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THEMA:   Wir sind (nicht) alle Papst...

 21 Antwort(en).

Literaturfreund begann die Diskussion am 25.08.06 (08:08) :


Aber wir können uns schon vorbereiten, auf Jubel, Trubel, Musike, Weihwasser, Wunder und Wunden - gekleidet im Papst-T-Shirt oder in Demut.

Literarische Texte zu diesem Pontifex und seinen vielen Vorgängern würden mich interessieren.


URL. zur Einstimmung:

Internet-Tipp: https://www.papstpolka.de


 Literaturfreund antwortete am 25.08.06 (08:23):

Fotos und Erinnerungen gesucht:

"Der Papst und ich".

(Inszenierte Videos sind wohl nicht erwünscht.)

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/5y5YAG8s6


 Tessy antwortete am 25.08.06 (08:47):


Auf einer der Seiten die Frage:
Was erwarten Sie vom Papstbesuch?

Für die bayrischen Schüler bereits klar - 1 Tag schulfrei


 Literaturfreund antwortete am 25.08.06 (08:56):

Benedikt XVI. - "Wie willst du dich nennen?"

"Habemus papam!"
Dieser Frage musste sich auch Joseph Ratzinger als der neue Papst stellen, noch bevor der weiße Rauch aus dem Schornstein quoll. Der Kardinal entschied sich für den Namen Benedikt XVI.. Als dies publik wurde, begann sogleich die Interpretation der Namenswahl - immerhin setzt der Papstname traditionell ein inhaltliches Signal. Er verdeutlicht auch, an welche Traditionen er anknüpfen will.
Friedenspapst

Der letzte Papst, der den Namen Benedikt trug, ging als Friedenspapst in die Geschichte ein: Giacomo Giovanni Battista della Chiesa war Erzbischof von Bologna, bevor er 1914 zu Papst Benedikt XV. gewählt wurde. Der Italiener machte sich während des Ersten Weltkriegs einen Namen als engagierter Vermittler, scheiterte aber schließlich an der Ablehnung der Alliierten. Innerkirchlich bemühte er sich darum, die Spannungen zwischen Traditionalisten und den Anhängern einer behutsamen Modernisierung zu überwinden. Benedikt XV. starb am 22. Januar 1922 - dreizehn Jahrhunderte nachdem der erste Papst namens Benedikt auf dem Heiligen Stuhl saß.
(…)
Forts. s. URL.:
https://www.br-online.de/papst-besuch/benedikt-xvi/name/index.xml

* Wer historisch mehr über den Friedenspapst Benedikt XV. erfahren will

– bitte sehr, die URL.:

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/njY6CPUpk


 Literaturfreund antwortete am 25.08.06 (09:15):

Der Link zu

"Papst Benedikt XV." klappte nicht;

hier besser:

Internet-Tipp: https://anton-reyntjes.de/index.php/Papst_Benedikt_XV.


 Literaturfreund antwortete am 28.08.06 (20:26):

Der Papa im Mobil...:

"Macchina bellissima" – der Papst und sein Automobil
Von Ulrich Nersinger

WÜRZBURG, 28. August 2006 (ZENIT.org/ Die-Tagespost.de).- Zum Besuch des Heiligen Vaters bietet die Pressestelle des Bistums Regensburg Informationen zum "Papamobil" und den "Papamobil-Strecken" an. Man sieht, bei der Fortbewegung der Nachfolger der Apostel ist es nicht beim per pedes apostolorum geblieben, Die Päpste haben ihre Mobilität einem "aggiornamento" unterworfen, der jeweiligen Zeit angepasst. Und das nicht erst in unseren Tagen.
...
Forts. s. URL.:

Internet-Tipp: https://www.zenit.org/german


 Marina antwortete am 28.08.06 (21:51):

Litraturfreund, was ist denn mit dir für eine Verwandlung vorgegangen? Soll ich mal alle Stellen heraussuchen, wo du über die "Männlein"-Herschaft" der Katholischen Kirche gewettert und kein gutes Haar an der Institution des Papstwesens gelassen hast? :-)
Ich tue es nicht, sei beruhigt. Aber gestatte bitte, dass ich mich ein klein wenig wundere. :-)

Ist nicht böse gemeint. :-)


 Literaturfreund antwortete am 28.08.06 (22:20):

Nein - warum beleidigt oder uneinsichtig...?
Ha - ja, Du kannst doch suchen, was Du willst. Du wirst begründete Aussagen zu meiner Religionskritik mit positiver Intention finden. Ich bin kein Atheist - oder was Du dir vorstellst!?

