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THEMA:   Don Quijote de la Mancha - Romances y Músicas - neue CD

 9 Antwort(en).

angelottchen begann die Diskussion am 12.11.05 (19:06) :

vor wenigen Tagen hörte ich im NDR die Besprechung zu dieser CD und dank guter Kontakte konnte ich sie mir schon vor dem Erscheinen in Deutschland am 15.1.. besorgen.
Wer alte Musik mag, der wird begeistert sein! Und wer jemanden mit solcher Musik Freude machen kann: ein wunderbares Weihnachtsgeschenk!

Hier ein Auszug aus der NDR-Besprechung -
Der Ritter Don Quijote, der Knappe Sancho Pansa, das Dorf Toboso - diese Namen kennt in Spanien jedes Kind. Die Musik aber nicht, und doch gehört sie dazu. Immer wieder werden im "Don Quijote" Gesänge angestimmt, Ritter- und Liebesgeschichten voll Poesie und Romantik. In den meisten gekürzten Ausgaben wegfallend, sind sie doch mindestens so wichtig wie der Kampf gegen die Windmühlen, die Stürze vom Pferd, die blauen Flecken des Don Quijote. Ja, gerade sie helfen dem Ritter immer wieder, Rückschläge zu verkraften, sagt der katalanische Musiker Jordi Savall, der den musikalischen Reichtum dieser Romanzen nun hörbar gemacht hat - den "Soundtrack" des Don Quijote. Jordi Savall: "Es ist, als hätten wir zuvor einen Stummfilm gesehen, und nun hören wir mit einem Schlag die Leute singen und reden - jene Romanzen, die wir zuvor nie gehört haben."

Spontan-Oper
Die Zeitgenossen des Autors Miguel de Cervantes hatten diesen Soundtrack im Ohr, jeder kannte die Romanzen, sagt Jordi Savall: Der Ärmste der Armen genauso wie der piekfeine Höfling. Und wenn auf den Dörfern eine dieser Romanzen angestimmt wurde, dann hätten alle mitgemacht, erzählt Jordi Savall. Jeder in einer anderen Rolle. "Und es entstand ganz spontan eine kleine Oper. Weil die Leute diese einfachen Melodien und Texte auswendig wussten, an jedem beliebigen Ort hätte das geschehen können. Und das ist es, was auch die Kraft des Quijote ausmacht."

Musik des Volkes
Wie ein Detektiv ist Jordi Savall auf Entdeckungsreise ins 17. Jahrhundert aufgebrochen, hat alte oder verloren geglaubte Kompositionen gesucht und rekonstruiert und hat auf diese Weise nicht nur die musikalischen Schätze des Don Quijote gehoben, sondern auch eine historische Kluft überbrückt. "Wenn wir von alter Musik sprechen, dann sprechen wir fast immer von institutioneller Musik, von Kirchenmusik oder von Hofmusik. Ganz selten haben wir einen genauen Begriff von dem, was die Musik des Volkes war."

Bauern, Tagelöhner und Maultiertreiber - fast immer sind es die Menschen auf der Straße, die eine Romanze nach der anderen anstimmen, sagt Jordi Savall. Sie, und natürlich Don Quijote selbst, der auf diese Weise seinen Zeitgenossen ganz nah gekommen sei. Nicht nur durch sein allzumenschliches Scheitern an Windmühlen und der Phantasielosigkeit mancher Zeitgenossen, sondern gerade auch durch die Romanzen. "Romanzen voll Emotion, voll Abenteuer, voller Szenen, die die Zeitgenossen faszinierten und die auch heute noch eine große Ausdruckskraft haben. Wie der ganze Roman sprechen auch die Romanzen zu unseren Herzen, immer sind es Momente von intimer Emotion."

Und gerade diese Romanzen helfen uns, den Ritter von der Traurigen Gestalt nicht mehr nur von außen als einen Verrückten zu betrachten, sondern sich in seine Traumwelt einzufühlen und ihn auf diese Weise besser zu verstehen.

Hier der Link zum NDR, auf dem es auch Hörproben gibt:

Internet-Tipp: https://www.ndrkultur.de/ndrkultur_pages_stdep/0,2515,OID1954290_REF162,00.html


 mart antwortete am 12.11.05 (21:46):

Die 1719 entstandene Barockoper von Francesco Contis „Don Chisciotte in Sierra Morena“ unter der Leitung von René Jacobs wurde im Rahmen der Festwochen der Alten Muskik diesen Sommer im Tiroler Landestheater aufgeführt.

Eine unerhört interessante Inszenierung -

Diese Festwochen sind ein Geheimtipp für Liebhaber der Alten Musik!


 Enigma antwortete am 13.11.05 (08:39):

Guten Morgen

@angelottchen
Klingt sehr interessant! Die Proben konnte ich aber nicht finden.
Bei Amazon wird das Erscheinungsdatum mit 16.11.2005 angekündigt. Und die setzen in der Regel ja auch Hörproben ein.
Danke für den Tipp.
Unter deinem angegebenen Link kann man unter "Musik" ja noch andere Cds finden.
Und da ich Pink-Floyd-Fan war und die Musik heute noch manchmal höre, interessiert mich auch "Ca ira! There is Hope" - Oper von Roger Waters von P.F.
Danke nochmal!
@mart
Danke auch für den Tipp.
Von den Festwochen im Tiroler Landestheater hatte ich noch nie gehört.
Ein Bekannter, der Musikkritiker ist, hat mir immer nur von den Bregenzer Festspielen vorgeschwärmt. :-).
Ich werde versuchen, mal was über das "Tiroler Landestheater" zu lesen.


 mart antwortete am 13.11.05 (08:45):

Nun, die Bregenzer Festwochen und das Fest der Alten Musik in Innsbruck kann man nicht vergleichen.

Die Ambraser Schloßkonzerte gehören aber zum Feinsten des Feinen.

(Ein Musikkenner aus der Schweiz sagte mir, wesentlich besser als in Salzburg, billiger und kein Rummel.)

Internet-Tipp: https://www.altemusik.at/deutsch/index.php


 Enigma antwortete am 13.11.05 (09:07):

Ja mart, glaube ich, dass man das überhaupt nicht miteinander vergleichen kann.
Eigentlich wollte ich auch nur damit bekräftigen, dass ich noch nie etwas von diesem Theater und dem Fest der Alten Musik in Innsbruck gehört hatte.
Danke für den neuen Link. Damit kann ich mich ja jetzt mal beschäftigen!


 angelottchen antwortete am 13.11.05 (09:24):

ich habe hier zwar die spanische Edition bzw eines der Vorabexemplare, aber ich denke , die deutsche Edition wird nicht anders sein - das schöne: es liegt ein 8sprachiges Textbüchlein dabei und wer mag, kann den Text der CD mitlesen.

Übrigens war der wunderbare Jordi Savall mit seinem Ensemble in diesem Jahr auch auf den Steirischen festspielen -

Internet-Tipp: https://www.styriarte.com/index.php/article/articleview/6/1/3/


 schorsch antwortete am 13.11.05 (09:54):

Ab und zu komme ich mir auch vor wie Don Quijote; wenn ich gegen Windmühlen kämpfe......


 angelottchen antwortete am 13.11.05 (10:03):

gut, dass du mal darüber gesprochen hast, schorsch ...


 schorsch antwortete am 13.11.05 (16:50):

Ich denke, es propellert überall......


 angelottchen antwortete am 13.11.05 (17:44):

wenn die Windmühlengeschichte alles ist, was du vom Quijote weisst, dann wird es aber Zeit, ihn zu lesen :-)