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THEMA:   Pabst Benedikt - der neue deutsche Pabst!?

 53 Antwort(en).

lola begann die Diskussion am 12.09.06 (09:39) :

Dieser Pabst ist zur Zeit in aller Munde! Und es wird viel über ihn berichtet!
So wurde bereits im Fernsehen auch die Kleiderstube im Vatikan vorgestellt, die die großartigen Bekleidungen des Benediktes mit der Hand herzustellen hat. Der Werkstattleiter berichtete, wieviele wertvolle Edelsteine er in die Kopfbedeckungen und Gewänder einzuarbeiten hat!

Da denke ich an Luther,der sehr engagiert gegen den Pomp in der katholischen Kirche sich einsetzte. So formulierte er damals:
"..." Das Scheingebäude (sc.Kirche) muss zerstört werden und die Leere aufgedeckt werden, damit Raum wird für Gottes Gerechtigkeit. Man sollte einmal all diese großartigen Kirchen zerstören und abbrechen - wie es sehr oft auf den Bilder Caspar David Friederichs zu sehen ist - und das Wort
Gottes an einem ganz gewöhnlichen Ort, im Haus oder unter dem Himmel predigen."

Der Wolgaster Pfarrer Gotthart Ludwig Kosegarten realisierte diese Idee zur Zeit Caspar David Friedrichs, indem er auf Rügen die berühmten "Uferpredigten" durchführte. Auch Caspar David Friedrich stellte sich in seinen Bildern zu dieser Art, das Christentum den Menschen zu vermitteln!
Was vermittelt Pabst Benedikt? " Ich bitte Sie alle, kommen Sie wieder in die Kirchen, da werden Sie Gott finden!"

Ich denke in unserer heutigen Zeit gibt es reichlich Notwendigkeiten das Augenmerk auf wirklich Leidende zu richten!?

Gruß von Lola.


 Literaturfreund antwortete am 12.09.06 (14:09):

Hab mirch Rad gsucht übel "Pabst Benedikt"...:

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/CO5eAVN2K


 lola antwortete am 12.09.06 (15:03):

Hier versuche ich den Tetschener Altar von Caspar David Friedrich vorzustellen, als ein typisches Beispiel, wie in der damaligen Zeit der Wunsch die Gläubigen unter freiem Himmel zu Gott zu führen deutlich wurde auf der Basis von: Gott braucht keine Reichtümer, auch ein einfacher und armer Mensch kann den Weg zu Gott zu finden!
Das war der Weg der von der Reformern gefordert und gesucht wurde, um so die Armen auf ihrem gesuchten Weg zu Gott zu stützen. Nicht der Reichtum ist wichtig - gar notwendig!

Mir kommt es vor, als wenn der Benedikt den Weg zurück zum Katholizismus wichtiger ansieht als den Weg, Menschen, die in ihrer Not Gott suchen, zur Seite zu stehen!

Das ist meine Meinung aufgrund meiner Beobachtung!

Gruß von Lola.

Internet-Tipp: " target="_blank">


 lola antwortete am 12.09.06 (15:20):

einfach markiert - eingefügt!
Ob es nun klappt?
Lola.

Internet-Tipp: " target="_blank">


 Literaturfreund antwortete am 13.09.06 (07:06):

Pardon, lola, ich wollte nicht Deinen Beitrag ironisieren - sondern nur mit dem lustigen Tippfehler "Pabst" zeigen, wie das Internet - und auch ebay - schon durchdrungen ist mit Depperei und Kitschangeboten.

*

Wer zu dem von Dir ausgewählten Bild mehr wissen will, auch zur Freimaurer-Symbolik, findet das hier:

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Caspar_David_Friedrich


 lola antwortete am 13.09.06 (08:50):

Hallo, Literaturfreund,

Solltest Du gern mehr zur Sache wissen wollen, dann lass es mich wissen. Ich habe darüber viel gearbeitet und kann Dir meine Secundärliteratur gern bennen! Es lohnt sich!
Mein Thema war genau auf die Entwicklung des Religionsverständnisses konzentriert. Klar habe ich dabei auch - bei der Arbeit an dem Religionsverständnis der Romantik - viel über die Person Caspar David Friedrich erfahren, seine politischen Aktivitäten und seine anderen Probleme bei seinen Arbeiten und alles um ihn herum!
Das ist ein hochinteressantes Thema! Also, lass mich wissen, ob ich Dir mehr benennen soll!
Gruß von lola.


 schorsch antwortete am 13.09.06 (10:29):

Meine Frau sucht, wenn wir irgendwo unterwegs sind, gerne offen stehende Kirchen zu einem Gebet auf. Ich fotografiere inzwischen die pompösen Sachen drin. Wenn Frau fertig ist mit beten fragt sie immer: "Hast du auch gebetet?" Dann antworte ich: "Ja - aber draussen...."


 Joan antwortete am 13.09.06 (14:33):

Papstbesuch

Benedetto
Fels oder Dom?
Glaube und Skepsis
Dogmensyndrom

Jubel-Polemik -
Schizophrenie:
Anwalt der Armen
Prunkszenerie

Urbi et Orbi
Brüder in spe?
Fiat voluntas
Domine --


 lola antwortete am 13.09.06 (16:28):

Hallo, Schorsch und Joan,
Nicht wahr, ich verstehe Euch recht: so richtig katholisch seid Ihr nicht! Und überhaupt! - Na, das ist heute wohl recht weit verbreitet! Aber wer sich ehrlich so entschieden hat, der weiß auch warum!
Mir hat eine Dame mal gesagt, als ich aus Interesse mich mal den Aktione eines katholischen Frauenkreises angeschlossen hatte - man muss ja alles kennen lernen, um es zu verstehen - da flüsterte mir eine ältere Dame zu:" Was meinen Sie, wenn sie sich hier fest eingliedern, wie dann die Kirche Sie fest beobachtet und ihnen Vorschriften macht!"
Na, dieses Ziel hatte ich nicht. So habe ich mich sehr bald wieder zurückgezogen. Es gibt so viel, was ich machen möchte.Nein, ich habe keine Zeit katholisch zu werden!

Jeder soll beten wann und wie er selber will!
Das findet die Lola.


 dutchweepee antwortete am 14.09.06 (04:32):

ich weiss nicht, ob ich als atheist und ex-zonie überhaupt so lästerhafte reden führen darf und ich sag das wirklich ohne den drang zu provozieren.

als ich am dienstag die rede (oder sagt man predigt?) des papst vor all den (250 tausend?) menschen in der tagesschau sah, erinnerte mich das stark - sowohl in stimmfall und intonation - an zum glück vergangene honecker-reden.

ich konnte jedenfalls keine inspiration finden und musste nur lächeln, wie sich die bilder gleichen. allerdings hatte honecker bei aller blödheit, nie so ein albernes sacko an.