Wenn ich im vorigen Jh. einen Papst gefunden habe (den einzigen dezidierten pazifistischen "Papam", der das dumme, böse "Versailles" beinahe verhindert hätte) - den Benedikt XV. - warum soll ich nicht den so herausstellen - zumal seine "Exhortatio" und eine Enzyklika von ihm für Tucholskys Soldaten- und Kriegskritik ("potentielle Mörder") der Anlass waren - was wunderst Du Dich da?
Der Aufsatz wird in anderer Form in "Religion heute" (Heft 67/September) erscheinen. (Wo schon 37 andere Artikel über Theologie und Literatur erschienen sind seit acht Jahren. Im Heft 66 habe ich "Gedichte von Gertrud Kolmar" vorgestellt.)

Ja - "Religion und Literatur" ist mein uraltes Thema, bis über den Sargdeckel hinaus. (Seit Karl May.)

Muss ich Deinem Urteil über meine spezielle Aussagen von Papst-Marotten oder psycholog. Dummheiten und die zölibatäre Blödheit mit der fehlenden Empathie und dem unsinnig-unaufgeklärten Wiss.-Verständnis entsprechen - oder die historischen Fakten zur Kenntnis und eventuell kritisieren?

Das gilt übrigens auch für meine therapeutische Tätigkeit im Team der Gastkirche in RE; "Gott essen" - nein, das mache ich nicht mehr; die Menschen sollen genug zu essen kriegen; sie dürfen nicht verhungern. Das ist wichtiger als Glauben und Praktizieren von fleischliche Blutwunder - und orale Einvernahme von Symbolik.
* Ach , kuck mal hier, die URL.:)

Internet-Tipp: https://www.gastkirche.de


 Marina antwortete am 28.08.06 (22:59):

"Nein - warum beleidigt oder uneinsichtig...?"

Warum sollte ich denn "beleidigt" sein? Mehr als erklären, dass ich mich wundere, kann ich doch nicht, oder? Und mehr als erklären, dass das nicht böse gemeint war, auch nicht. Ist das so schwer zu verstehen? Also wer ist jetzt "beleidigt"? Ich ganz bestimmt nicht.
Ich finde es sogar gut, dass du mal herausstellst, dass es auch gute Päpste gab, die sich dem Frieden verschrieben haben, auch wenn ich mit Päpsten eigentlich nichts "am Hut" habe. Aber wenn sie etwas Gutes für die Menschheit leisten, warum sollte man das nicht entsprechend würdigen?
Man ist so etwas nur nicht gewohnt von einem bisherigen Papst- und Kirchen-Kritiker, als der du dich sonst hier präsentiert hast.
Aber Ich bin durchaus lernfähig und lerne gerne dazu, dass man das, was du vorher zu diesem Thema geschrieben hast, nicht alles auf die Goldwaage legen und verallgemeinern sollte.


 Literaturfreund antwortete am 29.08.06 (06:38):

Meine letzten Sätze zu D e i n e r Meinung über meine analytische oder kritische Arbeit (die Du gar nicht sachgerecht und vollständig beurteilen kannst):

Heiliges L e s e n und Verstehen! Zitat: "Nein - warum beleidigt oder uneinsichtig...?" Der Satz war von m i r auf m i c h selbst bezogen, weil Du so freundlich-vorsichtig-bemüht mich anzusprechen wagtest, um mir zu erklären, was für ein nicht so böses Menschlein ich denn sei (nicht: bin) - oder: mich und meine Arbeit auf meiner web-site erstaunt lobend zu erwähnen, weil Du etwas entdeckt hast, was Du vorher nicht zur Kenntnis nehmen wolltest; aber nun "Besseres" von mir zu hoffen meintest...).

Was Du auch jetzt wieder von meinen Arbeiten hehauptest (... dass ich mich als Papst- und Kirchenkritiker präsentiere), kannst Du nicht beweisen; Dein Pauschalurteil über kritische Analyse, die Du nicht magst und hier wieder verurteilst, existiert in D e i n e m Köpfchen - ähnlich wie gegenüber Tobias, den Du immer wieder als Mustermonstrum hervorzerren willst. Der kriegt immer wieder was ab, weil er sich gegen Dich wehrt; während ich ein Jahr nach Deinem Zirkus und Deinen Be-Kenntnissen über mich all den Quatsch mit Schweigen übergangen habe.

