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THEMA: "Gute Besserung"-Gedichte und Texte
8 Antwort(en).
Citro
begann die Diskussion am 18.01.06 (16:45) :
Ich wünsch‘ dir gute Besserung, nicht nur dem Leib, auch deiner Seele. Auch sie bedarf der Kräftigung, selbst wenn du glaubst, daß das nicht zähle.
Von deinem Schmerz an Arm und Bein im Lehrbuch viel geschrieben steht, doch wenn sie tiefer sitzt, die Pein, dann weißt nur du, worum es geht.
Es helfen dir dann kaum noch Tropfen, und keine Salbe macht dich heil. Es gilt, die Seele abzuklopfen und ihr zu geben ihren Teil.
Der Krückstock wird fürs Bein gebraucht, daß es an Kraft nicht fehle. Doch ist die Seele erst verstaucht, bedarf es starker Pfähle.
Ich wünsch‘ dir gute Besserung. Es soll nun täglich aufwärtsgehn. Kommt deine Seele erst in Schwung, dann wird‘s dein. Körper überstehn.
(Elli Michler)
Hat jemand noch andere Texte/Gedichte zum Thema ? Leider kann ich auch im "Netz" keine schönen finden. Viele Grüße von Citro
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majanna
antwortete am 18.01.06 (19:10):
Du besserst dir ich besser mir - beide bessern wir uns schnell dann wird`s in uns beeden wieder hell.
Nur für Leute mit Humor, natürlich.
Grinsend
Marianne
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dorant
antwortete am 19.01.06 (10:31):
Da ich es, wie Majanna, auch mit dem Humor halte, habe ich mal in meinen Bücherregalen gestöbert. Da fand ich ein hübsches kleines Büchlein mit dem Titel: "Nicht immer ist der Mensch nur heiter - er kann auch krank sein usw." Geschrieben hat es OMR Prof. Dr. sc. med. Dr, h,c, A. Bienengräber vor mehr als 20 Jahren. Darin heisst es am Schluss:
Der Humor, das ist ein Saft, der uns belebt und Kräfte schafft. Vielmehr - im übertrag´nen Sinn - steckt spritz´ge Laune, Scherz darin, auch leiser Spott und Ironie, doch alles das in Harmonie. Im ganzen ist´s ein Instrument, das der erfahr´ne Arzt wohl kennt; es fördert den Gesundungswillen fast ebenso wie gute Pillen. Und der, der das erfahren hat, nachdem er vorher trist und matt und manche Woche krank war, ist D o k t o r F r ö h l i c h dankbar!
In diesem Sinne: Gute Besserung!
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Enigma
antwortete am 21.01.06 (09:15):
Geht so was auch oder ist das zu allgemein?
Neue Heilmethoden
Berühmt zu werden, liegt an dem: Du mußt begründen ein System! Such was Verrücktes und erkläre, Daß alles Heil im Kuhmist wäre, Dem, auf die Wunde warm gestrichen, Noch jede Krankheit sei gewichen Und den, nachweislich, die Azteken Geführt in ihren Apotheken... Hält man dich auch für einen Narren, Du mußt nur eisern drauf beharren, Dann fangen immer einige an, Zu glauben, es sei doch was dran, Und du gewinnst dir viele Jünger, Die deine Losung: “Kraft durch Dünger!” Streng wissenschaftlich unterbauen Und weiterkünden voll Vertrauen.
Eugen Roth
Ich gucke auch gerne mal weiter...
Tschüss...
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Enigma
antwortete am 21.01.06 (09:22):
Palmström - Der vorgeschlafene Heilschlaf Palmström schläft vor zwölf Experten den berühmten Schlaf vor Mitternacht, seine Heilkraft zu erhärten.
Als er, da es zwölf, erwacht, sind die zwölf Experten sämtlich müde. Er allein ist frisch wie eine junger Rüde!
Christian Morgenstern
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Enigma
antwortete am 21.01.06 (09:27):
Friederike Brun (1765-1835) Ahndung der Genesung Wölbender Aether, Schimmerndes Blau, Grünende Fluren, Perlender Thau! Kühlende Lüfte, Wehende Düfte, Hallende Töne, Wallende Schöne, Hebet den Busen mir, strömet durch's Herz, Mit der Erinn'rung tiefwogendem Schmerz! Rieselnde Quellen, Spiegelt den hellen, Liebend erröthenden Himmel zurück, Spiegelt den dankvoll bethräneten Blick! Ist mir entnommen der brennende Schmerz? Schlägt ungefesselt und fröhlich mein Herz? Grüß' ich nicht weinend das steigende Licht? Funkelt in Thränen der Abendstern nicht? Bin ich dieselbe? Fühlend der Freude, Theilend dem Leide? Hoffend und wähnend, Lächelnd und sehnend? Tochter des Haines, Schwester der Flur, Deine Geliebte, Mutter Natur!
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Enigma
antwortete am 21.01.06 (09:51):
Die seelische Gesundheit wollen wir ja auch nicht vernachlässigen: :-)
Seelische Gesundheit
Ein Mensch frißt viel in sich hinein: Mißachtung, Ärger, Liebespein. Und jeder fragt mit stillem Graus: Was kommt da wohl einmal heraus? Doch sieh! Nur Güte und Erbauung. Der Mensch hat prächtige Verdauung.
(Eugen Roth)
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polykrit
antwortete am 22.01.06 (19:18):
Hallo Freunde des Gedichts, komm g'rade an und angesichts der heit'ren Verse, die hier stehen, will gerne nach ich einmal sehen, was ich so habe im Archiv an Ähnlichem. Ich wühle tief und siehe da, ich wurde fündig mit Zeilen, die fast hintergründig manch' Zeitgenossen karrikieren, die immer gleich den Kopf verlieren, wenn's hier mal zwickt und da mal zwackt. Auf geht's, hier kommt der erste Akt:
SO SIND SIE HALT
Manchem wird es schon zur Bürde, sagt man, dass es besser würde. Umgekehrt, bestätigt man, dass es schlimmer kommen kann, fühlt erleichtert sich derselbe und erwartet froh in Bälde, dass sein Unken sich erfülle und er bald in aller Stille, selbstvergessen wie ein Schaf, höchst genüsslich leiden darf.
Diese Hypochondertypen saugen sich wie die Polypen im Gesundheitswesen fest, nichts bleibt übrig für den Rest!
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yankee
antwortete am 25.01.06 (17:52):
Gesunde Umwelt
Gewiss, wir haben allen Grund Zu lachen, wenn wir selbst gesund. Doch sei auch innig Gott gedankt, Wenn niemand sonst im Haus erkrankt, Wenn Weib und Kind und Inge sind Wohlauf und ganz in Ordnung sind, Verwandte, Freunde sich nicht legen - Gar mit dem Anspruch, sie zu pflegen; Wenn Milchmann, Krämer, Schneider, Schuster, Nicht bettgefesselt sind als Huster, Die Zeitungsträgrin jederzeit Von Kraft erstrahlt und Rüstigkeit.
Nur eins: halt Deine frommen Triebe Nicht gleich für reine Nächstenliebe: Gesundheit wünschst Du allen ihnen, Damit sie Deinem Wohlsein dienen!
- Eugen Roth
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