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THEMA: Ist das wahre Liebe?
31 Antwort(en).
Arno_Gebauer
begann die Diskussion am 15.01.07 (14:37) :
Hallo, St-Beteiligte,
auf dem Kalenderblatt fand ich folgendes Gedicht:
Morgens kann ich nichts essen, weil ich Dich liebe.
Mittags kann ich nichts essen, weil ich dich liebe.
Abends kann ich nichts esssen, weil ich dich liebe.
Nachts kann ich nicht schlafen, weil ich Hunger habe!
Frage: Ist das die wahre Liebe?
Viele Grüße Arno
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Elfenbein
antwortete am 15.01.07 (15:49):
.. und wenn ich ins Elend versinke und weil ich mich nicht wasche, stinke -
und noch aus dem Grabe raus wenke, äh, winke - das ist Liebe, wie ich sie denke, äh, verkitscht dinke!
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Rinka
antwortete am 15.01.07 (16:16):
Liebe ist, wenn man trotzdem lacht. (Autor unbekannt)
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Enigma
antwortete am 15.01.07 (16:43):
Wer aus Liebe närrisch wird, der wäre es früher oder später auch ohne Liebe geworden. :-)) Gotthold Ephraim Lessing
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eleisa
antwortete am 15.01.07 (22:09):
Die Blüte braucht Sonne, um Frucht zu werden. Der Mensch braucht Liebe, um Mensch zu werden.
Unbekannt
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kropka
antwortete am 15.01.07 (22:24):
als wir noch dünner waren standen wir uns näher wir brannten ohne kalorieen ganz lichterloh dein griff war härter, deine muskeln waren zäher und deine augen lagen tief, ich weiß nicht wo...
Georg Kreisler https://www.georgkreisler.net/
https://www.amazon.de/Grosse-Liebe-Erz%C3%A4hlungen-Gedichte-Jahren/dp/3538070008
LIEBE war ihr letztes wort dann truden sie die engel fort...
(R.G. für E.F. :-))
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Gerdi
antwortete am 16.01.07 (05:06):
Ob die Verse auf dem Kalenderblatt die "wahre Liebe" beweisen, ist fraglich.
Aber den Text eines Kalenderblattes unter "Literatur & Kultur" einzusetzen, ist "wahre Kunst".
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Elfenbein
antwortete am 16.01.07 (07:03):
Über Geschmack muss man nicht streiten; aber kann man den eigenen entwickeln...
Ein überzeugendes, nicht plattes Liebesgedicht sollte nicht behaupten, wie toll "man“ verliebt ist, sondern es könnte überzeugend für das Gefühl des Partners sein, dass er persönlich gemeint ist, also das Besondere der Liebe darzustellen versuchen, so dass das Gedicht überraschend und vielleicht sogar unvergesslich wirkt:
Hier z.B.:
Yvan Goll:
Ich will nichts weiter sein Als die Zeder vor deinem Haus Als ein Ast dieser Zeder Als ein Zweig dieses Astes Als ein Blatt dieses Zweiges Als ein Schatten dieses Blattes Als ein Wehen dieses Schattens Der eine Sekunde Die Schläfe dir kühlt
(Y.G.: Hundert Gedichte. Ausgewählt v. Barbara Glauert-Hesse. Wallstein Verlag, Göttingen 2003)
Internet-Tipp: https://www.dradio.de/dlf/sendungen/lyrikkalender/580316
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Medea.
antwortete am 16.01.07 (07:23):
Wo alles liebt, kann Karl nicht hassen!
(Don Carlos)
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Enigma
antwortete am 16.01.07 (07:35):
Historie vom verliebten Schwein Malchus Hört die Mär vom guten Schwein Und von seiner Liebe! Ach, es wollt geliebet sein und bekam nur Hiebe.
Weil's dem Schwein noch nie so war (Erste, grüne Liebe!) Liebte es mit Haut und Haar. Und bekam nur Hiebe.
Denn die Sonne selber war Diese große Liebe. Wie, wenn sie's mit Haut und Haar Zur Verzweiflung triebe?
