Ja, diese bline Grubenpferd - es ist bekannt; auch dass Zechs eigenes Schicksal vorweggenommen ist, als vertriebener Autor.

Paul Zech
Ballade von einem blinden Grubenpferd

So schwarz weint keine Nacht am schwarzen Gitter
wie in dem schwarzen Schacht das blinde Pferd.
Ihm ist, als ob die Wiese, die es bitter
in jedem Heuhalm schmeckt, nie wiederkehrt.

Es wittert durch das schwarze Fleisch der Steine
den Tod und sieht ihn mit den toten Augen an,
und ist mit ihm die ganze Nacht alleine
und geht nur widerwillig ins Gespann.

Der Knabe, der es durch die Gänge treibt,
will es mit Brot und Zucker fröhlich machen.
... Es kann nicht mehr wie andere Pferde lachen.
In seinen Augen wurmt die Nacht und bleibt.

Nur manchmal, wenn mit dem Geruch von Laub
waldfrisches Holz nach unten wird gefahren -:
hebt es den Kopf und beißt sich in den Haaren
des Knaben fest und stampft ihn in den Staub.

Und rast durch schwarzer Schächte Labyrinth
und stürzt im Fliehn die steile Felsentreppe
herab und wiehert durch die grüne Steppe,
auf der die toten Pferde mächtig sind.

(Paul Zech (1881 –1946): Aus: Gedichte. Aachen 1999: Shaker Verlag. S. 175)
(Zech – ein seltsam edler, sensibler Lyriker, im Westpreußischen geboren, in Berlin sich herumgetrieben habend, dann Arbeit als Kumpel in den Kohlenrevieren Belgiens, Frankreichs, des Ruhrgebiets.
Und dann die politische Katastrophe, die so viele liebe, fähige Dichter und Künstler traf: Die Deutschen vertreiben ihre wichtigsten Denker und Fühler und Wissenden, ob Juden, ob Christen, ob Freidenker: 1933 fristlos entlassen, in Berlin ... undsoweiter: 1946 in Buenos-Aires verstorben; eine ähnlich "schlimme Karriere“ wie Stefan Zweig...)

Jetzt aber in Bochum:

"Kumpel auf vier Beinen"

- eine Ausstellung im Malakow-Turm der Zeche Hannover:

Sie wurde gestern eröffnet - und bietet auch noch besondere Termine. Wer hätte Lust, "mitzuerleben"? ein Stück Mensch-Tiergeschichte?
Man könnte sich treffen in Bochum Hbf., und im Auto zur Zeche fahren; sonntags...

Wenn ich Antwort kriege, mache ich detailliertere Vorschläge.

S. URL.:

Ein Hintergrundartikel zu der Ausstellung:

Gelsenkirchen, Stadt der tausend Pferde, auch dieser:

.... der Grubenpferde.

Sigismund von Radeckis Bergbau-Geschichten....

... eine, in Dortmund-Dorstfeld spielnd, mit Grubenpferden:


S. URL.:

Gerd Meussen:
Das letzte Grubenpferd

In einer schwarzen Vollmondnacht,
da bin ich plötzlich aufgewacht.
Vor meinem Bette stand ein Tier,
sah ernst mich an und sprach zu mir:

"Nur keine Bang, lieben Gerd!
Ich bin dat letzte Grubenpferd!
Mach mich 'ne Tafel, drauf zu lesen,
datt ich zwar doof, doch treu gewesen!"

So sprach das Pferd und es verschwand
bescheiden leuchtend durch die Wand.
Nett, daß es mich besucht. Allein -
das kann doch wohl kein Zufall sein.
*

Reportage im wdr:
https://www.wdr.de/themen/kultur/ausstellungen/grubenpferde/index.jhtml

URL.: Weiteres zu „Grubenpferden“.

Abschiedsgruß an Tobias und alle Grubenpferde
von Friedrich Lüning

Durch weite Strecken tief unter der Erde
im felsigen Gestein in finsterer Nacht
zogt ihr, ihr treuen Grubenpferde
die schwer beladenen Wagen zum Schacht.

Ihr habt dem Kumpel das schwarze Gold,
das mühsam er im Flöz gebrochen,
als schwere Last zum Schacht gerollt
mit zitternden Flanken und müden Knochen.

Das letzte Pferd im Ruhrrevier –
Tobias` treues Auge bricht,
ein „Knappschaftsrentner“ so wie wir
die letzten Jahr` im Sonnenlicht.

Ein Dank auch jenem, der sich fand,
der dich in Kost und Hut genommen,
wo im verdienten Ruhestand
du gern das Gnadenbrot bekommen.

