Weiß jemand etwas zu diesem Gedicht?
- Der Freund meiner behüteten Tochter soll zu diesem Kunstwerk was Gescheites "interpretieren"! -


In Steillage

Der Meister liegt auf mir.
dem Straßenhang,
Der Mann wechselt
Rad,
Beifahrerin
und Genuss.

Ich bin nicht gern, wo ich bin.
Ich bin nicht gern, wer ich bin.
Ich bin nicht gern, was ich bin.

So sehe ich den Wechsel
der Stellung
mit Ungeduld.

Der Radwechsel

Ich sitze am Straßenhang.
Der Fahrer wechselt das Rad.
Ich bin nicht gern, wo ich herkomme.
Ich bin nicht gern, wo ich hinfahre.
Warum sehe ich den Radwechsel
mit Ungeduld?

Bertolt Brecht

Ich fühle in mir den Drang

etwas zu wechseln

das Thema....

Daraus hättest du doch ein Gereimtes machen können, schorsch?

(Unmaßgebliches Textchen:)

Weg vom Hang
drängt mich der Drang -
so fühl ich in mir den Hang,
pardauz zu wechseln
Neues zu drechseln:
bessres Thema
und schönres Schema
und erst die muntern Reime,
die schöpfrischen Keime
ja, nur meime,
die ich hier am Hang
nicht einpflanzen kang.

Da hat der Brecht
zu sehr gerecht -
(das müsste man als "gerächt" hören;
den sinnigen Klang zu betören.)

So dass alle Schüler, fleißig,
von ihren Lehrern, ab Mitte dreißig,

die Hucke vollgepackt kriegen,
im Gute-Noten-Kampf zu siegen,

in Interpretationen
und sonstigem Klauen,
äh, Texte-Klonen.
*
(Ach, da fehlt ein Reim auf -auen;
ach, die will ich nich au noch versauen.)

Ich las es, ich Tropf....

nun schwirrt mir der Kopf....

und denk im Geheimen:

muss alles sich reimen?