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THEMA:   Stilübung

 9 Antwort(en).

Elfenbein begann die Diskussion am 23.01.07 (12:55) :

Übung für Unwörter, Stilfärbungen und semantische und politische Konnotationen:

Zu den Zeiten, als Bären, was den Migrationshintergrund betrifft, illegal einwanderten aus Slowenien und munter die bayerischen und österreichischen Wälder besiedelten:
In einem großen, dunklen Wald lebte einmal ein junger, dicklicher Bär. Der hatte oft schlechte Laune (weil er zu wenig erfolgreiche Kopulationsversuche hatte). Und immer, wenn der große, dicke Bär richtig sauschlechte Laune hatte, jagte er, um sich abzureagieren, den kleinen, süßen, aber cleveren Hasen. Und wenn der große, dicke Bär den kleinen, süßen, aber cleveren Hasen in seine Pratzen bekam, dann gab's richtig dick was mit der Hasenpfote aufs handkisch dumme Maul.
Als der große, dicke Bär mal wieder sauschlechte Laune hatte und mal wieder hinter dem Hasen herjagte, begab es sich, dass ein schwarzgegerbter (weil radioaktiver) Frosch aus dem Gebüsch sprang, der seit dem Reaktorunfall von Tschernobyl Wünsche erfüllen konnte.
Er gebot der wilden Jagd Einhalt. „Jungs, mir reicht die ewige Klopperei. Ich mache euch heute glücklich. Ihr habt beide drei koschere Wünsche frei.“
Dann deutete er auf den großen, dicken Bären. „Du fängst an!"
Der dicke Bär musste nicht lange überlegen und sagte: „Ich wünsche mir, dass alle Bären auf der Welt außer mir, äh, gendermäßig, weiblich sind.“
Es gab einen beeindruckenden Knall, und alle Bären in der Landschaft waren weiblich, ohne dass sie davon wussten. (Aber sie fanden später die solidarisch gut ausgezeichneten Pfade zu den wöchentlichen Frauengruppen-Treffpunkten an der Schwitzhütte.)
Dann durfte sich der Hase was wünschen: „Ich wünsche mir einen Motorradhelm, dann tut's nicht so weh, wenn ich was auf den Deez kriege.“
Es gab einen weiteren Effekt, und er hatte einen Motorradhelm auf.
Jetzt war wieder der Bär an der Reihe: „Ich wünsche mir, dass alle Bär-Weibchen wunderschön sind.“ Special Effect, und alle galten sofort als wunderschön.
Der Hase: „Ich wünsche mir ein Motorrad, dann kriegt der Bär mich gar nicht mehr.“
Es gab einen besonders fetten Special Effect, und der Hase saß auf einer Harley Davidson "Fat Boy". Er fummelte kurz rum und startete dann den Motor.
Der Bär reflektierte währenddessen auf seinen ultimativen Wunsch: „Ich begehre, dass alle Bärinnen saugeil auf mich sind.“ Und es gab einen ziemlich poppig unanständigen Special Effect, und ab da träumten alle Bärinnen nur noch von dem Bären (dem großen, dicken, aber einzigen).

„Willst du noch ein paar Stiefel fürs Motorradfahren?", suggerierte der jetzt gold anlaufende, radioaktive Frosch den Hasen hilfreich.
„No, no!“, rief der kleine, süße und clevere Hase und donnerte mit aufheulendem Motor davon: „Ich wünsche mir, dass der Bär schwul wird wie Wowi!"


 schorsch antwortete am 23.01.07 (17:21):

Das erinnert mich an den:

Ein Mann wandert missmutig durch den Wald. Begegnet ihm eine Fee. Sie fragt: "Warum bist du so missmutig?"
"Alle Frauen lachen mich aus....."
"Warum denn?"
"Weil - weil - weil ich nur einen soooo kleinen habe....".
"Du Armer - du hast einen Wunsch frei...."
"Ich wünsche mir einen, der bis auf den Boden reicht..."

Und schon hatte der Mann 5 cm lange Beine.....


 Gerdi antwortete am 24.01.07 (07:14):

An der Stil-Übung gefällt mir am besten,
daß Bären s a u - schlechte Laune haben können :-))


 Elfenbein antwortete am 24.01.07 (08:41):

Ja, Gerdi:
Zitat: "An der Stil-Übung gefällt mir am besten,
daß Bären s a u - schlechte Laune haben können :-))"
*
An diesem Beispiel zeigt sich, dass ein Fehler - nämlich stilstisch-metaphorische Inkongruenz - ironisch-witzig als was Besonderes erscheinen kann..

Ich muss aber zugeben, dass ich zu wenig Euphemismen in den Text eingebaut habe.
Ich hätte vielleicht den komischen Frosch zum Schuss "sanft entschlafen" lassen können.
(... oder den Schreiber, hinsichtlich seiner Beiträge im ST.)

*

Ein grafisches Beispiel, den Begriff zu illustrieren:

Internet-Tipp: https://www.focus.de/wissen/bildung/euphemismen?interface=galerie


 Enigma antwortete am 24.01.07 (11:14):

Interessantes Thema!