.


 wanda antwortete am 14.09.06 (07:51):

bei allem Respekt - beides sind eben alte Männer - dagegen wirkte Mutter Theresa recht stabil.... und handfest.


 lola antwortete am 14.09.06 (08:46):

Hallo, Dutchweepes (?),

Ja auch ich bin total enttäuscht, m.E. hat dieser Pabst absolut nicht - gar nichts - gebracht, was irgendwie und irgendjemandem weiterhelfen kann!
Ökumene - ja!? aber um Gottes Willen kein Einlenken auf irgendeine Zusammenarbeit. Ja, wir haben wieder den deutlich sichtbaren Reichtum des Katholizismus, aber er bietet nur Mystisches. Dieser Pabst streicht mancheinem übers Haar, er fühlt sich als Vertreter Gottes auf Erden!
Aber wem nützt das? Da war der vorherige Pabst mehr für die armen Christen, er verteilte Wärme und seelische Zuwendung! Jedenfalls verstand er es, das zu vermitteln!
Es gibt natürlich weit mehr, was Menschen in Not gebrauchen, wenn ein Pabst wenigstens es versteht, deutlich zu machen, daß er erkannt hat und sich bemühen will, zu helfen. Das wäre hilfreicher!
Ich war einmal in Bayern zu einer Ostermesse gegangen, es wurde eine Mozart-Messe geboten. Darum ging ich hin!
Ja, dort erlebte ich so eine spießige, und mystische "Verbundenheit."
Das war eine Klarheit über das, was der bayrische Katholizismus mir bieten konnte! Nix für mich. Alle Probleme wurden mit einer Pseudoharmonie übertüncht! Unerträglich für mich!

Gruß von lola.


 Literaturfreund antwortete am 14.09.06 (09:16):

@ Ja, danke, Lola, mich interessiert ziemlich alles, was mit Sprache, Kunst und Gottesvorstellungen zu tun hat. Du Kannst mich zu diesem Thema immer überraschen und erfreuen! – Prima!):

Dies ist schon ein alter, aber kein überholter Text, aus dem Jahre 2001.
Ich habe ihn mit einem Vergleichstext von Henning Venske („Der Militärpfarrer“) pädagogisch aufgearbeitet und in „Religion heute“. Heft 51/September 2002, S. 196-199) veröffentlicht.

Wiglaf Droste:
Stand-by-Papst in Lauerstellung (2001)
Joseph Ratzingers Kardinalvergehen »Gott und die Welt« ist Prahlerei vor dem Herrn

WER IST JOSEPH KARDINAL RATZINGER? Ein Karrierekatholik? Ein Glaubensstreber, ein Linienpolizist, ein Spitz-paß-auf Gottes? Ein Chefscherge seines Arbeitgebers, der Gott und Söhne GmbH? Ein alter Zumpen, der von lieb gewordenen Angewohnheiten wie beten und beten lassen, einschüchtern und predigen nicht mehr ablassen will noch kann? Der Klappentexter seines Buchs »Gott und die Welt - Glauben und Leben in unserer Zeit« nennt Joseph Kardinal Ratzinger »einen großen Lehrer des geistlichen Lebens« und einen »Führer des Weltkatholizismus«. Aber auch, und hier schwenkt's von Heil! nach heilig, »einen der größten christlichen Gelehrten seit Thomas von Aquin.« Donnerschlag: Ratzinger die numero uno der Klerikercharts? Der definitive Supergläubi? Der nächste Papst womöglich? Klappentexte werden häufig von Autoren selbst geschrieben, zumindest aber ihnen zur Freigabe vorgelegt. Hat der Berufschrist Ratzinger sich also der Hoffart schuldig gemacht, des klassischen Dicke-Eier-Zeigens? Prahlerei ist der Kern der Ratzinger-Botschaft.
»Aus der Kirche auszutreten, wäre mir tatsächlich nie in den Sinn gekommen, dazu ist sie wirklich viel zu sehr meine innerste Heimat. Ich bin von Geburt an so mit ihr verschmolzen, daß ich mich ohne sie gewissermaßen zerschneiden, ja zerstören würde.« Der hydraulische Jargon »tatsächlich, wirklich, innerste Heimat« - ist schon eine Sünde wider den Stil; »von Geburt an mit der Kirche verschmolzen« aber macht Ratzinger keiner nach. Gegen diesen Trick sehen die Sperenzchen des Wasserläufers Jesus Christus und seiner zaub'rischen Nachfolger David Copperfield, Hans Klok und Petrosilius Zwackelmann ziemlich matt aus.
Ratzinger gibt nicht nur an wie ein Sack voll Mücken, sondern warnt ebenso kräftig vor den Gefahren der Aufschneiderei. Der alterseitle Spitzenfunktionär, der es nicht ausstehen kann, dass er noch den einen oder anderen Kardinal neben sich haben muß, spricht über das erste Gebot.
»Der Mensch begibt sich in die Verkehrung seines Daseins, wenn er das, was nicht Gott ist, anbetet.«
*
Forts. folgt.


 Literaturfreund antwortete am 14.09.06 (09:18):

Wiglaf Droste: Stand-by-Papst
Forts.:

