Zur Seniorentreff Homepage e-hoi Kreuzfahrten buchen

Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe


Archivübersicht | Impressum

THEMA:   Jan Ullrich von Mannschaftsleitung suspendiert

 18 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 30.06.06 (10:58) :

Reicht eine handschriftliche Bezeichnung "Jan" auf einer Blutprobe, um Ullrich den Start bei der Tour de France zu verbieten? Der Sponsor fürchtet um seinen Ruf, aber ist schneller als die Justiz. Ist das in Ordnung? Jan hat einen Gentest angeboten. Hätte man dessen Ausgang nicht abwarten können?

Das geschehen ist ein harter Schlag, auch für mich, denn ich hatte mich auf die Tour gefreut. Als aktiver Zuschauer hätte ich auf meinem Hometrainer sitzend die Sonntagsetappen mitgefahren ;-)

Internet-Tipp: https://tour.ard.de/tdf/aktuell/ulle_suspendiert.htm


 jolli antwortete am 30.06.06 (13:31):

Was, wenn sich die Unschuld der Betroffenen herausstellt? Ullrichs Karriere ist mit dieser Suspendierung zu Ende. Ist er so dumm, dass er es auf Beweise ankommen lässt?
Wenn er keinen "Dreck am Stecken" hat, warum hat er nicht gleich bei Bekanntwerden der Daten in der spanischen Presse einen Blut- oder Haartest machen lassen?
In jeder Hinsicht ist dies ein nicht so schnell wieder gut zu machender Schaden im Tour-Geschäft sowie überhaupt für den Radrennsport.

Nur - warum rückt die spanische Justiz erst jetzt, einen Tag vor Tourbeginn, mit den Daten raus? Irgendwie ist das ganze mysteriös. Insgesamt wird gegen 58 Tour-Teilnehmer ermittelt.

Ich frage mich jedoch, was ist an Eigenblut-Infusionen so schlimm? Keine Chemie, lediglich Eigenblutspenden, die nach Anreicherung mit Sauerstoff wieder zugeführt werden. Steht sowas auf dem Doping-Index?


 rolf antwortete am 30.06.06 (16:10):

Das Blut wird nicht einfach mit Sauerstoff angereichert, sondern mit roten Blutkörperchen und damit - wie bei allen Dopingmitteln - die Leistungsfähigkeit des Sportlers künstlich gesteigert.
Aber was macht schon ein bißchen Doping bei den rollenden Apotheken?
Mit Sport haben diese Leistungsschauen der Pharmaindustrie doch schon lange nicht mehr viel zu tun.


 Ursula antwortete am 01.07.06 (14:22):

Hallo Karl,

ich meine schon, daß es korrekt ist, Jan Ullrich (und die anderen dringend Verdächtigen) von der Tour auszuschließen! Blutdoping ist nun mal verboten und strafbar, und die gefundenen Spuren sind so schwerwiegend, dass die Staatsanwaltschaft nun auch gegen Jan Ullrich ermittelt.
Wäre er unschuldig, hätte er durch einen DNA-Test(dauert nur Stunden) sehr leicht beweisen können, dass die Blutspuren aus der mit "Jan" gekennzeichneten Konserve nicht von ihm stammen ...

So ist leider anzunehmen, dass der Verdacht zurecht besteht - schade!


 Ursula_J antwortete am 01.07.06 (15:27):

Wenn aufbereitet Blutkonserven gefunden wurden, dann müsste es doch sehr schnell feststellbar sein, wem das Blut gehört.


 wuli antwortete am 01.07.06 (19:54):

Was hat das alles noch mit Sport zu tun? Überall wird nur noch mit "Haken und Ösen" gekämpft! Meine Begeisterung hält sich sehr in Grenzen!


 Karl antwortete am 02.07.06 (10:09):

Ich muss zustimmen. es sieht nicht gut aus für Ullrich. seine Unschuld hätte er mit einem Gentest schnell beweisen können. Schade, ich bin um eine Illusion ärmer, ich hatte große Stücke auf ihn gehalten. Hätte er sich nicht am Doping beteiligt, hätte er alle Chancen auf den Tour Sieg, nachdem seine härtesten Konkurrenten gesperrt worden sind. Dumm.


