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THEMA:   Billigtourismus ohne Verantwortung?

 5 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 29.12.04 (08:46) :

Südostasien war ein sogenanntes "Urlaubsparadies". Der Massentourismus hat diese Region in unser Blickfeld und vielen Menschen näher gebracht. Für viele der Einheimischen war der Tourismus die neue Lebensgrundlage, die Wohlstand versprach. Die Touristen brachten (auch wenn der Urlaub von unserer Warte aus preiswert war) Devisen und Arbeit. Das alles ist jetzt zerstört.

Der Tsunami wäre auch ohne die Touristen gekommen und hätte die armen Fischerdörfer hinweggespült. Der Unterschied, den der Tourismus macht, ist, dass diese Tragödie in dem Bewusstsein der Menschen auch hier zu Lande einen viel größeren Raum einnimmt als es ohne Tourismus je der Fall gewesen wäre. Aus Wissen erwächst Verantwortung. Wir dürfen nicht zur Tagesordnung übergehen. Die Forderung von Fischer, auf die Silvesterknallerei zu verzichten, ist etwas hilflos, aber gut gemeint, jedoch es wird nicht reichen. Neben privaten Spenden, zu denen ich hiermit aufrufe (s. Linktipp) muss auch die international Staatengemeinschaft ein Hilfsprogramm schnüren. Nach der bitter notwendigen Direkthilfe muss die internationale Gemeinschaft auch mit dafür Sorge tragen, dass in Zukunft weltweit Tsunami-Vorwarnsysteme und die dazugehörige Infrastruktur geschaffen werden.
Wir sind in der Pflicht:

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/threads/thread2387.php


 schorsch antwortete am 29.12.04 (10:16):

Der Verzicht der Knallereien würde zumindest die Ärmsten unter UNS freuen: die Tiere!


 mart antwortete am 29.12.04 (10:53):

..und manchen Brand verhindern:-)


 Eumeline antwortete am 09.01.05 (13:28):

Sorry Karl,

ich bin nur am Rande etws involviert (Patenkind).
Du sprichst die Verantwortung und Infrastruktur an.

Wo ist die Verantwortung, wenn Einheimische um ihr Land geprellt werden, weil es ach so schööööön sich vermarkten lässt, wenn Infrastruktur Touristenburgen weichen muss,
wenn Einheimische zu Hungerslöhnen ausgebeutet werden.

Meine Familie, die ich seit Jahren unterstütze, damit ihre Tochter sich Schule leisten kann und sie nicht dem Job zum Opfer fällt, den ein Teil der männlichen Touristen zu schätzen weiss, waren zwar früher arme Fischer mit knappem Auskommen, dann wurden sie moderne Hunger-Sklaven, weil sie auf Versprechen ihrer Regierung und Landhaie reingefallen sind.

Ob sie überlebt haben, weiss ich bis jetzt nicht. Ob sie von dem Spendensegen jemals was sehen werden, wird sich zeigen.

Irgendwie bleibt bei dieser schlimmen Katastrophe für mich ein bitterer Nachgeschmack.


 schorsch antwortete am 09.01.05 (18:15):

Eumeline, könntest du bitte etwas mehr über deine Wurzeln berichten? Bestimmt wird das gerade jetzt einige hier interessieren.


 Mexi antwortete am 09.01.05 (18:51):

Ueber Pro und Contra zum Thema Billigtourismus liesse sich endlos diskutieren, Fakt ist nun mal, dass sich die Welt dort hin entwickelt hat und das Rad der Geschichte lässt sich leider nicht zurückdrehen. Früher, noch vor dem 2. Weltkrieg, fuhr man in die Sommerfrische an die See oder in den Schwarzwald, mit Beginn des Wirtschaftswunders wurde uns unsere einheimische Welt zu klein und zu miefig und man entdeckte zunächst Bella Italia, und da liegen u.a. die Wurzeln des Massentourismus, die ersten Bettenburgen wurden hochgezogen, so auch auf Mallorca und Südspaniens Küsten wurden verunstaltet. Mit dem Wohlstand konnten wir uns ja alles leisten, und war die Destination noch so weit, dazu kam der berüchtige Tourismus der anderen Art...
Derweil sich in Baden-Württemberg die Hoteliers die Haare raufen ob der immer spärlicher werdenden Kundschaft, wird der Billgtourismus auch weiterhin boomen, bis zum bitteren Ende.. (Da kann sich so jeder selbst seine Gedanken machen).