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THEMA: Sind Kinder wirklich , eine Last?
7 Antwort(en).
Mulde
begann die Diskussion am 07.12.04 (18:46) :
Im Tv Sat1 läuft heute eine Umfrage " Sind Kinder eine Last! Die Mehrheit bejaht diese Frage! Sind diese Antworten nun wirklich repräsantativ?
Was haben wir, älteren und die, vor uns Kinder in ihrer Familie großgezogen haben falsch gemacht? Hätten wir auch so denken sollen? Oder kam uns dieser Gedanke gar nicht in den Sinn?
Wo nun die Folgegeneration sich von der Familie abwendet?
Ja sie waren eine Belastung und sie nervten vielmals! Das war uns doch aber vorher bekannt! Darauf verzichten ? Niemals? Wer hilft denn den Enkel in der vielfätigsten Art bei ihrer Ausbildung? Wer freut sich bei deren Erfolge? Wir die Omas und Opas!!!!! Das wollen nun einige nicht wahrhaben! Ist der eigene Luxus wichtiger? Sicher Die Arbeitslosigkeit hat ihre eigenen Probleme mit gutem Willen kann auch Kinder da noch Kinder groß ziehen.
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schorsch
antwortete am 07.12.04 (19:14):
Wenn Kinder eine Last sind, dann sind sie eine, die man sich selber aufgebürdet hat.....
Der Gedanke, für meine Eltern nur eine Last gewesen zu sein, würde mich krank machen.
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Illona
antwortete am 07.12.04 (19:52):
Da immer noch Schneckenschritte gemacht werden und der Turbomotor fehlt hinsichtlich der Änderungen für die Vereinbarkeit von Muttersein und Beruf,die Politik sich diesbezüglich also fast im Tiefschlaf befindet, muss man akzeptieren, dass Dreißigjährige den Job nicht für Kinder tauschen. Bei Bewerbungen, so erzählte man mir, hätten die Frauen die besten Chancen, den Job zu ergattern, die beim Vorstellungsgespräch schon sagen:" Keine Gefahr, ich bin sterilisiert"
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Karl
antwortete am 08.12.04 (07:46):
Ich hatte gestern ein Gespräch mit einer Frau, die sich zu Recht betrogen fühlte, weil sie wegen langer kinderbedingter Berufsabstinenz keine hinreichenden Rentenansprüche aufbauen konnte. "Das darf doch nicht wahr sein, dass das Großziehen der Kinder derart bestraft wird, dass man dann im Alter fast mittellos dasteht". Das darf wirklich nicht wahr bleiben und die Politiker sollten auch erkennen, dass es nicht nur darum geht, Frauen oder Männern den Beruf zu ermöglichen, sondern der Mutter oder dem Vater (ich kenne hier gute Beispiele), die zu Hause für die Kinder bleiben, sollte eine Lebenshaltung über dem Existenzminimum gesichert werden.
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schorsch
antwortete am 08.12.04 (10:00):
Darum: Erziehungsgutschriften nach dem Schweizer Modell.
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carla
antwortete am 08.12.04 (11:52):
In 3sat wurde gestern eine Sendung wiederholt, die ich hervorragend fand; vor allem die Marie-Theres Kroetz-Relin fand ich wunderbar. Eindrucksvoll, aber nicht überzeugend ist für mich immer wieder die Ursula von der Leyen, Familien-Ministerin von Niedersachsen. -------------------------------------------------------- 07.12.2004 - 10:15 Uhr Nachtcafé
Gäste bei Wieland Backes "Karriere, Kinder, Konsequenzen"
ARD/SWR (Erstsendung: 16.4.2004)
"Kind oder nicht Kind?" - den Deutschen fällt diese Entscheidung schwer. Nur in wenigen anderen Ländern der Welt gibt es so viele Kinderlose. Es fehlt an Betreuungsangeboten, Anpassungen bei Renten- und Pflegekassen und gesellschaftlicher Akzeptanz. Wieland Backes spricht unter anderen mit der Schauspielerin Marie-Theres Kroetz-Relin, die ihren Beruf für die Kinder aufgab, und mit Ursula von der Leyen, die siebenfache Mutter und Familienministerin von Niedersachsen ist, über "Karriere, Kinder, Konsequenzen".
Die Frau Kroetz-Relin engagiert sich auf ihrer Homepage stark für die Möglichkeiten und Rechte der Fraum, der sie den schönen Titel "Die Hausfrauenrevolution" gegeben hat.
Internet-Tipp: https://www.hausfrauenrevolution.com/
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Ziesemann
antwortete am 11.12.04 (19:59):
@ Karl Lieber Karl, ich muss Dich so anreden, weil ich freudig überrascht bin, dass ich Deinem Beitrag uneingeschränkt und vorbehaltlos zustimmen kann. Es grenzt nicht nur an, es ist ein Stück aus Absurdistan, dass gewollt und bewusst Kinderlose, lebenslänglich berufstätig, eine volle Rente beziehen können - finanziert von den Beiträgen der Kinder anderer Leute - während Eltern(-teile), die ganz oder partiell auf permanente Berufstätigkeit oder gar Karriere im Interesse der Kinder verzichtet haben, dafür mit Armutsrenten geradezu bestraft werden, obwohl sie es waren, die das relativ gute Leben der Ruheständler erst ermöglichen.
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Illona
antwortete am 12.12.04 (05:36):
Leider konnte ich das Urteil nicht finden, es wurde aber in unserer Kollegenrunde diskutiert und ist sicher so ergangen. Wo wäre da nachzuschlagen?
Einige Frauen haben beim Europäischen Gerichtshof geklagt, weil es ein Fall von Diskriminierung wäre, wenn Müttern , die jetzt im Bergbau arbeiten dürfen und dadurch ein neues Berufsfeld bekommen haben, die Karenzzeit ( Babypause) bei der Abfindung nicht angerechnet wird, bei den Bergleuten( Knappen) die Wehrdienstzeit aber doch .Es ist zwar noch nicht das letzte Urteil gesprochen, aber Francis Jakobs , Generalanwältin am Europäischen Gerichtshof, hat mit ihrer Veröffentlichung der Stellungnahme ein bahnbrechendes Urteil vorbereitet. Der Dienst an der Waffe wird da noch wichtiger eingestuft als der Dienst am Leben. Die Richter begründeten , dass sich „die betroffenen Arbeitnehmer nicht in einer vergleichbaren Lage „ befinden. Der Dienst an der Waffe sei staatsbürgerliche Pflicht, die Babypause freiwillig. Eine Diskriminierung liege demnach nicht vor. Steht ja jeder Frau offen, kein Kind zu bekommen. Waffe schlägt Leben, dafür aber dürfen sie„ Bergfrau“ ( Knappin) werden.
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