Wer Ratzinger die Gefolgschaft verweigert, kann einem leid tun. Der »Perversion« sogar gebe sich der Mensch anheim, »wenn er sich selber seine Gottheiten macht und damit letztlich sich selber anbetet.« Wie Ratzinger, der schon im Vorwort von »Gott und die Welt« den Erfolg seines Buchs »Salz der Erde« feiert - »für viele eine dankbar angenommene Orientierungshilfe«, »großes und erstaunlich positives Echo« über sein Wichtig-Verpflichtig-Leben stöhnt »meine berufliche Überlastung«, »die spärliche Freizeit, die mir zur Verfügung steht« - und über das Große singt, das aus ihm herausdrängt: »endlich ein Buch über den Geist der Liturgie«. Unverdrossen aber prangert der Mann die »Geltungssucht« an. Nur seine eigne nicht. Die ist so superschwanger, die paßt an keinen Pranger.
Wozu das Zeug lesen, wozu sich mit Religion beschäftigen? Der Matsch, auf dem wir laufen, heißt christliches Abendland. Wer das ignoriert und dennoch wissen möchte, warum soviel Brühe ist und sowenig Licht, wird nicht weit kommen. Bertolt Brecht, nach seinem Lieblingsbuch gefragt, antwortete: »Sie werden lachen - die Bibel.« Das mit dem Lachen war kokett, denn Brecht hat viel von der Bibel - die ein Erziehungsbuch ist, und Brecht war ein großer Erziehungsschriftsteller: »Der Mensch ist gar nicht gut / Drum hau ihn auf den Hut / Hast du ihn auf den Hut gehaut / Dann wird er vielleicht gut.«
Das verzweifelte sich Klammern an autoritäre Besserungsvorstellungen, das christlichen wie sozialistischen Volkserziehern gemein ist, hat allerdings vor allem diejenigen Menschen angespornt, die gerne andere auf den Hut oder weit empfindlichere Stellen schlagen. Ermunterung dazu bekommen sie von Ratzinger, der das sechste Gebot »Du sollst nicht ehebrechen« im Schnellverfahren als Heterosexualitätsgebot festnagelt: »Andere Formen der Sexualität erreichen nicht die eigentliche Höhe der menschlichen Berufung. Sie entsprechen nicht dem, was vermenschlichte Sexualität sein will und soll.« Ist es Wittgenstein für Seelsorger: Wovon man nichts versteht, davon soll man auf keinen Fall schweigen? Oder gilt hier die Regel: Die rechte Hand des Papstes muß alles wissen, denn grau ist alle Theorie?
Den Boden bereitet für Ratzingers Ich, Gott und die Welt-Buch hat der Journalist Peter Seewald, der treu, bang und dienernd die Stichworte liefert. Ihm scheint es »unwiderlegbar, daß die Welt kein Zufall, nicht das Resultat einer Explosion oder so etwas Ähnlichem war.« So schwach er denkt, so interviewt er. »Sie nannten das Geschehnis von Bethlehem einmal den 'entscheidenden Durchbruch der Weltgeschichte auf die Vereinigung von Geschöpf und Gott hin'«, sekundiert Seewald seinem Kardinal, und obwohl das keine Frage ist, antwortet Ratzinger: »Es ist das ungeheure Ereignis, daß Gott wirklich Mensch wird. Daß er sich nicht als Mensch verkleidet, nicht eine Zeitlang nur eine Rolle spielt in der Geschichte, sondern es wirklich ist - und sich letztlich mit ausgebreiteten Armen am Kreuz zu dem offenen Raum macht, in den wir hineintreten können. «
In Gott hineintreten? Das möchte ich nicht schon aus Höflichkeit. Auch das als Dauerbrenner angebotene »Geschenk Christi« wird zurückgeschickt: Ich will's nicht haben, brauchst du gar nicht erst nachfragen. Meine Sünden sind mein - dafür muß kein anderer gestorben sein, das mache ich dann selber, das geht auf den eigene Deckel. Es ist eine Frage der Würde, nicht mehr und nicht weniger. Ratzinger weiß das. Sein Verein ist angetreten, sie den Menschen abzujagen - auch wenn die Lattenjuppies tausendmal das Gegenteil behaupten. Daß Ratzingers Menschenfischerei und seine frühere Hauptkonkurrenz, die Hoffnungsnebelkerze Marxismus, mittlerweile weniger Menschen auf die Beine bringen als das Gebräu aus Esoterik und RTL2, ist unerheblich. Die alten Quälgeister werden nicht besser, bloß weil es neue gibt.
*
(Aus: W. D.: Die Rolle der Frau und andere Lichtblicke. Berlin 2001. S. 113ff.)

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/Xjb3SjeS6


 Literaturfreund antwortete am 14.09.06 (09:26):

Ja, eine Satire (kein Schwätzerchen...)

Wer sich eine satirischen, sogenannten„Wahrheits“-Text reinpfeifen will, aus der taz:

"Papst orgelt sich eins"

Privat beschäftigt sich Benedikt XVI. gern mit sich selbst

REGENSBURG dpa/taz:

Gestern konnte der Mann in den Schuhen des Fischers nach den beschwerlichen Reisetagen durch seine bayerische Heimat endlich einmal die Füße hochlegen und etwas für sich selbst tun. Im stillen Kämmerlein der Alten Kapelle zu Regensburg weihte Benedikt XVI. seine Orgel ein. Mit kräftiger Hand orgelte sich der Papst ordentlich eins. Noch während der Pontifex stöhnend seinen Maximus presste, kam Beifall auf unter seinen vor der Tür auf das Ende des Orgelns wartenden Schäfchen. Als Benedikt schließlich genüsslich zum Höhepunkt gekommen war, verstaute er seine Orgel, trocknete die heiligen Hände an der Soutane und trat sichtlich erleichtert vor die Tür, um die zu Boden gefallenen Gläubigen zu segnen: "Die Orgel braucht eine berufene Hand, um die Disharmonien zum rechten Klang zu vereinen", erklärte der erfahrene Alt-Orgler lächelnd.
*
(Von einem nichtgenannten, aber hoffentlich mithörenden, beim Schreiben nicht die Orgel traktierenden Autor; in taz vom 14.9.2006, S. 20.)



Vgl. dazu den "normalen" Bericht in der SZ:

https://www.sueddeutsche.de/,tt4l1/muenchen/special/409/83326/index.html/muenchen/artikel/921/85836/article.html

Internet-Tipp: https://www.taz.de/pt/2006/09/14/a0214.1/text


 lola antwortete am 14.09.06 (17:09):

Hallo, alle miteinander,
Jetzt kann ich es mir nicht verkneifen, ein ungeheuer sprechendes Bild von dem Kardinal Albrecht, der mit seinem sehr übertriebenem Ablasshandel Luthers Thesenanschlag hervorrief.
Dieser Albrecht von Brandenburg ist des öfteren mit überragend dümmlichem Gesicht in derWerkstatt des Lukas Cranach dargestellt. Grundsätzlich ist er hoch verziert, jeder Finger ist mit 2 - 5 Ringen mit edlen Steinen dargestellt, aber der Schmutz ist dick unter den Fingernäglen zu sehen.
Auf einem anderen Bild sitzt er unter dem gekreuzigten Christus mit hoch rotem Gewand. Aber Christus wird von ihm nicht beachtet! Erschreckende Bilder hat die Werkstatt von Lukas Cranach von dem Kardinal Albrecht von Brandenburg hergestellt.
Das Buch ist von Andreas Tacke und heißt:
"Der katholische Cranach".
Ja, wenn man beginnt, sich mit irgendeiner Tatsache zu beschäftigen, dann stolpert man immer wieder über interessante Erlebnisse.
Seht Euch diese Bilder an, da läuft einem ein Schauder über den Rücken.
Nein, ich wollte Benedikt nicht mit Andreas von Brandenburg vergleichen. Von Benedikt wird ja sehr häufig gesagt, daß er so sehr intelligent sei! Ich hoffe, daß wir das noch erleben werden. Bisher hat er mehr seine zielbewußte und eitle Eigenart deutlich gemacht!
Warten wir ab! Vielleicht erleben wir tatsächlich, daß er auch etwas bedeuten kann!???
Gruß von lola.


