lola
begann die Diskussion am 13.02.07 (10:53) :
Stellt Euch vor: Was man nicht alles beim Aufräumen findet! Dieses Gedicht hat er einem Antwortschreiben an mich am 5.11.1982 mit einem Begleitschreiben gesandt! Was fällt Euch zu diesem Gedicht und Wolf Biermanns Leben und Lebenserfahrungen ein?? Gruß von lola.
DIE FRAUN VON CUA
Ach, hört doch, was ich erzähle Hört von den Fraun aus dem Cua Sie kamen runter vom Gebirge Der General befahl es ja, - da weinte Maria Benancia - Amanda Aguiillar, die schrie - Doch beide Frauen aus den Bergen - Zum Reden brachte keiner sie
Ay! Ay! vorbeigehn hab`n wir kein`gesehn Die Nacht ist schwarz, die Nacht verschluckt ja Die Flut aus Blut und Tränen Ay! ay! die Schreie von zu Hause sind Wie Schreie einer Frau im Dunkel - die gebärt ein totes Kind
Verschwunden auch Chico Gonzales Ihn holten sie sich in der Nacht Und keiner hat ihn mehr gesehen Den haben sie wo hingebracht Den Esteban! Und Juan Hernandez Die steckten sie ins Flugzeug, ja Und als die Kiste wieder landet Warn beide Männer nicht mehr da Ay! ay!....
Die arme Candida Martinez ! Ein Bulle von der Guardia Der packte sie und knurrte: Mach schon! Und wasch mir meine Hosen mal ! Die Bäuerin im Straßengraben Geschändet! Und der Macho-Mann Der hat dabei gelacht und zog sich Die Hosen lässig an Ay! ay!....
Armee durchkämmte die Dörfer Der Mais, er blühte tausendfach Das fiel Mathilda einer Herde Soldaten in die Hände, ach Und beim Verhör, da traten Sie ihr das Baby aus dem Bauch Und all das hat mir ja verraten am Wegesrand ein Strauch Ay! ay! ….
Biermann 11/82
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