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THEMA: Advent
63 Antwort(en).
Enigma
begann die Diskussion am 03.12.05 (07:33) :
Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) Warten ist eine Kunst
Advent feiern heißt warten können; Warten ist eine Kunst, die unsere ungeduldige Zeit vergessen hat. Sie will die reife Frucht brechen, wenn sie kaum den Sprößling setzte; aber die gierigen Augen werden nur allzuoft betrogen, indem die scheinbar so köstliche Frucht von innen noch grün ist, und respektlose Hände werfen undankbar beiseite, was ihnen so Enttäuschung brachte. Wer nicht die herbe Seligkeit des Wartens, das heißt des Entbehrens in Hoffnung, kennt, der wird nie den ganzen Segen der Erfüllung erfahren. Wer nicht weiß, wie es einem zumute ist, der bange ringt mit den tiefsten Fragen des Lebens, seines Lebens, und wartend, sehnend ausschaut bis sich die Wahrheit ihm entschleiert, der kann sich nichts von der Herrlichkeit dieses Augenblicks, in dem die Klarheit aufleuchtet träumen, und wer nicht um die Freundschaft, um die Liebe eines anderen werben will, wartend seine Seele aufschließt der Seele des anderen, bis sie kommt, bis sie Einzug hält, dem bleibt der tiefste Segen eines Lebens zweier Seelen ineinander für ewig verborgen. Auf die größten, tiefsten, zartesten Dinge in der Welt müssen wir warten, da gehts nicht im Sturm, sondern nach den göttlichen Gesetzen des Keimens und Wachsens und Werdens.
Internet-Tipp: https://www.deutsche-liebeslyrik.de/advent/advent2.htm
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majanna
antwortete am 03.12.05 (09:21):
Schöner Text, enigma.
Und wenn man( ich) genau liest/lese, komme ich zur Erkenntnis, dass unser laufendes Leben adventhaft ist. Und dass es vielleicht gar nicht so wünschenswert sein mag,stets im Angesicht der Wahrheit und Klarheit zu sein.
Allzu schrecklich mag sie sein.
Ich denke dabei an die erste Duineser Elegie:
"Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel Ordnungen? und gesetzt selbst, es nähme einer mich plötzlich ans Herz: ich verginge von seinem stärkeren Dasein. Denn das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen, und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht, uns zu zerstören. Ein jeder Engel ist schrecklich." (ZITATENDE)
frdl.g.
Marianne
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schorsch
antwortete am 03.12.05 (12:15):
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Ein jeder nach dem Mammon rennt.....
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Ein Engel wacht, der andere pennt.....
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Kein Mensch mehr einen anderen kennt.....
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Kein Engel hilft, weil jeder flennt....
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marie2
antwortete am 03.12.05 (18:52):
Als Kind war der Advent für uns eine Wartezeit, auch eine dunkle Zeit. Süßigkeiten gab es nur am Nikolausabend, Kerzen nur am Adventskranz. Heute MUSS die Zeit durch viele Süßigkeiten und andere Geschenke den Kindern versüßt werden, damit die Wartezeit bis Weihnachten nicht so lange ist. Bei den Erwachsenen ist es ähnlich, so dass Weihnachten kein Höhepunkt sondern nur der Endpunkt des vorweihnachtlichen Rummels ist. Dass Warten eine Kunst ist, die auch erlernt werden kann oder muss, dürfte vielen fremd sein. Gestern haben wir uns darüber noch mit Freunden unterhalten. Der Bonhoeffer Text war mir unbekannt. Danke Enigma..
Was ich Dir zum Advent schenken möchte Einen Orgelton wider den finsteren Morgen, meinen Atem gegen den Eiswind des Tags. Schneeflocken als Sternverheißung am Abend Und ein Weglicht für den verlorengeglaubten Engel, der uns inmitten der Nacht die Wiedergeburt der Liebe verkündet.
Christine Busta
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Sonnenblume
antwortete am 03.12.05 (22:13):
Advent von Lieselotte Bollmann, 1992
Es ging die liebe Sommerzeit wie immer, viel zu früh, denn auf die ganze, bunte Pracht, fiel heut der erste Schnee. Was rot und gelb - der Herbst schattiert, mit seiner Künstlerhand, das pflückt der Sturm in einer Nacht - und weht es übers Land. - Kahl stehn die Bäume nun im Wind und träumen in die Zeit, doch steht der grüne Tannenbaum der - Wende - schon bereit. Bald ists soweit, dann bringt er - still geschmückt - mit buntem Tand, im Lichterglanz die Heimat mit, in dieses fremde Land. Dann steht er da - im Kerzenschein und nimmt mich mit - zurück in meine Kindheit - übers Meer und ich bin still - beglückt. Versunken ist die Zeit im Raum und - träumend - jedes Jahr, leb ich den alten Kindertraum zu Haus - wie es einst war.
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schorsch
antwortete am 04.12.05 (11:16):
Gut ist der Advent im Winter; mancheiner käme sonst dahinter, dass, wär er in der heissen Zeit, kein Mensch für Rummel wär bereit....
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eleisa
antwortete am 04.12.05 (14:00):
1.Advent Sehnsucht nach Licht in aller Dunkelheit.
2.Advent Sehnsucht nach Freude in aller Traurigkeit.
3. Advent Sehnsucht nach Hoffnung in aller Aussichtslosigkeit.
4.Advent Sehnsucht nach dem Licht der Welt.
Gregor Müller
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hl
antwortete am 05.12.05 (09:07):
Advents-Engels-Gesang
Der Nikolaus ist obdachlos, habt ihr ihn schon gesehen? Wo kalte Winde wehen, da ist die Not sehr gross.
Der Weihnachtsmann ist arbeitslos, die Liebe war sein Brot, nun leiden alle Not.
Das alte Christkind liegt ganz bloss, hat keine Krippe mehr, der Stall ist gähnend leer.
Die Englein singen gnadenlos, habt ihr sie schon gehört? Sie sind gar sehr empört.
Zu viele Menschen lieb-es-los und niemand will es sehen, wo kalte Winde wehen, da ist die Not sehr gross.
"Fröhöliche Weihnacht überall leeherer Versprechen hohler Schall!"
/hl
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schorsch
antwortete am 05.12.05 (09:59):
Dort wo die holden Englein singen, muss das wohl viel Freude bringen. Doch singen die Englein dummerweise nur noch bei uns. Die lange Reise nach Bethlehem ist zu beschwerlich; wär ja Schwarzafrika, ganz ehrlich!