Einmal nun im Sonnenschein Kriegt es keine Hiebe Und es schrie das gute Schwein: Ist das nun nicht Liebe!?
Und das sehr beglückte Schwein Es beschloß zu handeln Und im ewigen Sonnenschein Nun hinfort zu wandeln.
Und indem es Schweine fing Daß sie sich verbeugten Wenn das Schwein vorüberging Ehrfurcht ihm bezeugten
Hoffte das begabte Schwein Ihr zu imponieren Und im guten Sonnenschein Ständig zu spazieren.
Doch die Sonne sieht wohl nicht Jedes Schwein auf Erden Und sie wandt ihr Augenlicht Ließ es dunkel werden.
Dunkel um das arme Schwein Außen und auch innen. Doch da fiel ihm etwas ein Um sie zu gewinnen.
Und mit einem anderen Schwein Übte es zusammen Mit dem Rüssel Gift zu spein Mit den Augen Flammen.
Und ein altes schwarzes Schwein Zwang es (nur durch Reden) Ihm und seinen Schweinerein Algier abzutreten.
Und als nun die Sonne kam Tat es voll Erregung Halberstickt von edler Scham Eine Fußbewegung
In der alles lag, was je- mals ein Schwein empfunden (Liebe läßt vergessene Weh Und gesalzene Wunden!)
Und so legt nun diese Sau Auf' ner kleinen Wiesen Tieferschüttert seiner Frau Afrika zu Füßen.
Und diktiert zur selben Stund Daß es einfach alle Die ihm diesen Seelenbund Stören, niederknalle.
Und an dunklen Tagen, wenn Sie ihm brach die Treue Lief es finster weg vom Trog Watschelte ins Freie.
Und man sah dort, wie das Vieh Das erschreckend blaß war Wütend in die Wolken spie Bis es selber naß war.
Ja, in einer trüben Früh In der Brunnenkresse Drohte er ihr, daß es sie Einstmals doch noch fresse.
Da sie alles fressen, meint- es dies wohl ehrlich; Aber wo die Sonne scheint Fressen Schweine schwerlich.
Aber jedes Schwein ist schlau Weiß, die Sonn im Himmelsblau Ist stets nur die liebe Frau Von der jeweils größten Sau.
(Aus: Bertolt Brecht: Gesammelte Werke, Bd. 11, Gedichte 1)
She. auch Internet-Tipp!
Internet-Tipp: https://meinschwein.seis-design.de/gedicht.html
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mea
antwortete am 16.01.07 (09:58):
Liebe ist nicht umklammern , bis keiner Luft kriegt ,
Liebe ist Umarmung , bis beide frei atmen können !
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Enigma
antwortete am 16.01.07 (19:55):
Love Song
Bist du am Ertrinken segle ich dir zur Hilfe pack dich in meine Decke gieß dir Tee in die Tasse. Bin ich ein Sheriff würd ich dich einriegeln und dann deine Zelle von innen betrachten. Bist du ein Vogel ich würd eine Platte brennen und nachtlang nichts hören als deine hohen Triller. Bin ich ein Sergeant ich schwörs du wärst ganz gerne mein Rekrut und oh boy! würdest lieben den Drill. Bist du Chinesin deine Sprache erlern ich, ich würd Riechzeug abbrennen in spaßigen Kleidern. Bist du ein Spiegel stürm ich rein zu den "Ladies" dir die Nase zu pudern meinen Lippenstift leihen. Und liebst du Vulkane wär ich gern die Lava ström als endloser Strom ganz geheim nun ... Und bist du meine Frau wär ich gern dein Lover denn die Kirche will definitiv keine Scheidung.
Joseph Brodsky Aus: Brief in die Oase. Hundert Gedichte
Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Brodsky
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angelottchen
antwortete am 16.01.07 (22:43):
An Rheumatismen und an wahre Liebe glaubt man erst, wenn man davon befallen wird. Marie von Ebner-Eschenbach
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kropka
antwortete am 17.01.07 (07:46):
Liebeswahnnsinn! Pleonasmus! LIEBE ist ja schon ein Wahnsinn! Heinrich Heine
Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, Der lasse sich begraben. Johann Wolfgang Goethe: "Das Beste"
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Enigma
antwortete am 17.01.07 (15:37):
Die Launen der Verliebten (Eine wahre Geschichte, nach ältern Dokumenten wiedererzählt und aufs neue in schöne deutsche Reime gebracht)
Der Käfer saß auf dem Zaun, betrübt; Er hat sich in eine Fliege verliebt.