Lies mal wirklich, was ich schreibe, z.B. über den e i n e n Papst des 20. Jh.s, der es verdient als Friedenspapst geehrt zu werden - und über den n i c h t s bekannt ist bei Dir oder in der Öffentlichkeit. Wer arbeitet denn an solchen Einsichten...? (Irgendein "Verwundern" ist jetzt bei Dir angekommen; aber "Recht" willst Du trotzdem haben.)

Ich möchte nicht als Dein Vorurteil hier im ST leben; besonders nicht, weil Du jetzt keine meiner Anregungen im letzten Beitrag aufnimmst oder Dich dafür interessierst oder sie lesen würdest.
Ich halte mich hier seit mehr als einem Jahr mit dem üblichen, ollen Getratsche und Geplärr (über a n d e r e, immer wieder dasselbe, was hier geboten wird; zu jedem Thema, jedem Anlass) zurück. (Es bringt nur Geklicke und Geld für die angeschlossene Werbung.)
Und ich werde auch darauf nicht mehr reagieren, wenn Du mir erklären willst, was ich schreibe und ob ich mich bessere. Analyse ist kritische Arbeit, nicht Geschmacksache, über die man sich fetzen will.
Lies und versteh - und verarbeite es; und wenn Du einen ergänzenden oder kritischen Beitrag hast, bitte sehr. Auch Fragen werde ich schon verstehen.

Bleibe bei Deinen Gedicht- und Witzlein - und lass sie feiern als "satirische Kostbarkeit" oder so; und lobe Dich selber in jedem Deiner Beiträge. Das wirkt auf Dich überzeugend..!
Was historische Kritik oder politische "Satire" ist, willst Du nach Deinem Gemüt bewerten; solche Beispiele hast Du schon wahrlich gezeigt (erinnere Dich an Kästners Gedicht über genau beschreibene, "dämliche" Frauen!) - verstehst Du nicht.

Ja, lebenslang lernen...!
So aber wirkt jetzt Dein partielles „Wohlwollen“ (mit "Goldwaage" mich zur Kenntnis zu nehmen) ungewollt komisch.

Oder willst Du sie nochmals hier präsentieren, Deine Wägekunst? - S. URl.!

Im Übrigen: Sei nicht beleidigt, dass ich mich nicht so platt behandeln lasse.
Wenn es n ö t i g ist, würde ich Dir wieder stundenlang (einen halben Tag, eine halbe Nacht) zuhören. (Aber daraus hast Du wohl gelernt.)

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/1StZbaRZe


 Marina antwortete am 29.08.06 (12:10):

Danke, ich überlasse dir gerne den Bereich Kunst-Kultur wieder alleine mit Enigma, andere schreiben leider sowieso nicht mehr hier.
Ciao Literaturfreund.


 schorsch antwortete am 29.08.06 (14:12):

Marina, auch wenn hier wenig geschrieben wird, heisst das noch lange nicht, dass es nicht gelesen werde.....

Übrigens: de gustibus non est disputandum,

oder zu deutsch: über den Geschmack lässt sich nicht streiten.


 Enigma antwortete am 29.08.06 (16:05):

@schorsch
Aber es läßt sich auch nicht darüber streiten, dass zunächst mal geschrieben werden muss, damit gelesen werden kann..
;-))


 Literaturfreund antwortete am 30.08.06 (07:32):

Mein Postscriptum (et gratiam ago ad schorsch...! "Latina est lingua franca et exemplum erroris et dissensionis." - Puh, jetzt habe ich aber angegeben mit dem, was man mir mit dem Latinum aufgezwungen hat. - Saint-Ex. nannte die Sprache "Quelle der Missverständnisse"; so reicht's auch, um nicht noch für mehr Umsatz an Porzellan zu sorgen.):

Das ist wichtiger: Ich habe hier niemanden vertrieben oder auch nur vertreiben wollen!
Da ist überreagiert worden, statt die eigene Eingabe sprachlich zu überdenken.

Hier kann man oder frau immer mitmachen.
Was mich verärgert hatte, war, dass an meiner analytischen (oder eben auch seltenen, satirischen) Arbeit munter gezauselt wird: mal herunterputzend (ohne sachliche Kritik), mal lobrednerisch (alles ohne Argumentation). (A la ...; s. URL.)

Ich werde den webmaster bitten, meinen o., missverstandenen Beitrag zu löschen.

Gruß: A.R.

