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THEMA: "spielen" ist erlaubt
5 Antwort(en).
Zacharias
begann die Diskussion am 25.09.04 (14:15) :
Lernziel: Medium sein
Natürlich geht es hierbei nicht um Glaskugeln, Geister oder Wahrsagerei.
Was ich meine: Man beschimpft die Schüler – die sich noch in einem Alter befinden, in dem sie alles glauben. Man beschimpft die Lehrer, weil sie zu alt seien und sich nicht fortgebildet hätten. Dann beschimpft man die Universitäten und andere Ausbildungsstätten wegen ihres schlechten Lehrplans. Der Turm von Pisa habe sich weiter in Richtung ‚was ist schon Bildung?’ geneigt.
Weswegen aber kritisiert niemand die Medien, in denen die Schüler lesen und hören und von denen sie lernen?
Da wird das Hakenkreuz verkehrt herum dargestellt. Da weiß niemand, wie Al Quaida ausgesprochen oder geschrieben wird oder ob es richtiger El Kaida heißt. Das Analogon zu weiblicher Sterilität soll männliche Impotenz sein. In Arztfilmen hängen die Röntgenbilder seitenverkehrt -, da hat man das Herz auf dem recht(sseitig)en Fleck oder es liegt unterhalb der Stelle, an der sich das Schlüsselbein befindet.
Es gibt Fehler, da stehen einem die Haare zu Berge. Obiges sind nur Beispiele.
Lernziel: in den Medien tätig zu sein, dort braucht man sich für Fehler nicht zu verantworten.
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Graugans
antwortete am 29.09.04 (19:46):
Hallo Zacharias,
ohne Fehler machen zu dürfen, würden wir aufhören zu existieren. Wir spielen nicht nur im Kindesalter und lernen dadurch. Im Erwachsenenalter simulieren wir mit Computern sehr schwierige Prozeßentwicklungen und lernen auch dadurch. Wenn wir nicht Idioten sind, ist unser Tun reproduzierbar und verantwortbar, weil jeder der Wahrheit verpflichtet ist. Dies gilt auch für Journalisten. Allerdings basiert ihre Information manchmal auf Sekundärmitteilungen, die falsch sein können. Ich sehe keinen Grund, die schwierige Arbeit in den Medien zu kritisieren. Wenn mir eine Zeitschrift oder eine Radiosendung nicht gefällt, kann ich die Zeitschrift abbestellen, das Radio ausstellen oder ich kann per Email meine Kritik den Redaktionen mitteilen. Wer in den Medien tätig ist, muß für alle Fehler gerade stehen. Deshalb finde ich Deine Themenbeschreibung nicht richtig.
Viele Grüße Graugans
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ortie
antwortete am 30.09.04 (07:25):
" ... oder ich kann per Email meine Kritik den Redaktionen mitteilen ..." (Graugans)
Wer es so hält, braucht doch nicht diejenigen, die ihre Kritik in den Foren äußern, falsche "Themenbeschreibung" vorzuwerfen, oder?
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ortie
antwortete am 30.09.04 (07:43):
Es tut mir leid, es muß natürlich heißen "denjenigen".
Ich deute übrigens den Text von Zacharias ganz anders. Wenn es nach Graugans ginge (Zeitschrift abbestellen, Radio ausschalten), sollte man den Schülern empfehlen, das Tor der Schule hinter sich zu schließen. Aber so einfach ist das eben nicht; man müßte darüber diskutieren, ob nicht die Medien einen größeren Einfluß auf lernende Jugendliche haben können als ein ebenfalls "dummer" Lehrer. Was die Medien betrifft, sie sind leider nicht einfach so auszuschalten.
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claudiawien
antwortete am 02.10.04 (13:10):
Medium Schulbuch: Jahrzehntelang gab es an Österreichs Schulen die Englischlehrbücher "Ann and Pat", in denen u.a. der Alltag zweier englischer Schulkinder dargestellt wurde. Ebenfalls jahrzehntelang wurde in diesen Büchern das einzige nicht-englische Kind (ein indisches Mädchen) als etwas doof hingestellt. Ich glaube, es war Ende der 80er, als dies aufgrund eines Didaktikers, der diesbezüglich den Mund aufmachte, geändert wurde.
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mart
antwortete am 02.10.04 (13:41):
<<Ich sehe keinen Grund, die schwierige Arbeit in den Medien zu kritisieren.<< (Graugans)
Die (schwierige?) Arbeit in den Medien braucht nicht kritisiert werden, aber vielleicht das, was dabei herauskommt?
Daß die Medien an erster Stelle stehen, was die Beeinflussung der Meinung jedes einzelnen, der Poliker und natürlich der Kinder und Jugendlichen betrifft, ist meines Erachtens nicht zu bezweifeln.
Und natürlich ist das ein rückkoppelndes System, in dem die verschiedensten Gruppierungen entsprechende Lobby-Arbeit leisten.
Journalisten, Medienmacher sind im Allgemeinen keine Fachleute - und das merkt man.
Und Fachleute sind im Allgemeinen keine Vermittlungskünster. Es gibt nur wenige, die sowohl als auch sind, Sterne am trüben Himmel der Medienszene -
Aber um Sterne zu erkennen, braucht es einen klaren Himmel und interessierte Menschen - m.Meinung nach ein klassischer Fall eines Circulus virtuosus.
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