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THEMA:   notiert...

 6 Antwort(en).

pilli begann die Diskussion am 17.09.06 (11:28) :

eilmeldung :-):

für Marina und andere, die interessiert sind:

seit 11.10 hat es eine unterhaltende sendung auf 3Sat:

Hans Liberg: "TATATATA"

eine aufzeichnung vom 17. 3satfestival 2003!

"Der holländische Entertainer Hans Liberg bezeichnet sich als "Sit-down"-Comedian und macht damit deutlich, dass er sich jeglicher Einordnung entziehen möchte. Der studierte Musiker und Musikwissenschaftler sprengt in seiner Bühnenshowdie Grenzen der gängigen Genres: Mit einzigartiger Geschwindigkeit verbindet er klassisches Musikkabarett mit Clownerie, Gesellschaftssatire mit absurdem Witz, lässt die Unterschiede zwischen Ernster Musik und Unterhaltungsmusik verschwinden, wechselt zwischen feinsinnigem Humor und derben Späßen."

Beethoven als *pop-künstler* zu sehen, weil es "die Klassik" zu seiner zeit noch nicht gab, so falsch?

:-)

Internet-Tipp: https://www.3sat.de/


 Marina antwortete am 17.09.06 (12:57):

Danke Pilli, das war ein heißer Tipp, nur leider habe ich ihn etwas spät entdeckt, aber doch noch einiges mitgekriegt. Wie er ein Beethoven-Klavierkonzert anspielt und dann die Melodie von Pippi Langstrumpf reinmischt oder in eine Gershwin-Melodie plötzlich Takte eines Tschaikowsky-Klavierkonzerts, das war einfach genial. Auch seine Elton-John-Parodie, dem er "Aida" zuschreibt mit den dazugehörigen Vermischungen von Klassik und Pop - super.
Es sind komischerweise immer die Holländer, die so geniale Komiker oder Entertainer abgeben und die Grenzüberschreitungen schaffen, die den superkorrekten, stets auf Trennungen von Ernst und Komik bedachten Deutschen schwer fallen. Da kommt mir doch gleich Rudi Carell oder wieder der von mir sehr verehrte Hape Kerkeling in den Sinn. Ach nein, der ist ja laut Aussage eines besonderen Kenners der Materie etwas für Prolls, den darf ich gar nicht mögen, wenn ich als Kunst- und Kulturkennerin und -verehrerin gelten will. Gut, ich verzichte auf diese Geltung und bekenne mich dazu, ein Proll zu sein. Hier bin ich Proll, hier darf ich's sein, ach nee, hier darf ich's eben nicht sein. Egal, ich pfeif drauf. :-))


 pilli antwortete am 17.09.06 (13:28):

von proll zu proll :-)

fein, dass ich dich noch erreichen konnte Marina, mit der info!

ich erinnerte mich plötzlich an den austausch von Enigma und dir zum thema *pop-musik* und dachte, datt könnte zeigen, beides kann anregend wirken.

nicht nur vornehm geschmunzelt, sondern laut gelacht habe ich bei der provozierenden frage an das publikum, ob es "deutschen jazz" habe und die dann folgende satirische interpretation, mit "stechschritt" und verbunden mit der überlegung, "die Deutschen wandern lieber!" :-)

im link die seite von Hans Liberg, dessen vita ich entnehme, dass der jahrgang 1954, m.e. ein guter gewesen sein muss...*zwinker*

Internet-Tipp: https://www.hansliberg.com/index-DL.htm


 Marina antwortete am 17.09.06 (14:10):