Schorsch
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Citro
antwortete am 05.12.05 (15:21):
Weihnachtslied, chemisch gereinigt Morgen, Kinder, wird's nichts geben! Nur wer hat, kriegt noch geschenkt. Mutter schenkte euch das Leben. Das genügt, wenn man's bedenkt. Einmal kommt auch eure Zeit. Morgen ist's noch nicht soweit. Doch ihr dürft nicht traurig werden. Reiche haben Armut gern. Gänsebraten macht Beschwerden. Puppen sind nicht mehr modern. Morgen kommt der Weihnachstmann. Allerdings nur nebenan. Lauft ein bißchen durch die Straßen! Dort gibt's Weihnachtsfest genug. Christentum, vom Turm geblasen, macht die kleinsten Kinder klug. Kopf gut schütteln vor Gebrauch! Ohne Christbaum geht es auch. Tannengrün mit Osrambirnen - Lernt drauf pfeifen! Werdet stolz! Reißt die Bretter von den Stirnen, denn im Ofen fehlt's an Holz! Stille Nacht und heil'ge Nacht - Weint, wenn's geht, nicht! Sondern lacht! Morgen, Kinder, wird's nichts geben! Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld! Morgen, Kinder, lernt fürs Leben! Gott ist nicht allein dran schuld. Gottes Güte recht so weit ... Ach, du liebe Weihnachtszeit! ( Erich Kästner)
Ich wünsche allen Chattern eine besinnliche Adventszeit!!!
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Marina
antwortete am 05.12.05 (17:24):
Es gibt so wunderweiße Nächte
Es gibt so wunderweiße Nächte, drin alle Dinge Silber sind. Da schimmert mancher Stern so lind, als ob er fromme Hirten brächte zu einem neuen Jesuskind.
Weit wie mit dichtem Demantstaube bestreut, erscheinen Flur und Flut, und in die Herzen, traumgemut, steigt ein kapellenloser Glaube, der leise seine Wunder tut.
Rainer Maria Rilke
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kropka
antwortete am 05.12.05 (21:32):
Manchmal fühlt sie: Das Leben ist groß, wilder, wie Ströme, die schäumen, wilder, wie Sturm in den Bäumen. Und ]eise läßt sie die Stunden los und schenkt ihre Seele den Träumen.
Dann erwacht sie. Da steht ein Stern still überm leisen Gelände, und ihr Haus hat ganz weiße Wände - Da weiß sie: Das Leben ist fremd und fern - und faltet die alternden Hände.
Rainer Maria Rilke aus: Advent (1897)
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Enigma
antwortete am 07.12.05 (07:19):
Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) Die Zucht der Zunge
Wo die Zucht der Zunge geübt wird (Epheser 4,29), dort wird jeder Einzelne eine unvergleichliche Entdeckung machen. Er wird aufhören können den anderen unaufhörlich zu beobachten, ihn zu beurteilen, ihn zu verurteilen, ihm seinen bestimmten beherrschbaren Platz zuzuweisen und ihm so Gewalt zu tun. Er kann ihn ganz frei stehen lassen, so wie Gott ihn ihm gegenübergestellt hat. Der Blick weitet sich und er erkennt zu seinem Erstaunen zum ersten Mal den Reichtum der Schöpferlichkeit Gottes. Gott hat den anderen nicht gemacht, wie ich ihn gemacht hätte
In seiner geschöpflichen Freiheit wird mir nun der Andere Grund zur Freude, während er mir vorher nur Mühe und Not war. Gott will nicht, daß ich den Andern nach dem Bilde forme, das mir gut erscheint, also nach meinem eigenen Bilde, sondern in seiner Freiheit von mir hat Gott den Andern zu seinem Ebenbilde gemacht. Ich kann es niemals im Voraus wissen, wie Gottes Ebenbild im Andern aussehen soll, immer wieder hat es eine ganz neue, allein in Gottes freier Schöpfung begründete Gestalt
Die ganze Verschiedenartigkeit der Einzelnen wird in der Gemeinschaft nicht mehr Grund zum Reden, Richten, Verdammen, also zur Selbstrechtfertigung sein, sondern wird Grund zur Freude aneinand
Ein sehr adventlicher Gedanke, finde ich.....
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schorsch
antwortete am 07.12.05 (10:07):
Es funkeln die Sterne, es fallen die Flöckelein; Frau Holle kämmt ihren Engelein die Löckelein; über Bethlehem schwebt ein Stern, ein gesunkener; und vor dem Stall lallt ein Hirt, ein betrunkener.
Halleluja ihr Leute, seid ihr so weit? Freuet euch, denn es ist Weihnachtszeit!
Sorry, Schorsch
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wanda
antwortete am 08.12.05 (08:00):
Merke auf dieses unaufhörliche Geräusch, es ist die Stille.
Horch auf das, was man hört, wenn man nichts mehr vernimmt.
Paul Yaléry
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schorsch
antwortete am 08.12.05 (16:35):
Entschuldigt bitte wenn ich oben ein paar sarkastisch/pessimistische Verslein hingekritzelt habe. Wie viele andere Mitmenschen gehe ich halt manchmal mit einer gewissen Verbitterung in den Advent.....
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Marina
antwortete am 08.12.05 (18:30):
James Kruess Tannengeflüster
Wenn die ersten Fröste knistern in dem Wald bei Bayrisch-Moos, geht ein Wispern und ein Flüstern in den Tannenbäumen los, ein Gekicher und Gesumm - ringsherum.
Eine Tanne lernt Gedichte, eine Lärche hört ihr zu. Eine dicke alte Fichte sagt verdrießlich: Gebt doch Ruh! Kerzenlicht und Weihnachtszeit - sind noch weit!
Vierundzwanzig lange Tage wird gekräuselt und gestutzt und das Wäldchen ohne Frage wunderhübsch herausgeputzt. Wer noch fragt: Wieso? Warum? - der ist dumm.
Was das Flüstern hier bedeutet weiß man selbst im Spatzennest: Jeder Tannenbaum bereitet sich nun vor aufs Weihnachtsfest. Denn ein Weihnachtsbaum zu sein: - Das ist fein!
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schorsch
antwortete am 08.12.05 (22:31):
"...Denn ein Weihnachtsbaum zu sein: - Das ist fein!..."
Da würde ich mal lieber keinen Tannenbaum fragen, ob er das auch so sieht!
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mmargarete01
antwortete am 09.12.05 (14:01):
Wenn das Jahr zu Ende geht
Gepriesen seiest du Jesus Christ, der du im Himmel bist. Wenn das Jahr dem Ende neigt und du zurück blickst die Zeit, was hast du auf Erden gesehen? was ist doch alles geschehen. War alles rechtens auf der Welt? Vieles ist nicht zu verstehen, Menschen im Leid vergehen. Wenn das Jahr zu Ende geht singen die Menschen ein Lied, vom Friedern auf Erden. Das ganze Jahr, keiner daran denkt, Advent hat noch keiner verpennt.
