten lagen also nicht an mir ( die ich immer als etwas faul hingestellt wurde), sondern nur an den Lehrern und vor allem den Bildungssystemen.
PISA sei Dank.


 webmaster antwortete am 16.12.04 (17:53):

Hallo Peter101,

wir haben hier im ST die tolle Möglichkeit, lange URLs sinnvoll zu kürzen.

Gehe nach

https://www.seniorentreff.de

und trage die lange URL ein. für die kurze kannst Du sogar einen sinnvollen Namen eintragen.

Ich werde das mit deiner langen URL oben jetzt machen, damit hier nicht horizontal gescrollt werden muss.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/


 Peter101 antwortete am 17.12.04 (00:32):


Danke


 iustitia antwortete am 17.12.04 (14:54):

Dass Lehrer so denken über PISA (und es war ja PISA 1 gemeint), wie Karl sagt, denke ich nun gar nicht.
90 % der Lehrer hatten damals es nicht geschafft, die Leitungsfähigkeit ihrer Schülern - in i h r e n Fächern - richtig einzuschätzen.
Trotzdem wird zu 90 % die Schüler diskriminiert; und jeder Knochen von Lehrer, besonders alte 68er, drohen jetzt Leistungserschwernisse an.
*
In PISA 2 wurde keine Verstehensleistung, sondern nur albernes, überflüssiges Lesen abgefragt (und von einem Lehrer benotet; und das sollte europaweit gelten, ohne vergleichsfähige Kontrolle!); wer schon mit Kollegen oder Eltern bei einem Vorlesewettbewerb gestritten hat (um den 1. oder 10 Platz; z. B. beim Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels für Schüler) weiß, was da Rangziffern uner guten Lesern bedeuten: Willkür oder Zufall.
*
Das Wirtschaftsunternehmen, dass diesen Quatsch schon seit 20 Jahren macht, ist materiell maximal ausgestattet von der Politik, um an jungen Menschen rumzuzauseln. (Bei Senioren ist das nicht mehr nötig.)
Nachdem der "Antikommunismus" als Treibgas allen Blödsinns nicht mehr funktioniert (mangels Masse, d.h. ja wg. der Überlegenheit des westlich demokratischen Denkens und individuellen, schulischen und industriellen Leistens) muss die Generationenschelte her.
Und wer bestimmt die angeblich kognitiven Standards?
Die wirtschaftlichen Verhältnisse.

Internet-Tipp: https://kuerzer.de/3Y7zkFjLo


 mart antwortete am 17.12.04 (15:27):

<<Bei Senioren ist das nicht mehr nötig.<< (iustitia)

Nun, auch die Erwachsenen wurden von den Pisa-Machern schon ins Visier genommen.- In drei Alterskohorten geteilt, könnte man ihr Vermögen "lebenlang zu Lernen" überprüfen, - wird angedacht, erste Besprechungen waren schon. Allerdings werden wir getröstet, daß bis dahin noch einige Jährchen ins Land ziehen werden.:-)


 Tobias antwortete am 17.12.04 (17:45):

Mit der heutigen Ablehnung, einen neuen Förderalismusvertrag zu unterzeichnen, haben die Länder in Deutschland, jeder für sich, die Pisa - Studie selbst zu tragen.

Vor Monaten hatte ich schon darauf aufmerksam gemacht, solange die Länder mit ihrer eigensinnigen Bildungspolitik nicht einlenken wird eine einheitliche Studie nicht möglich sein. Unsere Enkel haben den Nachteil, wenn Eltern innerhalb Deutschalnds umziehen müssen.

Unser Landesfürsten verhalten sich wie im Mittelalter und es ist eine Frage der Zeit wann wieder Zollgebühren von Bundesland zu Bundesland eingeführt werden. Über eventuelle Zollgebühren muss ich zwar selbst etwas lachen aber sicher
kann man bei soviel Egoismus der Länderoberen nicht sein.