Du bist, o Fliege meiner Seele, Die Gattin, die ich auserwähle.
Heirate mich und sei mir hold! Ich hab einen Bauch von eitel Gold.
Mein Rücken ist eine wahre Pracht; Da flammt der Rubin, da glänzt der Smaragd.
O daß ich eine Närrin wär! Ein'n Käfer nehm ich nimmermehr.
Mich lockt nicht Gold, Rubin und Smaragd; Ich weiß, daß Reichtum nicht glücklich macht.
Nach Idealen schwärmt mein Sinn, Weil ich eine stolze Fliege bin. -
Der Käfer flog fort mit großem Grämen; Die Fliege ging ein Bad zu nehmen.
Wo ist denn meine Magd, die Biene, Daß sie beim Waschen mich bediene;
Daß sie mir streichle die feine Haut, Denn ich bin eines Käfers Braut.
Wahrhaftig, ich mach eine große Partie; Viel schöneren Käfer gab es nie.
Sein Rücken ist eine wahre Pracht; Da flammt der Rubin, da glänzt der Smaragd.
Sein Bauch ist gülden, hat noble Züge; Vor Neid wird bersten gar manche Schmeißfliege.
Spute dich, Bienchen, und frisier mich, Und schnüre die Taille und parfümier mich;
Reib mich mit Rosenessenzen, und gieße Lavendelöl auf meine Füße,
Damit ich gar nicht stinken tu, Wenn ich in des Bräutgams Armen ruh.
Schon flirren heran die blauen Libellen, Und huldigen mir als Ehrenmamsellen.
Sie winden mir in den Jungfernkranz Die weiße Blüte der Pomeranz.
Viel Musikanten sind eingeladen, Auch Sängerinnen, vornehme Zikaden.
Rohrdommel und Horniß, Bremse und Hummel, Die sollen trompeten und schlagen die Trummel;
Sie sollen aufspielen zum Hochzeitfest - Schon kommen die bunt beflügelten Gäst,
Schon kommt die Familie, geputzt und munter; Gemeine Insekten sind viele darunter.
Heuschrecken und Wespen, Muhmen und Basen, Sie kommen heran - Die Trompeten blasen.
Der Pastor Maulwurf im schwarzen Ornat, Da kommt er gleichfalls - es ist schon spat.
Die Glocken läuten, bim-bam, bim-bam - Wo bleibt mein liebster Bräutigam? - -
Bim-bam, bim-bam, klingt Glockengeläute, Der Bräutgam aber flog fort ins Weite.
Die Glocken läuten, bim-bam, bim-bam - Wo bleibt mein liebster Bräutigam?
Der Bräutigam hat unterdessen Auf einem fernen Misthaufen gesessen.
Dort blieb er sitzen sieben Jahr, Bis daß die Braut verfaulet war.
Heinrich Heine
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Ursula
antwortete am 17.01.07 (16:35):
Wie wär's mit diesem Ringelnatz-Gedicht ;-)?
Ein männlicher Briefmark erlebte was Schönes, bevor er klebte. Er war von einer Prinzessin beleckt. Da war die Liebe in ihm erweckt.
Er wollte sie wiederküssen, da hat er verreisen müssen. So liebte er sie vergebens. Das ist die Tragik des Lebens!
(Joachim Ringelnatz)
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Elfenbein
antwortete am 17.01.07 (17:48):
„Heine“ im Gedicht brachte mich auf Düsseldorf. Und das „Bimbam“ auf ein anderes Bimbam; in Clara Viebigs Beschreibung ihrer Heimatstadt. Und das Thema Liebe auf die Beziehung der Clara zu ihrer Mutter.
Clara Viebig: Eine Kindheit im alten Düsseldorf (... zwar kein Gedicht, aber eine ehrlich-herzliche Poesie.)