Internet-Tipp: https://www.zooplus.de/bilder/1/200/13025_1.jpg


 Literaturfreund antwortete am 30.08.06 (09:47):

»Gib, daß wir alle Bären werden«
(Ein Papst schreibt an den Bären des heiligen Romedius)

Dezember 1972

Lieber Bär des heiligen Romedius!

»Jeder brave Gauner hat seine Bestauner« heißt es bei uns.
Deswegen sagte ich mir, als ich vor einem Monat durch das Nonstal fuhr: »Zwei Kilometer von hier, am Ende eines kleinen Seitentals, zwischen hohen Felsen, die an die Canons des Colorado erinnern, liegt die Wallfahrtskirche des heiligen Romedius. Deine Großeltern sind zu Fuß dorthin gelaufen, zwanzig Kilometer und mehr; fahr du doch wenigstens mit dem Auto hin!« Und das habe ich getan.

Es hat mich schon beeindruckt, dieses Heiligtum mit den sechs Kirchen, die darüber errichtet sind, und der Terrasse, die die eindrucksvolle Schlucht beherrscht. Interessant vor allem die Figur des Eremiten und die Erinnerungen an ihn! Aber auch Du, lieber Bär, bist sympathisch!! Die Statue von Perathoner zeigt Dich sanft dreinblickend und gezähmt, vom Heiligen am Halsband gehalten. Man hat mit erzählt, daß Romedius - der Legende nach - auf der Rückkehr von seiner Pilgerreise nach. Rom mit seinen treuen Gefährten Abraham und David Rast hielt. Nach einer Weile sagt er zu David: »Wir müsse« weiterziehen. Hol unsere Pferde, die in der Nähe weiden!«
Der Begleiter kehrt völlig außer sich wieder: ein Bär verschlingt soeben das Pferd des Romedius.
Der Heilige aber geht mutig zum Schauplatz Deiner Übeltat, mein lieber Bär, und sagt ganz gelassen zu Dir: »Man sieht, du hattest Hunger! Friß ruhig mein Pferd auf. Wohl bekomm's! Aber du mußt auch wissen, daß ich es nicht schaffe, zu Fuß nach Hause zu kommen; also wirst du mein Pferd sein!«
Sprach's und legte Dir den Sattel, das Zaumzeug und die Steigbügel des totem Pferdes an, stieg auf Deinen Rücken, als wärest Du das friedfertigste Maultier dieser Welt, und auf ging's nach Trient.
Auf dem Rückweg vom Wallfahrtsort - ob Du es glaubst oder nicht - betete ich: »Herr, zähme auch mich, laß mich mehr Diener sein und weniger Bär.«
Sei mir nicht böse wegen dieses Gebets: Für uns Menschen seid Ihr schwarzen und braunen Bären mit Eurem langen Körper, den kräftigen Tatzen und dem dicken Fell etwas unbeholfene und unelegante Gesellen. Im Vergleich zu Euch halten wir uns für außerordentlich anziehend, behende und zierlich. Wenn Du zu tanzen beginnst, wirkst Du plump und machst Dich lächerlich, während unser Tanz ein Wunder an Anmut und Wohlklang ist, und unsere Tänzerinnen sind so leicht und graziös, daß sie1 auf den Blumen der Wiesen tanzen könnten, ohne sie zu knicken.
(..)
*
... Aufschluss folgt über diesen Papst, der Briefe an Dichter, Ketzer oder Tiere schrieb...

Wer war dieser Papst?


 Literaturfreund antwortete am 30.08.06 (11:17):

Der Kösener Braunbär, „in memoriam Bruno“ – von manufactum

- aber der - weil noch nicht als Legende präsent - war von dem Albino Luciani nicht gemeint.

Forts. folgt.

Internet-Tipp: https://www.manufactum.de./mb3_media/1/560/d/1/3/80146.jpg


 Literaturfreund antwortete am 31.08.06 (10:02):

Bescheiden, beschaulich, bayrisch: Streifzug durch Marktl, den Geburtsort von Benedikt XVI.
Von Nicolas Schnall

MARKTL AM INN, 30. August 2006 (ZENIT.org/Die-Tagespost.de).- "Marktl 26 Kilometer".
Wie der Stern von Bethlehem leuchtet das Schild am Ortsausgang von Eggenfelden an der B 20 auf dem Weg von Straubing in den Geburtsort des Joseph Aloisius Ratzinger. Seit dessen Wahl zum Papst im vergangenen Jahr ist Marktl keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Gemeinden Bayerns. Bereits 170 000 Menschen sind in den vergangenen Monaten aus allen Richtungen hierher an die östliche Grenze Oberbayerns gekommen, wollen Marktl mit eigenen Augen sehen. Die Herbergen am Ort haben aber nur wenig Platz für Reisende. Und die Gäste bringen weder Weihrauch noch Myrrhe, und auch nicht viel Gold. Ihr Geld verdienen die meisten Marktler Bürger auch weiterhin in der Chemie-Industrie in Gendorf und Burghausen.

