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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Studentenverbindungen

 2 Antwort(en).

Margit begann die Diskussion am 25.11.04 (20:32) :

Mit Interesse und Gruseln habe ich den Spiegelbericht über Studentenverbindungen gelesen.
https://makeashorterlink.com/?F29C24ED9

Hat hier jemand eigene Verbindungserfahrungen?

Vor vielen Jahren habe ich bei einer Einladung Mitglieder einer schlagenden Verbindung kennengelernt, von denen einer sehr betrübt war, dass sein Schmiss im Haarbereich lag und so nicht gesehen werden konnte. Außerdem legte er großen Wert darauf, dass sein Gegner (Paukant?) schlecht gezielt und nicht er den Kopf (feige) weggezogen hat.

Ich war damals selbst noch aktiv im Fechtverein und bin nach wie vor vom Fechtsport begeistert; doch fürchte ich, mich bei dieser Einladung sehr daneben benommen zu haben, weil ich diese Art des Fechtens nicht nur lächerlich fand, sondern auch so bezeichnet habe.

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?F29C24ED9


hl antwortete am 25.11.04 (21:21):

Ich habe drei Jahre lang in einem Verbindungshaus gelebt und mich gruselts heute noch, wenn ich daran zurück denke.

Die diversen Feierlichkeiten der Herren Studenten fanden im Keller des Hauses statt. Wichtigster Bestandteil: Alkohol, wichtigste Eigenschaft der Teilnehmenden: laute gröhlende Stimme und Trinkfestigkeit. Würde ich die dort gesungenen Lieder hier posten, würde Karl sie sofort löschen. Besonders schlimm, die Demütigungen denen sich die "Füchse" freiwillig aussetzten.

Fanden Feiern mit Damen, meist ausserhalb des Verbindungshauses, statt, konnte ich allerdings nur bestes Benehmen feststellen jedenfalls solange noch Damen anwesend waren. :-)

Da aber der Absacker dann doch im Verbindungshaus genommen wurde, veränderte sich dort auch der letzte Kavalier in ein betrunkenes lallendes Etwas.Vor allem die "alten Herren", die wohl nicht mehr so geübt im Umgang mit verschärftem Trinken waren, fielen mir sehr unangenehm auf, wenn ich sie morgens in der Gemeinschaftswaschküche in einer Ecke liegen sah (den Zustand möchte ich nicht beschreiben).

Da diese Burschenschaft auch zu den schlagenden Verbindungen gehörte, konnte ich des öfteren zusehen, wenn auf dem Dachboden das Fechten geübt wurde. Hauen und Stechen wäre wohl der bessere Ausdruck dafür.Ich weiss auch noch, wie ängstlich so manch ein Bursche war, der vor seiner ersten Mensur stand. :-))

Soweit so schlecht.

Es gibt auch Gutes zu berichten. Die Hilfe untereinander bei anstehenden Klausuren, die Unterstützung nach dem Studium durch alte Herren und nicht zuletzt, wer durch diese harte Verbindungsschule ging und es gesund an Leib und Seele überstanden hat, hat einiges über sich und das Leben gelernt. ;-)


Vorlesefunktion  schorsch antwortete am 26.11.04 (10:50):

Gewusst?: Die Nazis haben ihre Kader mit Vorliebe aus solchen Verbindungen rekrutiert.

Und heute?