 Literaturfreund antwortete am 14.09.06 (17:41):

Beim Papst daheim
Über den Besuch von Benedikt XVI. in Bayern
Von Michael Schrom

Alle strahlten um die Wette. Die Sonne, die Pilger, die prächtig herausgeputzten Dörfer und Städte, die Bischöfe und Kardinäle, der bayerische Ministerpräsident, die Schaulustigen an den Straßen, die Fernseh-Kommentatoren und nicht zuletzt - der Papst. Dessen Freude und Ergriffenheit überstrahlte alles und jeden, und man müßte schon ein Herz aus Stein haben, um nicht angerührt zu sein von dieser tiefen Liebe Benedikts zum Land und Volk der Bayern. Der Papst hatte einen Herzenswunsch: noch einmal jene Stätten aufzusuchen, die ihn geprägt hatten. Er wollte nicht nur in seinen „Erinnerungen wandern", sondern physisch dorthin kommen, wo er glücklich war, sich geborgen und verstanden fühlte - als Mensch, als Mann Gottes, als Lehrer der Theologie.
(…)
**
Meine Meinung:

Wenn diese Art der Darstellung und Geistigkeit des Papstes schon reicht, um Verzückungen auszulösen, frage ich mich, wann die kirchlichen Probleme und Fragen wirklich angegangen werden.
Für die Spezies der aussterbenden Priester ("Hallelulja!") werden bald farbige Truppen aus den absolut armen Ländern Afrikas und Asiens importiert. - Wer als Auserwählter dort überleben will, kann sich in den "guten Magen" der Labsale der Kirche flüchten.

Internet-Tipp: https://www.christ-in-der-gegenwart.de/aktuell/artikel_html


 Literaturfreund antwortete am 14.09.06 (17:44):

Zu Lolas Hinweis auf den großen Ablass-Händler:

Cranach Lucas der Ältere:
Kardinal Albrecht von Brandenburg 1490-1545
*
Wie herrschaftlich in Natur hineindrapiert; der Kadinalshut am Ast... - und wie voller Not und Krieg die Zeiten waren!
Aberr man diente dem richtigen Gott und Kaiser und Papst!

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/1aLQGF0dB


 lola antwortete am 15.09.06 (08:46):

Soeben höre ich in den Nachrichten, daß der Benedikt politisch sich nicht so klug verhalten hat! Der Vatikan muß schon jetzt sich für ihn einsetzen, weil er unachtsam gehandelt hat!? Es entsteht die Sorge in mir: haben wir jetzt keineswegs einen klugen und politisch wie menschlich fähigen Pabst?

Ich denke, jeder weiß, daß in der heutigen Zeit unsere Beziehung zu den Muslimen gezielt und bewußt angegangen werden muss und daß das einzige Ziel eine freundlichen Kooperation sein muss, wenn wir den Frieden in der Welt fördern wollen!

Jetzt findet der Pabst nicht eine deutliche Art, dieses Ziel deutlich zu machen, statt dessen muss er jetzt schon vom Vatikan entschuldigt werden!?

Ist er also tatsächlich nur an einer großen und luxuriösen

Position interessiert gewesen, als er sich um dieses Amt bewarb. Seine erste Reise galt nur ausnahmslos dem Ziel, sich als "große Persönlichkeit" in seiner Heinmat feiern zu lassen?

Und das in einer Zeit, in der wirklich gut überlegtes und sehr gezieltes Handeln wichtig ist!!!

Ich habe im Moment ziemliche Sorgen!

Er hat weder in unserer kirchenpolitichen Situation, noch auf der großen politischen Weltlage sich eingebracht, nur sich feiern lassen!

Mir wird bang!



Wann zeigt er uns, daß er wirklich auch in der Lage und gewillt ist, durch Intelligenz das Leben überlegt und gut zu aller Zufriedenheit zu beeinflussen!???



Ich habe im Moment tiefe Zweifel, ob dieser Pabst wirklich bereit und in der Lage ist unsere schwere Zeit mitzugestalten!



Lola.


 lola antwortete am 15.09.06 (08:51):

der Computer spinnt im Moment - ich muss ihn testen.

Gruß von lola.


 Medea. antwortete am 15.09.06 (10:06):

Dann und wann sollte auch ein Papst Fraktur reden - oder willst Du ihm Redeverbot erteilen?
"Lächelnd die Wahrheit sagen" - meinte schon Horaz.


 Literaturfreund antwortete am 15.09.06 (10:40):

Hier kann man sich so ungefähr erkundigen über dieses Papst-Zitat aus dem Mittelalter - da hätte der Professor-Papst hunderte von Gewalt- und Misshandlung- und Missbrauch - und Inquisitionsdokumenten "rausholen" können, so einfach zur begründeten, analytischen Entschuldigung oder Erklärung.

Aber Erklärungen haben diese Herrschafts-Christen nicht für ihre Gewaltekzesse, nur Ausreden, obwohl sie die schönste Verpflichtung und Friedensphilosophie im NT haben...

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/jrrvqlNHW


 Medea. antwortete am 15.09.06 (11:32):

Womit man nicht alles Muslime "betrüben" kann - da staune ich doch immer wieder.

Mohammed war ein Religionsstifter u n d grausamer Kriegsherr, darüber gibt es viele Quellen und Nachweise, nicht zuletzt auch im Koran zu finden, Muslime können doch nicht ernsthaft verlangen, daß diese Dinge nicht zur Kenntnis genommen werden dürfen.


 lola antwortete am 15.09.06 (11:35):

Hallo, Medea,



Ja, wenn der Pabst auch !!!!! zeigen würde, daß er die effektiven Probleme der Familien, der Kirchen und des Glaubens und die der gesellschaftlichen Entwicklung sieht und sich darum bemüht, hier zu einer positiven Entwicklung mitzuhelfen, dann würde ich und wohl auch niemand Anstoß daran nehmen, wenn er auch mal etwas Dummes sagt oder tut, aber Ersteres finde ich in seinem Handeln und Reden nicht!



