Nach James Lovelock, dem Begründer der Gaia-Theorie*, ist die Erdkugel, unser Planet, ein hochsensibles Lebewesen, ein Organismus, der durch uns, den Menschen: durch unsere technischen Eingriffe, durch unsere Lebens- und Wirtschaftsweise gefährdet ist. Für diese Gefährdung verantwortlich ist auch der Massentourismus, sind die vielen Menschen, die ihren zum Teil unwirtlichen Industrieländern entfliehen wie Zugvögel vor dem Winter, um sich an fernen Sonnenstränden zu aalen und in betonierten Hotel-Schwimmbecken zu tummeln. Darunter Touristen, mit dem Billigflieger massenhaft aus Deutschland kommend, nicht etwa, um sich andere Kulturen und Völker vertraut zu machen, sondern damit diese „andere Welt“ sich um sie drehe, sie bediene mit den gewohnten Hamburgern, Hotdogs und Pommes mit Majo und Currywurst. Aber auch sonnenhungrige Skandinavier, die zuhause unter der Dunkelheit langer Wintertage leiden und gern in den Süden reisen, wie einst ihre Vorfahren, die Wikinger.
Nicht die dünne Erdkruste, auf der wir leben, ist das Problem, es sind nicht die Platten, die immer wieder aneinander geraten und abbrechen und ganze Meere in Bewegung bringen, - es ist der Mensch, wir sind es: Hybris und Machbarkeitswahn, der westliche Individualismus, Achtlosigkeit gegenüber allem anderen, was „man“ nicht selber ist. Da haben wir Europäer und Amerikaner noch viel zu lernen von Menschen, die trotz materieller Armut lächeln und helfen, wo sie können.
Bitte, missversteht mich nicht! Dies ist keine Schuldzuweisung, sondern Feststellung eines Mangels, Befund von Verlorenem.
Nun wandelt sich das Entsetzen über diese Katastrophe in die Einsicht, dass wir Menschen alle zusammengehören, und vielleicht auch, dass alles, was existiert, miteinander verbunden ist: Mensch, Tier, Pflanze, Mineral, Wasser, Luft.... Und dass wir uns dementsprechend verhalten müssen.
Wir haben keinen sicheren Boden unter den Füßen. Diese Erkenntnis haben die Begründer der Neuen Physik Einstein/Planck/Bohr/Heisenberg wissenschaftlich bestätigt. Asiatische Denker haben das bereits vor Jahrtausenden intuitiv erkannt und ihren Lebensphilosophien zu Grunde gelegt.
Friedrich Nietzsche konstatierte den Verlust unserer lebenserhaltenden Instinkte bzw. deren Entartung als „Ursache aller Dummheiten“, Folge der Intellektualisierung. Mehr als 160 000 Menschen sind umgekommen, aber man hat fast gar keine Tierkadaver gefunden:
Wußten Tiere von dem Tsunami?
Während die Flutwelle Zig-Tausende Menschen in den Tod gerissen hat, wundern sich Zoologen in Sri Lanka darüber, daß man keinerlei tote wilde Tiere fand.
Die Riesenwelle ging bis zu drei km ins Landesinnere und traf auch den berühmten Yala-Nationalpark, in dem Elefanten, Leoparden und andere wildlebende Tiere anzutreffen sind. Jedoch erklärte der Leiter des Parks, H.D. Ratnayake, man habe keinerlei tote Tiere finden können.
"Kein toter Elefant, nicht einmal ein toter Hase oder ein Kanickel", so meinte er. "Tiere haben einen sechsten Sinn, sie spürten das Unheil und machten sich davon." So seine Schlußfolgerung. (...)
(Quelle: China intern, 29.12.2004)
Zwischen den Trümmern fand man weder tote Katzen noch Hunde. Ebenso überlebt haben die Ureinwohner/innen auf den Andamanen und auf den Nikobaren, den kleinen Inseln nordwestlich von Sumatra, obwohl diese nahe am Epizentrum liegen und ihre Küsten überflutet worden sind. Es waren bislang unentdeckte „Steinzeitmenschen“ darunter. Sie begrüßten die über sie hinweg fliegenden Helikopter mit Pfeil und Bogen. Wir hingegen sind der Natur so weit entfremdet, dass wir Naturereignisse fast nur noch wahrnehmen (können), wenn sie dramatisch sind. Eigentlich ist dies der Hauptgrund für das menschliche Versagen bei der Tsunami-Katastrophe.
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Die Indische Physikerin Vandana Shiva begreift den Tsunami auch als Warnung vor den Folgen des globalen Klimawechsels: Link unten!