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/PNrS3J6CD
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Joan
antwortete am 17.01.07 (18:19):
..ist "hormonelles Irresein " Ortéga y Gasset
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pilli
antwortete am 17.01.07 (19:24):
"Der einzige Unterschied zwischen einer Laune und der ewigen Liebe besteht darin, dass die Laune etwas länger dauert.
(Oscar Wilde)
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mea
antwortete am 17.01.07 (20:42):
Noch ein Heine-Gedicht
Sie saßen und tranken am Teetisch , Und sprachen von Liebe viel . Die Herren , die waren ästhetisch , Die Damen von zartem Gefühl .
"Die Liebe muß sein platonisch" , Der dürre Hofrat sprach . Die Hofrätin lächelt ironisch , Und dennoch seufzet sie "Ach" .
Der Domherr öffnet den Mund weit: "Die Liebe sei nicht so roh , Sie schadet sonst der Gesundheit". Das Fräulein lispelt "Wieso?"
Die Gräfin spricht wehmütig: "Die Liebe ist eine Passion!" Und präsentieret gütig , Die Tasse dem Herrn Baron.
Am Tisch war noch ein Plätzchen , Mein Liebchen , da hast du gefehlt: Du hättest so hübsch , mein Schätzchen , Von Deiner Liebe erzählt.
Heinrich Heine
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Enigma
antwortete am 18.01.07 (08:31):
HANS DER SCHWÄRMER
Hans Töffel liebt Schön Doris sehr, Schön Doris Hans Töffel vielleicht noch mehr. Doch seine Liebe, ich weiß nicht wie, Ist zu scheu, zu schüchtern, zu viel Elegie. Im Kreise liest er Gedichte vor, Schön Doris steht unten am Gartentor: Ach, käm er doch frisch zu mir hergesprungen, Wie wollt ich ihn herzen, den lieben Jungen. Hans Töffel liest oben Gedichte.
Am andern Abend, der blöde Tor, Hans Töffel trägt wieder Gedichte vor, was Schön Doris wirklich sehr verdrießt, da er immer weiter und weiter liest. Sie schleicht sich hinaus, er gewahrt es nicht; Just sagt er von Heine ein herrlich Gedicht. Schön Doris steht unten in Rosendüften Und hätte so gern seinen Arm um die Hüften. Hans Töffel liest oben Gedichte.
Am andern Abend ist großes Fest, Viel Menschen sind eng aneinandergepreßt. Heut muss er's doch endlich sehn, der Poet, Wenn Schön Doris sacht aus der Türe geht. Der Junker Hans Jürgen, der merkt es gleich; Die Linden duften, die Nacht ist so weich. Und unten im stillen, dunkeln Garten Braucht heute Schön Doris nicht lange zu warten. Hans Töffel liest oben Gedichte.
Detlev von Liliencron ;-)
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Medea.
antwortete am 18.01.07 (11:53):
Die Leidenschaft flieht, die Liebe muß bleiben; die Blume verblüht, die Frucht muß treiben.
(Schiller)
Ich wünscht, es wär' die Nachtigall und nicht die frühe Lerche, die mich geweckt mit ihrem Hall, jetzt muß ich aus dem Pferche. Der Liebste ist geflohen längst - das Stroh hat ihn zerstochen, geblieben ist von diesem Hengst, der Schweiß, den ich gerochen. Na, ob das wahre Liebe war? Mir schwant, es war mehr Leidenschaft. Die "wahre Liebe" , das scheint klar, wird allzuoft hinweggerafft.
;-))
(Medea)
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Enigma
antwortete am 19.01.07 (08:26):
Alfons Petzold (1882-1923) Zuweilen werde ich bei dir sein, so still und leise wie ein Duft. Du siehst ihn nicht, du hörst ihn nicht, und dennoch küsst er deinen Mund
und weckt dir alle Sehnsucht. Du wirst nicht wissen, was geschieht, auf einmal bin ich ganz dein Herz, auf einmal bin ich ganz dein Lied.
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hema
antwortete am 22.01.07 (22:03):
Liebe ist: selbstlos geben und selbstlos nehmen!
