Zur Seniorentreff Homepage
 Bücher suchen:





Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe



Archivübersicht | Impressum

THEMA:   Minimum: Vom Vergehen und Neuentstehen unserer Gemeinschaft

 8 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 25.03.06 (12:24) :

Wer hat das neue Buch von Frank Schirrmacher schon gelesen und möchte es hier mit mir diskutieren?

Es packt einige heiße Eisen an und ist m. E. eine konsequente Fortsetzung des Methusalem Komplotts. Bei Amozon finden sich allerdings bereits Verrisse. Vor allem Frauen stößt auf, dass Schirrmacher eine der Problemzonen bei ihrer mangelhaften Gebärbereitschaft sieht. Für Schirrmacher sind es die Familien, die den Zusammenhalt der Gesellschaft garantieren und er fordert vor allem die Frauen dazu auf, den neuen Patchworkfamilien Zusammenhalt zu geben.

Internet-Tipp: https://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3896672916/derseniorentimin


 pilli antwortete am 25.03.06 (13:09):

hmmm....Karl,

muss es wirklich Frank Schirrmacher sein?

schwierig...schwierig! :-)

schon bei den "Methusalem-Diskussionen" habe ich mich im ST zurückgehalten, weil ich ahnte, datt gibt ärger! :-)

aber okay, ich lese es und dann gucken wir mal, ob eine diskussion helfen kann, bissel die hintergründe zu beleuchten, warum und wieso sich bei mir jedes haar einzeln aufstellt, wenn ich nur den namen höre oder lese.

:-)


 seewolf antwortete am 26.03.06 (01:34):

... mit Verlaub gesagt: das ist ein ganz gewaltig wichtiges Thema für "Politik und Gesellschaft" - weniger für Literatur und Kunst...


 Karl antwortete am 26.03.06 (10:48):

Einverstanden Seewolf,

aber nu isses halt mal hier :-)

@ pilli,

ich freue mich schon auf deine Kommentare ;-)) Tu dir keinen Zwang an. Wer solche Thesen wie Herr Schirrmacher aufstellt, erwartet sicherlich auch eine Menge Gegenwind und kann ihn aushalten.


 kropka antwortete am 26.03.06 (12:08):

... mit Verlaub gesagt:
das ist ein ganz gewaltig wichtiges Thema SEEWOLF...
auch für unsere Gemeinschaft hier... :-)

mfg
herzlich kropka


 seewolf antwortete am 26.03.06 (14:12):

Ich schlage vor, zunächst den Begriff "Gemeinschaft" insofern zu definieren, als es gilt klarzustellen, wie weit Einzelne diesen Begriff fassen wollen.

Ich selbst möchte davon ausgehen, daß hiermit die Summe unserer Bürger gemeint ist.


 seewolf antwortete am 27.03.06 (15:51):

hm...

Und nun?


 Karl antwortete am 27.03.06 (17:47):

Bevor Schirrmacher seine Thesen präsentiert, erzählt er die Geschichte vom Donnerpass. Im Jahr 1846 versuchte eine Gruppe von Auswanderern, angeführt von George Donner, Kalifornisches Land zu erreichen und benütze dazu eine, wie sich herausstellen sollte, tödliche Abkürzung durch die Große Salzsee-Wüste. Nach heftigen Schneefällen blieb die Gruppe stecken und musste vor Ort überwintern, was teilweise im Verspeißen von Verhungerten endete. 48 Personen überlebten, 42 starben. Es waren die Großfamilien und hier vor allem die Frauen und ihre Kinder, die überlebten, Einzelpersonen, vor allem alleinstehende Männer kamen um. Daraus folgert Schirrmacher, dass die Familie die Überlebenszelle der Gesellschaft sei. Familienmitglieder helfen sich untereinander, opfern sich auf. Einzelkämpfer haben keine Chance im Überlebenskampf. Schirrmacher sieht unsere Gesellschaft deshalb in großer Gefahr, weil die Solidargemeinschaft Familie sich auf einem dramatischen Rückzug befinde. Als Folge der Kleinfamilie (1 Kindfamilie) gebe es z. B. in Zukunft keine Onkel und Tanten mehr, jeder sei auf sich alleine angewiesen. Kann eine Gesellschaft eine Gemeinschaft sein, wenn sie nicht mehr aus Familien besteht?


 seewolf antwortete am 27.03.06 (22:32):

Der Begriff "Solidargemeinschaft" paßt m.E. gut. Sofern der Mensch nicht überhaupt und partout allein leben will, sucht er sich einen Partner. Mit ihm bildet er eine solche S.G. - oft sogar rechtlich ausgestaltet als Ehe oder vertragliche Lebensgemeinschaft. Loyalität spielt eine große Rolle, tatkräftige gegenseitige Unterstützung ebenso.
Darum herum entstehen weitere S.G.en: Hausgemeinschaft, Freundeskreis, Sportverein, Ortsverband der Feuerwehr - der Partei - uvm., auch Betriebsbelegschaften.
Nächster Ring oder Zwiebelhaut wäre die Dorfgemeinschaft, der Regionalverband, schließlich der landsmannschaftliche Verbund und wiedrum drumherum der "nationale".

Wenn aber schon der "kleinste" oder "innerste" Ver-Band zerfranst - wie dann sollen die anderen halten können?

Der ausgeuferte Individualismus führt letzlich in die Entwurzelung und Bindungslosigkeit = Verwirrung. Dies drückt sich übrigens auch ökonomisch aus. Siedlungen verlieren ihre Infrastruktur.