Eingerüstet versteckt sich das Haus mit der Nummer 11 am Marktplatz. Einen Steinwurf vom Rathaus entfernt wartet es auf einen neuen Anstrich. "Bis zum Papstbesuch soll sein Geburtshaus fertig sein", sagt ein Mann vor dem gegenüberliegenden Lokal, den nichts aus der Ruhe zu bringen scheint. Auch nicht, dass sich das "Papst-Haus" in seinem Rücken jetzt nicht mehr so schön in den Flaschen des "Papst-Bieres" spiegelt, die er vor der Gaststätte dekorativ zum Verkauf aufgestellt hat – eine 6-er Trage für 10 Euro.

Das Geburtshaus Joseph Ratzingers ist die Hauptattraktion in diesem ruhigen, geradezu verschlafenen Ort. Die Autos, die innerhalb von fünf Minuten am Marktplatz vorbeifahren, sind an einer Hand abzuzählen. Zwei Jahre hat der Gendarmeriemeister Joseph Ratzinger mit seiner Frau Maria und den drei Kindern hier gewohnt. Eine Steintafel rechts neben der Eingangstür erinnert an den berühmtesten Sohn des Ortes: "Geburtshaus Benedikt XVI. geboren und getauft als Joseph Aloisius Ratzinger 16. April 1927..." Das 260 Jahre alte zweistöckige Haus zieht die Besuchergruppen geradezu magisch an.

Zum Leidwesen von Claudia Dandl, der ehemaligen Besitzerin des Hauses. Sie verkaufte es kurzerhand. Seit März diesen Jahres ist es in den Besitz der kirchlichen "Stiftung Geburtshaus Papst Benedikt XVI." übergegangen.
(..)
Der Weg von hier zur Pfarrkirche St. Oswald reicht gerade einmal für einen "Engel des Herrn". Vier Stunden nach seiner Geburt wird Joseph Aloisius Ratzinger am Karsamstagmorgen über dem neugotischen Taufbecken von Kaplan Josef Stangl getauft. Bei den Umbauarbeiten der Kirche in den 60-er Jahren wird der Stein entfernt, landet irgendwo im Pfarrgarten. Von dort bringt ihn der Heimatbund vor sechzehn Jahren ins Museum, die Odyssee ist beendet. Heute steht das sechseckige Taufbecken aus Donau-Kalkstein und mit Engelsköpfen wieder in der Kirche. Nur der Glasdeckel mit der Jakobsmuschel ist neu. Das Zeichen des Pilgers hat Papst Benedikt schon als Erzbischof von München-Freising in sein Wappen aufgenommen.
(...)
Bescheiden, beschaulich, bayerisch: Irgendwie passt Marktl ideal zum Charakter des Papstes. Da ist der kleine rote Peugeot auf dem Parkplatz des Supermarktes geradezu provokant. "Papamobil" steht auf seinem Heck. Für eine Spritztour mit dem Fahrer des Peugeot wird der Papst während seines Besuchs in Marktl aber wohl keine Zeit haben. Und auch die Sorgen des Stammtisches im Café am Rathaus, dass die Kanaldeckel wie beim Bush-Besuch in Deutschland zugeschweißt werden müssen, werden nach der Papst-Visite wieder von alltäglichen Problemen abgelöst. Marktl am Inn wird ein "kleiner liebenswürdiger Ort" bleiben, wie Karl Mühlthaler seine Heimatgemeinde treffend beschreibt.

[© Die Tagepost vom 05.08.2006]
ZG06083007
*
URL.:

Internet-Tipp: https://www.borer-cartoon.ch/Wochen2/Papst_Benedikt_XVI.gif


 Literaturfreund antwortete am 01.09.06 (16:13):

Das SZ-Magazin (Heft 35/06) hat zum Papst-Besuch Leserinnen und Leser gebeten, ihre größten Geheimnise zum Druck anzuvertrauen: „Volksbeichte“ nennen sie das.