Er sucht für sich selbst Herzlichkeit, und Wohlstand, ja wer sucht das nicht!



Ich bin zu tiefst enttäuscht!

Das wäre schlimm!



findet die lola.


 Ursula antwortete am 15.09.06 (11:57):

Ich verstehe die Aufregung nicht!

In seiner Rede vor der Universität Regensburg hat der Papst - ganz allgemein - das Verhältnis von Religion und Gewalt angesprochen und j e d e religiös motivierte Gewalt verurteilt. Niemals - so der Papst - dürfe Religion zur Rechtfertigung von Gewalt missbraucht werden oder gar selbst zur Gewalt aufrufen.
Wörtlich sagte er: "Glaubensverbreitung durch Gewalt ist widersinnig ... "

Um seinen Appell zu untermauern, z i t i e r t e Benedikt XVI. aus einem Dialog aus der Zeit um 1391 zwischen dem gelehrten byzantinischen Kaiser Manuel II. Palaeologos und einem gebildeten Perser über den "Heiligen Krieg" (Dschihad)und die Bekehrung durch Gewalt ...

Dass es sich lediglich um Zitate handelte, geht unmissverständlich aus dem Originaltext der Papst-Vorlesung hervor - s. Internet-Tipp

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/0fjALMKe1


 rolf antwortete am 15.09.06 (12:22):

Warum zietiert er denn nicht aus der Geschichte der von der kath. Kirche geführten Missionskriege?
Schlecht ist immer nur, was die anderen machen, oder was sonst wollte er damit ausdrücken?


 Medea. antwortete am 15.09.06 (14:35):

Die Greueltaten der einen und anderen Seite im Laufe der Weltgeschichte sind doch wohl fast jedem bekannt, lieber Rolf - warum soll nicht auch einmal auf ein interessantes Gespräch zwischen zwei gelehrten Männern um 1391 hingewiesen werden, die offensichtlich ihrer Zeit weit voraus waren? Krieg kann niemals "heilig" sein, weder damals noch heute und eine Bekehrung zu welcher Religion auch immer darf niemals mit Gewalt geschehen. Das ist die philosophische Betrachtungsweise.

Daran zu erinnern kann zu keiner Zeit falsch sein, ganz gleich wer es an- und ausspricht.


 lola antwortete am 15.09.06 (16:53):

Hallo, Ursula und Medea,



Ich bin der Meinung, daß es für einen Pabst nicht ausreicht Fehler anderer aufzuzeigen, auf diese Weise so zu tun, als sei er selber ohne Fehl!

Ich erwarte von einem Pabst, daß er Fehler erkennt, die das Leben der Menschen erschwert und deutlich macht, daß er wach und fantasievoll und vor allem aktiv mit eigener Zielsetzung Wege sucht und alles dafür zu tun bereit ist, was das Leben friedlicher und für alle besser sein läßt!

Einfach nur laut sagen: "So etwas wie bei den Muslimen passiert...... ist... "Unmöglich!" Sag, bist Du der Meinung, daß diese dümliche Art irgendwie etwas für die Welt verbessern kann? Ist diese Art nicht doch etwas primitiv?



So sehe ich das!

Gruß von lola,


 lola antwortete am 15.09.06 (19:30):

Soeben habe ich in den Nachrichten die internationale Reaktion auf die Ansprache des Pabstes gehört!
Ich komme zu der Entscheidung, daß jeder aus seinen Fehlern grundsätzlich lernen kann! Es wird sich zeigen, wie der Pabst sich zu seinem Amt und den Menschen der ganzen Welt stellt! Vielleicht hat er gar nicht gedacht, wie seine Rede von den Menschen aufgenommen werden kann!???



 mart antwortete am 15.09.06 (22:39):

Bitte, bitte lerne "Papst" zu schreiben:-)))


 lola antwortete am 16.09.06 (07:33):

Okey - mart,
Entschuldige, aber Du siehst daraus, daß es mir einfach in dem Moment nur um die Fakten geht, da bleibt dann - leider - manchesmal die Schreibweise einfach zurück!
Ich werde mir Mühe geben, mich zu bessern! Bitte Dich aber um etwas Nachsicht!

Gruß von lola.


 lola antwortete am 16.09.06 (08:01):

Es ist mir noch wichtig, zu erklären, daß ich die "Entschuldigungen" zu dem "peinlichen Ausrutscher" Bendikts rührend finde: "Der Papst sei in eine philosophische Art zurückgefallen...."
Sogar der Muslime Elias Khoury entschuldigt dieses Ausrutscher auf diese Weise. - Aber sollte nicht gerade ein Lehrender der Universität- besonders wenn er jetzt Papst ist - sich bevor er etwas öffentlich zum Ausdruck bringt, klarer durchdenken, was er sagt und damit erreichen möchte, bevor er es ausspricht? Darin läge doch wohl mehr philosophische Fähigkeit!
Es tut mir leid, irren ist zwar menschlich, aber darf und muss man nicht von einem Papst etwas mehr erwarten als von normalen Menschen?

Ich bin der Meinung, daß man hier nicht entschuldigen kann, zu wichtig ist allen, daß wie eine friedliche Gemeinsamkeit
in der Welt herstellen! Das fordert eben auch von einem Papst besonderes Eintreten für dieses Ziel.

Das meint die lola.


 lola antwortete am 16.09.06 (18:16):

So wie wir alle hier steht nun die ganze Welt einfach sprachlos da! Selbst dem Papst fällt nichts Besseres ein als:" Das habe ich nicht gewollt!"
Das als bisher aktiver Universitätsprofessor - das ist wohl einmalig!? Man erwartet doch immer von intellektuellen Lehrenden, daß sie nicht nur "philosophisch" daher reden, sondern daß hinter allem, was so eine Kapazität äußert, doch ein klares Ziel, ein klares Konzept steht, daß der Sprechende genau weiß, was er mit seiner Rede erreichen will!

Hatte er einfach unüberlegt frei daher gesprochen, ohne irgendein Konzept sich hergestellt zu haben? Dachte er gar nicht daran, daß er als Papst eine wichtie Stellung hat und auch große Pflichten zu übernehmen???? Das wäre schlimm!
Der Papst sagt nichts über seinen Mißerfolg! Hat er das Problem gar nicht gesehen? Sieht er auch die Probleme der Ökomene, der Familien, der heutigen Kirche allgemein und auch die politischen Probleme der heutigen Zeit nicht? Dann also ist er bestimmt auch nicht in der Lage irgendwie weiterführende Hilfe aufzubauen!
Ich bin sehr enttäuscht! Wir alle hatten wohl wesentlich mehr erwartet!?

