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THEMA:   Aufhebung der Sorge: Die Lüste genießen.

 8 Antwort(en).

nasti begann die Diskussion am 16.02.07 (12:17) :



Fern davon, die Lüste aus dem Leben auszuschließen, geht es in der reflektierten Lebenskunst inmehrfacher Hinsicht um deren Gebrauch: Klugerweise trägt das Selbst mit seiner Sorge, die auf Aufklärung der Bedingungen der Existenz und das Erschließen über Möglichkeiten gerichtet ist, auch für die erholung von der Sorge selbst Sorge. Die Sorge ist eine Anspannung, die nicht unentwegt durchegehalten werden kann. Entspannung bringt demgegenüber die zumindest zeitweilige Aufehebund der Sorge, die Sorglosikgeit, wie sie ohnehin dem Populären Verständnis von Lebenskunst ammeistens entspricht. In der reflektionen, philosophischen Lebenskunst steht die Sorglosigkeit für einen Gebrauch der Lüste, der das Selbst dem reinen Genuss überlässt-wenn auch nicht ohne Kalkül. Zur wählerischen Grundhaltung des Subjekts der Sorge gehört sehr wohl die genießerische Form der Existenz, jedoch nicht unbedingt in dem Sinne , nur den Früchten des Augenblicks sich hinzugeben und sich weiter um nichts kümmern;
Sorge und Lüste schließen sie sich also nicht nur nicht aus, sondern die Sorge selbst richtet sich darauf,dem Selbst den vollen Genuss der Lüste zu vermitteln, um die Fülle des Lebens auszukosten wie ein "Sybaris" /griechische Stadt/und das schöne Antlitz der Erde zu küssen.


Auschnitt aus dem Buch Wilhelm Schmid "Schönes Leben?" Einführung in die Lebenskunst.


 Elfenbein antwortete am 16.02.07 (13:21):

Man muss (... nur) von überlegener Technik her irgendwo eine Kolonie gründen, deren Fruchtbarkeit und Arbeitskraft der Ureinwohner(-innen) man "kultiviert" - und sich besaufend (was man für "poetisch" hält) hochleben lassen.

So wurde der prächtige und luxuriöse Lebensstil der „Sybariten“ schließlich sprichwörtlich: Sybaritismus ist heute ein Begriff für Völlerei und Genusssucht.

Von dem, was da Kultur gewesen mag, gibt es nur indirekt Kunde:

"Wenn einer der Köche ein eigenes neues, köstliches Gericht erfanden, so sollte es keinem anderen vor Ablauf eines Jahres gestattet sein, von dieser Erfindung Gebrauch zu machen, sondern nur dem Erfinder selbst. Während dieser Zeit sollte er den geschäftlichen Gewinn davon haben, damit die anderen sich anstrengten und wetteifernd sich in solchen Erfindungen zu übertreffen suchten". - Dieser Bericht von Athenäus wird oft zitiert und als erlesene Kuriosität abgetan oder bejubelt.

Aber in jedem Ferienparadies wird es flottweg praktiziert: Der Koch oder ein Design-Künstler entwirft die Unterhaltungs- und Speisepläne - und die Fress-, Säu- und Popper stürzen sich abends drauf...

Sybaris wurde um 510 v. Chr. zerstört und wohl auch viele schleckcrige Liebes- und leckere Kochrezepte, nachdem man frech geworden war gegenüber dem eigenen "Sklavenpack" und der Nachbarstadt Kroton (heute: Crotone).


Vgl.: Monetäre Menetekel:

Internet-Tipp: https://remacle.org/bloodwolf/erudits/athenee/sybaris.jpg


 Elfenbein antwortete am 16.02.07 (16:34):

Aber der Begriff "Sybarit" oder "Sybaritismus" ist äußerst selten in der Literatur.

Und wer "postmoderne Kultur" seit 2005 bei Suhrkamp sucht - und in Kochen: bitte, sehr:
Verlagswerbung zu Prof. Schmid(chen):

"Lebenskunst? Das Zeichen des modernen Lebens ist die fehlende Lebenskunst, denn dazu hat es der Moderne zu sehr an Muße gefehlt. Statt diesen Zustand tränenreich zu beweinen, geht es hier um die Arbeit an einer neuen Lebenskunst - für die Kultur einer anderen Moderne. Die Philosophie kann dazu einen Beitrag leisten, wenn sie ihren traditionellen Bezug zur Kunst, das Leben zu meistern, wieder entdeckt."