Im Druck, auch im Internet, stehen z.B. folgende „Sünden", als "Beichtnotizen":

Zu meiner Schulzeit, 11. Klasse, traf ich auf dem Feuerwehrfest die Tochter meiner Deutschlehrerin Frau B. Da zwei Tage später die Deutschklausur anstand, ermunterten mich meine Freunde, mit ihr rumzuknutschen, damit sie mich mitnimmt. Ich landete im Haus der Lehrerin, die über das Wochenende weg war. In ihrem Arbeitszimmer fand ich die Klausur. Ich gab die Fragen an alle anderen weiter. Unseren Betrug hat nie jemand erfahren. Entschuldigung, Frau B.
*
Eine Erinnerung aus meiner Buchhändler-Schulzeit: In der niederrheinischen Provinz musste ich in die nächste Großstadt fahren, zu einer Buchhändler-Fachklasse. Auf dem Düsseldorfer Bahnhof, von wo ich nach Hause fahren wollte, auf dem letzten Bahnsteig, hinter der letzten Packbude, ein Backstein-Kiosk: zwei Verliebte, die sich bis zur Abfahrt des Zuges vergnügten – ich, mit dem Rücken gegen die brandigen Ziegel, sie vor mir, wir küssten uns. Ich beflüsterte sie inniglich, um sie ihrem Verlobten abspenstig zu machen (Perdu!). Entsprechend tief durchatmend schaute ich auf den nächsten Bahnsteig rüber, von wo Maurer und Dachdecker immer wieder zu uns hinguckten, Zirkus mimten, Arbeitsgerät weglegten; einer imitierte einen Kameramann. Meine erste »Braut« hieß zwar nicht »Kometa«, aber zu diesem Titel habe ich ihr anschließend Gedichte geschrieben (die irgendwo verbrannten). Die »Kometa« im blauen Mantel würde ich heute noch gern fragen, wie sie sich anschließend fühlte, sich präparierte auf den Verlobten, der in Duisburg am Bahnhof auf sie wartete. Vor 40 Jahren war das und noch lange umkreisten meine Gefühle diesen Kometen, der, immer eisiger werdend, entschwand.

(Beim www.SZ-Magzin.sueddeutsche.de muss man vorher anmelden; das ist umsonst.)

:https://sz-magazin.sueddeutsche.de/index.php?id=110&tx_ttnews[sViewPointer]=3&tx_ttnews[catSelection]=6&tx_ttnews[showUid]=230&tx_ttnews[tt_news]=1668&cHash=4fcedabe92

URL.: gemeinsamer Beichtzettel:

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/VrbNspz5E


 Literaturfreund antwortete am 04.09.06 (08:24):

... es hat zwar nichts mehr mit "Kunst" (wie dieses Forum heißt) zu tun; aber ich finde kaum was anderes:
„Vermarktlung“ schreibt die SZ zu ihrer Bilderstrecke vom Papst-Kitsch:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/special/409/83326/1/
*

Beispiel:

Die Papst-Puppe ist für "Schildkröt" die erste seit 100 Jahren mit grauen Haaren und grauen Augenbrauen, sie hat voll bewegliche Arme und Beine und kostet 139 Euro. Abschließend wird die Papst-Puppe in ein edles Papst-Outfit gesteckt. Foto: dpa

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/MGCzX9R4H


 schorsch antwortete am 04.09.06 (10:48):

Nun, ich könnte mir denken, dass unverkäuflich gewordenen Barby-Puppen umgemodelt und als Papst verkauft werden. Denn was unter der Sultane noch sein müsste, sieht man sowieso nicht (;-)


 Literaturfreund antwortete am 04.09.06 (15:04):

- schorsch - kennst Du Barby-Puppen, nicht mit Namen, aber von der Größe und vom Taillenumfang her, z.B.?
*

Vor mehr als einem Jahr schrieb PHILIPP GESSLER (in der taz vom 22.8.2005):

Tue Buße, Benedikt!
Erwäge, welche Macht dir der HERR gegeben hat und was du damit Gutes tun kannst. Tun könntest. Und dann, dann komm bald wieder nach Deutschland. Mit mehr im Gepäck. Amen!

URL.:

Internet-Tipp: https://www.taz.de/pt/2005/08/22/a0066.1/text


 Literaturfreund antwortete am 05.09.06 (17:56):


Neue Rechtschreibung, bzw. Zeichensetzung?

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/8Nsv9y6JJ