© Margret Nottebrock
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schorsch
antwortete am 09.12.05 (16:00):
Jahresbilanz.
Es ist doch so Brauch am Jahresende, dass man sich noch einmal rückwärts wende, Bilanz zu ziehen und sich zu besinnen: War man Verlierer? Konnte man gewinnen? War man denn heuer, na gottseidank, mehr an der Sonne und weniger krank? Haben einen die lieben, guten Verwandten, die einem immer die Türen einrannten, heuer wohl mehr in Frieden gelassen, dass man sich endlich in Ruh` konnte fassen? Musste man auf der Arbeit weniger hetzen? Tat einen denn heuer keiner verpetzen? Kann man sagen, ganz ohne zu prahlen, es sei gelungen, die Steuern zu zahlen? Hast du dann ehrlich Bilanz gezogen, merkst du, das Schicksal war dir gewogen. Zieh` einen Strich. Nichts soll dich reuen. Wir wollen uns nur auf das "Neue" freuen!
Schorsch
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mmargarete01
antwortete am 09.12.05 (23:06):
Lichterglanz und Kettenreigen
Oh, wie fröhlich ist in mir, überall die Lichter brennen. Oh, wie friedlich ist in mir, könnte alle Ketten sprengen. Lichterglanz und Kettenreigen, lassen mein Herz nicht schweigen. Kling Glöckchen, klinge sehr leise, auf einer so fröhlichen Weise. Frohe Weihnachtszeit, dir und dir wünsch ich allen, jetzt und hier.
© Margret Nottebrock
LG Margret
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Enigma
antwortete am 10.12.05 (07:43):
Henning Venske: Alle Jahre wieder!
Es weihnachtet, lieber Freund, da will ich Deine ideologische Schwäche mit weihnachtlicher Barmherzigkeit bedecken, denn gerade in der Weihnachtszeit soll man den Weihnachtsmännern nicht in den Sack treten. Auch möchte ich Dir nicht die Freude an der Vorweihnachtszeit vergällen, die uns ja in die rechte Weihnachtsstimmung bringen soll. Hast Du Dir schon Deinen Weihnachtstürken bestellt? Herr Späth aus Stuttgart verschickt die jetzt mit herzlichen Weihnachtsgrüßen. Ich überlege, ob ich meiner Frau einen zu Weihnachten schenke. Am Weihnachtsabend werden wir uns sicher im Weihnachtsprogramm des Fernsehens das Weihnachtsschießen aus El Salvador ansehen. Das paßt so gut zu unseren Weihnachtsliedern. Ob am ersten und zweiten Weihnachtstag wohl ausgesperrt wird? Ich glaube, ja - denn die Unternehmer können sich sonst nächstes Jahr keine Weihnachtsgans leisten. Das wäre mal eine Weihnachtsüberraschung! Vielleicht verzichten auch alle Arbeitnehmer auf ihre Weihnachtseinkäufe. Dann wäre das Weihnachtsgeschäft im Eimer! Natürlich werden wir auch wieder einen Weihnachtsgottesdienst besuchen. Ein Minister wird die Weihnachtspredigt halten, und auf die Frage: Warum bin ich gegen die Todesstrafe? wird er antworten: weil Weihnachten ist. Sicherlich wird im Weihnachtstrubel der eine oder andere seine Weihnachtsgaben auch auf der Straße finden: zum Beispiel einen genauen Plan, wo man im Schnellen Brüter von Kalkar am besten einen Weihnachtsbaum aufstellt. Und auf dem Weihnachtsmarkt von Bonn wird der Aufmarschplan gegen Polen gehandelt; keine Weihnachtsgratifikation für Gastarbeiter, keine Weihnachtkarte an Andropow, dafür ein Weihnachtssingen der als Weihnachtsengel verkleideten GSG 9 auf einem Weihnachtsbazar in Afghanistan. Natürlich werden unsere Grauen Wölfe ein friedliches Weihnachtsfest erleben, vorausgesetzt, es herrscht das richtige Weihnachtswetter. Weihnachtskugeln dürfen nicht feucht werden. Ach, mein lieber Freund, wenn erst die Weihnachtskerzen brennen, der Duft der Weihnachtsplätzchen in der Weihnachtsstube duftet, wenn die leuchtenden Kinderaugen im Weihnachtsgedicht steckenbleiben: dann erzähle ich mir selbst die Weihnachtsgeschichte. Wie Josef und Maria ihr Weihnachtsgeld bekamen, wie sie in Weihnachtsurlaub fuhren, wie sie die Weihnachtssendungen im Rundfunk hörten und ganz begeistert von der Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten waren. Und wie sie dann eine Weihnachtsmesse besuchten und tolle Abschlüsse tätigten. Wie gesagt, Freund, es weihnachtet sehr: die Christen lügen verschärft. Gesegnete Weihnachten wünscht Dir Dein H.V. P.S. Was schenkst Du mir eigentlich zu Weihnachten?
Internet-Tipp: https://www.aliaflanko.de/bogi/venske/indexs.html
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wanda
antwortete am 10.12.05 (08:57):
Sobald der Mensch sich von den zeitlichen Dingen abwendet und sich seinem Inneren zuwendet, gewahrt er ein himmlisches Licht, das vom Himmel kommt.
Meister Eckhart
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mmargarete01
antwortete am 10.12.05 (12:12):
Die traurige Tanne
Zwischen vielen Tannen hört man das Klagen, ihr, oh schöne Tannen gewachsen so grade. Schaut mich an, wie ungerade ich bin. Jammer nicht du wirst es sehen denn uns wird Weihnachten das Lachen vergehen. Da kommen Männer mit der Axt, hauen nur schöne Bäume ab. Kurze Zeit werden wir geschmückt, Kinder sagen ein Gedicht. Dann werden wir zum Müll geschickt, nun jammere nicht. Du darfst noch wachsen, du siehst noch Schnee, wirst den Winter überstehen.