Hier im Forum wird es verdammt deutlich:

Alle sind hilflos!


 pilli antwortete am 16.09.06 (18:24):

"Hatte er einfach unüberlegt frei daher gesprochen, ohne irgendein Konzept sich hergestellt zu haben? "

oh nein!

wort für wort abgelesen hat er den text und m.e. nach sehr gut gewußt, die ihm wichtigen passagen sehr besonders zu betonen!

:-)


 lola antwortete am 16.09.06 (21:50):

Hallo Pilli,

Glaubst Du wirklich, daß er bewußt derartige Dummheit geäußert hat?

Das wagte ich bisher nicht zu glauben!? Aber - wahrscheinlich hast Du Recht!? Würde er sonst nicht endlich jetzt klärende Worte finden???

Das "unser Papst?" peinlich - peinlich - peinlich!


 Medea. antwortete am 16.09.06 (22:31):

Peinlich, peinlich, peinlich
Iola ist lediglich, was so alles zusammenfantasiert wird -


 utelo antwortete am 16.09.06 (22:40):

Eigentlich habe ich nicht gedacht, dass diese Rede absichtlich so gestaltet wurde, dass es zu so gravierenden Missverständnissen kommen würde. Aber da der Papst ja auch Rhethorik studiert hat, wird er wohl bei seinen Stimmlagenschwankungen genau gewusst haben, was er tut.
Ich bin sehr enttäuscht und auch entsetzt, habe ihn nie besonders gemocht, aber solche Fehler nicht erwartet.
Er hätte sich wirklich diesen Vortrag sparen sollen.


 pilli antwortete am 16.09.06 (23:20):

"meiner" ist es schon lola

wenn auch bereits als Kardinal von mir ungeliebt; dafür sehr viel mehr, gefürchtet.

zurück in die eiseskälte des mittelalters, damit habe ich gerechnet; dass er aber nun auch ein perfekt inszeniertes feuer geschürt hat und als "Brandstifter" mit einem windstoss, die mühsam gesammelten blätter der verständigung zerstört hat, das versuche ich wirklich zu verstehen.

Harald Schmidt, der bekennender Katholik ist, äusserte sich mit nur einem, die situation treffenden satz, in etwa so:

"der Papst hielt eine vorlesung im auditorium. nicht alle konnten folgen...aber die meisten!"

und nun wundern sich die schwarzröcke und schriftgelehrten, dass die m.e. perfide versteckte drohung wirkung zeigt?

was nutzt da das lob der verstandes? ein fausthieb der besonderen art...so empfand ich es. das ist nur meine, sehr persönliche meinung, vielleicht auch gezeichnet von einer verzweiflung, die ich spürte, als die bilder der tagesschau die menschen zeigte, von denen er, der Papst, wissen musste, welche empfindlichkeiten getroffen werden können.

vom frieden in den tagen des besuches schrieb Tobias und nun frage ich mich, was mag er meinen? aber ich werde ihn, wenn schlimmeres geschehen sollte, erneut ansprechen auf den frieden, wie ihn der Papst meinte, zu zeigen!


 lola antwortete am 17.09.06 (05:51):

Hallo, Pilli,

Ich bin zu dem Schluss gekommen, daß ich - und mit mir viele andere - den Fehler gemacht haben, daß wir uns nicht klar gemacht haben, daß dieser Papst letztendlich in einem Alter bereits ist, in dem es absolut nicht mehr selbstverständlich ist, daß man geistig so aktiv und flexibel ist, wie wir es vom Benedikt erwartet haben. Wir haben ihm einfach zu getraut, daß er noch mehr Selbstkritik aufbringen könnte.
Allerdings wäre es m.E. die Pflicht der katholischen Kirche gewesen, klar ihr eigenes Ziel zu beachten.

Wie die katholische Kirche nun dennoch die für einen Papst notwendigen Leistungen zu vollbringen in der Lage ist, das muss die Kirche sich klar überlegen!!

Allerdings erhebt sich umso mehr die Frage: Was rechtfertigt eigentlich diesen kostspieligen großen Aufwand, den der Papst sich anhängt, obgleich es unendlich viel Elend in der Welt gibt, dem eigentlich dringend Hilfe zukommen sollte?

Der Papst sollte sich in den verdienten Ruhestand zurückziehen und möglichst nicht noch mehr entsprechende Fehler oder Unterlassungen sich zum Vorwurf machen lassen müssen.

Gruß
Lola.


 utelo antwortete am 17.09.06 (08:09):

Morgen lola,
der Papst kann sich nicht in einen wohlverdienten Ruhestand zurückziehen. Er muss bleiben bis zum bitteren Ende und er würde es wahrscheinlich auch gar nicht wollen. Wie sein Vorgänger, der sich ja quasi noch auf dem Totenbett in der Öffentlichkeit befunden hat. Zu groß ist die Sucht nach Macht und Öffentlichkeit. Er wird auf Grund seines Amtes als Gottverteter auf Erden angesehen und das lässt man sich nicht einfach so wegnehmen.


 pilli antwortete am 17.09.06 (09:10):

sorry lola

aber das ist quatsch:

"Ich bin zu dem Schluss gekommen, daß ich - und mit mir viele andere - den Fehler gemacht haben, daß wir uns nicht klar gemacht haben, daß dieser Papst letztendlich in einem Alter bereits ist, in dem es absolut nicht mehr selbstverständlich ist, daß man geistig so aktiv und flexibel ist, wie wir es vom Benedikt erwartet haben."

und dazu eine frechheit wenn nicht gar üble anmache; nicht nur auf den Papst!

"Wir haben ihm einfach zu getraut, daß er noch mehr Selbstkritik aufbringen könnte."

du solltest versuchen, d e i n e meinung mitzuteilen lola, nur weil ich geantwortet habe auf deine selbstgespräche fühle ich mich nicht im gewählten "Wir" wohl?

wer ist denn "Wir"?

"Allerdings wäre es m.E. die Pflicht der katholischen Kirche gewesen, klar ihr eigenes Ziel zu beachten."

aha...welches ziel meinst du wohl, dass du ohne nähere erklärung als nicht beachtet empfindest?

"Wie die katholische Kirche nun dennoch die für einen Papst notwendigen Leistungen zu vollbringen in der Lage ist, das muss die Kirche sich klar überlegen!!"

nonsense!

