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THEMA:   Virginia Woolf

 3 Antwort(en).

Elfenbein begann die Diskussion am 25.01.07 (17:15) :

Zwei Sätze aus Briefen von Virginia Woolf:

„Das Briefeschreiben ist für mich wie das Hochwerfen von Omelettes..."

Oder:

"Nun, wenn ich täte, was ich tun möchte, würde ich die wie auch immer lautende Nummer anrufen, die die Ihre ist...Aber- oh zum Teufel mit diesen medizinischen Details!- diese Grippe enthält ein besonderes Gift für das, was man das Nervenkostüm nennt; und da meines eins aus zweiter Hand ist, von meinem Vater und seinem Vater dazu benutzt, Meldungen zu diktieren und Bücher zu schreiben- wie ich mir wünschte, sie hätten stattdessen gejagt und geangelt!- muss ich es wie einen verzärtelten Mops behandeln und still liegen, sobald mir der Kopf weh tut.."

Vom DLF:
Aus dem Essay "Eine kokette Briefschreiberin"
von Katharina Rutschky:

Die Briefe Virginia Woolfs liefern nicht nur, wie bei so vielen Schriftstellern, biographisches Beiwerk, sondern erweisen sich heute als genuiner Bestandteil ihres Werks. Die deutsche Ausgabe der Briefe fußt auf der sechsbändigen Original-Edition und gewährt tiefe Einblicke. (...)

Internet-Tipp: https://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/586742


 Enigma antwortete am 26.01.07 (09:21):

Danke für die Information.

Ich habe schon einiges über Virginia Woolf und ihr Leben gelesen, das schwierig und "unglücklich-glücklich" verlaufen sein soll.
Unglücklich, weil sie eine frühkindliche Prägung erfuhr durch Missbrauch in der Familie durch ihre Halbbrüder. Darüber ist sie wohl Zeit ihres Lebens nicht ganz hinweg gekommen.
Ob es auch lesbische Neigungen in ihr erweckt hat (z.B. zu Sackville-West und anderen Frauen)?
Wahrscheinlich!
Unglücklich auch, weil sie immer wieder von schweren Depressionen geplagt wurde, die sie letztlich zum Selbstmord getrieben haben.
Glücklich aber auch, weil sie zu ihrer Schwester Vaanessa ein inniges und vertrauensvolles Verhältnis hatte.
Und vor allem bezeichnete sie es als Glück ihres Lebens, ihren Ehemann gefunden zu haben, der sie mit Güte und Nachsicht gewähren ließ und ihr immer wieder Lebensmut einflößte.

Irgendwo habe ich - glaube ich wenigstens - "Mrs Dalloway" versteckt bei meinen Büchern.
Ich muss es doch mal suchen! ;-))
Oft ist so eine Erinnerung ja Anlass, den Faden wieder aufzunehmen.......


 schorsch antwortete am 26.01.07 (10:00):

Die besten Geschichten schreiben eben jene, die selber so viel erlebt haben, dass es überschwappt.


 Medea. antwortete am 26.01.07 (12:24):

Als vor zig Jahren der Film "Wer hat Angst vor Virginia Woolf" mit Elisabeth Taylor und Richard Burton in den Kinos lief, wurde ich neugierig und begann mich mit Virginia Woolf zu befassen. Jetzt zu ihrem 125 Geburtstag wurde ein "Lesebuch" herausgegeben mit dem Titel "Wie sollte man ein Buch lesen" zum Preise von 12,-- Euro. Darin sind Auszüge aus den sechs wichtigsten ihrer zehn Romane, ihren Tagebüchern und ihrer Kurzprosa enthalten. Virginia Woolf leistete mit ihren Forderungen nach wirtschaftlicher und räumlicher Unabhängigkeit von Frauen im Kampf um die Gleichberechtigung einen wichtigen feministischen Beitrag, man denke an "Ein eigenes Zimmer", ein beeindruckendes Werk.
Tragisch, daß ihr Leben von Krankheit und Depressionen überschattet wurde.

Mir fällt gerade ein, daß ich irgendwo noch ein Taschenbuch über sie und ihre Freundschaft zu Viktoria Sackville-West haben müßte mit dem Titel "So geheim und so vertraut" - wird wohl in einer der vielen Umzugskisten schlummern.