Ein Blick in Literarisches, was als Tradition keine Rolle spielt, seitdem Männer ihre militärischen Strategieziele durch Kochrezepte als Kampf um weibliches Terrain ersetzen und das "Ästhetik" nennen:

„Ich war ein Epikureer in der Schule eines Stoikers. ein Sybarit in dem Umgange eines zynischen Philosophen!“ (In Friedrich Spielhagen - Problematische Naturen / II.2)

„Jetzt konnte der Sybarit, welcher schon lange ungeduldig geworden war, nicht länger schweigen und rief mit kläglicher Stimme: "Fange doch endlich zu erzählen an, Du mißgünstiger Mensch. (In: Georg Ebers - Eine ägyptische Königstochter / I, 2 (1))

„Ein Sybarit - was?“ (In: Eduard von Keyserling: „Dumala“)

Prosit:

Internet-Tipp: https://www.crowncaps.net/pictures/dk/used_beer/dk-02773.jpg


 nasti antwortete am 16.02.07 (21:11):

Sybarit kann jeder in Google klicken, und ganz kluge Sätze danach kreiren.
In diesem Buch geht nicht um völlerei oder ähnliches, bestimmt hat der deutsche Autor Wilhelm Schmit / übr. Mein Eheman hieß auch so/ schon lange bemerkt das die Menschen empfinden Lust beim Pflichte Erfüllungen und Machtgelüste, und...und....es geht in diese Pssage darum........:

."..Das bewusste Gebrauch der Lüste kann darin bestehen, sie zu verfaltigen und zu intensivieren, sie jedoch auch im Maß zu halten und nicht auf einmal aufzuzehren.
Die begrenzung der Lüste hält die Sehnsucht nach Ihrem Genuss wach. Die Begrenzung ist ein Signum der Selbstmächtigkeit, und von selbst hängt es ab, die grenzen aufrechtzuhalten, sie durchzulässig zu gestalten,oder anders zu ziehen. Nur die Freiheit welcher grenzenlos ist,kennt keine Selbstmächtigkeit und nicht sich selbst nicht mehr wahr, spürbar ist in Moment der Überschreitung....bla...bla weiter : Die reine lust ist nicht zu haben und das sie allein auch nicht der Fülle des lebens repräsentiert.Nur zwischen Lust und Schmerz spannt sich das Leben."

Alles ist relativ, einige Tiere wohnen unten Erde in die Dunkelheit und sind wahrscheinlich glücklich.


 pilli antwortete am 16.02.07 (22:16):

hihi...die fülosofische büttenrede von nasti!

lust als last!

:-)))


 Gerdi antwortete am 17.02.07 (05:27):

last
not least


 Elfenbein antwortete am 17.02.07 (08:12):

@ nasti - versuch's mal mit Sprach-Lust (auch wenn's schmerzt)!
Da ist reine Lust zu haben - und Wahrheit - ohne anderen ws zu predigen oder sie (unterm Vorwand von "Kultur") auszubeuten.

Und wenn du schon bei Wiki (oder wo sonst...?) was von den angezeigten Autoren gelesen hast - greif zu, gönn dir die Lust eines Eduard von Keyserling, der blind war, um mehr sehen zu können, was anderen an Lust und Melancholie entging:

Internet-Tipp: https://www.reyntjes.de/Anton/Balten/KeyserlingArtikel.htm


 nasti antwortete am 17.02.07 (11:24):

Hihi Pilli,


das war nicht meine Rede, habe ich zitiert. Scheint mir das so passend zu sein in mein Lebenskonzept, welcher ist nur eine Illusion, bin ich ewig eingeschränkt und zu dem Wand gedruckt,
eigentlich habe ich mehrere Probleme mit meine Freihet als ein Mensch, welcher das was ist vorhanden nihmt locker und kann sich wie ein Chameleon verwandeln.
Philosofieren über Lüste oder über etwas führt nur zum Nase fallen, alles ist voll Wiedersprüche.
Bin wieder in NRW bis morgen, das erwehntes Buch von Wilhelm Schmid kaufte ich nur wegen des Names meines Mannes, er war kein Pfilosoph, könnte aber sein.:O))))
Während ich ließ dieses Buch beim Philos, klingelte an der Haustür. Er rannte wie gewöhnlich schnell runter, gar kein Mensch war dort, nicht in nebenstrasse, nirgendwo.
Der Pragmatiker fiel in schwere Gedanken wie ist sowas möglich. Ich sagte nur: "Schöne grüsse von meinem Mann aus Jenseits, der Wilhelm Schmidt."



 nasti antwortete am 17.02.07 (13:09):

Hi Elfenbein,

Eduard von Keyserling leider kenne ich nicht, bin nicht stolz darauf. Einfach ich hatte keine Zeit hier in De die Lücke mit deutsche Literatur nachholen.
Finde ich wirklich sehr gut und interessant , bin zu Besuch, Zuhausse werde ich so aufmerksam durchlesen.
Sprach Lust ist das hervoragenste Lust zwischen alle Lüste,ich lese auch viel aber nicht genuk und ganz oberflächlig, reproduzieren das gelesene macht mir Schwierigkeiten. Und immer mehr lockt mich das dreidimensionale, habe ich so Gefühl das ich viel versäume von diesen Welt, ich
möchte eigentlich küssen die Füße d. Grostädte, es ist ein Sucht
alles verewigen, dazu braucht man viel Zeit.