 Ursula antwortete am 02.07.06 (10:54):

Ich empfinde auch eine riesengroße Entäuschung: Jan Ullrich war mir ausgesprochen sympathisch, und seine sportlichen Leistungen haben mich fasziniert. Dass ausgerechnet er sich als Betrüger entpuppt, ist sehr traurig....
Und wie es aussieht, könnten bald weitere Enthüllungen, die weit in die Vergangenheit reichen, folgen! Ullrich steht inzwischen im Verdacht, auch Wachstumshormon und Testosteron gebraucht zu haben...

Schlimm ist, dass Ullrich (und die vielen anderen Gedopten) nicht nur sich großen Schaden zufügen, sondern den ganzen Radsport mit in den Abgrund reißen!


 jolli antwortete am 02.07.06 (10:58):

Ja, Karl, ich bin auch enttäuscht. Ich denke, dass das hinterlegte Blut schon das vom Jan Ullrich ist. Er bildete sich vielleicht ein, weil es ihm nicht verabreicht wurde, kann er ein gutes Gewissen haben. Aber er hat zumindest gelogen, als er sagte, dass er mit diesem spanischen Doping-Doktor nie zu tun hatte. Das ist so meine Vorstellung vom Geschehen... es kann natürlich auch ganz anders sein, aber zumindest kann ich mir so das Hinausschieben eines Gentests erklären :-(


 Ursula_J antwortete am 02.07.06 (13:26):

"Hätte er sich nicht am Doping beteiligt, hätte er alle Chancen auf den Tour Sieg, nachdem seine härtesten Konkurrenten gesperrt worden sind."

Ich vermute, dass er ohne Doping keine Chancen gehabt hätte zu
gewinnen. Wenn doch, dann hätte er sich nicht daran zu beteiligen brauchen.


 ullika antwortete am 02.07.06 (13:54):

Inzwischen scheint sich der Verdacht gegen Jan Ullrich zu erhärten. Ich habe es zunächst nicht glauben wollen, denn kann ein Mensch so dumm sein? Er hat von T-Mobile eine zweite Chance bekommen, hat für 250.000 Euro – so hörte ich im Fernsehen – eine Druckkammer gebaut bekommen, das ganze Team ist auf ihn abgestellt worden. Unverzeihlich ist in meinen Augen, was er damit seinen Teamgefährten angetan hat, die sich nun während der Tour neu positionieren müssen.

Die Tour de France war für mich immer ein sportliches Highlight. Und ich werde sie mir auch in diesem Jahr anschauen. Es gibt andere deutsche Fahrer, allen voran Erik Zabel und Jens Vogt, die für mich die Tour sehenswert machen. Gerade für Jens Vogt tut es mir Leid, er hat sich voll und ganz auf die Unterstützung seines Kapitäns vorbereitet – im letzten Jahr vergebens durch das vorzeitige Ausscheiden von Ivan Basso und in diesem Jahr durch die Dopinganschuldigungen gegen Ivan Basso.

Übrigens habe ich gelesen (leider weiß ich die Quelle nicht mehr), dass die gelagerte Konserve nicht unbedingt Eigenblut sein muss. Hat Jan Ullrich vielleicht deshalb so schnell einen DNA-Test angeboten? Ich weiß es nicht und kann es medizinisch nicht beurteilen.


 schorsch antwortete am 07.07.06 (10:23):

Wenn im Sport nur noch derjenige siegen kann, der sich den besten und korruptesten Arzt leisten kann, ist Sport für mich keiner mehr....

Jan Ullrich wurde nach dem Verdacht aufgefordert, eine Haarporbe abzuliefern. Er hat sich geweigert. Jeder, der sich unschuldig fühlt, gibt sie sofort ab....


 nasti antwortete am 07.07.06 (11:25):

Ich habe 8 stunden lang in Zug das neuste Geo über die Genetik gelesen, und lese ich weiter. Es ist verblüffend, das die Sportler habe sich so geäußert, das wenn auch nur 5 Jahre zum leben hätten, werden Sie die Leistung verbotene Preparate nehmen wegen Erfolg.
Es gibt aber auch Menschen, welcher mit einem Gen Defekt haben selber die Fähigkeiten gedopt zu sein. Wie zb. Der Finne Eero Mäntyranta war einmal der erfolgreichster Skilanglaufer aller Zeiten, -weil sein Körper wegen eines Gendefekts mehr Sauerstoff aufzunehmen könnte wie bei gewöhnlichen Menschen, und so sein Körper war überreichlich versorgt, was Ihm eine große Leistungsfähigkeit garantierte.
Wer diesen psychologischen Vorteil nicht in den Genen trägt, ist leicht versucht die Biochemie des Körpers anzukurbeln.
jetzt hoffen die Sportler auf eine neue Generation von Dopingmitteln—aus dem Genlabor.
Alles in GEO Kompakt Nr.7.


 nasti antwortete am 07.07.06 (15:57):

Kann sein das Ullrich leidet auch an diesem Gendefekt? Dann ist er unschuldig verurteillt.