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Elfenbein
antwortete am 22.01.07 (23:41):
Liebe, mathematisch:
Ein Pärchen wandert durch eine fremde Stadt, wo sie sich in einer Versicherungsgesellschaft vorgestellt haben. Er ist Mathematiker; seine Geliebte – ist auch Mathematikerin.
Sie schauen rüber zu einem Kindergarten. Sie sehen, dass drei Kinder in den Kindergarten hineingehen, und kurz darauf kommen fünf Kinder heraus. Sagt der eine Mathematiker zu seiner Geliebten: "So! Jetzt müssen nur noch zwei Kinder hineingehen, und dann ist keiner mehr drin!" „Oh!“, sagt die Mathematikerin, „da werde ich aber nie unsere Kinder in den Kindergarten schicken.
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kropka
antwortete am 22.01.07 (23:41):
... Nie vergess ich unseren ersten Tag. na ne na na na na ... Denn ich fühlte gleich, das er mich mag. na ne na na na na ...
Ist es wahre Liebe, die niemehr vergeht ? Oder wird die Liebe vom Winde verweht ?
Er gehört zu mir, wie mein Name an der Tür. Und ich weiss, er bleibt hier.
Alles fangen wir gemeinsam an. na ne na na na na ... Doch vergess ich nie wie man allein sein kann. na ne na na na na ...
Steht es in den Sternen was die Zukunft bringt ? Oder muss ich lernen, das alles zerrinnt ?
oh ho ho ho ...
Nein, ich hab es ihm nie leicht gemacht. na ne na na na na ... Mehr als einmal hab ich mich gefragt. na ne na na na na ...
Ist es wahre Liebe, die niemehr vergeht ? Oder wird die Liebe vom Winde verweht ?
... (Marianne Rosenberg - Er gehört zu mir)
https://de.oleo.tv/songtext/marianne-rosenberg/er-gehoert-zu-mir/
.. wird jetzt auch dieser anspruchsvoller text gelöscht?.. ich weiß nicht mehr was ich darf und was nicht.. .. *heult*
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kropka
antwortete am 23.01.07 (00:07):
"Wir leben in einer allzu bewussten Zeit. Wir wissen so viel, aber wir fühlen so wenig."
David Herbert Lawrence (1885 – 1930)
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perle
antwortete am 23.01.07 (00:32):
Welche Liebe macht glücklich?
Die alten Griechen hatten vier Wörter, um vier Formen der Liebe zu bezeichnen oder zu unterscheiden: éros, storgé, philía und agápe. Interessanterweise vermag jede dieser vier Formen der Liebe etwas zum Glück des Menschen beizutragen. éros- oder die geschlechtliche Liebe. Gott zeigt, dass diese Liebe ihren rechtmäßigen Bereich hat, denn in der Bibel wird ein verheirateter Mann ermuntert, sich am Liebreiz seiner Frau zu erfreuen. (Spr. 5:15-20) Wenn Ehepaare bei ihren Liebesbeziehungen Rücksicht üben, wird ihre Ehe ungleich schöner. Es ist jedoch erforderlich, die éros-Liebe in der Gewalt zu haben, soll vermieden werden, dass sie zu einem zügellosen, unmoralischen Wandel führt. Die éros-Liebe vermag einen auch zu narren. storgé, mit diesem Wort wird die natürliche Zuneigung bezeichnet, die zwischen Familienangehörigen besteht, besonders zwischen Eltern und Kindern, aber auch zwischen Geschwistern; sie ist eine Form der Liebe, die in vielfacher Weise glücklich machen kann. Diese Liebe ist es, die die Mutter an ihr Kind bindet und einen Vater veranlasst, ‘sich über die Kinder zu erbarmen’. — Ps. 103:13; Jes. 49:15. Diese natürliche Zuneigung (storgé) muss indessen von biblischen Grundsätzen beherrscht werden oder danach ausgerichtet sein. Ist sie das nicht, so besteht die Gefahr, dass sie zu ungehöriger Parteilichkeit führt; sie könnte zum Beispiel jemanden, der eine verantwortliche Stellung innehat, veranlassen, Angehörige zu bevorzugen, was zur Folge hätte, dass anderen