© Margret Nottebrock
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wanda
antwortete am 11.12.05 (07:54):
Worte und Weisheiten, Erlebnisse, Gedanken. Wie Muscheln liegen sie an diesem Strand, warten darauf von dir gefunden zu werden. (... aus dem Gedicht von Hans Kronenberg)
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Enigma
antwortete am 11.12.05 (09:32):
Die Weihnachtsfee
Und Frieden auf Erden den Menschen, die eines guten Willens sind. Suchende Sterne ins eilende Haar, Frierende Sterne, schmelzend zergangen Über den wunderfeiernden Wangen, Und die Augen von Liebe so klar. Wie Glocken klar, wie Reif so rein Und so duft und so jung und blühend vor Güte Tau der Frühe himmlische Blüte Wie Rosen und wie Fliederschnein. Da steigen die Hände, ein bettelndes Meer, Augen dunkeln nach Geschenken, Mir! Mir! Mir! Mich mußt du bedenken! So steigen die bettelnden Teller her. Dunkel wird's, ein Wundern steht Strenge in der Feenseele, Wie wenn rohe Nacht das Leuchten quäle, Und Ernst in die Güte der Augen geht. Und es spricht wie klares Licht Aus dem milden Angesicht: Geben euch? Was soll ich euch geben, Alle Wunder habt ihr ja hier, Eine Erde die könnt hegen ihr, In euch selber will der Himmel leben. Kinder, ihr wünscht, So könnt ihr ja geben Und selig sein und selig machen, Und innig sein wie Kinderlachen Und wie wir von Wundern leben. Tuet frohe Liebesgaben Einer in des anderen Hand, Tuet ab das Geizgewand Und ihr pflücket alles Haben. Peter Hille (1854-1904)
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Marina
antwortete am 11.12.05 (11:55):
Noch ist Herbst nicht ganz entfloh'n, Aber als Knecht Ruprecht schon Kommt der Winter hergeschritten. Und alsbald aus Schnees Mitten Klingt des Schlittenglöckleins Ton.
Und was jüngst noch, fern und nah, Bunt auf uns herniedersah, Weiß sind Türme, Dächer, Zweige, Und das Jahr geht auf die Neige; Und das schönste Fest ist da.
Tag du der Geburt des Herrn, Heute bist du uns noch fern, Aber Tannen, Engel, Fahnen Lassen uns den Tag schon ahnen, Und wir sehen schon den Stern.
Theodor Fontane (1819 - 1898)
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mmargarete01
antwortete am 11.12.05 (12:49):
Heilige Nacht
Es ist die Heilige Nacht, Friede im Herzen erwacht. Glocken läuten vom Turm, Christmesse in der Nacht. Denkt an Menschen die Armen, die keinen Christbaum haben, wo keinen Frieden heut ist. Elend, Hunger am Herzen frisst, haben große Not und kein Brot. Vergesst die Vögel nicht zu füttern, zum Sommer danken sie es. Singen mit kräftiger Kehle, das schönste Lied sich von der Seele. Auch das ist Heilige Nacht was Frieden im Herzen macht.
© Margret Nottebrock
LG Margret
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Literaturfreund
antwortete am 11.12.05 (22:42):
Heinz Kahlau: Adventsingen
Die frommen Lieder welken in den Seelen. Sie bröckeln wie die Fresken in den Gängen der alten Kirchen. Viele Strophen fehlen. Nur ihre Einfalt ist noch in den Klängen.
Da sitzen junge Städter eng beisammen. Das sanfte Spiel der Flöte macht sie leise. Die Stimmen flackern im Gesang wie Flammen und tönen einem alten Gott zum Preise.
Das Neonlicht macht ihre Augen nüchtern. Das Lied zerfällt, das Radio tönt, sie tanzen. Der weiche Glanz der alten ernsten Stanzen schmilzt auf den jungen, heiteren Gesichtern.
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schorsch
antwortete am 12.12.05 (10:08):
Wenn hoch vom Turm die Bläser schallen und unter Tannenbaum die Gläser hallen, dann öffnet froh eure Herzen ganz weit; und Portemonnaies, s ist Weihnachtszeit!
(:-)Schorsch
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kropka
antwortete am 12.12.05 (11:16):
Schneeflocken
Gnädige Frau, es schneit, es schneit! Tragen Sie heut Ihr weißes Kleid?
Gnädige Frau, hier in der Ferne schneit's bei hellichtem Tage Sterne.
Und diese Sterne flimmern genau wie die Zähne der gnädigen Frau.
Oder wie Blüten von weißem Flieder, gnädige Frau, an Dero Mieder.
Oder die Blicke des Herrn Gemahls am Tage Ihres Hochzeitsballs.
Nein, sie flimmern, ich kann mir nit helfen, gnädige Frau, wie tanzende Elfen.
Hänseln jeglichen Parapluie; will man sie fassen, zerflimmern sie.
Flimmern in Wirbeln, flimmern in Bildern, die sind wirklich nit zu schildern.
Gnädige Frau, so wild, so mild wie ein opalisch flimmerndes Bild.
Und, ach Gnädigste, diese Sterne tanzen auf manchermanns Nase gerne.
Und auf solchermanns Nase, gnädige Frau, zertanzen sie zu Thränentau.
Zertanzen sie wie kichernde Lieder: morgen, morgen tanzen wir wieder!
Gnädige Frau, leb wohl! Schluß, Kuß! Frechheit - aber wer muß, der muß.
Richard Dehmel (1863-1920)
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wanda
antwortete am 12.12.05 (13:03):
Warum können Engel fliegen?
Weil sie sich leicht nehmen.
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kropka
antwortete am 12.12.05 (16:01):
Im Schnee
Schneegeriesel. Flocken über Flocken. In der weichen Luft zerfließt der Schaum, und kein Windhauch weht die Erde trocken.
Aber, wenn im Frost erstarrt der Flaum, reift er schnell zu glitzernden Kristallen und blinkt dann am Boden und am Baum.
- Nasser Schnee ist auf mein Haar gefallen - In den Bergen türmt er sich zu Eis und zu donnernden Lawinenballen.
Von den Dächern tropft es leise, leis, und dazwischen gleiten und verschwimmen fern und ferner, kaum daß ich es weiß,
Dämmernde Gedanken, leise Stimmen wie Erinnern, wie ein Atem bloß, einer Sehnsucht aufgescheuchtes Glimmen.
Alles fließt der Erde in den Schoß. Dieses Lebens gleitende Gesichte, ungezählte Tropfen, Los um Los,
Einen Augenblick beglänzt vom Lichte - oder in der rauhen Luft gereift, und nun auf der harten Erde dichte
Sternkristalle, bis ein Wind sie streift.