 hugo1 antwortete am 17.12.04 (18:17):

ja Tobias,bei den Gedankengängen könnt ich dich glatt unterstützen.
Wie wärs denn mit einer eigenen Maut (die technischen Vorbereitungen sind ja nun bundesweit schon getroffen),
mit einer eigenen Kommaregelung -Die Bayern 3 pro Satz und die Vorpommern ganz ohne
Eigene Euros -die Thüringer mit 5% Goldgehalt, die Schwaben mit prurer Nickellegierung
Jeder darf sich sein eigenes Kontingent Türken zulegen
In Bremen werden sämtliche Lehrer nach der Pisastudie 4 entlohnt (eine Extratabelle wird obligatorisch), in Brandenburg dürfen nur noch gehaltsverzichtsbereite Beamte ran,,
Die Sächsischen Landespolizisten tragen grün-weiße Uniform und fahren VW, die Berliner traben hoch zu Roß über den Kuhdamm eingekleidet in herthafreundliches Balu-weiß,,,
oh wie schnell hätten wir die schon lange gewünschte kunterbunte Multikultigesellschaft. *g*


 Illona antwortete am 17.12.04 (20:05):

Aber was wäre das Gegenteil? Vorschriften über Vorschriften und das einheitlich für alle Bundesländer!.
Kennen wir das nicht schon zur Genüge?
So wie dem antiken Urtier, der Hydra jeder der Köpfe doppelt nachwuchs, wenn man einen abschlug, so vermehren sich in den Katakomben von Brüssel bürokratische Missgeburten.
Einheitlichkeit ist dort das Gebot der Stunde, nicht Föderalismus!
Vor Jahren war es die Krümmung der Gurke, welche für vor Lachen gekrümmte Bäuchen sorgte - aber auch für blankes Entsetzen über solch ungehemmte Regulierungswut. Bauern scheinen überhaupt ein Lieblingsgegner der Eurokraten zu sein. Kein Wunder, dass jene nach dem letzten Geniestreich in Brüssel schäumten wie die Milch auf dem Cappuccino. Laut Neuer Richtlinie hätten Direktvermarkter messen müssen, wie viel Milch pro Monat sie an ihre Katzen verfüttern.
Wo ist der Herakles, der das Ungeheuer Bürokratie bändigt ( nicht loslässt)


 Tobias antwortete am 17.12.04 (20:17):

Hallo Illona, was hat Brüssel mit der deutschen Ländereigensinnigkeit in der Schulpoltik zu tun ?

16 Bundesländer und 16 verschiedene Schulsysteme, wer kann schon Arbeit in einem anderen Bundesland annehmen wenn Kinder Schulpflichtig sind ?


 Illona antwortete am 17.12.04 (21:56):

Lieber Tobias!
Sehr viel leider - denn wenn die erst anfangen, einheitliche Schulregeln für alle Eu-Bürger aufzustellen, dann brauchen wir mindestens 16 mal 16 Gründe , diese Vereinheitlichung abzulehnen.
Gleiche Lehrpläne würden schon reichen, gleiche( dämliche) Schulsysteme wären eine Katastrophe.
Ich kenne drei davon, die genügen mir, um das Ergebnis PISA zu verstehen.


 Tobias antwortete am 17.12.04 (23:10):

Illona nochmal, es ist eine reine innerdeutsche Angelegenheit. Eine Vereinheitlichung der europäischen Schulsysteme stand und steht überhaupt nicht zu Debatte.

Die kommende Pisastudie kann also nicht für gesamt Deutschland durchgeführt werden sondern nur im Ländervergleich mit anderen Staaten. Also Bayern im Vergleich zu Finnland oder Hessen usw. denn nur so wäre es LEIDER richtig.

Noch einen schönen Restabend wünscht Tobias


 Illona antwortete am 18.12.04 (05:20):

Tobias nochmal,wenn es darum geht, Schulsysteme( Richtlinien für alle Bundesländer) zu vereinheitlichen, muss es eine Behörde geben, die das vorschlägt,überprüft, einleitet und durchzieht und......( Dauer ca bis zu PISA 12)Dann sitzen Bürokraten am Tisch, die längst fern der Praxis sind. Was immer du als Grundlage für ein einheitliches Schulsystem auch bevorzugst, Brüsseler Aufpasser finden sicher etwas, das GEGEN die EU Norm verstößt und einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof bedarf.Brüssel ist allgegenwärtig, egal ob es zur Debatte steht.


 glad antwortete am 03.01.05 (18:53):

und die Meinung der Schüler zur Kultusministerkonferenz-Entscheidung (die Rechtschreibereform)

https://www.umfragen.parsimony.net/umfrage4224/
Gruß Glad

Internet-Tipp: https://www.umfragen.parsimony.net/umfrage4224/


 mart antwortete am 03.01.05 (22:52):

Glaubst du wirklich an die Ergebnisse dieser Umfrage, glad?