dadurch gewisse Vorrechte vorenthalten würden. Oder diese Liebe könnte Eltern dazu führen, aus Sentimentalität ihre Kinder nicht richtig zu erziehen. philía bezeichnet im allgemeinen die Zuneigung zwischen Freunden, die gewisse gemeinsame Interessen haben. Man könnte sagen, dass die Freundesliebe erworben werden muss, während die Eltern- und Geschwisterliebe (storgé) in einem gewissen Grad ererbt ist. agápe, mit diesem Wort wird die Liebe bezeichnet, deren hervorstechendstes Merkmal die Grundsatztreue ist; bei dieser Form der Liebe überwiegt die Grundsatztreue die natürliche Zuneigung. Mit agápe wird die Liebe bezeichnet, die Gott, der Allmächtige, bekundete, als er seinen Sohn in die Welt sandte, um für Sünder zu sterben, sowie die Liebe, die Jesus bekundete, als er sein Leben für seine Freunde dahingab. Wie sich die agápe-Liebe kundgibt, wird in 1. Korinther, Kapitel 13 beschrieben: Sie blickt nicht nach ihren eigenen Interessen aus; sie freut sich mit der Wahrheit; sie erträgt alles, hofft alles und erduldet alles; sie versagt nie. Sie muss daher glücklich machen, denn wie Jesus sagte, ‘ist Geben beglückender als Empfangen’. — Apg. 20:35. Alle vier Formen der Liebe können in einem bestimmten Maß glücklich machen: éros, storgé, philía und agápe. Aber sie müssen von biblischen Grundsätzen beherrscht sein. Dann können sie jetzt glücklich machen und die Billigung des Schöpfers, Gottes, eintragen sowie ewiges Leben, das wirkliche Leben, so wie es der glückliche Gott von Anfang an vorgesehen hatte, der auch seine Geschöpfe glücklich sehen möchte.
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Medea.
antwortete am 23.01.07 (06:29):
Hallo Kropka
"wird jetzt auch dieser anspruchsvolle text gelöscht?.. ich weiß nicht mehr was ich darf und was nicht.. .. *heult*"
Wie darf ich das verstehen? Was für ein Text von Dir ist denn gelöscht worden?
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Enigma
antwortete am 23.01.07 (08:59):
Ricarda Huch Liebesreime, IX
Der Teufel soll die Sehnsucht holen! Ich lieg’ in einem Bett von Nesseln, Auf einem Bett von glüh’nden Kohlen, In einem Netz von eh’rnden Fesseln! Das Auge sehnt sich aus der Höhle. Der Busen sehnt sich aus dem Mieder; Ich wollt’, es sehnte auch die Seele Sich aus dem Leib und käm nicht wieder.
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hema
antwortete am 23.01.07 (09:43):
Das soll Liebe sein?
Ich dachte immer die Liebe hängt mit Wohlbefinden zusammen !
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Enigma
antwortete am 23.01.07 (09:55):
@hema Ja, dachtest Du? Wer sagt denn, dass das so sein muss? ;-)
Eigenliebe
Wer liebt, weil er nicht anders kann Und sich nicht sträubt dagegen - Nein, so ein willenschwacher Mann Soll nie mein Herz bewegen. Doch auch nicht so ein Willensbold, Der nach Gefalln entscheidet, Der, fing er mich, davon sich trollt, Und dableibt, wenns ihm leidet. Auch der nicht, der nur Schöne jagt, Die jagen alle nämlich, Nicht der, dem Häßliches behagt, Sein Urteil ist dann dämlich. Auch nicht der Schlaumann, denn er macht Zur Sklavin mich und Närrin. Doch auch kein Narr, der nur blöd lacht, Entreißt man ihm die Herrin. Nicht der die Liebste reich beschenkt, Daß er sie knechte schneller, Noch der, der nichts schenkt, denn er denkt, Wert ist sie keinen Heller. So gibts denn nichts in Männerkluft, Was mir zur Probe bliebe? Ich mache meiner Neigung Luft, Indem ich selbst mich liebe
John Donne Aus: Hier lieg ich von der Lieb erschlagen ;-))
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