Hedwig Lachmann (1865 - 1918)
aus WINDSBRÄUTE Deutsche Lyrikerinnen Reclam Verlag Leipzig, 2005
Herausgegeben von Armin Strohmeyr
https://www.reclam.de/
Internet-Tipp: https://www.armin-strohmeyr.de/index1.html
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Citro
antwortete am 12.12.05 (18:51):
Überlistet
Wenn Blätter von den Bäumen stürzen, die Tage täglich sich verkürzen, wenn Amsel, Drossel, Fink und Meisen die Koffer packen und verreisen, wenn all die Maden, Motten, Mücken, die wir versäumten zu zerdrücken, von selber sterben - so glaubt mir: es steht der Winter vor der Tür!
Ich laß ihn stehn! Ich spiel ihm einen Possen! Ich hab die Tür verriegelt und gut abgeschlossen! Er kann nicht rein! Ich hab ihn angeschmiert! Nun steht der Winter vor der Tür - und friert!
(Heinz Erhardt)
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kropka
antwortete am 12.12.05 (21:41):
Ich wollt', ich wär' des Sturmes Weib
Ich wollt', ich wär' des Sturmes Weib, es sollte mir nicht grausen, auf Felsenhöhen wohnt ich dann, dort, wo die Adler hausen.
Die Sonne wäre mein Gespiel, die Winde meine Knappen, mit dem Gemahl führ' ich dahin auf flücht'gem Wolkenrappen.
Frei würd' ich sein und stolz und groß, die Königin der Ferne, tief unter mir die dumpfe Welt und über mir die Sterne! Anna Ritter (1865 - 1921) aus WINDSBRÄUTE Deutsche Lyrikerinnen Reclam Leipzig, 2005 Herausgegeben von Armin Strohmeyr
Internet-Tipp: https://www.reclam.de
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schorsch
antwortete am 12.12.05 (22:12):
Fliegt ein Engel übers Land, mit Palmenzweig in seiner Hand, möcht so gern uns Frieden bringen; sagt ihr Leut, wird es gelingen?
Schorsch
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Enigma
antwortete am 13.12.05 (07:29):
Lope de Vega (1562-1635)
Marias Wiegenlied
Die ihr dort wallet unter den Palmen, heilige Engel, sehet, es schlummert lieblich mein Kind: haltet die Zweige, sänftigt den Wind!
Palmen von Bethlehem, welche mit Brausen zornige Winde wirbelnd durchsausen, schweiget, o schweiget: es schlummert mein Kind! Laß von den Zweigen, zürnender Wind!
Müde vom Weinen hier auf der Erde, schlummert der Kleine. Daß Ihm im Schlummer Ruhe doch werde, schweige, o schweige, sausender Wind!
Grimmige Kälte droht Ihn zu wecken; ach, und mir fehlen schützende Decken. Heilige Engel, die ihr dort flieget, kommet und wärmet mein göttliches Kind!
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mmargarete01
antwortete am 13.12.05 (12:52):
Ho, ho ,ho, ho Jedes Jahr zur gleichen Zeit, komme ich zur Weihnachtszeit. Schneebedeckt ist die Landschaft nun, habe immer viel zu tun. Gehen die Geschenke mal aus, bringe ich Liebe und Freude ins Haus. Das größte Gut auf Erden, ist die Liebe die ich euch vermitteln werde. Friede soll heute überall sein, das Wünscht sich das Christkind, von Euch allen da Heim.
© Margret Nottebrock
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schorsch
antwortete am 13.12.05 (14:07):
Leise fallen ein paar Flocken, und ich mach mich auf die Socken. Quatsch, wer geht schon ohne Schuhe?! Ich bleib daheim - und habe Ruhe!
Schorsch
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mmargarete01
antwortete am 13.12.05 (17:04):
Fest der Besinnlichkeit
Ist die Dezemberzeit ruhig und still, besinnt euch, habt mehr Familiensinn. Es wird gehastet, geschnauft, gekauft, nur nichts vergessen, Geschenke zuhauf. Fest der Besinnlichkeit so denk ich es mir, geht verloren bei manchen hier. Man freut sich auf ein ruhiges Fest, doch wie man so hört, es ist nur Streß. Wer sich freut, sind die Geschäftsleute, die freuen sich über die dummen Leute.
© Margret Nottebrock
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wanda
antwortete am 14.12.05 (07:43):
ADVENT WARTEN
Warten!? - Warten kennen wir durch ein langes Leben; standen vor so mancher Tür ... Wer kann Hoffnung geben?
Wartend sind wir älter nun. Können wir noch hoffen? Können wir noch etwas tun? Was steht uns noch offen?
Warten ist: adventlich leben jeden Tag und jederzeit, einer ist, der hilft uns geben Liebe, Hilfe, Trost im Leid.
Warten ist: den andren zeigen, dass noch 'was im Kommen ist, wie ein Spross auf kahlen Zweigen: Liebe, Frieden - Jesus Christ.
Warten ist: ein kleines Licht, das tagtäglich heller strahlt, wenn Gott in Hände und Gesicht uns seiner Güte Spuren malt!
Strahlt dies Licht aus uns heraus, wird der Alltag aufgehellt. Grau und Grauen flieht daraus, dann wird's Weihnacht in der Welt!
Stefan Herok
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Enigma
antwortete am 14.12.05 (07:46):
Ich will an deiner Seite still über beschneite Wege gehn Tief in das unbekannte Weisse und alle Spuren sollen hinter uns verwehn. Dir werden Flocken leicht im Haare hangen In deinem Lächeln sich verfangen In blauem Atem glitzern und zergehn. Du bist so leise Als könntest du verstehn Dass wir schon lange nur auf Flocken schreiten Und endlos fallend aus den Ewigkeiten ins Grenzenlose sanft herniedergleiten.
Ernst Penzoldt
Internet-Tipp: https://www.br-online.de/kultur/literatur/lesezeichen/freiheitfuerfranken/penzoldt.html
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mmargarete01
antwortete am 14.12.05 (10:27):
Weihnacht
Kinderlachen hört man im Haus es pfeift der Wind es ist ein graus. Der Regen prasselt an den Scheiben, der dunkle Himmel ist am weinen. Die Mutter stolz ihre Plätzchen backt, es ist doch die Heilige Nacht. Oma singt ein Weihnachtslied, die Kinder singen vergnüglich mit. Vater über seine Zeitung schmunzelt, die Katze im Baume schunkelt. Die Glocken läuten es ist so weit, die Geschenke liegen für alle bereit.
© Margret Nottebrock
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schorsch
antwortete am 14.12.05 (10:54):
Ach wie schön, den Glocken zu lauschen; übermorgen heisst dann Geschenke umtauschen....