Es hat mich schon oft geärgert, in welchem Maße Euphemismen in der Alltagssprache verwandt werden, und zwar meist in der Absicht, bestimmte Tatsachen/Sachverhalte zu verschleiern und/oder ihnen einen positiven Anstrich zu geben.
Seit Jahren schon gibt es die “Schönung” von Arbeitszeugnissen, die fast jedem Mitarbeiter einer Personalabteilung (und glücklicherweise inzwischen auch vielen der beurteilten Arbeitnehmer) geläufig sind. Denn gegen das, was man erkannt hat, kann man angehen, eine Korrektur verlangen.

Einige Beispiele, die wir fast alle kennen werden, machen es deutlich:

“Frau/Herr X war aufgrund ihres/seines geselligen Wesens im Kollegenkreis beliebt.”
Im Klartext: /Sie/Er hat ein Alkoholproblem.

“Sie/Er verfügt über Fachwissen und Selbstvertrauen.”
Im Klartext: Sie/Er ist ein Sprücheklopfer.

“Frau/Herr X war ein(e) anspruchsvolle(r) Mitarbeiter(in).”
Im Klartext: Nörglerin/Nörgler .

“Wir haben Frau/Herrn X als umgängliche(n) Kollegin/Kollegen kennengelernt.”
Im Klartext: Das Gegenteil war der Fall.

“Frau/Herr X wusste sich gut zu verkaufen”.
Im Klartext: Sie/Er war ein(e) unangenehme(r) Mitarbeiter(in).

Usw. usw.

Aber auch im Journalismus, bei Wohnungsmaklern, in der Werbung und nicht zuletzt in der Politik ist die Methode der “Verschleierung” nicht selten, eher schon an der Tagesordnung.

Auch hier einige Beispiele:

“Die Künstler gaben ihr Bestes”.
Im Klartext: Es reichte hinten und vorne nicht.

“...hochwertiger Teppichboden ist zu übernehmen.”
Oft handelt es sich um ausgesprochen verwohnte Auslegware.

.”..für Vollschlanke” ...
Meint: Modelle für Dicke.
Ganz abgesehen davon, was für sogenannte "Schlankheitspillen" schon alles erfunden wurde.

“Ausreisezentrum”
Im Klartext: Abschiebelager für Asylbewerber.

Oft sind die “Euphemismen” und ”Unwörter” nur lustig und - teilweise unfreiwillig - komisch, manchmal jedoch auch bösartig und menschenverachtend-zynisch.

Für die, die es interessiert, eine Liste von “Euphemismen” und “Unwörtern” - she. Internet-Tipp!

Internet-Tipp: https://www.b-treude.de/euphemismen.htm


 Gemella antwortete am 24.01.07 (11:51):

@ schorsch,
ich muss auf deinen Beitrag antworten, mit derselben Variante, bezogen auf das Eheglück.

Ein 60jähriges Ehepaar trifft auf eine Fee. die ihnen je einen Wunsch gewährt.
Sagt die Frau; ich möchte so gerne mit meinen Mann nach Hawaii. Schwupps macht es und sie hat das Ticket in der Hand.
Die Fee sagt zum Mann und was ist dein Wunsch.
Sagt er; ja das ist ok mit Hawaii, aber mit einer 30 Jahre jüngerer Frau.
Schwupps macht es und er ist 90


 kropka antwortete am 24.01.07 (15:16):

Echt cool, Elfenbein! ... Ein "Problembär"?!... süüüß!
"groß, dick".. aber doch kein "Konsumopfer"!?

Mir gefällt am besten sein "handkisch dumme Maul"... äh..
und die "koschere Wünsche" mag ich und auch dass "alle Bären ... weiblich waren, ohne dass sie davon wussten".!
hi hi...

Ich liebe den "kleinen süßen und cleveren", ich liebe den "großen, dicken, aber e i n z i g e n" .. sehr!


Merkwürdig, wie barbarisch einen die Liebe macht.
Man befindet sich im Hinterland der Seele.
(Zitat von D.H. Lawrence)

Hast KNUT schon bewundert?:
https://www.netzeitung.de/largepic/?media_id=212982
https://www.bbv-net.de/public/bildershow/aktuelles/panorama/deutschland/21076


 Gerdi antwortete am 24.01.07 (15:36):

Mannomann, ist d e r KNUT süß!!!

Ich kannte bisher nur den von IKEA -, der aber auch Spaß macht :-)

Internet-Tipp: https://www.netzeitung.de/largepic/?media_id=212982


 kropka antwortete am 25.01.07 (09:31):

Hallo Gerdi, willst du noch immer verreisen?
Niederschlesien kenne ich kaum, Oberschlesien besser, und gut Krakow, Warszawa.
Das letzte mal war ich dort vor etwa acht Jahren. Hast du noch Fragen, kann ich dir behilflich sein? Gerne.
Webmaster hat meine Adressen. Gruß!


 kropka antwortete am 25.01.07 (09:32):

Hier noch mein DANK an elfenbein auch für diesen link:
https://www-oedt.kfunigraz.ac.at/oewort/2006/index2006.htm

und für das Thema: Eine Kastanie in Amsterdam.