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THEMA:   tod und kamera...dt. jugendfotopreis 2006

 3 Antwort(en).

pilli begann die Diskussion am 05.10.06 (21:46) :

Peter Gaide schreibt heute in der Frankfurter Rundschau; Thema Kultur:

"Seht her"

zur verleihung des 1. preises des diesjähigen deutschen jugendfotopreis an die 23jährige Elisa Nissha Dietrich, von der so oft geschehenen ausgrenzung des todes der mitten im leben stehenden, wenn der tod das bildthema ist.

den preis hat Elissa Nissha Dietrich für ihre bildserie

"»Valeska« – es war vorbei bevor es angefangen hatte."

erhalten, "die krankheit und das sterben ihrer schwester zeigen."(Gaide)

Dietrich selbst schreibt über ihre bilder u.a. :

"Der Tod ist nichts schlechtes, vor dem uns grauen sollte."

zum konzept zitiere ich aus der im link angegebenen seite mit den fotos des "Deutscher Jugenfotopreis":

...

"Serie »Valeska« – es war vorbei bevor es angefangen hatte.

Meine Schwester Valeska litt an einer sehr seltenen Erbkrankheit namens Fanconi Anämie. Da wir im Jahre 2001 unsere ältere Schwester Ninja an dieser Krankheit sterben sahen, war es für mich sehr wichtig, das Leben meiner kleinen Schwester Valeska zu dokumentieren. Im letzten Frühjahr bekamen wir ein niederschmetterndes Ergebnis aus den letzten Blutbefunden. Zusätzlich zu ihrer Grunderkrankung entwickelte Valeska eine Leukämie. Damit war es gewiss, dass wir an einer Knochenmarkstransplantation nicht vorbeikommen würden. Ihre Chancen standen bei 50%. Sie hat es nicht überlebt.
In meiner Serie habe ich sie begleitet, wollte jeden Moment festhalten. Meine manchmal sehr nah herangerückten Bilder sind auf eine Art und Weise schockierend für jemanden, dem das Thema Tod nicht geläufig ist. Die Angst vor dem Tod zu nehmen und die Konfrontation damit, ist in meinen Augen ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Ich zeige, was man nicht sehen will, ich fotografiere das reale Leben. Menschen sterben und wir können es nicht leugnen oder nicht wahrhaben wollen.
Es war mir wichtig Emotionen einzufangen und zu zeigen was man sonst nicht sieht. Der Bestatter tut alles für einen. Mensch tot, Kiste aussuchen und in die Erde. Bloß vergessen. Das ist aber nicht alles, man kann nicht vergessen und ich will mit meinen Fotos wachrütteln. Valeska soll nicht vergessen werden.
Ich zeige das Leben kurz vor und nach dem Tod, denn es ist nicht zu Ende wenn ein Herz aufhört zu schlagen. Vielleicht bezeichnet man meine Bilder als zu krass, fast krank – sowas kann man doch nicht zeigen. Ich sage doch, ich kann das und wer nicht will, soll weggucken und sich vorspielen dass es so etwas Schreckliches nicht gibt.
Durch mein Leben und meine Geschichte war ich natürlich gezwungen mich mit diesem Thema auseinander zu setzten. Schon meine letzte Serie war diesem Thema sehr nah.
Ich denke, dass in diesem Bereich noch sehr viel Aufklärung nötig ist. Ich habe auch nur selten Vergleichbares gesehen. Manche Fotografen fotografieren Tod um zu schockieren, ich fotografiere ihn um ihn zu normalisieren. Der Tod ist nichts Schlechtes vor dem es uns grauen sollte. Dies möchte ich zeigen."

...

Dietich hat sich der realität gestellt...mit ihrer kamera; ihr gilt mein respekt und meine anerkennung; ebenso wie mart, die in gleicher weise und für mich sehr einfühlend, sich bildhaft mit dem thema tod beschäftigt hat.

Internet-Tipp: https://www.jugendfotopreis.de/bilderberg/bestof2006/show.php?id=82


 nasti antwortete am 06.10.06 (00:52):

starke fotos


 sammy07 antwortete am 06.10.06 (17:20):

..möchte auch mal eine andere Sichtweise beitragen, denn mit der Aussage: "Der Tod ist nichts schlechtes, vor dem uns grauen sollte."
kann ich nichts anfangen.
Grundsätzlich wird man ja wohl geboren um zu LEBEN und einhergehend damit ist in uns doch wohl ein Lebenswille verankert....
Dieser kann durch unterschiedliche Einflüsse sehr reduziert werden; z.B. durch Krankkeit verbunden mit Siechtum und dieses "Sterben auf Raten" in seiner vielfältigen Form,....genau diese Zeit ist oft ein unfassbarer Leidensweg für Betroffene und ihren Angehörigen.
Dieser Leidensweg wird m.E. nie als normal angesehen werden können...und unterschiedliche Auswirkungen auf Angehörige haben...daher wird m.E. auch eine Trauerbewältigung unterschiedlichste Ausprägungen haben...
und genau diese hat die 23jährige Elisa Nissha Dietrich auf IHRE Art gemacht...
..aber bitte nicht unter dem Gesichtspunkt..."Der Tod ist nichts schlechtes,vor dem uns grauen sollte."


 wanda antwortete am 06.10.06 (18:19):

der Meinung bin ich auch.