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Marina
antwortete am 14.12.05 (18:58):
Es treibt der Wind im Winterwalde
Es treibt der Wind im Winterwalde die Flockenherde wie ein Hirt, und manche Tanne ahnt, wie balde sie fromm und lichterheilig wird, und lauscht hinaus, den weißen Wegen streckt sie die Zweige hin, bereit - und wehrt dem Wind und wächst entgegen der einen Nacht der Herrlichkeit.
von Reiner Maria Rilke
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Enigma
antwortete am 15.12.05 (07:55):
Ich hab' mir was ausgedacht, Dass mir aber keiner lacht! Dieses Jahr zur Weihnachtszeit, Da beschenk' ich weit und breit, Alle Leut - ihr glaubt es kaum? Jeder kriegt von mir 'nen Traum: Raben, die Trompete blasen, Bring' ich mit, karierte Hasen, Eine Fuhre Gummibärchen, Dreizehn Flaschen voller Märchen, Bäume die spazierengehen, Stunden, die ganz stillestehen, Hunde, die sich reiten lassen, Frisch gebrat'nes Eis in Massen, Schnelle Autos für die Kinder, Einen Zauber-Wunsch-Zylinder; Extra-Väter, nur zum Spielen, Bälle, die von selber zielen, Eine Müllkippe zu Hause, Und 'ne Limonadenbrause, Betten, die im Dunkeln fliegen, Masern, die wir niemals kriegen, Sommerschnee auf Rodelwiesen, Aufblasbare bunte Riesen, Feuerchen, die knisternd brennen, Mütter die nicht schimpfen können, Badeseen an den Ecken, Lutschbonbons so lang wie Stecken, Schulen, nur zum Lachenlernen, Flugzeugtaxis zu den Sternen, Sofas, um draufrumzuspringen, Lieder, die sich selber singen, Pulver zum Unsichtbarmachen, Ein paar kleine zahme Drachen, Katzen, die auf Rollschuh'n rennen, Morgenstunden zum Verpennen, Wände, um sie anzumalen, Nüsse ohne harte Schalen, Einen Löwen zum Liebkosen, Und statt Ärger Rosen. Hier ist die Bescherung aus. Such für euch das Beste raus!
Gina Ruck-Pauquèt
Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Gina_Ruck-Pauqu%C3%A8t
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wanda
antwortete am 15.12.05 (08:01):
Kerzenmeditation
Hast du dich schon einmal in eine brennende Kerze hinein versenkt, in das Flackern und das Leuchten des Lichtes? Hast du schon einmal die Wärme gespürt, die ein Kerzenlicht ausstrahlt, so dass es dir wohl wird und du dich geborgen fühlst und daheim?
Hast du schon einmal daran gedacht, dass eine Kerze dir all das -Licht, Wärme und Geborgenheit- nur schenken kann, indem sie sich selbst verzehrt?
Vielleicht macht es dir Mut, wenn du selbst deine Kräfte erschöpft hast und nach dem Sinn all der Mühsal fragst: dass du anderen zum Licht geworden bist, Zeichen gesetzt und neue Wege erleuchtet hast.
Deshalb wünsche ich dir, dass du Licht bist, dass du Licht bleibst und Licht erfährst in deinen eigenen Dunkelheiten.
Christa Silling-Nöker
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Marina
antwortete am 15.12.05 (17:54):
Advent
Der Frost haucht zarte Häkelspitzen Perlmuttergrau ans Scheibenglas. Da blühn bis an die Fensterritzen Eisblumen, Sterne, Farn und Gras.
Kristalle schaukeln von den Bäumen, Die letzen Vögel sind entflohn. Leis fällt der Schnee ... In unsern Träumen Weihnachtet es seit gestern schon.
Mascha Kaléko (1907-1975)
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mmargarete01
antwortete am 15.12.05 (18:27):
Heut` ist geboren der Heiland
Hört ihr die Engelsstimmen, von dem Himmelszelt sie singen. Heut`ist geboren der Heiland, auf Heu in einer Krippe. Die Botschaft ging um die Welt, ein großer Stern am Himmelszelt. Zeigte allen den Weg zum Christuskind. Drei Könige aus dem Morgenland kamen, sie brachten ihre Gaben. Myrrhen, Weihrauch und Gold, alle die kamen waren dem Kinde hold. Es hat keiner der schwangeren Maria geholfen. Wo waren die frommen Leute? Die Menschen haben es vergessen nicht bis heut`. Immer noch prägt das schlechte Gewissen, vom Jesuskind das geboren ist in einer Krippe.
© Margret Nottebrock
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kropka
antwortete am 15.12.05 (20:14):
Winterwanderung
Verschneit der Weg, Vom Wind verweht. Wegweiser stehn und weisen, Wo meine Strasse geht. So still der Wald, In weissen Schleiern Still und kalt. Schneeflocken wehen durch die Luft Kein Menschenlaut, Kein Vogel ruft. Der Schnee webt mir ein weißes Kleid, Ich wandre still, ich wandre weit, Mag keinen Weiser am Wege sehn, Mag meine eigene Strasse gehn Im weißen Winterfrieden Thekla Lingen (1866 - 1931)
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Enigma
antwortete am 16.12.05 (07:54):
Weihnachten Erich Mühsam (1878-1934)
Nun ist das Fest der Weihenacht, das Fest, das alle glücklich macht, wo sich mit reichen Festgeschenken Mann, Weib und Greis und Kind bedenken, wo aller Hader wird vergessen beim Christbaum und beim Karpfenessen; -- und Groß und Klein und Arm und Reich, -- an diesem Tag ist alles gleich. So steht's in vielerlei Varianten in deutschen Blättern. Alten Tanten und Wickelkindern rollt die Zähre ins Taschentuch ob dieser Märe. Papa liest's der Familie vor, und alle lauschen und sind Ohr ... Ich sah, wie so ein Zeitungsblatt ein armer Kerl gelesen hat. Er hob es auf aus einer Pfütze, daß es ihm hinterm Zaune nütze.
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schorsch
antwortete am 16.12.05 (09:55):
Sturmwind bläst die nassen Flocken mir um meine kalten Ohren; such jetzt Platz der warm und trocken; um ein Haar wär ich erfroren!
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kropka
antwortete am 16.12.05 (10:48):
Fürchte nichts, geliebte Seele, Übersicher bist du hier; Fürchte nicht, daß man uns stehle, Ich verriegle schon die Tür.
Wie der Wind auch wütend wehe, Er gefährdet nicht das Haus; Daß auch nicht ein Brand entstehe, Lösch ich unsre Lampe aus.
Ach, erlaube, daß ich winde Meinen Arm um deinen Hals; Man erkältet sich geschwinde In Ermanglung eines Schals.