"Allerdings erhebt sich umso mehr die Frage: Was rechtfertigt eigentlich diesen kostspieligen großen Aufwand, den der Papst sich anhängt, obgleich es unendlich viel Elend in der Welt gibt, dem eigentlich dringend Hilfe zukommen sollte?

Der Papst sollte sich in den verdienten Ruhestand zurückziehen und möglichst nicht noch mehr entsprechende Fehler oder Unterlassungen sich zum Vorwurf machen lassen müssen."

watt sich da alles "erhebt" bei dir lola,

möchte ich erst garnicht andenken; aber den quatsch kann ich nicht kommentieren...nicht mal mehr mit einem zwinkern!

welchen "Ruhestand" meinst du ??? kann es sein lola, dass du eine vermutung nach der anderen als "heiße luft-wortware" anbieten möchtest?

magst nicht bissi differenzieren?


 lola antwortete am 17.09.06 (09:41):

Nicht wahr, Pilli,

Schon von früher her wissen wir, daß wir wohl wenig gemein haben d.h. uns entsprechend auch wenig verstehen!
So ist es eben mit erwachsenen Menschen! Akzeptieren wir es!
jeder hat einen Lebensweg gewählt, der ihm interessant schien und da sind wir eben auf verschieden "Wegen gegangen" - darum haben wir uns auch nie früher gekannt!

Sollten wir das nicht weiter so machen? Für ein aggressives Miteinander ist in mir wenig Raum!

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag!

Gruß von lola.


 pilli antwortete am 17.09.06 (10:04):

danke lola :-)

aber einen versuch war es mir wert!

nun, da ich deine schwächelnden angriffe auf den Papst bezüglich seines denkvermögens in bezug auf das alter und vor allem deine pauschalisierende meinung zu den "ollen" gelesen habe, bleibt mir nur, dir zu wünschen lola,

dass du irgendwann erkennst, welch kluge köppe es bei der generation 80+ hat!

darum lasse ich dich gerne bei deinen selbstgesprächen verweilen und wünsche dir, augen zu sehen und zu lesen, damit du auf gegebene fakten faire argumente erwidern kannst.

:-)


 Literaturfreund antwortete am 17.09.06 (10:27):

ZEIT online 15.9.2006: Was die islamische Welt schockierte
Auszüge aus der Rede von Papst Benedikt XVI, die er am Dienstag an der Universität Regensburg hielt:

Durch folgende Äußerung sorgte der Papst mit seiner Ansprache über "Glaube, Vernunft und Universität" für großes Aufsehen:

"[..] All dies ist mir wieder in den Sinn gekommen, als ich kürzlich den von Professor Theodore Khoury - Münster - herausgegebenen Teil des Dialogs las, den der gelehrte byzantinische Kaiser Manuel II. Palaeologos wohl 1391 im Winterlager zu Ankara mit einem gebildeten Perser über Christentum und Islam und beider Wahrheit führte.[...]

In der von Professor Khoury herausgegebenen siebten Gesprächsrunde (διάλεξις – Kontroverse) kommt der Kaiser auf das Thema des Djihād, des heiligen Krieges zu sprechen. Er sagt: „Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten“. Der Kaiser begründet, nachdem er so zugeschlagen hat, dann eingehend, warum Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig ist. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. „Gott hat kein Gefallen am Blut”, sagt er. [...]
Der entscheidende Satz in dieser Argumentation gegen Bekehrung durch Gewalt lautet: Nicht vernunftgemäß handeln ist dem Wesen Gottes zuwider.[...] Für den Kaiser als einen in griechischer Philosophie aufgewachsenen Byzantiner ist dieser Satz evident. Für die moslemische Lehre hingegen ist Gott absolut transzendent. Sein Wille ist an keine unserer Kategorien gebunden und sei es die der Vernünftigkeit.[...]"
*
https://www.zeit.de/online/2006/38/papstrede
**
Es ist empörend, aber auch kein Grund für Gewalt oder Terror:
Hier wird, um das Wesen des Islam zu kennzeichnen in die geschichtliche Mülltonne gegriffen; es gibt keinen westeuropäischen mit Rom verbündeten oder ihn auch madchmal „mit Gottes und bischöflichem Willen“ bekämpfenden Kaiser, der je den Frieden Christi und die Liebe Gottes auf seine Waffen oder Paniere geschrieben hätte.
Muss man daran erinnern, dass Luther ermordet werden sollte; dass Fürsten sich für ihn verwandten, christlich-mitleidvoll, um Gerechtigkeit gegenüber den päpstlichen Geld- und „Heils“-Geschäften bemüht?
Dass diese „abtrünnigen Fürsten“ den Augsburger Religionsfrieden verfassten; der den Kaiserlichen und Katholen nicht ausreichte, um sie nicht mit Krieg und Terror und individueller Verfolgung zu überziehen; all das in der Neuzeit.
https://de.wikipedia.org/wiki/Augsburger_Reichs-_und_Religionsfriede

Erst die hart von Republikanern und Antikriegslern erstrittene Demokratie – gegen den Widerstand des "Hl. Geistes" in Rom und in allen katholischen Kirchen – hat dem päpstlichen Machtmissbrauch die Spitze genommen. So dass sie sich gnädig (gegen Geld, Verehrung und Gehorsam..) aufs Dogma, auf die ewigen Bedrohungen verlegen mussten.
Die erste italien. Republik unter Garibaldisetzte den Papst im Lateran fest, umgeben von mittelalterlichen Schildknechten – und keiner der Demokraten oder Potentaten aller Welt hat ihm je mehr was getan. Seither werden, so geht der lieblos verkündete Glauben, die Gegner und Kritiker des Papstes (ob mit oder ohne Kirchenbann) im Jenseits geschmort, auch so als besonderer Ausdruck von „Feindesliebe“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Giuseppe_Garibaldi

Es hat noch keinen katholischen Priester oder Papst selbst die Kraft und Liebe der Friedensbotshaft eines Nathan des Weisen erfasst oder zur Kenntnis genommen, als Grundlage für dei drei Buchreligionen.
In keiner kathol. Internatsschule (von der ich gehört hätte) wird dieser Lessing-Text gelesen - die Schüler könnten sehenden Auges ins Unglück der Freiheit de Aufklärung laufen…

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/v4Bpw0F8m


 lola antwortete am 17.09.06 (11:47):

Danke, Pilli, danke,

Wie kann ich Deiner Güte gerecht werden???
Was denkst denn Du, wie alt ich sei???
ahnungslos, nicht? Aber keiner kann alles wissen, selbst Du, Pilli, nicht!
ertrag es mit Fassung!