Pilli, ich gebe zu, dass ich tatsächlich nicht viel mit Pop-Musik anfangen kann, weil sie mich oft langweilt. Klassik, vor allem Bach, Händel, Mozart, Brahms, Schubert, Schumann, Mendelssohn etc. „törnt“ mich einfach wesentlich mehr an als Pop-Musik. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich seit meiner Kindheit mehr mit Klassik konfrontiert wurde durch Klavierstunden und später Singen in Chören, wo ich bei vielen tollen Kirchenkonzerten mit Oratorien, Messen, Requiems (heißt das so? schrecklich, dieser Plural), auch A-Capella-Musik aus Barock, Klassik und Moderne, mitgewirkt habe. Das heißt aber nicht, dass ich Pop-Musik ablehne, und wenn sie so daherkommt wie in solchen Satiresendungen finde ich sie toll. Nur meine Hörgewohnheiten sind einfach andere, ich gebe zu, vielleicht auch eher einseitige, aber ich akzeptiere durchaus, wenn andere Leute andere Geschmäcker haben als ich. Die Pop-Hörer sind aber auch oft einseitig und weigern sich, sich überhaupt mit Klassik zu beschäftigen, weil sie sich angeblich dadurch gelangweilt fühlen (wie mein Sohn z.B., der nicht Pop, aber nur Rock hört. Was für eines Verlustes an wunderbaren Hör-Erlebnissen sie sich dadurch berauben, wissen sie gar nicht. Einseitigkeit gibt es in allen Sparten. Aber wie gesagt, obwohl ich auch vielleicht ein wenig einseitig bin oder einen besonderen Schwerpunkt setze, liebe ich doch die Vielseitigkeit. Ich höre z.B. auch gerne Jazz oder Folklore, wenn es nicht gerade deutsche "Volksmusik" ist, die finde ich in ihrer heute populären Form einfach furchtbar, weil sie entweder total verkitscht daherkommt oder mich tatsächlich eher an "Stechschritt" erinnert. Etwas anderes ist es, wenn Gruppen wie "Liederjahn" das wirklich alte Volksgut aus Mittelalter und früher Neuzeit wieder entdecken und sehr gekonnt aufbereiten, das ist hohe Kunst und hat mit dem üblichen Volksmusik-Gedudel wie in Sendungen von Moik & Co oder dessen Nachfolger (ich weiß gerade nicht, wer das ist, weil mich der Quatsch nicht interessiert) nicht das Geringste zu tun.

Gestern habe ich auf einer Mahnwache von Libanesen und Palästinensern, bei der ich im Rahmen der Friedensbewegung mitgemacht habe, libanesische Musik gehört, die war einfach großartig, ich war begeistert. Sie war so mitreißend, dass die Leute auf der Straße anfingen zu tanzen, die Rhythmen gingen einem tatsächlich gleich in die Beine, und wenn ich nicht Hemmungen gehabt hätte, hätte ich sofort mitgetanzt. Solche Musik finde ich oft umwerfend, vor allem, wenn sie nicht aus der Konserve kommt, sondern so lebendig von „echten“ Landsleuten daherkommt, das war hier der Fall. So etwas ist für mich gute Folklore, aber nicht der bei uns oft präsentierte Kitsch.


 pilli antwortete am 19.09.06 (22:10):

das Rheinland bebte am vergangenen wochenende, ausgelöst von dem intenational bekanntem "Chor der schreienden Männer" aus Oulu/Finnland...männer die sich und ihre stimmgewalt präzise dirigieren lassen...

es hat sie noch! :-)

gefeiert u.a. in New York, Tokio, Paris, Salzburg, Venedig und jetzt in Köln anlässlich der

"Festwoche-20Jahre-Philharmonie"

"Reden ist Silber; Schreien ist Gold" lautet das motto des chores und das zeigen sie:

bei "Kinderreimen, Schubertliedern und Nationalhymnen mit bissigem Humor"

"...sie zerschreien alles, was einem lieb und teuer ist."
(zitate entn. der vorankündigung der Philharmonie/J. Hirschler)

und gut ausschauen tun sie allemal! :-)

aus wikipedia:

"Mieskuoro Huutajat (Männerchor Die Schreier) ist ein finnischer Männerchor, mit der Besonderheit, dass die Mitglieder nicht singen, sondern schreien und brüllen. 1987 in der nordfinnischen Industriestadt Oulu von etwa 20 Männern, die "offensichtlich nichts besseres zu tun hatten", gegründet hat es der Chor mittlerweile zu internationaler Berühmtheit und Auftritten in aller Welt gebracht. Charakteristisch für die Huutajat sind schwarze Anzüge und Schuhe, weiße Hemden und schwarze Krawatten aus Gummi. Geleitet wird der mittlerweile auf 30 Mitglieder gewachsene Chor von Dirigent und Komponist Petri Sirviö.

Zunächst thematisierten die Huutajat patriotisches finnisches Liedgut, darunter auch die finnische Nationalhymne. Mittlerweile sind weitere Nationalhymnen aus Europa und den USA hinzugekommen, es werden aber auch deutsche Volkslieder (An der Donau), europäische Gesetzestexte (z.B. der Vertrag von Amsterdam) und sogar japanische Texte interpretiert.