Heinrich Heine
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kropka
antwortete am 16.12.05 (11:01):
Raureif vor Weihnachten
Das Christkind ist durch den Wald gegangen, Sein Schleier blieb an den Zweigen hangen, Da fror er fest in der Winterluft Und glänzt heut' morgen wie lauter Duft.
Ich gehe still durch des Christkind's Garten, Im Herzen regt sich ein süß Erwarten: Ist schon die Erde so reich bedacht, Was hat es mir da erst mitgebracht!
Anna Ritter
(1865 - 1921)
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Marina
antwortete am 16.12.05 (17:13):
Der Bratapfel
Kinder, kommt und ratet, was im Ofen bratet! Hört, wie's knallt und zischt. Bald wird er aufgetischt, der Zipfel, der Zapfel, der Kipfel, der Kapfel, der gelbrote Apfel. Kinder, lauft schneller, holt einen Teller, holt eine Gabel! Sperrt auf den Schnabel für den Zipfel, den Zapfel, den Kipfel, den Kapfel, den goldbraunen Apfel!
Sie pusten und prusten, sie gucken und schlucken, sie schnalzen und schmecken, sie lecken und schlecken den Zipfel, den Zapfel, den Kipfel, den Kapfel, den knusprigen Apfel
Volksgut aus Bayern
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Enigma
antwortete am 17.12.05 (08:24):
Weihnachtslied Carl Zuckmayer (1896-1977)
Frost klirre Glas! Eisblumen blühn. Raureif im welken Gras Sprüht feurig Grün. Fuchs, Has' und Reh Hüllt warm das Winterfell. Bald fällt ein Schnee Und macht die Nächte hell - Wiesel wird Hermelin. Dompfaff ans Fenster pickt. Herr, mach auch ihn Warm wie von Woll' umstrickt. Laut unser Weihnachtswunsch Beim roten Toddyglas: Schenk jedem Bettler Punsch Und jedem Vogel Fraß! Viel Brüder schweifen weit In deiner Nacht verirrt. Schaff uns die Zeit, Wo jedem Heimat wird. Schick uns die Not, Eh' unser Herz erschlafft. Gib täglich Brot Jedem, der sich's erschafft. Schür uns die Freud'! Hell brennt die Sonn' ins Feld! All sind wir reiche Leut' Auch ohne Geld! Hilf, daß der rechte Mann Die rechte Frau sich find', Und segne beiden dann Ein Krippenkind.
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wanda
antwortete am 17.12.05 (12:45):
When the snow falls wunderbar And the children happy are When the Glatteis on the street And we all a Glühwein need Then you know, es ist soweit: She is here, the Weihnachtszeit.
Every Parkhaus ist besetzt Weil die people fahren jetzt All to Kaufhof, Mediamarkt Kriegen nearly Herzinfarkt Shopping hirnverbrannte things And the Christmasglocke rings.
Mother in the kitchen bakes Schoko-, Nuss- und Mandelkeks Daddy in the Nebenraum Schmücks a Riesen-Weihnachtsbaum He is hanging auf the balls Then he from the Leiter falls....
Finally the Kinderlein To the Zimmer kommen rein And es sings the family Schauerlich: "Oh, Christmastree!" And then jeder in the house is packing die Geschenke aus.
Mama finds unter the Tanne Eine brandnew Teflon-Pfanne Papa gets a Schlips and Socken Everybody does frohlocken. President speaks in TV All around is Harmonie.
Bis mother in the kitchen runs Im Ofen burns the Weihnachtsgans And so comes die Feuerwehr With tatü - tata daher And they bring a long, long Schlauch and a long, long Leiter auch And they schrei laut "Wasser marsch!" Christmas is now voll im Arsch.
Merry Christmas, merry Christmas, Hear the music, see the lights Frohe Weihnacht, Frohe Weihnacht Merry Christmas allerseits.
Verfasser unbekannt.
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Marina
antwortete am 17.12.05 (17:49):
Ich wünsch mir was! Was ist denn das? Das ist ein Schloss aus Marzipan mit Türmen aus Rosinen dran und Mandeln an den Ecken. Ganz zuckersüß und braun gebrannt und jede Wand aus Zuckerkand: Da kann man tüchtig schlecken! Und Diener laufen hin und her mit Saft und Marmelade, und drinnen, in dem Schlosse drin, sitzt meine Frau, die Königin, die ist aus Schokolade!
Dichter unbekannt
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seewolf
antwortete am 17.12.05 (19:42):
wanda - Udo Jürgens hat jenes Lied zumindest "performed" ... wahrscheinlich auch "created" :-)
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wanda
antwortete am 18.12.05 (07:46):
Oh immerwährendes Licht, der du bei weitem alles Erschaffene übertriffst, sende die Strahlen Deines Glanzes von oben herab, und reinige, erfreue und erleuchte in mir alle inwendigen Ecken meines Herzens.
Thomas a Kempis
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schorsch
antwortete am 18.12.05 (10:07):
Wer für seine Enkelkinder noch ein Weihnachtsmärchen sucht: Unter "Autoren", "Georg von Signau", hier im ST, findet ihr mein Märchen "Der gestohlene Stern".
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Enigma
antwortete am 20.12.05 (07:58):
Ladislaus und Annabella von James Krüss
In der Ecke eines Fensters unten rechts im Warenhaus, sitzt die Puppe Annabella mit dem Bären Ladislaus. Annabella weint und jammert, Ladislaus, der grunzt und schnauft: Weihnachtsabend ist gekommen, und die zwei sind nicht verkauft. "Armer Bär!" seufzt Annabella, "Arme Puppe" schluchzt der Bär. Tränen kullern in die Ecke, und das Herz ist beiden schwer. In dem leeren Warenhause löscht man langsam Licht um Licht, nur in diesem einen Fenster, da verlöscht die Lampe nicht Voller Mitleid mit den beiden lässt der brave alte Mann von der Wach- und Schließgesellschaft diese Lampe an. Dann verlässt er Annabella und den Bären , welcher klagt, und mit sehr gepresster Stimme "Lebewohl" und "Servus" sagt. In der menschenleeren Straße, abendstill und schneeverhüllt, sind die beiden in dem Fenster ein betrüblich Jammerbild. Traurig vor der großen Scheibe fallen Flocken, leicht wie Flaum, und im Haus gegenüber glänzt so mancher Lichterbaum Zehn Uhr schlägt's vom nahen Turme, und fast schlafen beide schon, da ertönt im Puppenhause laut das Puppentelefon. "Hallo!" fragt der Bär verschlafen, "Hier im Kaufhaus. Wer ruft an?" Da vernimmt er eine Stimme, und die brummt: "Der Weihnachtsmann!" Oh!" ,ruft Ladislaus erschrocken, "Was darf's sein ich bitte sehr?" "Eine schöne Puppenstube, eine Puppe und ein Bär!" "Das ist alles noch zu haben!", ruft die Puppe Annabella. "Kommen Sie zum Warenhause unten rechts, doch bitte schnell!" Das ist eine Überraschung! Ladislaus kämmt schnell den Schopf und die Puppe Annabella flicht ein Schleifchen in den Zopf. Und schon zehn Minuten später kommt ein Schlitten, kommt ein Ross, und ein Alter steigt vom Schlitten, und ein Schlüssel knarrt im Schloss. Ladislaus, der quiekt und jodelt, Annabella lacht und singt, als der Weihnachtsmann die beiden in den Pferdeschlitten bringt. Grad in diesem Augenblicke kommt der brave alte Mann von der Wach- und Schließgesellschaft wieder zur Kontrolle an. Höflich grüßt er die Gesellschaft, springt zurück ins Warenhaus, holt die schöne Puppenstube, und dann trägt er sie hinaus. Leise sagt er zu der Puppe: "Frohes Fest, mein kleines Kind!" während eine kleine Träne in den großen Schnurrbart rinnt. "Frohes Fest!" sagt Annabella. "Frohes Fest!" sagt Ladislaus, dann wird's dunkel in dem Fenster unten rechts im Warenhaus.