Lebt wohl, denn andere Zeiten sind erwacht.
Der Hammer dröhnt, Maschinen hetzen,
ihr atmetet mit uns im Schacht,
wer kann die Kumpelschaft ersetzen?
*
(Aus: Drawer Klaus, Erinnerungen an das Grubenpferd, Bochum 1982, S.21)

URL.: Erinnerung an „Tobias“:

Grubenpferde –

Zeugen der Geschichte:

s. URL.:

Es sei Dir gegönnt, aber an sich "darf man doch nicht mehr als drei hintereinander" ?

wanda-chen,

Ein Kumpel hat v i e r Beine. Z.B. W - a - n - d...
Winkes Bein - anderes Bein - noch-anderes Bein - dat letzte Bein...

Wenn Du sonst keinen Beitrag hast, warum überlässt Du eine solche Einschränkung - die ich nicht kenne, nicht dem web-Karl?
Der hat doch Erfahrung - und kann quäkenden, vierfachen Unsinn von Informationen zum Thema unterscheiden.
Oder gibt es es da andere Gründe für solche Maßnahmen?
Automatisch klappt das ja nicht. Technisch lief es ja durch.
Vielleicht krieg es ja noch erklärt.

In dieser Stil-Lage sind seit einiger Zeit alle Deine Reaktionen auf Beiträge von mir. Nix zum Thema, nur irgendwie in die vermutete Richtung (hier: "Pferd") gespieselt. (Das kann ein Ross besser.)

Wieviel Petzereien hast Du jetzt noch frei?

S. URL.: Wie der Niederrheiner petzt.

Nicht ärgern, nur wundern. :-)

Morgen schreibe ich auch mal wieder was, heute hatte ich wenig Zeit für längere Ausführungen. Auf alle Fälle Dank für viel Neues und Anregungen, auch bei Grass. :-)
Gruß Marina

Auch ich sage d a n k e und wissen will: WAS "sei es Dir gegönnt", WAS?..

Dir oder UNS?.. "drei hintereinander"?! STARK! :-)) Dann gute nacht sagt noch kropka

Ich verstehe nur Bahnhof. Sollte ich es denn anders verstehen müssen/können/wollen? ):-(

.. Dann bleiben wir beim "Bahnhof", Schorsch :-) Magst nach Bochum kommen??
Zitat: "Man könnte sich treffen in Bochum Hbf., und im Auto zur Zeche fahren; sonntags..."
Und rhetorische Fragen werden grundsätzlich nicht beantwortet :-))) Gruß kropka

Ein bisschen weit, kropka, nur um rhetorisch etwas in Erfahrung zu bringen (;-)

Warum "nur" Schorsch?.. Das Thema hier ist: "Kumpel auf vier Beinen" - kein Bär!." Beginne das Lesen ganz OBEN, am 21.08.06 (09:20), dann wirst Du gewiss mehr als nur "Bahnhof" verstehen. Wenn Du aber selbst am 22.08.06 (21:00) schreibst: "Sollte ich es denn anders verstehen müssen/können/wollen? ):-(".. was soll ich Dir dann antworten?.. Auf "sollte ich.. wollen?" gibt es keine Antwort. Ich lebe übrigens im südlichsten Süden der Republik :-) .. und kein Weg ist mir manchmal.. oder oft zu weit! Gruß kropka.

Der Bärengraben in Bern liegt mir näher, liebe(r) kropka....

Gibt es schon Planungen für einen bestimmten Sonntag. Bochum ist ja nicht weit von meinem Wohnort entfernt.

Die drei besonderen Tage mit Programm der Ausstellung sind:

So, 17.9., 14 - 18 Uhr:

"Pferde in Bewegung": Ponys, Pferde und Schmiedevorführung mit der Dortmunder Schmiedin Belinda Hess


So, 24.9., 14 - 18 Uhr:

"Pferde als Helfer. Therapeutisches Reiten, Voltigieren und Hippotherapie. In Kooperation mit dem Verein für
therapeutisches und sportliches Reiten Herdecke und dem Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke

Di, 10.10., 20 Uhr:

Zeitzeugengespräch mit dem ehemaligen Bergmann und Grubenpferdekenner Horst Höfer aus Unna

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Ich werde wahrscheinlich bei allen, besonders aber beim letzten Termin dabei sein. Das ist dann ein Dienstag.
Aber das ist ja kein Problem für uns, die wir geistig und körperlich mobil sind...
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Wer an einem Termin interessiert ist, kann mir das ja schreiben.