 Lissi antwortete am 07.07.06 (16:14):

Mir ist es schon lange unverständlich, wie gerade Radsportler so eine lange Tour g a n z o h n e Aufpusch durchstehen.
Eine Sauerstofftherapie ist für mich eine legale Stärkung für
den Körper, solange nur Sauerstoff und natürlichge Mineralstoffe die Inhalte des zugeführten Blutes sind.


 hugo1 antwortete am 07.07.06 (19:39):

nee schorsch, ganz so einfach ist das wohl nicht. Das eine ist die moralische, die menschliche, die Sache mit der Ehre usw. Etwas unerlaubtes zu tun, dies genau zu wissen, aber immer in der Hoffnung leben, nicht erwischt zu werden.
,,und da hat Ullrich wohl offensichtlich versagt. Er hat Kontakt aufnehmen lassen, sich belatschern lassen, sich auf Betrug eingelassen. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Zumal sein Team auf Sicherheit und Sauberkeit gedrungen hat, ja sogar von Ullrich sich schriftlich hat bestätigen lassen dass er keine unerlaubte Kontakte zu Dopingärzten und Labors unterhält.
Und nun kommt die juristische Seite ins Spiel. Er hat sein Team, seine Firma, seine Kollegen und Mitstreiter betrogen und belogen, wenn das stimmt das er trotz besseren Wissens seine Kontakte geleugnet hat. Somit hat sein Arbeitgeber die allerbesten rechtlichen Mittel gegen ihn in der Hand.
Wenn er nun -bei dieser Ausgangslage freiwillig Haare, Blut, Urin oder sonnstige Proben abgibt, begibt er sich sofort in die Beweispflicht, falls irgendeine Substanz die er aus irgendeinem Grunde genommen, bekomen, eingenommen hat, gefunden wird. Dieser Beweispflicht nachzukommen bedeutet einen großen finanziellen Aufwand (Experten, Gutachter, Verteidiger-Anwälte,,,,)
Er steht sich-bedauerlicherweise ist das in unserem Strafrecht so- also viel schlechter als wenn er alles leugnet, nichts zugibt, nicht kooperativ ist.Dann muss ihm seine schuld bewiesen werden und das kann für ihn -egal was auch immer vorher geschah- positiv ausgehen.
(auch ein berühmter amerikansicher Radler hatte wohl auf 5 bis 6 positiv getestete A-Proben nur eine Antwort: Nix dazu sagen, alles abstreiten und die Zeit für sich arbeiten lassen und dies mit sehr viel Erfolg)
Aber Ulrich ist ja nicht der Ärmsten einer. Er wird schon genügend Geld für entsprechende Anwälte parat haben. Nur im aussichtslosem Fall werden Die ihm zu einem Vergleich, einem Geständnis raten unter bestimmten Bedingungen (kurze Sperrzeit usw.)
Ich bin sehr gespannt wie sich diese Sache weiterentwickelt.
Noch ist er -rechtlich gesehen- ziemlich unschuldig, aber aus meiner Sicht hat er moralisch versagt.
Ich bin sehr enttäuscht ,,,


 schorsch antwortete am 08.07.06 (16:04):

Das Problem ist, dass die Austüftler von immer clevereren Dopingmethoden den Doping-Fahndern immer einen Schritt voraus sind.....


 Ursula antwortete am 14.07.06 (18:26):

Wie heute in der Sueddeutschen Zeitung zu lesen ist, soll Jan Ullrich nach Auffassung der spanischen Ermittler schon während der letztjährigen Tour de France mit Dopingsmitteln regelrecht vollgepumpt gewesen sein ...

Da vergeht einem wirklich der letzte Rest Spaß an diesem tollen Sport! Wer weiß, welche Enthüllungen (auch anderer Sportler) noch folgen werden ... :-(

(Einzelheiten s. Internet-Tipp)

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/s6lrxnMJU


 Catty antwortete am 20.07.06 (16:08):

Ulrich jetzt wegen Betrugs angezeigt.

Internet-Tipp: https://www.stern.de/sport-motor/sportwelt/:Doping-Skandal-Ullrich-Betrugs/566081.html