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wanda
antwortete am 20.12.05 (08:13):
Gibt es den Weihnachtsmann? Eine wissenschaftliche Abhandlung
1.Keine bekannte Spezies der Gattung Rentier kann fliegen. ABER es gibt 300.000 Spezies von lebenden Organismen, die noch klassifiziert werden müssen, und obwohl es sich dabei hauptsächlich Insekten und Bakterien handelt, schließt dies nicht mit letzter Sicherheit fliegende Rentiere aus, die nur der Weihnachtsmann bisher gesehen hat.
2.Es gibt 2 Milliarden Kinder (Menschen unter 18) auf der Welt. ABER da der Weihnachtsmann (scheinbar) keine Moslems, Hindu, Juden und Buddhisten beliefert, reduziert sich seine Arbeit auf etwa 15 % der Gesamtzahl - 378 Millionen Kinder (laut Volkszählungsbüro). Bei einer durchschnittlichen Kinderzahl von 3,5 pro Haushalt ergibt das 91,8 Millionen Häuser. Wir nehmen an, daß in jedem Haus mindestens ein braves Kind lebt.
3.Der Weihnachtsmann hat einen 31-Stunden-Weihnachtstag, bedingt durch die verschiedenen Zeitzonen, wenn er von Osten nach Westen reist (was logisch erscheint). Damit ergeben sich 822,6 Besuche pro Sekunde. Somit hat der Weihnachtsmann für jeden christlichen Haushalt mit braven Kindern 1/1000 Sekunde Zeit für seine Arbeit: Parken, aus dem Schlitten springen, den Schornstein runter klettern, die Socken füllen, die übrigen Geschenke unter dem Weihnachtsbaum verteilen, alle übriggebliebenen Reste des Weihnachtsessens vertilgen, den Schornstein wieder rauf klettern und zum nächsten Haus fliegen. Angenommen, daß jeder dieser 91,8 Millionen Stops gleichmäßig auf die ganze Erde verteilt sind (was natürlich, wie wir wissen, nicht stimmt, aber als Berechnungsgrundlage akzeptieren wir dies), erhalten wir nunmehr 1,3 km Entfernung von Haushalt zu Haushalt, eine Gesamtentfernung von 120,8 Millionen km, nicht mitgerechnet die Unterbrechungen für das, was jeder von uns mindestens einmal in 31 Stunden tun muß, plus Essen usw.
Das bedeutet, daß der Schlitten des Weihnachtsmannes mit 1040 km pro Sekunde fliegt, also der 3.000-fachen Schallgeschwindigkeit. Zum Vergleich: das schnellste von Menschen gebaute Fahrzeug auf der Erde, der Ulysses Space Probe, fährt mit lächerlichen 43,8 km pro Sekunde. Ein gewöhnliches Rentier schafft höchstens 24 km pro STUNDE.
4.Die Ladung des Schlittens führt zu einem weiteren interessanten Effekt. Angenommen, jedes Kind bekommt nicht mehr als ein mittelgroßes Lego-Set (etwa 1 kg), dann hat der Schlitten ein Gewicht von 378.000 Tonnen geladen, nicht gerechnet den Weihnachtsmann, der übereinstimmend als übergewichtig
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wanda
antwortete am 20.12.05 (08:15):
beschrieben wird.
Ein gewöhnliches Rentier kann nicht mehr als 175 kg ziehen. Selbst bei der Annahme, daß ein "fliegendes
Rentier" (siehe Punkt 1) das ZEHNFACHE normale Gewicht ziehen kann, braucht man für den Schlitten nicht acht oder vielleicht neun Rentiere.
Man braucht 216.000 Rentiere. Das erhöht das Gewicht - den Schlitten selbst noch nicht einmal eingerechnet - auf 410.400 Tonnen.
Nochmals zum Vergleich: das ist mehr als das vierfache Gewicht der Queen Elizabeth.
5.410.400 Tonnen bei einer Geschwindigkeit von 1040 km/s
erzeugt einen ungeheuren Luftwiderstand - dadurch werden die Rentiere aufgeheizt, genauso wie ein Raumschiff, das wieder in die Erdatmosphäre eintritt.
Das vorderste Paar Rentiere muß dadurch 16,6 TRILLIONEN Joule Energie absorbieren. Pro Sekunde. Jedes. Anders ausgedrückt: sie werden praktisch
augenblicklich in Flammen aufgehen, das nächste Paar Rentiere wird dem Luftwiderstand preisgegeben, und es wird ein ohrenbetäubender Knall
erzeugt.
Das gesamte Team von Rentieren wird innerhalb von 5 Tausendstel Sekunden vaporisiert. Der Weihnachtsmann wird währenddessen einer
Beschleunigung von der Größe der 17.500-fachen Erdbeschleunigung ausgesetzt. Ein 120 kg schwerer Weihnachtsmann (was der Beschreibung nach
lächerlich wenig sein muß) würde an das Ende seines Schlittens genagelt - mit einer Kraft von 20,6 Millionen Newton.
Damit kommen
wir zu dem Schluß: WENN der Weihnachtsmann irgendwann einmal die Geschenke gebracht hat, ist er heute tot.
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