Die Musik der Huutajat ist sehr rhythmisch und lebt von Akzenten und Betonungen. Bei Live-Auftritten steht die Inszenierung im Vordergrund. Es finden Requisiten wie Megaphone, Banner und Ofenrohre Verwendung."
(https://de.wikipedia.org/wiki/Mieskuoro_Huutajat)

vielleicht traut sich jemand die audio/video möglichkeit auf der seite des chores zu testen? vorsichtshalber warte ich bis morgen früh; die nachbarn nicht zu erschrecken.

:-)

Internet-Tipp: https://www.huutajat.org/


 pilli antwortete am 26.09.06 (22:07):

"Jeder für den Menschen gemachte Raum ist Rahmen seiner Würde."

ein zitat von Professor Gottfried Böhm, anlässlich der verleihung des amerikanischen Pritzker-Preises, den er als bisher einziger deutscher architekt 1986 erhielt und der

"wegen seiner Seltenheit und hohen Dotierung auch „Nobelpreis der Architektur“ genannt wird." (zit. wikipedia)

der für seine kirchenbauten berühmte architekt ist 1. Preisträger des ausgeschriebenen wettbewerbes der DITIB (Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion) für den geplanten neubau der Kölner Moschee.

"Köln kann sich wirklich glücklich schätzen, dass diese Moschee gebaut wird"

so meinte Oberbürgemeister Fritz Schramma (CDU); an den mit bis zu 20 mio € geschätzten baukosten wird sich die Stadt Köln nicht beteiligen.

die bisher geplanten und geschaffenen kirchlichen bauwerke, die in der u.a. vita verzeichnet sind, versprechen schon heute:

eine bereichernde stätte der begegnung gilt es zu erwarten!

"Bemerkenswert ist die Offenheit des Baus zur Stadt hin und die Kuppel als Weltkugel. Beides Sinnbild für den Integrationsgedanken."

Internet-Tipp: https://deu.archinform.net/arch/851.htm?ID=201dc6ca765410ab2d85ddb4c765aca5


 pilli antwortete am 28.09.06 (23:06):

soeben auf WDR west-art gehört und gesehen:

für fotofreunde "die" gelegenheit; noch bis Sonntag, 01.10. kann die

"Visual Gallery - das Ausstellungshighlight der photokina 2006"

besucht werden.

"Zum dritten Mal findet die Visual Gallery anlässlich der photokina 2006 , World of Imaging, statt. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil eines einzigartigen Kreativzentrums für Imaging-Profis in der Halle 1 des Kölner Messegeländes. Dieses Zentrum vereint erstmalig unter dem Motto „Von Profis für Profis“ neben der Visual Gallery die Bereiche „Meet the Professionals“ sowie „Academy meets photokina“.

Die Visual Gallery bietet auf einer etwa 4.000 m² großen Ausstellungsfläche eine hochkarätige Photoschau mit einzigartigen Werken weltbekannter Berufsphotographen und mit preisgekrönten Arbeiten herausragender Nachwuchskünstler."

...

mein tipp lautet "Martin Parr", der mann mit dem

"unbestechlichen Blick für das Lächerliche, Skurrile, Komische des Alltags. Manchmal erschließt sich dem Betrachter erst auf den zweiten Blick die Raffinesse der Komposition: wenn er im banalen Aufbau eines Supermarktregals das Groteske entdeckt oder in einem Stehimbiss die Geschmacksverirrungen seiner Landsleute zeigt. Kritiker haben ihm vorgeworfen, seine Bilder seien denunzierend. Er selbst bekennt, dass ihn das Nebensächliche mehr interessiert als das, was die meisten seiner Kollegen für die Hauptsache halten. „Wenn die Leute beim Betrachten meiner Bilder gleichzeitig weinen und lachen, dann ist das genau die Reaktion, die die Bilder auch bei mir hervorrufen“, sagt er. Jetzt hat der Meister des britischen Humors den Dr.-Erich-Salomon-Preis erhalten. Anlässlich der Preisverleihung ist im Rahmen der Visual Gallery während der Photokina ein Überblick über sein fotografisches Werk zu sehen."

https://www.wdr.de/tv/west-art/sendung/do280906_parr.phtml

...

:-)

Internet-Tipp: https://www.visualgallery.de/