Lola.


 lola antwortete am 18.09.06 (09:12):

Ich bin so dankbar und froh, daß auch unter den Muslimen offensichtlich viele großzügig sind und sich unserem (?) Papst gegenüber verhalten, - einfach so tun,- als sei es selbstverständlich nicht so schlimm, was da gesagt wurde!
Auf diese Weise wird wohl Schlimmeres hoffentlich vermieden!

Allerdings wird es als Folge wohl dahinführen, daß die geäußerten Worte und Meinungen des Papstes gar nicht so ernst genommen werden?

Vielleicht ist das auch besser so?


 Ursula antwortete am 18.09.06 (09:23):

@lola, ????


 Medea. antwortete am 18.09.06 (15:35):

Liebe Iola, verstehe nicht genau, wie Du das meinst?
Dankbar und froh bist Du, weil offensichtlich viele Muslime 'unserem Papst' seine leider von der anderen Seite offenbar mißverstandenen Worte großzügig "vergeben"? Meinst Du es so?


 lola antwortete am 18.09.06 (16:54):

Hallo, Ursula,
Danke, daß Du an mich gedacht hast! Im Moment bin ich nämlich wahnsinnig aktiv am Renovieren! Das ist eine Wahnsinnsarbeit, muss ich Dir sagen! Aber wenn ich dann irgendetwas geschafft habe, dann bin ich total stolz auf mich!
Aber: Puh, das ist ein Riesenstress! Augen zu und durch!

Dennoch, Dein freundlicher Gruß hat mich erreicht!
Danke!
lola.


 lola antwortete am 18.09.06 (17:01):

Ja, Medea,
Das Leben ist schwer zu verstehen, nicht? Aber mach Dir nichts daraus! Wenn Du ein Igel wärst, dann würdest Du noch weniger verstehen!
Man muss das Leben nehmen wie es eben ist, manchmal versteht man etwas, und manchmal eben nicht!
Das ist das Leben.
Versuche es dennoch es von Herzen zu genießen!
Wenn ich meine Renovierungsaktion abgeschlossen habe, dann fühle ich mich bestimmt auch wie ein "Kaiser" auf Erden!
In jedem Fall bin ich dann glücklich! - Ob ein Kaiser eigentlich "glücklich" ist? Im Moment gefällt es mir, das zu glauben!

Gruß von lola.


 Medea. antwortete am 18.09.06 (20:17):

Iola, ich wünsche Dir eine erfolgreiche Renovierung und hoffe, daß Du es bald hinter dir hast. Mir steht leider diese ganze Arbeit noch bevor.


 lola antwortete am 19.09.06 (15:37):

Nicht wahr, Pilli etc. etc. etc. alle die ihres Sinnes waren!

Wenn man die Nachrichten der Medien verfolgt, seit der "philosophischen Rede" des Papstes, dann wird doch verdammt deutlich, daß seine Erfolge sich deutlich gegen der Ziele der Weltpolitischen Interessen stellt, die allgemein angestrebt werden und in kleinsten Schritten auch schon Erfolge verzeichneten!

Die Reaktion der Muslime zeigt doch sehr, sehr deutlich, daß das Wirken der päpstlich "philosophischen Rede" schlimme Folgen immer noch deutlich hinter sich herziehen.

Schlimm! wie das nun weitergehen wird, das werden wir abwarten müssen! Nur ist bereits m.E. eins schon deutlich, daß die Muslime ihren Zorn ausnahmslos gegen "unseren Papst"
wenden! Auch das ist keineswegs beruhigend! Das große Ziel der Weltpolitik ist wieder zurückgefallen, wir wollen hoffen, daß es wirklich in der großen Linie dennoch weiterläuft!

Dennoch, wenn ich das alles so im Kopf habe, dann bekomme ich schon Angst vor der nächsten "philosophischen Rede" unseres Papstes, egal, ob es die Kirchenpolitik - Ökomene - die Familienpolitik oder... oder... oder betrifft!
Was wird uns durch ihn weiter beschert?
Es wäre schon beruhigend, wenn er deutlich machen könnte und würde, daß er selber Ziele sieht und anstrebt und sich Gedanken darum zu machen bereit und in der Lage ist, daß er tatsächlich auch hilfreiche Ziele erreichen kann!

Das wäre in der heutigen Zeit so besonders wichtig!


 rolf antwortete am 19.09.06 (17:19):

Was habt ihr denn vom ehemaligen Leiter der Inquisitationsnachfolgeabteilung erwartet?


 Literaturfreund antwortete am 19.09.06 (18:58):

Man wundert sich ja seit Samstag, was alles die, die diesem Papst vor- und nacheiferten im entzückten, antiislamischen Gehorsam, erfahren mussten; dass er sich z.B. entschuldigen kann, weil er selber im Vatikan Kritik und den Vergleich mit dem Vorgänger erfuhr.
Was hier im ST bei anderen Papst-Themen herumgeredet wird, ist typisch für intolerante Hymnik, die sich windet im Dilemma der Abhängigkeit und Dummheit.
*
Was der Kardinal Ratzinger am 8. März 2000 in der berühmten Entschuldigungs-Inszenierung im Dom in Rom vortragen musste, hatte er selber in der Woche vorher widerlegt:
TV-Reporter befragten ihn damals vor dem Denkmal des Giordano Bruno; und er leugnete eine kirchliche Schuld an der Ermordung dieses intelligentesten Mannes vor Albert Einstein. Das seien weltliche Behörden gewesen, log sich der Gottesmann in die Tasche seines weiten Rocks…

Sich entschuldigen oder um Vergebung bitten, hat der vorige Papst ja Jahrhunderte nach den Untaten geschafft; aber die Frage, wie "MANN" (Priester & Päpste) bei dieser Friedenstheorie der Bergpredigt solche militärischen und geistigen Schweinereien praktizieren kann, ist nicht gestellt worden.
Eine historische oder psychologische Analyse gibt es bei diesem „Glauben“ nicht, ähnlich wie in anderen vormodernen Religionen oder Sekten.
D.h., dass die materiellen Bedingungen (das SEIN), die die Aufklärung verhindern, immer noch dieselben sind wie im MA.: ein Bewusstsein, das sich selber nicht erkennen darf in seiner Inhumanität und ethnischen Intoleranz.
Ob das Erschrecken wg. der kindischen Geschichte, die der Papst verbreiten wollte, jetzt in Rom Wirkung hat?

Internet-Tipp: https://jameswagner.com/mt_archives/inquisition.jpg