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THEMA:   Ich lese gerade das Buch: Tschador im geteilten Herzen des Iran

 2 Antwort(en).

lola begann die Diskussion am 09.08.06 (17:51) :

Dieses Buch ist von Lilli Gruber geschrieben, eine Journalistin, Bestsellerautorin und Europaabgeordnete.
Sie ist in dem Moment im Iran und beschreibt dort die wirklich beängstigende reale Situation.
Aber hier berichtet sie, daß sie in einer großen Villa im Herzen Teherans, in der die Büros der UNO untergebracht sind, von einem Gebet, was sie an der Wand dort fand! Dieses Gebet fand ich so herrlich, daß ich es auch Euch schreiben wollte:

"Oh Herr, ich bitte von dir die Weisheit, um die Männer zu verstehen, die Liebe, um ihnen zu vergeben, und die Geduld, um sie zu ertragen. Und, Herr, gib mir keine Kraft, sonst würde ich ihnen eine ordentliche Tracht Prügel verabreichen!"

Wenn man ein bißchen weiß, was den Frauen von den typischen Männern dort abverlangt wird dann erkennt man die Absicht, die darin ausgedrückt wird.! Aber klingt da nicht doch ein energischer Wille mit, sich durchzusetzen gegen Ungerechtigkeiten, denen die Frauen dort normalerweise ausgesetzt sind?

Ja, ich lese das Buch - ich habe etwas von der Situation mitbekommen, aber ich denke, daß auch Ihr eventuell an diesem verdammt menschlichen "Gebet" schon interessiert seid!???

Gruß lola.


 lola antwortete am 13.08.06 (15:38):

Habe ich hier etwas weit voraus gegriffen? Es täte mir leid!
Ich möchte mich erklären, warum ich dieses "Gebet" so erstaunlich empfinde!
Sicher ist es den meisten bekannt, daß in Persien die Frauen noch einen Tschador tragen müssen und sich damit verhüllen. Das ist hier auch in Deutschland doch durchaus bekannt. Auch daß das eine Einengung der Möglichkeiten im Leben einer Frau bedeutet, andererseits den Männern Macht über sie bietet!
Die Frauen im Iran - wenn auch Muslime - aber setzen sich zur Wehr dagegen! Und das spricht sich in diesem "Gebet" m.E. deutlich aus! Diese Offenheit ihrer Kritik in Büroräumen der UNO-Behörden zeigt doch, daß dort Aktivitäten im Gange sind! Auch den bisher nur ausnahmslosen schwarzen Tschadors stehen jetzt durchaus moderne farbige zur Seite! Und die Tatsache, daß die iranischen Frauen mehr und mehr von der Schönheitschirugie Gebrauch machen, zeigt auch das, daß sie mehr und mehr zu einem guten Selbstbewußtsein tendieren, was uns hier nur durch gute Bücher bekannt werden kann!
Menschen, die sich nicht in der Öffentlichkeit zeigen dürfen, können auch nicht aktiv werden! Aber aus allem spricht doch unmißverständlich, daß dort im Iran etwas in eine neue Entwicklung getreten ist! Und das ist doch auch bewundernswert und interessant für uns hier!????


das meint die Lola!


 lola antwortete am 13.08.06 (17:09):

Eben gerade finde ich einen vielsagenden Text einer Iranerin, die in den USA sich gegen Krebs behandeln lassen muss und die Zeit dazu nutzt, um über die Situation sehr vieler Frauen im Iran zu schreiben. Natürlich war die Möglichkeit dieses Buch zu veröffentlichen äußerst schwierig im Iran! Aber eine Iranerin mit "ungewöhnlichem Mut" hat es geschafft! Darin sind die Worte geschrieben:

" Die Probleme der Frauen werden systematisch geleugnet, denn vor ihrem Elend und ihren Forderungen verschließt man einfach die Augen. Wenn man Erklärungen verlangt, ist die offizielle Reaktion immer die gleiche: Erst wird alles abgestritten, dann wird einiges zugegeben, um auch dies schließlich herunterzuspielen mit dem Argument, im Westen sei es noch viel schlimmer."

Ich denke, das macht meine Gedanken Euch verständlich, daß ich meinte, dieses Euch mitteilen zu sollen!?

Gruß von lola.